Baumbestimmung: Handelt es sich um Feld-Ulme?

Themen zum Bogenbau
Antworten
Gardengroove
Newbie
Newbie
Beiträge: 2
Registriert: 12.05.2012, 23:01

Baumbestimmung: Handelt es sich um Feld-Ulme?

Beitrag von Gardengroove »

Hallo Community!

Ich bin neu hier und will mich zuerst kurz vorstellen. Ich bin 27 Jahre alt und studiere derzeit noch. Ich habe schon immer gern mit Holz gearbeitet, meistens mit selbst geschlagenem einheimischen Holz, habe aber auch schon bei der Bearbeitung exotischer Sorten Erfahrung gesammelt. Mein nächsten Projekt soll ein selbst gebauter Bogen werden.

Ich habe ein kleines Waldgrundstück, in dem es nach dem Winter wieder einiges aufzuarbeiten gab. