Bau einer Armbrust mit primitiven Mitteln

Armbrust-Themen - wie Technik, Material, Eigenbauten, Versuche
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Heidjer
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Re: Bau einer Armbrust mit primitiven Mitteln

Beitrag von Heidjer »

@ Silky-Joe, jede Fallenvariante ist einfacher als eine Armbrust!

Das ganze Problem mir allen Survivaltechniken ist, man muß sie drauf haben bevor man in eine solche Situation kommt. ::)
Youtube nützt Dir in dem Falle herzlich wenig. Selbst ein gutes Survivalbuch kann nur dann eine Hilfe sein, wenn man die Fähigkeiten hat die ersten Tage auch so zu Überleben, denn zum lesen kommt man erst wenn die wichtigsten Bedürfnisse gestillt sind. ;)

@ modernwoman, bei einen vollständigen Zusammenbruch aller sozialen Strukturen brauche ich etwa eine Stunde um mich mit Schußwaffen auszurüsten und ich würde mich mit einer Armbrust auch nicht bewaffneten Kräften entgegenstellen.


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
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Wilfrid (✝)
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Re: Bau einer Armbrust mit primitiven Mitteln

Beitrag von Wilfrid (✝) »

Was zieht ein normaler , gut genährter Normalverbraucher, der mit dem Zuggewicht noch treffen kann? Max 40#..
Welches Pfeilgewicht bekommt man so hin ? Minimal 14grpp, Schößlinge sind einfach meist schwer.
Sicherlich kann man , mit den richtig gespinten Pfeilen oder nur mit ein/zwei Pfeilen mit ein wenig Übung, wirklich wenig, so auf 10 m eine Ente o.ä. treffen.
Nur prallt ein Pfeil von nem 40#er von einer Ente o.ä. schlicht ab, außer man nimmt einen Blunt und trifft das Tier voll Mitte.
Aber auch dann haut das verletzte Tier einfach ab.
Also , wir bauen einen Bogen und gehen auf die Jagd....
Kannste machen, aber im Pott landet nix. Da dreh lieber Steine um, da gibts Asseln, Regenwürmer etc in Massen
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shokunin
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Re: Bau einer Armbrust mit primitiven Mitteln

Beitrag von shokunin »

Hmmm, ja praktisch gesehen wird man eine Weile brauchen bis man auch was trifft... aber wenn das Leben davon abhängt... und hohe Schussfrequenzen kann man ja nicht erwarten...
Der Rat war ja eher auf Fallen usw zu setzen. Bogen ist eher eine Langzeit-Strategie in die man natürlich Arbeit investieren muss - nicht nur im Bau, auch im Gebrauch.
Kommt immer drauf an wie lange man erwartet so (über)leben zu müssen...


Das war ja eben auch die Frage nach dem Szenarium...

Segelflieger-Notlandung in einem abgelegenen Alpental ist was Anderes als nuklearer Holocaust...

Bei letzterem hat man evtl Zeit sich mit Proviant und Informationen zu versorgen, bei ersterem ist man plötzlich mit der Situation konfrontiert und hat nur das zur Verfügung was an am Leibe hat.
Naja wobei,... wer weiss,... vielleicht hat man im Alpental auch Glück und das Eiphone geht noch... dann kann man Fletchers Corner googeln ;D

Naja, wenn die Prämisse ist: wir befinden uns ein einem post-apokalyptischen Deutschland, dann würde natürlich jeder sofort nach Plündergut suchen gehen und die wichtigste Waffe wäre, salopp gesagt, erst einmal der Dosenöffner.
Wenn unser Kandidat iregendwo eine Noltandung macht, und davon ausgehen kann er wird gesucht und irgendwann auch gefunden, dann braucht er Wasser, Unterschlupf, Feuer oder sonst was um zu signalisieren, und recht weit hinten erst was zu essen oder gar eine Jadgwaffe.

