Nockschlitzbasis
Schreibtischtauglich, (fast) staubfrei

- Aluminiumführungsschiene, Foldback-Klammer als Fixierung und Schlitten auf H-Profil
Zutaten:
Proxxxn Industrieschleifer / Dremel
Proxxxn Bohrständer (M-140)
Proxxxn Sägeblatt 50 mm x 0,56 x 10 mm, 100 Zähne, (siehe Abb.) mit Spezialbehandlung
Bohrer Ø 1mm, 2,5mm, 3mm
6 x Blechschrauben 2,9 x 13 mm
Aluminium Vierkantrohr 50 x 20 x 1000 mm
Aluminium H-Profilstab 10 x 12 x 1000 mm
1 Foldbackklammer Größe 15 x 32 mm
Schraubzwingen
Einmachgummies
Staubsauger
glatte Kanthölzer zum Unterfüttern und Stabilisieren der Führungsschiene.
Vorgeschichte
Beim Selbstnocksägen bin ich bisher fast immer verzweifelt,
weil ich eine Mindest-Tiefe von 10 mm brauche,
mit der Fliesensäge wackelig und unpräzise säge,
bzw. deren Sägebreite schon das eigentliche Endmaß besitzt,
so dass bei weiterem Feinschliff mit Schleifleinen der Nockschlitz zu breit gerät.
Mit der Dozuki habe ich es auch versucht, die Präzision ist zwar gewährleistet aber bei jeweils zwei Schnitten pro Nock ist das ziemlich zeitraubend und mancher Schnitt geht da kraftvoll über die Vor-Bohrung hinaus.
Vor Jahren habe ich mir zum Bohren des Nockbodens einen Proxxxn Industrieschleifer zugelegt. Ein halbes Jahr später kam dann zwecks exaktem senkrechten Bohren noch dieser kleine M140er Bohrständer dazu. Danach verging ein weiteres halbes Jahr bis ich den Bohrständer zusammen mit Gerät an den Hersteller einsandte, der beide Geräte so aufeinander abstimmte, so dass sich die Aluminium-Spannbackenverbindung mit dem Gerät nicht mehr verklemmte und verbackte und ich beide auch wieder ordentlich von einander lösen konnte. Jetzt funktioniert es einwandfrei. Ohne Reklamation geht es offenbar nicht.
Den Nockboden bohre ich immer mit einem 1mm Bohrer vor und erweitere ihn danach mit dem 3mm Bohrer. Soweit so gut, das ist meine Ausgangslage.
Das Sägeblatt
Alle passenden Sägeeinsätze fürs Gerät erreichen keine Schnitttiefen von 10mm oder sind Flexscheiben, die leicht brüchig werden und so spielte ich schon länger mit dem Gedanken eine Tischkreissäge für diesen Zweck anzuschaffen, doch der Preis und die Ungewissheit über die Tauglichkeit hielten mich vom Kauf ab. Doch mein Interesse galt weiterhin dem Zubehör.
Dort entdeckte und verguckte ich mich in ein Sägeblatt, welches bei diesem Projekt die Hauptrolle spielt. Es hat ausreichend Stabilität, 100 Zähne, 50 mm im Durchmesser und eine Schnittbreite von 0,56 mm. Nur das Zentrierloch hatte einen Durchmesser von 10mm und bedurfte einer Idee für die Befestigung an einer 3,2mm Achse zum Einspannen in den Industriebohrer.
Wie auf den Abbildungen ersichtlich habe ich das (leicht mit Diamantfräser aufgerauhte) Minikreissägeblatt zwischen zwei Korundsteinen mit heißgeföhntem „oho festend” verklebt und einige Tage aushärten lassen.
(Zum exakten und präzise Zentrieren hatte ich mir eine Kreis-Schablone aus hochfestem Zeichenkarton geschnitten und vier Schichten gebraucht um die Höhe der Korundsteine auszugleichen. Bei Bedarf reiche ich ein Foto nach)
Nun, es hat funktioniert, es eiert nix und eine Schnitttiefe von 12 mm ist kein Problem.
Zwischenzeitlich habe ich auch einen Sägeeinsatz der Fa. Dremel ausgemacht, der die Schnitttiefe packen sollte, doch der hat nicht so feine Sägezähne.
Nachdem ich also ein Minikreissägeblatt für den „Dremel” gebastelt hatte, fehlte es nur noch an einer flexiblen, mobilen, mehrfachverwendbaren Montagehilfe um den Pfeilschaft exakt zum Sägeblatt zu führen.
Vierkantrohr und H-Profil
Einrichten per Augenmaß und Peilung

- Parallelität Sägeblatt — Führungsschiene per Augenmaß
Ich machte dann einen Probekauf von mehreren hölzernen Dreieck- und Vierkantleisten, sowie die selbe Ausführung in Aluminium. Ich entschied mich für das 1m lange 50x20mm Alu-Vierkantrohr auf das ich unmittig das H-Profil mit 6 Blechschrauben befestigte.
Diese Führungsschiene lässt sich am mitgelieferten Anschlag des Bohrständers anlegen und mit Schraubzwingen fixieren.
Das Einrichten war das erste Mal etwas Tüftelei und wird per Peilen vollzogen. Hilfreich dabei wäre auch eine Kamera mit Stativ gewesen, doch Pi x Daumen hat das auch wie folgt ganz gut funktioniert:
Einrichten und Fixieren des Pfeilschafts

- Ausrichten und Fixieren des Pfeilschafts
Als sehr hilfreich zur senkrechten Ausrichtung des Schafts erweist es sich, den 3mm-Bohrer kurz vor dem Fixieren mit der Foldback-Klammer in die Vorbohrung zu stecken, um die Vorbohrung genau auszuloten. Oftmal verläuft die Bohrung entgegen der aufgebrachten Zeichnung. Und der eingesteckte Bohrer zeigt das zuverlässig an. Steht der Schaft senkrecht wird er mit der Foldback-Klammer, die auf dem H-Profil aufliegt, eingeklemmt, bzw. festgeklemmt. Damit lässt sich der Schaft zur Säge führen ohne dass er kippelt. Dann muss unbedingt der Bohrer entfernt werden! Sonst kann man nicht Sägen.
2 Schnitte

- Erster Schnitt — Umdrehen — Zweiter Schnitt
Das Sägen mit dem dünnen Blatt erfordert zwei Schnitte um Breiten von bis zu 3mm zu erreichen.
Die logische Konsequenz daraus, dass das Sägeblatt nicht mittig zum Schaft eingestellt wird, wo es nur einen 0,6 mm Schlitz verursacht, ist, dass ich variabel in der Breite des Nockschlitzes bin. Das Spiel im Bohrständerfutter erlaubt mir +-1mm und mehr, was entsprechend eine Nockbreite von 2mm und mehr ergibt. Das jeweilige Umdrehen des Schafts um 180° gewährleistet auch immer den gleichen Holzanteil der Nockflanken.
Ergebnis

- Links Rohschnitt — Rechts 1. Schliff 150er Körnung
Ohne Erwähnung war bisher die Feinstaubabsauganlage, die der Staubsauger fixiert mit Einmachgummies übernommen hat.
Die Staubentwicklung ist schreibtischtauglich und den Bildern zu entnehmen. Lärmend ist der Staubsauger.
LG
PS: Jetzt freu ich mich schon richtig auf die nächsten Selfnocks.