Fragen zum Sehnenbacking

Themen zum Bogenbau
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Snake-Jo
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Re: Weitere Fragen zum Sehnenbacking

Beitrag von Snake-Jo »

Holzwurm93 hat geschrieben:Hey Leute,
Mir sind beim Bauen, Denken und Studieren von Bogenbauliteratur noch einige Fragen gekommen:
- Wie weit sollte man einen Bogen denn tillern, bevor man das Backing auflegt?
- Hat jemand Erfahrung damit, ein Backing auf Eibe aufzulegen und hat es funktioniert?
- Kann man auch mit irgendetwas (abgesehen von Fiberglas natürlich) den Bogenbauch bekleben? Oder macht man das gar nicht?
LG Holzwurm
@Holzwurm:
Wir haben für das meiste schon Bauanleitungen zusammengestellt, siehe hier:
http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 65&t=15297
http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 65&t=18797
http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 65&t=14619

oder auch mal unter "Bogenreiten Ausrüstung" schauen, da sind viele Themen, die passen.
In Kürze zu
1: Je nach Holzstärke von etwas über Standhöhe bis fertig tillern
2: Da gibt es hunderte von Beispielen hier im Forum. Klar funktioniert das, vor allem bei kurzen und breiten Indianerbögen
3: Hornbelag, was sonst?

LG,
Jo
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Squid (✝)
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Re: Fragen zum Sehnenbacking

Beitrag von Squid (✝) »

3. Ja, beim Reiterbogen... aber sonst? ;)
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Sateless
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Re: Fragen zum Sehnenbacking

Beitrag von Sateless »

Für Reflexbögen gehts halt auch, Squid. Ganz zu schweigen von den eher langbogenartigen Designs, die auch mit Hornbauch und Sehnenbacking gebaut wurden. :P
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Neumi
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Re: Fragen zum Sehnenbacking

Beitrag von Neumi »

den overkill hätt ich auch gern erklärt bekommen. Hautleim iss auf alle Fälle nix für langsame Verkleber. Alter Schwede, bei dem Zeug musste echt vorher was Geschwindigkeit-beschleunigendes einnehmen. Da iss nix mit: ich papp mal gemütlich was auf (meine erste und zweite Begegnung mit Hautleim war beeindruckend - der fertige Bogen kommt bald in die Präsi).
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...
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Squid (✝)
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Re: Fragen zum Sehnenbacking

Beitrag von Squid (✝) »

Sate, du Komiker, was zu Geier ist denn ein Reiterbogen?... Etwa KEIN Reflexbogen??
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Sateless
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Re: Fragen zum Sehnenbacking

Beitrag von Sateless »

Nach meiner Definition gibts Reiterbögen nur bei Ebay mit Ledermantel und unter 100 Kröt. Für den Spruch kassier' ich den Komiker gerne.
Ansonsten ist ein Reiterbogen ein Bogen, der zu Pferd, oder von einem "Reitervolk" benutzt wurde/wird. Dabei gibts Reiterbögen, die sind popelgrade, siehe Plainsamerikanerbögen und Reflexbögen, die nicht von Reitervölkern genutzt wurden und auch nicht zu Pferd, siehe Tutenchamuns Grabbeigaben. Das hat mit Komik nichts zu tun, deutlich und verständlich zu schreiben. Und jetzt erzähl mir nicht, die ägyptischen Hornkompositbögen wären Reiterbögen, ohne dir selbst ne rote Nase aufzusetzen. :)
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Squid (✝)
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Re: Fragen zum Sehnenbacking

Beitrag von Squid (✝) »

Ach Jung': Es geht doch nicht darum, wie DU dir die Reiterbögen und Reflexbögen zurechtdefinierst, sondern wie das der Rest der Welt tut!
Ja sicher: Jeder Reiterbogen ist ein Reflexbogen, aber nicht jeder Reflexbogen ist ein Reiterbogen...

Und ganz ab davon: Deine Reiterbogendefinition in bezug auch auf ein großes I-Net Auktionshaus ist schlichtweg falsch. Frag man Kassai und Grozer.
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Holzwurm93
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Re: Fragen zum Sehnenbacking

Beitrag von Holzwurm93 »