Eine dritte Variante ist: man ist wirklich in unbesiedelter Natur und erwartet dort zu bleiben... dann muss man sich früher oder später mit der Jagd befassen. Da fängt man aber auch sicher besser klein an - sprichwörtlich mit Sammln von Kriechzeug usw und mit Fallen und Wurfgeschossen, dann erst Bogen usw. Um den zu entwickeln muss die Nahrungsversorgung eigentlich schon mehr oder weniger gesichert sein wenn man ein paar Tage dran arbeiten will.

naja, ich meine aber herausgelesen zu haben es geht eher um ein Endzeit-Szenarium...

Na dann geht es ans Plündern und dann hat man von Haus aus schon mal auch mehr als ein paar Survival Werkzeuge dabei. Man kommt ja aus der (wenn auch zerstörten) Zivilisation... und man würde annehmen der Untergang der Welt hat sich angekündigt... ::)

Naja, ist ganz nett da mal die eine oder andere Idee durch zu spielen, praktisch wird aber kaum einer die Zivilisation komplett und alleine verlassen und es wird für den Anfang reichlich Plündergut geben.
Bis das mal alle ist kann man dann andere Strategien entwickeln...

Gruss,
mark
Zuletzt geändert von shokunin am 02.02.2014, 13:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Benedikt
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Re: Bau einer Armbrust mit primitiven Mitteln

Beitrag von Benedikt »

Wenn wir ein postapokalyptisches Szenario hätten, wäre glaube ich, jeder hier beim Fc und dessen nähere Verwandschaft schon einmal mit Waffen ausgestattet ;D

Gruß Benedikt
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Sateless
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Re: Bau einer Armbrust mit primitiven Mitteln

Beitrag von Sateless »

Wenn es um reine Nahrungsbeschaffung geht, würde ich auch die Armbrust streichen. Lösehilfen für den Bogen würden aber schlagartig interessant. Stichwort "pulley" und "Schießbrett" und Konsorten. Und selbst das wäre für sowas Endzeitliches in den ersten Monaten zu mickrig.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Re: Bau einer Armbrust mit primitiven Mitteln

Beitrag von Fichtenelch78 »

Also wenn es um ein postapokalypitisches Szenario geht würde ich mir Bögen und Armbrüste für "später" aufheben. Zu allererst würde ich mit ne "Feuerwaffe" besorgen. In den ersten Wochen wird nämlich nicht das verhungert das Problem sein sondern Plünderer! Zum Thema Fallen gibts hier: http://wildwoodsurvival.com/survival/traps/ ein Paar schöne einfache Dinger.
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GeWilh
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Re: Bau einer Armbrust mit primitiven Mitteln

Beitrag von GeWilh »

die Natur ist jetzt schon arg geplündert bzw. verdrängt, was will man nach einem „Szenario“ überhaupt noch jagen.

Ich erinnere mich an ein TV Interview da wurde ein ehemaliger Kannibale befragt warum Menschenjagt?: „Davon gibt’s genug und die sind leicht zu fangen“

Ich hoffe, das war nicht zu makaber.

Viele Grüße
Gerhard
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Sir Weazel
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Re: Bau einer Armbrust mit primitiven Mitteln

Beitrag von Sir Weazel »

Hmmmm......das Thema Speerschleuder ist ja auch noch eine Variante die man schneller umsetzen kann als Bogen oder Armbrust!
Der Speer war denke ich zuerst da und würde denke ich auch erstmal bei den unerfahrenen wieder als erstes in Gebrauch kommen!

