wenge als bogenholz...
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wenge als bogenholz...
....hallo, liebe bogenbauerinnung! - ich hätte da gerade zugang zu wenge und würde davon gerne was bauen; einen langbogen mit bambus-gebäck hinten drauf zum beispiel. tja, weiß einer der herren (und damen??) ob das eine suuuper idee ist, gehen könnte oder in die rubrik totaler schwachsinn gehört?? also, antwortet zu hauf, möglichst eigene erfahrung, kein hörensagen...
:doh
gruß, frank
:doh
gruß, frank
Tja
Ich kenne Wenge nur als Funier, kann also zu den bogenbaurelevanten (deutsch ist einfach eine klasse Sprache; hihi) Eigenschaften nur wenig sagen - außer vielleicht, dass es mit Sicherheit einen optisch sehr schönen Bogenbauch abgeben würde. Trotzdem geb ich meinen Senf dazu:
Ob Wenge allgemein zum Bogenbau taugt oder nicht - vermutlich gibt es sehr wenige, die damit eigene Erfahrungen gemacht haben. Warum auch? Es wird Dir deshalb kaum etwas anderes übrig bleiben, als es selbst zu testen (wenn es denn unbedingt sein muss). Mach den Standardbruchtest, wie ihn Snake Joe hier in einem eigenen Thread beschrieben hat. Da ist zwar wenig Standard dabei, die Werte kannst Du aber sicher mit denen von Snake Joe vergleichen. Das sollte Dir einen guten Eindruck davon geben, ob Dein Stück Wenge für einen Bogen taugt oder nicht.
Wenn Du noch kein Stück hast, dann rate ich Dir von Wenge ab aus drei Gründen:
Es dürfte sehr schwierig sein, ein Wenge-Brett zu finden, bei dem die Jahresringe so ideal liegen, dass man den Rücken aus einem Jahresring machen kann - hier kann ich mich aber auch täuschen, oder Du hast Glück.
Spreißel aus Wenge eitern wie die Sau. Wenn Du sie verarbeitest achte darauf.
Es gibt wie überall auch im Bogenbau eine ethische Komponente. Ich würde Tropenholz aus diesem Grunde nicht verbauen, zumal es eine Unzahl bestens geeigneter, leicht zu erwerbender und wunderschöner heimischer Alternativen dazu gibt. (**)
das ist mein Senf dazu
mfG
Ob Wenge allgemein zum Bogenbau taugt oder nicht - vermutlich gibt es sehr wenige, die damit eigene Erfahrungen gemacht haben. Warum auch? Es wird Dir deshalb kaum etwas anderes übrig bleiben, als es selbst zu testen (wenn es denn unbedingt sein muss). Mach den Standardbruchtest, wie ihn Snake Joe hier in einem eigenen Thread beschrieben hat. Da ist zwar wenig Standard dabei, die Werte kannst Du aber sicher mit denen von Snake Joe vergleichen. Das sollte Dir einen guten Eindruck davon geben, ob Dein Stück Wenge für einen Bogen taugt oder nicht.
Wenn Du noch kein Stück hast, dann rate ich Dir von Wenge ab aus drei Gründen:
Es dürfte sehr schwierig sein, ein Wenge-Brett zu finden, bei dem die Jahresringe so ideal liegen, dass man den Rücken aus einem Jahresring machen kann - hier kann ich mich aber auch täuschen, oder Du hast Glück.
Spreißel aus Wenge eitern wie die Sau. Wenn Du sie verarbeitest achte darauf.
Es gibt wie überall auch im Bogenbau eine ethische Komponente. Ich würde Tropenholz aus diesem Grunde nicht verbauen, zumal es eine Unzahl bestens geeigneter, leicht zu erwerbender und wunderschöner heimischer Alternativen dazu gibt. (**)
das ist mein Senf dazu
mfG
Habe selber noch keine Wenge verarbeitet, aber einen WengeFlachbogen (60#) schon in der Hand gehabt und ausgezogen. Der Bogen hatte BambusBacking und Bambusfacing. Wie gut er wirft weiß ich nicht, das Holz ist relativ schwer. Bambus am Bauch war nur Notlösung, da der Bogen zu schwach geworden war.
Das Holz ist sehr ölig und spröde, also nichts um großartig daran herumzudämpfen (Recurves ...). Vor dem Verkleben gut mit Aceton entfetten.
Der Bogen war sehr schön (kontrastreich).
