Der Wickeltrick ????

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wylord
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Der Wickeltrick ????

Beitrag von wylord »

Grüße...

könnt ihr mal eure tricks für die federwicklung zum besten geben, bei mir sind immer 2 federn ok und bei der 3. gibts immer "riesen" löcher weil die federstränge nach hinten gezogen werden.....

ich hoffe auf euren fachmännischen rat!!!!!:anbet



so long

wylord
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geomar
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Beitrag von geomar »

Wickelanleitungen gibt´s hier so einige - einfach mal mit suchen probieren..

...aber ich kann ja mal ein paar Wesentlichkeiten versuchen:


Achtest du drauf, dass die Granen leicht schräg auf den Kielen stehen? Du musst natürlich die Wickelrichtung entsprehend der Schrägstellung vorsehen. (Nach meiner Erfahrung die häufigtse Fehlerquelle)

Eine weitere Fehlerquelle ist die Steigung an sich, der Abstand der Windungen sollte ca. 8 mm betragen, bei zu großem Abstand (mehr als 1 cm) ist der Winkel zu flach für die Granen.

Gleichmäßige Wicklung ist enorm wichtig, da sonst die Granen wegen der unterschiedlichen Winkelstellungen auseinandergezogen werden.

Das Wickelgarn sollte nicht zu dick sein - bei Truthahn geht Sternzwrin noch ganz gut, bei Gans schon fast nicht mehr.

Ich persönlich steche die Lücken mit einer Nadel vor, die ich zur besseren Handhabung in einen Schaftrest geklebt habe - ist dann wie ein Bleistift mit Spitze. Dann kannste anfangs sogar die Granen abzählen, um eine gleichmäßige Wicklung zu haben - mit der zeit ist das dann reine Übungssache...


Soweit erst mal - ansonsten wären Bilder hilfreich, dann kann man schneller beurteilen, wo der Fehler liegt.
"I wish, I´d more nice things to say - but I was born not to lie" (Ben Cooper aka Radical Face)
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Hunbow
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Beitrag von Hunbow »

ein werkzeug zum vereinfachen des wickelns ist das fiese zahnarztding mit dem der onkel doktor in den kariösen stellen rumpopelt.
das ist eine metallene spitze die am vorderen ende etwa zu 50° abgeknickt ist.
"Der starke Mann trotzt dem Regen. Der kluge Mann stellt sich unter."

Filmtipp:
http://www.struckthefilm.com/
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Marty
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Beitrag von Marty »

Hilfsmittel habe ich noch nie gebraucht. geomar hat aber recht. Das Wichtigste ist, dass der Winkel stimmt. Wie groß Du die Abstände machst ist aber egal. Ob Du 2 mal rum gehst oder 20 mal. Der Winkel muss nur "immer" gleich bleiben, sonst zieht sich der Faden beim ersten Fehler nach oben und drückt die Granen runter. Aber das sagte geomar ja schon. Ich mache demnächst ein Video wie man wickelt. Ohne Hilfsmittel und frei in der Hand ohne den Pfeil irgendwo einzuklemmen.
Amicus certus in re incerta cernitur
oldFletch

Wickeltrick

Beitrag von oldFletch »

Beim Wickeln der Federn führe ich mit der lin-ken Hand den Pfeil, der unter den linken Ober-arm geklemmt ist, und drehe ihn zwischen Dau-men und Zeigefinger gegen den Uhrzeiger. Mit der rechten Hand führe ich das auf ein Stück Pfeilschaft gewickelte gut gewachste Wickel-garn und kann so den Faden ganz gleichmäßig und eng aneinanderlegen. Am Federanfang beginne ich etwa 1 cm vor dem aufgeklebten Kiel mit der Wicklung. Wenn der Federkiel erreicht ist kommen noch etwa 5 Wicklungen, damit die Spitze verdeckt ist.Durch einen einfachen Knoten wird die Wicklung "vor der Feder" fixiert. Das Knäuel wird mit Mittel-, Ring- und kleinem Finger der rechten Hand straff gehalten und mit dem Zeigefinger und Daumen halte ich vor den in die Feder einzu-legenden Faden einen "Federspleißer" aus einem schräg angeschnittenen Federkiel, der an ein Stück Pfeilschaft (ca. 5-8 cm) geklebt ist. Man muß beim Spleißen der Grannen darauf ach-ten, daß die Granne, die aus zwei Federteil-chen besteht, nicht geteilt wird. Sonst ent-stehen die unschönen Löcher. Auf eine Feder mit 5" kommen zwischen 18 und 22 Wicklungen. Am Ende der Wicklung durch die Feder wird wieder ein einfacher Knoten zur Fixierung der Wicklung angebracht. Der Federkiel muß am Ende ein Stückchen frei sein, damit er eingewickelt werden kann. Nach ca 1 cm Wicklung lege ich auf das gewickelte Stück eine Schlinge aus Wickelgarn und wickele einfach über diese Schlinge noch 8-10 Umdrehungen weiter. Das Ende des Wickelgarns ziehe ich jetzt durch die Schlinge, die am "oberen Ende" herausguckt. Mit einem Ruck wird der Wickelfaden mit der Schlinge unter den "überwickelten " Fäden hindurchgezogen und ist gleich fertig fixiert. Als Wickelgarn nehme ich Leinegarn, mit dem auch die Sehnen gemacht werden. Ich habe noch keine "Löcher" beim Feder einwickeln gehabt. Sternchenzwirn ist zwar fest, aber ich finde ihn zu dünn. Auch bei Gänsefedern ( direkt vom Bauern und dann selbst geschnitten und geschliffen) habe ich noch keine Probleme gehabt. Viel Spaß beim ausprobieren.
old Fletch
isnogood
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stärke der granen wichtig

