Was macht einen Bogen zu einem guten /sehr guten Bogen?

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
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Was macht einen Bogen zu einem guten /sehr guten Bogen?

Beitrag von Archiv »

Mal was philosophisches:
Was macht für euch einen guten Bogen aus? :-o
Mich interessiert hierbei nicht ne Marke oder ein Typ so sehr, sondern eher auf was ihr besonderen Wert legt (Aussehen, Auszugsverhalten, Geschwindigkeit,....)?


Ich quäle dann mal als erster die Tasten:
Der Bogen braucht für mich einfach einen Charakter, also so, daß man ihm eigentlich einen Namen geben möchte. Weiterhin sind für mich natürliche Materialien das Maß der Dinge (Keine Glasfaser oder Carbon; bei den Klebern bin ich schon eher zu Zugeständnissen bereit); ein Stück Holz mit nem Bändel dran ist aber immer wieder schön(**) .
Der Bogen sollte weiterhin schön werfen (flache Flugbahn bis 30/40m), was meist durch eine gewisse Geschwindigkeit erreicht wird, aber er sollte auch nicht zu nervös sein (superschnelle kurze bögen). Am liebsten schieße ich mit Zuggewichten, die ich den ganzen Tag ohne großartige Ermüdung schießen kann (<=50pds), aber höhere Zuggewichte haben durch ihren Wums oder Kick natürlich auch ihren Reiz (auch wenn das meist nur subjektiv ist 8-| )
Da ich noch keinen wirklich handschockfreien Bogen geschossen habe, lege ich eigentlich nur Wert darauf, daß der Bogen nicht zu sehr im Handgelenk kracht:) .
Jedes Stück Holz ist anders und birgt so manche Überraschung (angenehme sowohl als auch unangenehme), also finde ich man kann nie genug probieren, um immer wieder neue Erfahrungen zu sammeln. Alle Theorie wird dunkelgrau, wenn man das richtige Stück Holz in der Hand hat:knuddel
Curtis
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Beitrag von Curtis »

Also für mich ist es das Holz aus dem der Bogen gebaut ist welches mich fasziniert! Dunkle Hölzer (Cocobolo) bevorzuge ich aber auch Zebrawood etc. finde ich sehr interessant aber die Maserung muss zum Bogen passen.
Ich als Recurveschütze finde die Form des Bogens noch wichtig, wie eine Welle sanft aber auch gleichzeitig kraftvoll. Dann muss er sich auch in der Hand gut anfühlen und ein angenehmes Gefühl vermitteln, er muss passen. (Weiss nicht wie ich es erklären soll, hoffe ihr versteht :o )
Erst dann kommen die Wurfeigenschaften für mich, gut er sollte mir nicht den Arm oder die Finger abreissen, aber er muss auch nicht jeden Fehler verzeihen. So sollte er sein :)
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Mongol
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Beitrag von Mongol »

Also für mich ist ein guter Bogen dergestallt, daß ich schon nach wenigen Probeschüssen das Gefühl haben muß, er ist/wird ein Teil von mir. Es ist mir dabei nicht so wichtig, daß er nun ein megamäßiges Zuggewicht hat.
Wie einige hier im Forum ja schon wissen, präferiere ich Reiterbögen. Der Grund dafür liegt sicherlich daran, daß sie mir von ihrem Charakter zusagen. (Guter Ausdruck dafür, Snake) Wobei es auch hier welche gibt, mit denen ich genausowenig anfangen kann wie mit einem Langbogen. Wenn man das Gefühl hat: "dieser Bogen isses!" dann hat man einen guten Bogen für sich gefunden - meiner Meinung nach.
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Netzwanze
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Beitrag von Netzwanze »

Auch für mich ist der Character des Bogens sehr wichtig. Er muß zu mir passen. Schön, wenn er nur aus natürlichen Materialien besteht - das ist aber nicht so wichtig, wenn das Gefühl passt. Sie müssen mich ansprechen.

In meiner Bogenschießlaufbahn habe ich schon einige Bögen geschossen, für die ich zeitweilig ein gutes Gefühl hatte. Diese Bögen habe ich immer noch, weil ich mich noch mit ihnen verbunden fühle. Jedoch schieße ich sie nicht mehr, da sie nicht mehr zu mir sprechen bzw zur Zeit nicht zu mir passen.