Von einem englischen Profil würde ich eher die Finger lassen, es sei denn der Bogen wird sehr lang.
Einfach ausprobieren und falls es klappt: ab in den Präsentationsthread.
Das Holz ist sehr ölig und spröde, also nichts um großartig daran herumzudämpfen (Recurves ...). Vor dem Verkleben gut mit Aceton entfetten.
Der Bogen war sehr schön (kontrastreich).
Von einem englischen Profil würde ich eher die Finger lassen, es sei denn der Bogen wird sehr lang.
Einfach ausprobieren und falls es klappt: ab in den Präsentationsthread.
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Wenge bei Friedrich
Hallo,
ich habe überhaupt keine Erfahrung mit Bogenbau, aber auf der Homepage von Carsten Friedrich steht was über Wenge: dass er es als Griffholz verwendet. http://www.friedrichbogen.de/langbogen_2.php
Frag ihn doch einfach mal, was er über das Holz sagen kann.
Flitzebogner
ich habe überhaupt keine Erfahrung mit Bogenbau, aber auf der Homepage von Carsten Friedrich steht was über Wenge: dass er es als Griffholz verwendet. http://www.friedrichbogen.de/langbogen_2.php
Frag ihn doch einfach mal, was er über das Holz sagen kann.
Flitzebogner
Ich habe schon Wenge verarbeitet und meine Erfahrungen sind durchaus positiv, siehe hier:

Der Bogen ist 164cm lang mit 45# bei 28", bis zur Mitte der Wurfarme 29mm breit und verjüngt sich dann auf 14mm. Stärke der WAs 16mm am Ende der Fade Outs auf 8,5mm an den Tips.
Wenge mit schrägen Jahrringen mit Hickorybacking, gerade verleimt.
Mein Eindruck: Das Holz ist zwar sehr schwer, hat aber eine sehr hohe Rückstellkraft, so dass bei vergleichbarem Zuggewicht die Wurfarme dünner sind - unterm Strich also kein praktischer Gewichtsnachteil.
Einen Selfbow würde ich aus dem Holz aber auch nicht machen, dazu ist es meiner Erfahrung nach zu spröde. Aber Bambusbacking klingt vielversprechend.
Ein früherer Versuch mit Wenge und einem Eschenbacking hat sich allerdings zerlegt. Das lag aber an dem Backing, nicht an der Wenge.
Auch als Griffholz habe ich es schon eingesetzt.
Was den ethischen Bereich angeht: Kaufen würde ich es nicht, bei afrikanischen Hölzern kann man sich eigentlich auf keine Herkunftsangaben oder Zertifikate verlassen. Wenn man es geschenkt bekommt ist es auf jeden Fall einen Versuch wert.
Ansonsten ist die Frage nach bösen "tropischen" und guten "heimischen" Hölzern nicht so einfach zu beantworten.
Viel der angebotenen Robinie kommt aus ökologisch sehr fragwürdigen Quellen aus dem Osten, weder das geliebte Osage noch das zuverlässige Hickory ist heimisches Holz.
Manau, über das sich niemand aufregt, kommt auch nur über Raubbau in den Handel, da es nicht angebaut werden kann (das ist bei Bambus zum Glück anders).
Heimische Eibe ist geschützt, sollte demnach gar nicht benutzt werden … wie gesagt, alles nicht so einfach.
Und sobald ein Holz unter Glas liegt ist es anscheinend eh egal ob tropisch …
Zur weitern Info:
WWF Schweiz - Tropische Hölzer
Einen Teil dieser Diskussion hatten wir auch schon hier

Der Bogen ist 164cm lang mit 45# bei 28", bis zur Mitte der Wurfarme 29mm breit und verjüngt sich dann auf 14mm. Stärke der WAs 16mm am Ende der Fade Outs auf 8,5mm an den Tips.
Wenge mit schrägen Jahrringen mit Hickorybacking, gerade verleimt.
Mein Eindruck: Das Holz ist zwar sehr schwer, hat aber eine sehr hohe Rückstellkraft, so dass bei vergleichbarem Zuggewicht die Wurfarme dünner sind - unterm Strich also kein praktischer Gewichtsnachteil.
Einen Selfbow würde ich aus dem Holz aber auch nicht machen, dazu ist es meiner Erfahrung nach zu spröde. Aber Bambusbacking klingt vielversprechend.