Beitrag von isnogood »

bei mir ist es immer so, dass bei den Federn mit relativ starken Granen keine Löcher zustande kommen, weil der "natürliche Klettverschluss" der Ferdern dann auch besser hält. Bei Federn mit zarten Granen kommen bei mir teilweise auch Löcher zustande.
deswegen versuche ich immer Federn mit starken granen zu erwischen.
ansonsten mal die Garnstärke variieren. Allerdings finde ich, dass zu dünnes Garn auch nicht toll aussieht - aber das ist wie so oft Geschmackssache.
Vermutlich ist es bei mir aber auch nur noch ne Übungssache, bis das mit den dünneren Granen auch gut aussieht.
Brucky
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Beitrag von Brucky »

Hm...
@oldFletch: der Leinengarn der bei mir erhältlich ist, ist leider nicht zum wickeln von Federn geeignet, da zu dick
aber da Du 18-22 Wicklungen pro Feder machst funktioniert das bei Dir offensichtlich ja ganz gut

Edit: Herzlich willkommen im Forum :-) oldfletch :fcsmilie

@all: ich mache aber aus optischen Gründen eine "Kreuzwicklung" bei der man kleinere Wickelfehler "ausbügeln" kann z.B. so::D Bild
oder so:
Bild

deswegen bevorzuge ich den 2-fach Leinenzwirn (Sternzwirn) und komme ganz gut damit zurecht

es kommt aber auch darauf an, welche Federn in kombination mit welchem Garn verwendet werden

wenn die Feder recht feine Grannen hat ist es IMHO besser einen dünneren Garn zu nehmen, und/oder mehr wicklungen pro Feder zu machen

dickere Grannen sind m.E.Fehlerverzeihender

es gibt hier im Forum jemanden, der hat mit einer Hochgeschwinigkeitskamera den einschlag eines Pfeiles dokumentiert
soweit ich mich erinnern kann, war da eine zu augeprägte Wicklung gar nicht so von Vorteil, da beim Einschlag in das Ziel die auftretenden kräfte durch die Wicklung noch verstärkt werden was dann auch zum Schaftbruch führen kann

[D]ich weiß leider nicht mehr wo dieser Beitrag gepostet war, wäre nett, wenn ein "wissender"
das evtl verlinken könnte[/D]

hab´s gefunden, bitteschön:
Original geschrieben von holsche

Nach unseren Vereinsinternen Versuchen im Crashtestbereich der TU, wo wir entsprechende Hochgeschwindigkeitsaufnahmen von Handschock, Paradoxon, Pfeilflug, und AUFTREFFENDEM Pfeil machen konnten, geht meine Erkenntnis in die Richtung, das die Bruchgefahr im Moment des Auftreff-schocks nochmal stark ansteigt... der Schaft windet sich wie ein nasser Spagetti - und die höchste Belastung sehe ich hier im Bereich der beginnenden Befiederung, speziell bei großen Federn, undf noch mehr, wenn die auch noch gewickelt sind... man kann das Bruchrisiko durch eine über-feste Wicklung noch weiter verstärken... werden die Holzfasern hier durch straffe Wicklung komprimiert (ja, das geht) kann der schaft die Stopp-Belastung noch schlechter ausschwingen - und bricht...
es ist auch noch zu Bedenken daß, wenn man sich die Mühe macht einen Schaft zu barreln / tapern, damit er sich u.a. schneller stabilisiert diesen Vorteil zumindest teilweise durch eine zu ausgeprägte Wicklung wieder zunichte machen kann

Aber was solls, ich finde eine Wicklung jedenfalls schön und werde es wieder tun ;-)

wickelnde Grüße, Brucky

p.S:ich kenne kenne jemanden der wickelt mit Sehnengarn (wars B50 od. FF weis´ich nicht mehr) sein Kommentar: "da weiß man was man hat" :D
Das ganze ist mehr als die Summe seiner Einzelteile

Aristoteles


Keine Ahnung..... aber davon jede Menge
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