Es wiederholt sich halt alles immer wieder irgendwann ! ;) ;) ;) ;) ;D ;D ;D ;D
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Re: Bau einer Armbrust mit primitiven Mitteln

Beitrag von modernwoman »

Hallo Tigama,
wenn dessen Vater Carl heisst und aus Berlin ist, dann könnte es durchaus sein. Meine Mutter hat sich sehr früh von meinem Vater scheiden lassen und ich weiss nur, dass ich noch einige Halbgeschwister haben soll. Hat mich allerdings bisher nur peripher interessiert :D

Hi Sir Weazel,
ja das mit dem Speer hatte ich auch zuerst auf meinem Merkzettel. Der Kurzspeer als Distanz- und auch Nahkampfwaffe und gleichzeitig als Wanderstab, der beim Laufen in unwegsamem Gelände behilflich ist und um z.Bsp. die Tiefe eines Baches vor der Überquerung auszuloten. ;)

@All
Ihr brachtet ja auch das Thema Fallen zur Sprache. Ich hatte schon was fertig für meinen Artikel. Dabei bin ich in Euren Statements darauf gestossen, dass ich doch einiges vergessen habe - z.Bsp. die Schlagfalle, die sich mit recht einfachen Mitteln realisieren lässt. Dann fiel mir in diesem Zusammenhang auch sofort der Bau einer Lebendfalle ein, um z.Bsp. Wildkaninchen zu fangen und zu domestizieren, wenn man erst einmal einen Fleck gefunden hat, den man permanent als Basislager benutzt.

Es hat sich für mich also schon jetzt gelohnt, Euch gefragt zu haben. Manchmal ist es beim Recherchieren auch so, dass man vor lauter Wald die Bäume nicht mehr sieht und Aussenstehende können da durchaus wichtige Ratschläge geben, weil sie eben nicht so im Thema involviert sind ;)

Übrigens habe ich für ein derartiges Szenario - unser Gesellschaftssystem bricht zusammen durch Krieg beispielsweise - was ja garnicht so ausgeschlossen ist, wenn man sich ansieht, was in Staaten wie Ägypten zum Beispiel passiert, einen NOTFALLRUCKSACK kreiert, der die notwendige Ausrüstung enthält, fern der Stadt, die dann ein Ort von gewaltbereiten Plünderern sein wird, ein Leben jenseits von all diesem in der Natur zu beginnen. Erfahrungsgemäss - die beiden Weltkriege haben es gezeigt - bleibt der grösste Teil der Stadtbevölkerung in der Stadt, obwohl es dort dann sehr schwer ist, zu überleben. Die Checkliste für meinen Rucksack ist so angelegt, dass die Tragelast von maximal 30kg nicht überschritten wird. Ein gesunder Mensch sollte das bewältigen können.

Einen schönen Sonntagabend noch
Cornelia Warnke
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Sir Weazel
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Re: Bau einer Armbrust mit primitiven Mitteln

Beitrag von Sir Weazel »

Meinte eigentlich sowas hier und keinen normalen Speer in dem Sinne .......
Atlatl.gif
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modernwoman
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Re: Bau einer Armbrust mit primitiven Mitteln

Beitrag von modernwoman »

Sir Weazel hat geschrieben:Meinte eigentlich sowas hier und keinen normalen Speer in dem Sinne .......
Atlatl.gif
Das ist echt interessant - kannte ich noch garnicht. Ist dieses Bild unter cc-lizenz? Dann würde ich es gern für meinen Artikel nutzen. Noch etwas zu all Euren Kommentaren: Ihr habt natürlich alle iwie recht, dass eine solche Waffe, wie einen Bogen oder Armbrust bauen, kein Zuckerlecken ist und ganz sicher nicht am Anfang so einer Odyssee steht. Mein Artikel gliedert sich ja auch folgerichtig in einer speziellen Reihenfolge, in der Wasser zuerst kommt, dann Nahrungsmittel in Form von Kleinlebewesen wie Ratten, Fröschen, Würmern usw. Danach kommt die Suche nach essbarem Wildgemüse, sowie Bucheckern und Fichtenschösslingen. Unter selbst gebauten Jagdwaffen habe ich ebenfalls Fallen (für Mensch und Tier) und andere Geräte subsumiert, wollte aber auch nicht vergessen, spezielle Waffen zu erwähnen, wie zum Beispiel den Langbogen oder eben eine Armbrust. Jemand von Euch hat geschrieben, er würde sich dann zuerst Schusswaffen verschaffen. Das ist m.E. zu kurz gedacht. Soldaten können - wenn sie ins Feld ziehen - maximal 2oo Patronen Kaliber .223 Remington schleppen zusätzlich zu ihrem Sturmgepäck. da es für Einzelkämpfer keine Logistik gibt, stellt sich die Frage, wie wertvoll eine Waffe noch ist, wenn keine Munition mehr vorhanden ist. Natürlich könnte man mit ein wenig Phantasie eine M16 oder Kalaschnikow auseinander bauen und den Gewehschaft als Grundlage für eine später geplante Armbrust nehmen :D

