Pfeilnocke schneiden

Selbstgebaute Befiederungsgeräte, Spinetester, etc.
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Janitschar
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Re: Pfeilnocke schneiden

Beitrag von Janitschar »

walta hat geschrieben:Davon gibt eine einfache Version. Irgend wer hier im Forum macht das Nocksägen mittels Stichsäge und Anschlag. Auf Anschlag gesägt, das heisst einsägen, um 180 Grad drehen und nochmal sägen, hast du den Nock genau mittig.

walta
Genau so läuft das bei mir..


Gruß
Stephan
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Haitha
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Re: Pfeilnocke schneiden

Beitrag von Haitha »

Ich mach das freihand mit einer Fliesensäge und Rundfeilen oder mit einer Kreissäge und einem Gizmo (dieser ist nur ein rechteckiges Stück Holz mit einer Bohrung, in die der Schaft gesteckt wird, das Sägeblatt auf die richtige Höhe eingestellt - und ab durch die Mitte ;) ) - schnell und sauber.
Fall down seven times, stand up eight.

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robbi01
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Re: Pfeilnocke schneiden

Beitrag von robbi01 »

Hallo beisammen,
- Loch 3mm bohren
- mit 12" Eisensäge bis zum Loch sägen
- mit scharfem Messer Schnitt auf Lochdurchmesser erweitern
- Loch auf 3,5mm aufbohren
- mit Schlüsselfeile Schrägen am Nockboden anbringen
- mit schleifpapier entgraten und Kanten brechen

passt genau für meine Sehnen

Robert
.
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Squid (✝)
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Re: Pfeilnocke schneiden

Beitrag von Squid (✝) »

Irgendwie einspannen macht schon Sinn. Manchmal will die Maserung partout keinen geraden, senkrechten Schnitt zulassen, wenn man freihändig arbeitet.
Insoweit ist ein wie auch immer geartetes Gizmo mit Führungsschlitz oder eben auch eine feste Verankerung vor der Säge von großem Wert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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Fichtenelch78
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Re: Pfeilnocke schneiden

Beitrag von Fichtenelch78 »

Ich nehm dazu immer nen Dremel mit Trennscheibe. Geht fix...es reißt nix ein oder aus und funktioniert prima freihand und noch besser mit Schiene!
Das Leben ist nur so schlecht wie man es sich macht!
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Yeoh
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Re: Pfeilnocke schneiden

Beitrag von Yeoh »

Nockschlitzbasis
Schreibtischtauglich, (fast) staubfrei
Aluminiumführungsschiene, Foldback-Klammer als Fixierung und Schlitten auf H-Profil
Aluminiumführungsschiene, Foldback-Klammer als Fixierung und Schlitten auf H-Profil
Zutaten:

Proxxxn Industrieschleifer / Dremel
Proxxxn Bohrständer (M-140)
Proxxxn Sägeblatt 50 mm x 0,56 x 10 mm, 100 Zähne, (siehe Abb.) mit Spezialbehandlung
Bohrer Ø 1mm, 2,5mm, 3mm
6 x Blechschrauben 2,9 x 13 mm
Aluminium Vierkantrohr 50 x 20 x 1000 mm
Aluminium H-Profilstab 10 x 12 x 1000 mm

1 Foldbackklammer Größe 15 x 32 mm

Schraubzwingen
Einmachgummies
Staubsauger

glatte Kanthölzer zum Unterfüttern und Stabilisieren der Führungsschiene.

Vorgeschichte
Beim Selbstnocksägen bin ich bisher fast immer verzweifelt,
weil ich eine Mindest-Tiefe von 10 mm brauche,
mit der Fliesensäge wackelig und unpräzise säge,
bzw. deren Sägebreite schon das eigentliche Endmaß besitzt,
so dass bei weiterem Feinschliff mit Schleifleinen der Nockschlitz zu breit gerät.
Mit der Dozuki habe ich es auch versucht, die Präzision ist zwar gewährleistet aber bei jeweils zwei Schnitten pro Nock ist das ziemlich zeitraubend und mancher Schnitt geht da kraftvoll über die Vor-Bohrung hinaus.

Vor Jahren habe ich mir zum Bohren des Nockbodens einen Proxxxn Industrieschleifer zugelegt. Ein halbes Jahr später kam dann zwecks exaktem senkrechten Bohren noch dieser kleine M140er Bohrständer dazu. Danach verging ein weiteres halbes Jahr bis ich den Bohrständer zusammen mit Gerät an den Hersteller einsandte, der beide Geräte so aufeinander abstimmte, so dass sich die Aluminium-Spannbackenverbindung mit dem Gerät nicht mehr verklemmte und verbackte und ich beide auch wieder ordentlich von einander lösen konnte. Jetzt funktioniert es einwandfrei. Ohne Reklamation geht es offenbar nicht.

