Ein Bogen wird seinem eigentlichen Zweck zugeführt…
Ich Reite seit ca. 6 Jahren. Ich liebe es auf meinem American Paint Horse, ein sechs jähriger Wallach namens Spirit zu sitzen und mich im Westernreiten zu üben. Nach einiger Zeit der Grundausbildung wurde mir bewusst dass in mir ein kleiner Cowboy schlummert und ich auch mit Rindern arbeiten möchte. Ja hört sich einfacher an als es ist. Nicht zu viel und nicht zu wenig Druck… dem Pferd zeigen das die Biester mit den Hörnern mehr Angst vor uns als wir vor ihnen haben… und dann das Ganze noch möglichst so dass es gut aussieht. Die Folge nach einem langen Training war mein erstes Turnier im Mai 2013. Ergebnis ein erster Platz in der „working cow horse“ Klasse und ein gesamt dritter Platz in der „versatility ranch horse“ Klasse… bei den Einsteigern möge noch vermerkt sein!


Nun war es doch auch klar, da ich bogenschieße und das auch noch mit einem Reiterbogen und mit der Daumentechnik diese Dinge zusammen zu bringen. Naja und was soll ich sagen am Samstag habe ich es mal versucht.
Erst mal vom Boden aus Spirit mit dem Bogen bekannt gemacht. Mit dem Bogen sein Hals berührt, über den Kopf damit gestreichelt und eigentlich am ganzen Körper immer wieder damit berührt. Dann mal den Bogen leicht gespannt und PLONG gemacht. Ups was ist das dachte er sich und wurde Misstrauisch, was er aber nach zwei drei mal dieses PLONGS wieder nicht mehr so noddelte. Dann rauf auf den Gaul und mal im Schritt geritten. Was soll ich sagen null Problemo. Auch im Trapp und Galopp war alles ok. Natürlich war ihm alles nicht so gaaanz geheuer, vor allem als ich auch noch Pfeile dabei hatte und damit rumklapperte, aber alles im allen wars ok für ihn.
So dachte ich reiten ok. Mit Bogen in der Hand reiten auch ok. Na dann wollen wir doch mal ein paar Pfeile surren lassen. Ich stellte mich an einer Seite unseres Reitplatzes auf, an dem er nach vorn nicht gleich ganz so weit abhauen konnte und ich an der linken Seite als Schutz Matten aus Förderbandgummi hatte. Diese schepperten gut wenn der Pfeil darauf trifft und das hatten wir ja schon im Stehen probiert, wo er ruhig blieb. Soweit so gut.
Pfeil auf den Bogen, Zügel noch in der Zughand, Bogen ausgezogen und PLONGGGG. Ja cool dachte ich, das klappt ja prima! Er zuckte zusammen blieb aber ruhig stehen ohne zu denken… ich spiel mal wildes Indianerpony und rase über den Platz. Nein er war echt cool und sagte sich ok ich geh mal vor vielleicht komm ich so darum rum, aber alles im Rahmen des erlaubten. Also PLONG zwei Schritte vor, rückwärts zurück auf Ausgangsposition und PLONG… und…
Nach 5 Minuten hatte er es drauf und blieb wie als hätte er nie was anderes gemacht stehen. Besser noch er fing an in der Gegend rum zu glotzen als wäre er nur ein Statist.
Dann packte mich der Ehrgeiz. Also Bekannter hat mein Pferd geführt im Schritt und ich habe meine Pfeile abgeschossen. Alles gut. Nach dem dritten mal probierte ich es dann im Schritt ohne Zügel und ohne dass jemand führte. Was soll ich sagen auch das klappte ganz gut. Er fängt nach dem ersten Pfeil noch an zu traben aber rennt nicht weg.
Ich ließ es dann mit dem positiven Eindruck für ihn und mich gut sein und wir hörten auf. Mein Fazit:

Reiten macht Spaß und Bogenschießen sowieso… aber beides gleichzeitig ist noch mal eine ganz andere Hausnummer und ich verneige mich voller Respekt vor Allen die es schon drauf haben und im vollen Galopp ihre Pfeile ins Ziel lenken.
Ich habe auf jeden Fall Blut geleckt und werde es weiter üben und vielleicht… ja vielleicht sogar mal… nein Cyrano, kleine Brötchen backen und erst mal üben... üben… üben!
Ach ja für alle die sich die Fotos genau angeschaut haben… Stimmt ich habe beim ersten mal NICHT mit der Daumentechnik geschossen. Es viel mit so einfacher mit Zügel, Bogen, Pfeil und Reiten. Ziel ist es aber natürlich für mich das Ganze mit der Daumentechnik zu tun. Kommt Zeit… Kommt Technik!
Eurer Cyrano