Wichtig ist mir, vor allen Dingen aufzuzeigen, was ein Mensch, allein in der "Wildnis", nicht nur ertragen, sondern auch erschaffen kann. Dazu gehören dann eben auch scheinbar unmögliche Dinge, wie der Bau eines Bogens oder einer Armbrust ;)

Gruss
Cornelia Warnke
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Re: Bau einer Armbrust mit primitiven Mitteln

Beitrag von Onslow Skelton »

Ei gude,

wenn du nicht nur Theorisieren willst sondern eventuell auch Praktische Erfahrungen sammeln dann setz dich mal mit dem hier in Verbindung:http://www.gervase.de/, er ist auch hier im Forum aktiv.
Wilfried gibt Kurse, unter anderem einen der sich "Wilde im Wald" nennt. Ich versichere dir, ein paar Stunden mit Wilfried im Wald und du weist dass man Dinge essen kann von denen du es nie wissen wolltest. ;) Und er weis wovon er redet!

Gruß,
Frank
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Re: Bau einer Armbrust mit primitiven Mitteln

Beitrag von rbammelr »

habe mir auch mal das alles durchgelesen und da ist mir eine gute Idee gekommen.

bei Youtube gibt es es einge Expemplare die aus einem PVC Rohr und etwas Hitze geformt werden. Dazu nimmt man sich dann dünnere PVC Stangen oder was auch immer und man hat Pfeile und eine verzwirnte Mauererschnur tut im Notfall auch als Sehne ...
tjaa alles in OBI oder des Nachbarn billig PVC-Traufe ;D und kurz nach der Akokalypse sogar kostenlos ::)

So ein Bogen dürfte sich selbst für einen Unerfahrenen realiesieren lassen und das fast ohne Werkzeug.

Vielleicht hat hier ja jemand schon so einen Bogen gebaut, ansonsten einfach mal ein paar Youtuber mit so einem Bogen mal aushorchen.

Ich meine viele dieser Bögen hatten so zwichen 35 -45 # durchaus gehabt.

MfG Bammel
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Heidjer
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Re: Bau einer Armbrust mit primitiven Mitteln

Beitrag von Heidjer »

Ja prima, nur das benötigte PVC-Rohr gibt es nur im Amiland und im Spezial-Handel für chemische Anlagen. ::)
Ansonsten ist eine Armbrust mit 50# wegen dem kurzen Auszug und der Systemverluste ein Witz mit dem man nicht mal ein Kaninchen auf 5m in den Kochtopf lockt. ;)


Gruß Dirk
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Re: Bau einer Armbrust mit primitiven Mitteln

Beitrag von modernwoman »

Hallo Heidjer,
ich habe mich damit abgefunden, dass ein Mensch, der urplötzlich aus seinem bequemen Stadtleben gerissen wird, keine Armbrust bauen kann - jedenfalls keinbe, mit der man jagen kann. Da bliebe dann der Bogen, der aber auch nicht das Gelbe vom Ei ist, da das Holz keine Zeit zum Trocknen hat und saftiges Holz sehr schnell seine Elastizität verliert. Ach übrigens - wer sich nur von Hasen/Kaninchen ernähren will, isst sich bald zu Tode, wenn er keine Fette und Vitamine zusetzt, da der Hase sowas nicht hergibt, muss unser eigener Körper die beisteuern ;)

Ich wünsche eine gute Nacht
Cornelia Warnke
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