Bambusschäfte

Alles zum Thema Pfeilbau.
Taran
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Geraderichten

Beitrag von Taran »

Ich fette mit Bratöl ein und richte auf kleiner Flamme einer mit Gaskartusche betriebenen Lötlampe.

Die Walzmethode ist m.E. nicht machbar, solang Nodien dransind, und außerdem muss man ja eigentlich immer ein bisschen überbiegen - geht beim Walzen nicht. Aber wenn der Schaft wirklich auf ganzer Länge richtig weich ist und gleichzeitig etwas komprimiert wird... hmmmm. Da brauchts aber ne Menge Technik. Wenn du das löst, kannst du Schäfte in Serie für uns alle produzieren...

@benz: klar hast du recht. Und genau an stark gebräunten Stellen ist die Bruchgefahr meiner Erfahrung nach am größten.
Taran von Caer Dallben

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Ravenheart
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RE:

Beitrag von Ravenheart »

Original geschrieben von Rifle

Fertigspitzen haben nicht gepasst (Durchmesser).
:-(

Wie war denn der Durchmesser??
Es gibt doch Feldspitzen von 7 bis 9 mm....

Rabe
Rifle
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Beitrag von Rifle »

Der Durchmesser war zwischen 8,7 und 9,5 an der Spitzenseite und fast immer 7,5 an den Nocken (Spine ~55#).
Ich habe mir für die kleine Test-Serie Spitzen mit Dorn und Wicklung gemacht. Habe mir gerade dazu das Bild in deiner Galerie (Rabe) angekuckt und gesehen daß ich die Spitze breiter hätte machen sollen als Wicklungsschutz (zu spät). Heute werde ich sie ausprobieren, da werde ich ja sehen ob die Wickung draufgeht, vielleicht schmier ich noch Epoxy drüber.

Falls Bambusschäfte gut fliegen und deutlich langlebiger sind, würde ich mir sogar die Mühe mit dem Spitzenselberherstellen machen. Außer dem Geraderichten ist der richtige Spinewert das Problem bei Bambus. Die Schäfte sind so schwer wie Bergfichte (wurde ja schon festgestellt) und schwankten bei mir bis zu 3g.
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shewolf
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Beitrag von shewolf »

gruesse aus griechenland, wo ich mir in den vergangenen wochen 10 kiefernschaefte auf dem steinigen, festen boden zu fritten geschossen habe :D

also ab in die naechste gaertnerei, 87 duenne bambusstaebe gekauft. ueberm teelicht schnell gedreht wird das nodium nur warm nicht braun. sanft gedrueckt und mehrmals erwaermt ist der bambus nachher noch so intakt wie vorher. ich habe die nodien danach gnadenlos plattgefeilt, mag keine boppels auf dem schaft :) aber das hat der haltbarkeit nicht geschadet, siehe weiter unten...

nock 1,3 cm vor dem nodium einsaegen! lang und tief bis zur zusammengewachsenen stelle, sauber ausschmirgeln

spitze: die meist zu duennen schaefte muessen aufgefuettert werden. also fett ponal wasserfest auf die spitze tupfen, dann hanf drumwickeln bis die erforderliche dicke erreicht ist. ueber nacht trocknen lassen, dann mit einem marmorblock (oder aehnlichem) glatt rollen und schraubspitze aufschrauben oder anspitzen fuer klebespitze.

und wie fliegen die dinger?

wow!!! solche pfeile habe ich noch nie geschossen, gehen ab wie schmidt's katze und ueberleben auch den unvermeidlichen griechenlantypischen frontalcrash mit felsen & betonmauern!!!

lasst euch nicht von leichten kurven im schaft irritieren, they fly true :-)

rabe: habe schon ein paar lange schaefte fuer dich abgemessen. bin gespannt auf dein urteil!! :knuddel ;-)
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magenta
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RE:

Beitrag von magenta »

Original geschrieben von shewolf

... 87 duenne bambusstaebe gekauft.
Ja Wahnsinn !! :D

Willst Du in den Krieg ziehen?? :o

Oder ist die brauchbare Ausbeute so gering?


Klaus
Rifle
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Beitrag von Rifle »

Je nach dem wieviele Kompromisse man bereit ist einzugehen, kann die Ausbeute schon gering werden.

Dazu gehöhren
-muß die Nocke wirklich hinter einer Nodie sitzen
-soll die Befiederungsstrecke nodienfrei sein
-sollen alle das gleiche Gewicht haben
-sollen alle einen engen Spinebereich haben
-wie stark darf der Taper sein
-asymetrische Nodien
-was weiß ich noch...
-Nodienabstand überhaupt

Frage:
Warum sollte der Nodienabstand möchlichst über 20cm sein?
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Buddelfrosch
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Beitrag von Buddelfrosch »

Um so weniger Nodien sind am Pfeil :o

Mich würde auch mal die Ausbeute interessieren. Bei meinen Versuchen haben nur 3 Pfeile von 9 gebauten einigermaßen gleich gruppiert. Leider.