Den Nockboden bohre ich immer mit einem 1mm Bohrer vor und erweitere ihn danach mit dem 3mm Bohrer. Soweit so gut, das ist meine Ausgangslage.


Das Sägeblatt

Alle passenden Sägeeinsätze fürs Gerät erreichen keine Schnitttiefen von 10mm oder sind Flexscheiben, die leicht brüchig werden und so spielte ich schon länger mit dem Gedanken eine Tischkreissäge für diesen Zweck anzuschaffen, doch der Preis und die Ungewissheit über die Tauglichkeit hielten mich vom Kauf ab. Doch mein Interesse galt weiterhin dem Zubehör.

Dort entdeckte und verguckte ich mich in ein Sägeblatt, welches bei diesem Projekt die Hauptrolle spielt. Es hat ausreichend Stabilität, 100 Zähne, 50 mm im Durchmesser und eine Schnittbreite von 0,56 mm. Nur das Zentrierloch hatte einen Durchmesser von 10mm und bedurfte einer Idee für die Befestigung an einer 3,2mm Achse zum Einspannen in den Industriebohrer.
Wie auf den Abbildungen ersichtlich habe ich das (leicht mit Diamantfräser aufgerauhte) Minikreissägeblatt zwischen zwei Korundsteinen mit heißgeföhntem „oho festend” verklebt und einige Tage aushärten lassen.
(Zum exakten und präzise Zentrieren hatte ich mir eine Kreis-Schablone aus hochfestem Zeichenkarton geschnitten und vier Schichten gebraucht um die Höhe der Korundsteine auszugleichen. Bei Bedarf reiche ich ein Foto nach)

Nun, es hat funktioniert, es eiert nix und eine Schnitttiefe von 12 mm ist kein Problem.
Zwischenzeitlich habe ich auch einen Sägeeinsatz der Fa. Dremel ausgemacht, der die Schnitttiefe packen sollte, doch der hat nicht so feine Sägezähne.

Nachdem ich also ein Minikreissägeblatt für den „Dremel” gebastelt hatte, fehlte es nur noch an einer flexiblen, mobilen, mehrfachverwendbaren Montagehilfe um den Pfeilschaft exakt zum Sägeblatt zu führen.

Vierkantrohr und H-Profil
Einrichten per Augenmaß und Peilung
Parallelität Sägeblatt — Führungsschiene per Augenmaß
Parallelität Sägeblatt — Führungsschiene per Augenmaß
Ich machte dann einen Probekauf von mehreren hölzernen Dreieck- und Vierkantleisten, sowie die selbe Ausführung in Aluminium. Ich entschied mich für das 1m lange 50x20mm Alu-Vierkantrohr auf das ich unmittig das H-Profil mit 6 Blechschrauben befestigte.

Diese Führungsschiene lässt sich am mitgelieferten Anschlag des Bohrständers anlegen und mit Schraubzwingen fixieren.

Das Einrichten war das erste Mal etwas Tüftelei und wird per Peilen vollzogen. Hilfreich dabei wäre auch eine Kamera mit Stativ gewesen, doch Pi x Daumen hat das auch wie folgt ganz gut funktioniert:

Einrichten und Fixieren des Pfeilschafts
Ausrichten und Fixieren des Pfeilschafts
Ausrichten und Fixieren des Pfeilschafts
Als sehr hilfreich zur senkrechten Ausrichtung des Schafts erweist es sich, den 3mm-Bohrer kurz vor dem Fixieren mit der Foldback-Klammer in die Vorbohrung zu stecken, um die Vorbohrung genau auszuloten. Oftmal verläuft die Bohrung entgegen der aufgebrachten Zeichnung. Und der eingesteckte Bohrer zeigt das zuverlässig an. Steht der Schaft senkrecht wird er mit der Foldback-Klammer, die auf dem H-Profil aufliegt, eingeklemmt, bzw. festgeklemmt. Damit lässt sich der Schaft zur Säge führen ohne dass er kippelt. Dann muss unbedingt der Bohrer entfernt werden! Sonst kann man nicht Sägen.

2 Schnitte
Erster Schnitt — Umdrehen — Zweiter Schnitt
Erster Schnitt — Umdrehen — Zweiter Schnitt
Das Sägen mit dem dünnen Blatt erfordert zwei Schnitte um Breiten von bis zu 3mm zu erreichen.
Die logische Konsequenz daraus, dass das Sägeblatt nicht mittig zum Schaft eingestellt wird, wo es nur einen 0,6 mm Schlitz verursacht, ist, dass ich variabel in der Breite des Nockschlitzes bin. Das Spiel im Bohrständerfutter erlaubt mir +-1mm und mehr, was entsprechend eine Nockbreite von 2mm und mehr ergibt. Das jeweilige Umdrehen des Schafts um 180° gewährleistet auch immer den gleichen Holzanteil der Nockflanken.