Auch für mich soll der Bogen schön werfen, was zum einen mit dem Gewicht, zum anderen mit den verwendeten Materialien zu tun hat. Jedoch soll das Schießen nicht in Arbeit ausarten. Ein weicher, aber nicht zu labbriger Auszug ist mir wichtig. Vom Zuggewicht bleibt ich so um die 50#. Aber auch mehr ist, je nach Bogentyp, reizvoll. Ebenfalls sollte der Bogen so weit wie möglich Handschockfrei sein.

Einen zu nervösen Bogen kann ich im Moment nicht haben. Daher möchte ich auch wieder in Richtung Longbow gehen. Meine Reiterbögen werde ich aber weiterhin schießen, da sie teilweise doch wieder zu mir passen; aber ebend nicht ganz/immer.

Wichtig ist mir aber auch das Aussehen und damit verbunden, die verwendeten Materialien. Auch hier muß mich der Bogen ansprechen und eine gewisse Ästhetik haben.
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kra
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was ist _mein_ Bogen.....

Beitrag von kra »

Wenn ich den Bogen schieße und denke, so könnte es immer weiter gehen, dann ist es (für mich) ein sehr guter, eben _mein_ Bogen. Und wenn ich mir dann überlege warum... fallen mir ein paar Gründe ein... rationale und andere...

... weil er sich weich bis zum Ende ziehen ließ
... weil das Zuggewicht stimmte
... weil ich beim Schuß die Kraft im Bogen spüre
... weil der Pfeil flog wie von der Schnur gezogen
... weil der Bogen und ich zu einem wurden
... und weil mit dem Pfeil etwas von mir flog
... und alles zusammen, weil der Bogen lebt und mit mir spricht -- komm zieh mich, schieß mit mir (**) --

Und ganz unprosaisch, technisch:
der Bogen stackt nicht
das Zuggewicht stimmt, am Anfang nicht lappig und am Ende nicht zu stramm
der Auszug ist weich vom Anfang bis zum Ende der Bogen hat keinen Handschock
und die Pfeile zum Bogen passen
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw
Looser
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Ein guter Bogen.....

Beitrag von Looser »

liegt mir in der Hand als wenn er schon immer dahingehörte.
lässt sich weich ziehen.
ist ruhig.
wirft die Pfeile so wie ich es erwarte.
kann aussehen wie er will, hauptsache ich bin mit ihm zufrieden.
strengt mich nicht an.
macht mir Freude! ;-)
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Mongol
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er kann sprechen...

Beitrag von Mongol »

Original geschrieben von Netzwanze


In meiner Bogenschießlaufbahn habe ich schon einige Bögen geschossen, für die ich zeitweilig ein gutes Gefühl hatte. Diese Bögen habe ich immer noch, weil ich mich noch mit ihnen verbunden fühle. Jedoch schieße ich sie nicht mehr, da sie nicht mehr zu mir sprechen bzw zur Zeit nicht zu mir passen.
Wie? Sie reden nicht mehr mit dir? Hast du sie verärgert? :motz :D :D :D :D :D :D


Einen zu nervösen Bogen kann ich im Moment nicht haben. Daher möchte ich auch wieder in Richtung Longbow gehen. Meine Reiterbögen werde ich aber weiterhin schießen, da sie teilweise doch wieder zu mir passen; aber ebend nicht ganz/immer.
:D :D :D :D :D :D :D (Nein, ich frag jetzt nicht, woher das kommt...) :D :D :D :D :D :D
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RE:

Beitrag von Archiv »

Original geschrieben von Schattenwolf

Nun auch ich gebe generell den Reiterbögen den Vorzug. Ich Lieben diese geschwungenden Formen.
Für mich muß ein Bogen halt so aussehen.

Genau das spricht auch mich bei den Reiterbögen an, diese geschwungenen Formen!
Wobei ich den "großen" Reiterbögen (Hunne, Mongole, Ungar) eher den Vorzug gebe. Ich hatte auch kurz einen türkischen Hornbogen; sah gut aus, aber mit dem kam ich überhaupt nicht zurecht...
Mein "Liebling" (**) ist der Hunnenbogen. Seine asymmetrische Form macht ihn einfach einzigartig.

Gruß, Hartmut
Niels

Was macht einen Bogen zu einem guten/sehr guten Bogen?