Jetzt mal zu meinem momentanen Projekt...
Ich mache gerade ein Experiment: Ich baue einen Bogen aus 1,23m Robinie. Den Ast dafür habe ich um Silvester rum in einem Stadtpark aufgesammelt, nachdem die dort die Bäume gestutzt haben. Er war offenbar schon seit einigen Jahren tot und das ganze Splintholz war vergammelt. Da ich zu dieser Zeit fast kein eigenes Holz hatte, habe ich mit dem einfach angefangen und war gespannt, ob das Kernholz noch eine ausreichende Qualität hat. Heute war ich dann soweit, dass die Arme dünn genung waren, dass ich ihn aufs Tillerbrett spannen konnte. Bisher hält das Holz wunderbar, ich frage mich jetzt nur, ob ich es schaffe, einen Auszug von 28'' zu bekommen... Bei der geringen Bogenlänge muss der sich ja schon mit echt krass kleinem Radius biegen.
Was meint ihr? Soll ich einfach weiter tillern und das klappt schon, wenn er dünn genug ist, soll ich dem noch Recurves biegen, oder lege ich vielleicht doch besser schon das Sehnenbacking auf, bevor ich fertig tillere? Das Backing ist nämlich sowieso geplant.
Ich freue mich auf guten Rat.
Sry für die schlechte Qualität, habe nur meine Handycamera...
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LG Holzwurm
Zuletzt geändert von Holzwurm93 am 01.04.2014, 22:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Onslow Skelton
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Re: Fragen zum Sehnenbacking

Beitrag von Onslow Skelton »

Ei gude,

123 cm und 28" bei Robinie und dann noch ein Sehnen Backing!!!
Sorry aber dass wird, meiner Meinung nach, nix werden.
Sowas schafft kaum ein Holz, außer vielleicht bei 8# Zuggewicht.

Gruß,
Frank
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Re: Fragen zum Sehnenbacking

Beitrag von Holzwurm93 »

Dashalb frag ich ja. Das Zuggewicht soll eh nicht hoch werden (Wenn er was wird, dann für ein Mädchen xD)
Ich erinnere mich an einen Bogen beim Saplingturnier. Das war auch ca, so lang, aus Robinie und hatte 40# bei 24''.
Da dachte ich mir: Warum sollte nicht auch 25# bei 28'' möglich sein. Und ich dachte, dass das Backing dem Holz ein bisschen Belastung abnimmt. Oder liege ich da jetzt völlig falsch mit meinen Überlegungen?

LG Holzwurm
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zwirn
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Re: Fragen zum Sehnenbacking

Beitrag von zwirn »

Das Backing ist evtl. ein Schutz für den Rücken, das generelle Problem bei Robinie ist aber der Bauch! Der dürfte durch das Backing noch mehr belastet werden! Im Übrigen gilt der Robinienrücken zu den wirklich guten "Rückensorten".

LG Zwirn
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schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der.
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Re: Fragen zum Sehnenbacking

Beitrag von Squid (✝) »

Neeee, ein Backing ÜBERlastet das Holz. Plötzlich muss die arme Belly-Sau nicht nur mit dem Druck vom Rücken klar kommen, sondern auch noch vom Druck des Backings.

Backing kann Überlastungsschutz sein (Rohhaut z. B.) aber Leistungssteigend ist eher ein hartes Backing (Hick, Bambus, etc.), WENN das Bellyholz das mitmacht.
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Re: Fragen zum Sehnenbacking

Beitrag von Holzwurm93 »

Gut, danke. Mir war nicht klar, dass ich den Bauch damit überlaste, ist aber logisch jetzt wo ich es lese^^ Dann ist die Idee des Backings also hiermit verworfen...
Wie sieht es mit Recurves aus? Ist zwar wahrscheinlich auch ne blöde Idee, aber fragen kann man ja. Ich habe nämlich gelesen (keine Ahnung mehr, wo), dass man Recurves besonders bei besonders kurzen Bogen verwendet. Also: könnten die was nützen, oder vergrößere ich damit nur das Risiko, dass was schiefgeht?
LG Holzwurm
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Re: Fragen zum Sehnenbacking

Beitrag von Holzwurm93 »

@Squid: Ich habe gerade nochmal nachgelesen, was du bei meinem ersten Thread über Recurves geschrieben hast. Also ich meine hier jetzt keine "echten" Recurves sondern geflippte Enden (um Missverständnissen vorzubeugen und nicht noch naiver auszusehen, als ich sowieso schon bin xD)
LG Holzwurm
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Onslow Skelton
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Re: Fragen zum Sehnenbacking

Beitrag von Onslow Skelton »

Ei gude,

Recurves bei kurzen Bögen macht man auch damit der Sehnenwinkel nicht zu "Spitz" wird weil du dir sonst die Finger klemmst.
Du erhöhst damit nicht die Leistungsfähigkeit vom Holz.

Wenn du immer noch mit dem Gedanken spielst 123 cm auf 28" auszuziehen dann wird dass mit Sicherheit in die Hose gehen, auch ohne Backing.

Irgend jemand hat hier mal einen sehr kurzen Robinie Bogen mit ordentlich Auszug vorgestellt. Ich kann den Faden aber im Moment leider nicht finden. Soweit ich mich aber erinnern kann war dass Robinie mit "stehenden" Ringen und der Erbauer hatte Erfahrung.

Gruß,
Frank
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