BF
Taran
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Nodien

Beitrag von Taran »

Je weniger Nodien, desto weniger Arbeit zum Richten am Pfeil.

Ich setze einfach RPS-Fieldpoints (die sonst in so ein Insert am Alupfeil geschraubt werden) in die Spitze ein, Wicklung drum, fertig.

Viel Spaß weiterhin, Shewolf!!
Taran von Caer Dallben

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Rifle
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Erstes Schießen

Beitrag von Rifle »

Habe heute die drei Testpfeile auf dem Parcour getestet. Bei meinen Schießkünsten, hatte ich natürlich wieder viele Baumtreffer und Abpraller. Zwei Fichtenpfeile hat es wieder erwischt. Die Bambuspfeile haben nichts abbekommen, obwohl ich sie immer bei kritischen Schüssen (potentielle Pfeilkiller) eingesetzt habe. Die Spitzenwicklungen haben gut gehalten obwohl sie oft komplett in einem Baum verschwunden waren. Schussverhalten fand ich ähnlich wie bei den Fichtenpfeilen (Bambuspfeile waren 1-2g schwerer geraten), außer daß sie tiefer eindringen und nicht kaputt gehen (noch).
BildBild
Bis jetzt alles positiv, obwohl die Pfeile sich etwas verzogen haben.
Auf jeden Fall mach ich jetzt erst mal weiter und versuche einen 12er Satz fertigzukriegen.Bei den nächsten werde ich die Spitzen etwas leichter machen und die Wicklung möchte ich in Zukunft durch ein Aluröhrchen ersetzen
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart »

Wow, die hast Du aber gerade hin bekommen! Auch das Design gefällt mit gut!! MIT der Wicklung!! Aluröhrchen wäre ein Rückschritt... Würd' ich noch mal drüber nachdenken!

Rabe
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Buddelfrosch
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Beitrag von Buddelfrosch »

Gefallen mir auch gut. Was das Röhrchen angeht, geb ich Rabe Recht. Hab ich vor kurzem auch gemacht und der Pfeil ist ziemlich schnell genau hinter dem Röhrchen gebrochen. Kann Zufall sein, glaub ich aber nicht.

BF
Rifle
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Aluröhrchen

Beitrag von Rifle »

Danke für die Ratschläge, ich werde euch mal einfach vertrauen und weiterhin wickeln.
;-)
Habe heute genügend Schäfte begradigt um einen kompletten Satz zu fertigen
8-)
Archiv
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Beitrag von Archiv »

Bei der Bamboo Arrow Society gibt es allerhand Links zum Thema Pfeilbau. Hat mir viel geholfen! Besonders die Anleitung zur koreanischen Pfeilbaumethode steckt voller wertvoller Hinweise zum Auswählen, Richten und Tunen der Schäfte.

Die einzigen Spitzen, die bei mir richtig gehalten haben, sind TopHats. Den Schaft einfach entsprechend runterschleifen, Spitze erhitzen (Tip von Kra!) und mit sanfter Gewalt aufschrauben.

Verzogene Pfeile hatte ich auch schon - einfach nochmals richten und sie bleiben dann gerade.

Spinewert scheint keine große Rolle zu spielen, wichtiger ist wohl einheitliches Pfeilgewicht innerhalb eines Satzes.
Rifle
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Beitrag von Rifle »

@johnny.winter
Danke für den Link. Die bauen da nette Pfeile.
Beneidenswert wieviele gleiche Schäfte die da in so einem Bündel haben, sogar die Nodienabstände sind gleich. :-(
Interessanter Nockenschleifer und Hebel zum geraderichten.
Ist der Spine deiner Erfahrung nach unwichtig, oder beziehst du das auf deren Herstellungsmethode, in der blos das Pfeilgewicht über das Spitzengewicht gleichgehalten wird?
Also von der Durchbiegng müssten die dann alle ziemlich unterschiedlich sein. ;(
Archiv
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Beitrag von Archiv »

Ich habe meine Schäfte vor dem Richten gewichtsmäßig sortiert und hatte am Ende Abweichungen von +/- einem Gramm; Feintuning über das Spitzenabschleifen habe ich mir gespart.

Mein Eindruck vom Flugverhalten der Bambusse war etwa so wie Shewolf es beschrieben hat: schnurgerade und wie Schmidts Katze. Den Spinewert hatte ich zwar anfangs mal gemessen, aber festgestellt, dass er sowieso viel zu hoch (für normale Verhältnisse - irgendwas zwischen 60 und 80#) ist, dann mit dem Messen aufgehört und keinen Unterschied bei verschiedenen Pfeilen feststellen können.

Interessanterweise wird auf der koreanischen Anleitung sehr detailliert auf das Gewicht eingegangen, bis hin zum Feintuning der fast fertigen Pfeile; von Spine und dgl. hingegen ist an keiner Stelle die Rede.

Noch ein Tip: mit 70gr Spitzen fliegen die Dinger noch rasanter, einfach den vorderen Teil auf 8mm runterschleifen und 5/16 Spitzen verwenden.
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