Ein früherer Versuch mit Wenge und einem Eschenbacking hat sich allerdings zerlegt. Das lag aber an dem Backing, nicht an der Wenge.
Auch als Griffholz habe ich es schon eingesetzt.
Was den ethischen Bereich angeht: Kaufen würde ich es nicht, bei afrikanischen Hölzern kann man sich eigentlich auf keine Herkunftsangaben oder Zertifikate verlassen. Wenn man es geschenkt bekommt ist es auf jeden Fall einen Versuch wert.
Ansonsten ist die Frage nach bösen "tropischen" und guten "heimischen" Hölzern nicht so einfach zu beantworten.
Viel der angebotenen Robinie kommt aus ökologisch sehr fragwürdigen Quellen aus dem Osten, weder das geliebte Osage noch das zuverlässige Hickory ist heimisches Holz.
Manau, über das sich niemand aufregt, kommt auch nur über Raubbau in den Handel, da es nicht angebaut werden kann (das ist bei Bambus zum Glück anders).
Heimische Eibe ist geschützt, sollte demnach gar nicht benutzt werden … wie gesagt, alles nicht so einfach.
Und sobald ein Holz unter Glas liegt ist es anscheinend eh egal ob tropisch …
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LG Niels
War der Tag nicht dein Freund, war er dein Lehrer … (unbekannt)
Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie angeschaut haben. (Alexander von Humboldt)
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wenge als bogenholz
hallo zusammen! - tja, da werd ich's wohl mal versuchen, maße so ca. wie von botjer beschrieben, mit nem bambus-backing. ja klar habt ihr recht mit der bedenklichkeit von tropenhölzern, vor allem von afrikanischen, aber auch da finde ich botjers kommentar am nächsten an der 'wahrheit', es wird ja hier nicht vom haufenweisen verbautem tropenholz übelster sorte geredet, sondern von ein oder zwei bogen. wird erstmal eh ein bißchen dauern, werde dann bescheid geben wie's gelaufen ist.
ps: stelle jetzt gleich mal ein paar neue bilder in meine galerie, vielleicht mag ja jemand mal einen blick drauf werfen.
gruß, frank
ps: stelle jetzt gleich mal ein paar neue bilder in meine galerie, vielleicht mag ja jemand mal einen blick drauf werfen.
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wenge
ja, ich finde den bogen von botjer schon ganz schön sexy, wie er sich da so übers tillerbrett räkelt...
okay, biegt holz, ihr schuffte!
frank
okay, biegt holz, ihr schuffte!
frank

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RE: wenge
hi botjer! - eher keine biegung im griff??Original geschrieben von Botjer
Der Bogen ist 164cm lang mit 45# bei 28", bis zur Mitte der Wurfarme 29mm breit und verjüngt sich dann auf 14mm. Stärke der WAs 16mm am Ende der Fade Outs auf 8,5mm an den Tips.
Wenge mit schrägen Jahrringen mit Hickorybacking, gerade verleimt.
wieviel set hat er denn entwickelt??
meinst du flachbogen ginge auch??
gruß, frank
@ medicinewheel
Doch, der Griff biegt sich ein kleines bißchen mit, er ist etwas schmaler (26mm) und dicker (24mm) als die Wurfarme, der Übergang zwischen Griff und WAs ist 50mm (von Breite Griff zu WA) bzw. 70mm (von Dicke Griff zu WA).Original geschrieben von medicinewheel
hi botjer! - eher keine biegung im griff??
fast genau 25mm, also knapp 1"Original geschrieben von medicinewheel
… wieviel set hat er denn entwickelt??
Der Bogen hat einen nahezu rechteckigen Querschnitt, ist also ein schmaler Flachbogen, von daher …Original geschrieben von medicinewheel
… meinst du flachbogen ginge auch??
gruß, frank
LG Niels
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RE:
Original geschrieben von medicinewheel
… die entscheidende frage noch: wie schieß er denn??


Also, ich bin sehr zufrieden mit ihm und er hat mir letztes Jahr bei der Rattenjagd in Vechta und den gesamten Sommer und Herbst über gute Dienste geleistet.
Auch wenn er gegen den Perry-Reflex/Deflex Ipe mit Bambusbacking gleicher Länge und Breite, den ich in Moment bevorzuge, natürlich etwas abfällt.
Aber ich denke, das kann man einem geraden Bogen nicht vorwerfen.
LG Niels
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