Beitrag von Niels »

auch eine Antwort: der Schütze (leistungsbezogen) oder der Besitzer (nicht leistungsbezogen).

eine weitere Antwort: dass der Bogen zu dem vom Besitzer angestrebten Verwendungszweck paßt. So schön wie ein Langbogen auch ist, ist er für mich dann kein guter Bogen, wenn ich mich dem berittenden Bogenschießen verschrieben habe. Ein sehr robuster Reiterbogen ist dann zumindest mal der bessere Bogen.

noch ne Antwort: Die Tatsache, dass mein Anfängerbogen (im Moment) der einzige Bogen ist, den ich besitze und kennengelernt habe. Solange ich mit dem noch Fortschritte machen kann, ist er für mich der beste Bogen, den ich kenne. :D :D

persönliche Einschränkung: Ich mag es, mich mit einem Bogen in der Natur zu bewegen und beim Lösen des Pfeils ein Hauch von Geschichte zu spüren. Ein Bogen, der dieses Gefühl nicht vermitteln kann, ist (für mich) kein guter Bogen.

Niels
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Beitrag von PokerXXL »

Immer diese Reiterbögen. :D :D
Sicher gibt es auch andere sehr gute und wunderschöne Bögen. ;-)
Aber auch mir haben es die handlichen und geschwungenen Bögen angetan.
Auch wenn ich im Moment nur den Kleinen von Samick mein eigen nenne kann,hab auch ich meinen Blick auf den Indo-Persichen von Gròzer geworfen.(**) (**) (**) (**)
Bis dann
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Beitrag von Archiv »

Nun will ich auch mal meinen Senf dazu geben:)
Für mich gibt es da eigendlich nur eine Sache;
Der Bogen muß mit mir zusammen harmonieren, das Aussehen und die verwendeten Hölzer sind da nebensächlich.
Ulmenblatt
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Eigenbau

Beitrag von Ulmenblatt »

Die meisten meiner bisherigen Bögen habe ich selber gebaut. Vielleicht finde ich deshalb keine gute Beziehung zu gekauften Bögen, auch wenn diese - rein technisch - manchmal sicher leistungsfähiger sind, mir nicht die Knochen zertrümmern und einfacher zum Zielen sind.

Egal - Nur Eigenbau kann wirklich zu einem Stück von dir werden.

...denn die Eibe, nicht die Esche, ist der Weltenbaum
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Jens
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Beitrag von Jens »

oh je da schlag ich mal wieder voll aus der reihe 8-|

ich fang mal ganz vorne an.

mein erster bogen vor 1,5 jahren war der oldshooter, damals war mir wichtig haubtsache LB, was anderes konnt eich mir sowieso nicht leisten...nach ein paar monaten durfte ich mal bei einem kollegen einen setgmeyer schiessen, da
er irgendwie als bogenbauer der erste war dessen bögen ich vom bild her mit WOW bewertete (BBB gelesen) hatte und hat der achim schon einen hohen stellenwert bei mir. auf jedenfall war das schiesen ein unterschied wie tag und nacht.

nochmal ein wenig später wurde mir dann einer der älteren jagdrecurves vom achim (die ohne schussfenster und pistolengriff) für wenig geld angeboten...und ich muss ehrlich sagen es wäre mit vollkommen egal gewesen ob das ding passt oder nicht...ich war und bin anfänger..wie soll ich das beurteilen, wenn er nicht passt muss ich mich halt anpassen (54 lbs. ich 175cm schmächt)..muss halt ein wenig hanteln heben....

kurz und gut momentan passt er nicht aber irgendwann schon :D

aber er ist sooooooooooo schööööööööön (**) (**) (**)
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RE: Indo-Perser

Beitrag von Archiv »

Original geschrieben von PokerXXL


Auch wenn ich im Moment nur den Kleinen von Samick mein eigen nenne kann,hab auch ich meinen Blick auf den Indo-Persichen von Gròzer geworfen.(**) (**) (**) (**)
Bis dann
Der Indo-Perser ist auch ganz nett, Mongol hat so einen, den durfte ich mal ausprobieren. Kannst Dich ja mal mit ihm kurzschließen...

Gruß, Hartmut
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RE: Hunnenbogen

Beitrag von Archiv »

@Schattenwolf:

Ich denke, wenn Du ihn ganz nett darum bittest:anbet , dann baut Csaba Gròzer dir den Hunnen auch in Extra II... :D , ist sicher nur eine Frage des Preises... ;-)
Aber im Ernst, ich denke schon, daß das möglich ist, wird aber sicher nicht ganz billig und wird sicher auch eine Weile dauern...

Gruß, Hartmut
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