Pfeilgewicht und Spine

Alles zum Thema Pfeilbau.
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Vex
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Pfeilgewicht und Spine

Beitrag von Vex »

Ich habe ein paar fragen zum Thema Pfeilbau.

Da mein erster Haselnußbogen jetzt fertig ist brauche ich natürlich auch die passenden Pfeile.
Vermessen hab ich den Bogen auch schon, er hat 26#@28'' was auch meinen Auszug entspricht.

Also nicht gerade der stärkste :) Aber gut, zum Technik üben wird er erstmal reichen.

Welches Schafftmaterial sollte ich benutzen? sollte ja möglichst leicht sein bei dem geringen Zuggewicht.
Haut das ungefähr hin wenn ich einen 25-30er Spine nehme?
der Bogen hat kein Schussfenster, die Sehne ist ein bisschen links von der Mitte.

Fragen über Fragen ???
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apaloosa
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Re: Pfeilgewicht und Spine

Beitrag von apaloosa »

Hallo Vex,
schau mal hier http://www.fletchers-corner.de/viewtopi ... 72#p426372 nach, da sind die Werte in den Tabellen angegeben.

Gruß
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Frankster
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Re: Pfeilgewicht und Spine

Beitrag von Frankster »

Als Schaftmaterial wenn es Holz werden soll: Holunder
Dazu eine leichte Spitze, so 50-60gr damit der Schwerpunkt passt.
Baukastenpfeile sind hier in der Regel zu schwer

Alternativ natürlich Carbon oder Alu
Nimm nicht den ganzen Baum wenn Dir ein Ast genügt
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Ravenheart
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Re: Pfeilgewicht und Spine

Beitrag von Ravenheart »

Kaufe 9 Schäfte 25/30er
und 9 SCHRAUB-Spitzen, und zwar
3x 70 oder 80 grn (das ist vom Hersteller abhängig)
3x 100 grn
3x 125 grn

Die Schäfte schneidest Du 2" länger als benötigt, also 30".

Du machst alle 9 Spitzen (ohne Kleber!) drauf und markierst Dir die jeweiligen mit Klebeband.

Dann schießt Du die unterschiedlichen Schäfte im Vergleich. (Zange + Feinsäge mitnehmen!)
Du wirst schnell merken, welche besser gehen und welche schlechter.

Dass selbst die schwersten Spitzen noch zu LEICHT sind, ist NICHT zu erwarten.

Sind auch die leichtesten Spitzen noch zu schwer, teste eine Gruppe ganz OHNE Spitzen. Geht das besser, kürze ALLE 9 Schäfte um 1" und teste dann ALLE 9 erneut.

Hast Du die richtige Kombination gefunden, kaufe 6 der passenden Spitzen nach und tausche die 6 falschen aus.
Bewahre sie aber auf, denn

1) Bricht ein Schaft an der Spitze ab, (er sollte ja noch 1" länger als benötigt sein), kannst Du die alte Spitze einfach erneut aufschrauben. Bricht ein Schaft aber danach noch ein 2. Mal an der Spitze ab, benötigst Du aber eine -um eine Klasse- schwerere Spitze, denn je kürzer der Schaft desto steifer reagiert er.

2) Vorläufig nicht benötigte Spitzen benutzt Du dann wieder bei der nächsten Testserie nach o.a. Vorgehen...

Rabe
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Frankster
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Re: Pfeilgewicht und Spine

Beitrag von Frankster »

Rabe, das wird viel zu schwer bzw. frontlastig, da leidet die Performance.
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Re: Pfeilgewicht und Spine

Beitrag von Ravenheart »

Einspruch!

Einem ANFÄNGER, der seinen ersten Bogen fertig hat, und ihn nun verständlicher Weise schnellstens damit SCHIESSEN möchte, zu empfehlen, sich Pfeile aus HOLUNDER zu machen, empfinde ich - bitte sei mir nicht böse - schon als echte Gemeinheit!

Begründung: Das Ergebnis wäre

*lange Wartezeit
*viel Arbeit
*viel Frust, und dennoch
*ein Satz Pfeile aus VERSCHIEDENSTEN Spinegruppen...

Damit das präzise Schießen zu erlernen ist unmöglich.
SO bringt man Leute vom Bogenschießen ab...