Ergebnis
Links Rohschnitt — Rechts 1. Schliff 150er Körnung
Links Rohschnitt — Rechts 1. Schliff 150er Körnung
Ohne Erwähnung war bisher die Feinstaubabsauganlage, die der Staubsauger fixiert mit Einmachgummies übernommen hat.
Die Staubentwicklung ist schreibtischtauglich und den Bildern zu entnehmen. Lärmend ist der Staubsauger.

LG

PS: Jetzt freu ich mich schon richtig auf die nächsten Selfnocks.
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klaus1962
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Re: Pfeilnocke schneiden

Beitrag von klaus1962 »

Sehr schöne, wenn auch aufwendige, Idee die Nocks zu schneiden. :)
... und ein großes Lob für Deinen ausführlichen Bericht.

Aber bei der Sägeblatt-Klebe-Konstruktion läuft mir ein kalter Schauer den Rücken runter.
Du schreibst zwar nicht, mit welcher Drehzahl Du den Schleifer betreibst, aber der kann sicher so um die 30.000 upm.
Bei der Vorstellung dieser Drehzahl, einem Wellendurchmesser von 3,2mm, der weiten Ausladung der Welle und nur der kleinsten Unwucht (egal ob radial oder axial) oder einem eingeklemmten Span kriege ich Albträume von fliegenden Kreissägeblättern.
Es hat schon einen tieferen Sinn, warum das Kreissägeblatt eine 10mm Aufnahme hatte. :-\

Ich hoffe Du bist nicht beleidigt und ich will Dich nicht entmutigen. Wir wollen jedoch keine ambitionierten FC-Mitglieder verlieren, nur weil sie schnelllaufende Werkzeuge unterschätzen. Das sagt Dir einer, der selbst ein Fan von "schnellen Messern" ist. ;)

Gruß
Klaus
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Yeoh
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Re: Pfeilnocke schneiden

Beitrag von Yeoh »

Hallo Klaus,

Danke fürs Lob und für den Sicherheitshinweis, den ich vor lauter Übermüdung vernachlässigt hab'. :o

Ich vergaß, dass auf den verwendeten Fotos die Hinweise, die auf dem Sägeblatt stehen, nicht ersichtlich werden.
Dort steht: max. 8.000/ min. Spezialstahl mit Angabe der Drehrichtung.

Deshalb habe ich die niedrigste Drehzahl von 5.000/min gewählt.

Letztendlich war das ein Versuchsaufbau, bei dem die Präzision beim Zentrieren der Sägescheibe das Hauptproblem war, was es zu lösen galt. Ich zweifelte, ob es überhaupt möglich ist, aber jetzt freu ich mich, auch über das Quentchen Glück, das ich dabei hatte. Bitte nicht nachbauen. Es gibt von der Fa. Dremel eine Art Trennscheibe für Holz mit ebensolchem Durchmesser. Das Blatt ist diamantbeschichtet, hat aber etwas mehr Schnittbreite. Ich habe es nur zu spät entdeckt. Dazu gibt es auch eine entsprechende Achse käuflich zu erwerben. Nur ausprobiert habe ich 's halt (noch) nicht.

Jedenfalls scheint die Führungsschiene nicht so gefährlich zum Nachbau zu sein.
Der Nachbau des Sägeblatts ist halt leider nicht zu empfehlen.

PS: Noch ein Nachtrag: Der Bohrständer mit Industrieschleifer bleibt beim Sägen fixiert und statisch.
Gesägt wird nur Weichholz. Hierbei bleibt der Sägewiderstand gering. Eine Sicherheitsbrille habe ich auch getragen.


Jetzt schau' ich, dass ich dem Forum trotzdem erhalten bleibe, denn beim FA werde ich mittlerweile nur noch als Gast geführt.
Warum weiß ich noch nicht, möglicherweise wg. Inaktivität. ???
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Heidjer
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Re: Pfeilnocke schneiden

Beitrag von Heidjer »

OT on.

Auf FA wird jeder, der 6 Monate nicht eingeloggt war, erst gesperrt und dann gelöscht!


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
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nocona
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Re: Pfeilnocke schneiden

Beitrag von nocona »

Schön, dass dieser Faden noch aktiv bleibt.

Ich habe mittlerweile eine neue Säge, mit der ich saubere gerade Schnitte hin bekomme. Um auf Nockbreite zu kommen weite ich den Schnitt dann mit einer Rundfeile auf. Für beide Schritte spanne ich das Schaftende mit der Nockseite nach oben in einen Schraubstock ein. Abschließend werden natürlich die Kanten mit Schleifpapier geglättet. Alle Schritte kabellos.
Mit dem Ergebnis und dem Zeitaufwand bin ich gut zufrieden.


Jan
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