Ein Anfänger brauch LEICHT herzustellende, gleichmäßige Pfeile mit PASSENDEM Spine.
Ob die nun etwas höher gehalten werden müssen oder nicht, ist m.E. völlig wurscht. Mit nem 25#-Bogen muss er eh drüber halten.

Weitschuss-Tuning kann er 10 Jahre später noch machen. Erstmal muss er Spaß haben, und das schnell und zuverlässig.
my2ct...

Rabe
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Frankster
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Re: Pfeilgewicht und Spine

Beitrag von Frankster »

Aber warum dann nicht mit Carbon oder Alu beginnen?

Bei zu schweren Holzpfeilen wird die Freude über den neuen Bogen gleich gedämpft. Und Wir reden hier nicht über ein wenig zu schwere Pfeile...
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Re: Pfeilgewicht und Spine

Beitrag von Ravenheart »

Alle meine Kinder haben zu Anfang 5/16 in 26" mit 125 grn Spitze geschossen. Gab nie Probleme...
Meine Tochter 2009: http://www.vombogenzumziel.de/bildergal ... /d014.html


Und hier die Ergebnisliste vom Folgejahr. (Vorletzte Zeile). Mit dem Ergebnis hätte sie bei den Erwachsenen Platz 3 in ihrer Klasse belegt. http://www.kienzlers-world.de/bogen/Erg ... er2010.pdf


Und wenn die Bogen stärker werden, werden die Spitzen leichter. So können die Pfeile angepasst und weiter verwendet werden, bis sie zu kurz sind...

Rabe
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Felsenbirne
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Re: Pfeilgewicht und Spine

Beitrag von Felsenbirne »

Ich sehe es so wie Rabe. Holunder macht ne Menge Arbeit und dauert.
5/16 Schäfte und leichte Spitzen.
Eventuelle Alternative: Pfeile tapern und noch leichtere Spitzen verwenden. Allerdings würde ich das einem Anfänger auch nicht gerade zumuten wollen.
Gruss Matthias

Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgend etwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften.

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller
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walta
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Re: Pfeilgewicht und Spine

Beitrag von walta »

Anfänger mit passendem Bogen (also niederes Zuggewicht - somit optimal zum Technik Üben):
Einfache und günstige schäfte aus Fichte oder Schäfte aus Carbon.
Der Rest so wie der Rabe beschrieben. Achte auf die Maserung beim Zusammenbauen und die Federn nicht zu hoch (ein Zentimeter sollte genügen).
Fintunig meim nächsten Satz, der kommt schneller als man denkt ;-)

Walta
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Re: Pfeilgewicht und Spine

Beitrag von Heidjer »

5/16 Fichte in 25#-30# ist auch mein Tip, zum Beispiel von Superschaft, die liefern zur Zeit eine ganz ordentliche Qualität zu einen günstigen Preis. Diese Pfeile entstanden aus den genannten Schäften, ich sollte 6 Pfeile bauen, ich bestellte also 7 Schäfte (kann ja immer sein das ich einen beim basteln schrotte oder für nicht tauglich halte) es wurden 9 Stück geliefert und so wurden es 9 schöne Pfeile.
Dazu die Feldspitzen von Tophat, sie sind leicht zu montieren und zu wechseln und nahezu unkaputtbar.
Die Pfeile sind dann Munition und werden in "Anfängerhänden" nicht besonders lange halten, dafür aber um 300gr (20g) im Gewicht liegen und somit wenigstens einigermaßen Distanz schaffen. Pfeilbau ist wie Bogenbau, man lernt es nur beim machen, beim basteln kommen dann automaisch neue Ideen für den nächsten Pfeilsatz. ;)


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
Vex
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Re: Pfeilgewicht und Spine

Beitrag von Vex »

Danke für eure zahlreichen Antworten. Bin jetzt nach dem "Rabe" System vorgegangen ;D So bin ich denke ich mal am flexibelsten.
Schade das ich alles Bestellen musste, hab doch die Woche noch Urlaub. Nutze ich eben die Zeit und stocke den Holz vorraut auf, das ich in ein paar Monaten mit einen neuen Bogen weitermachen kann.
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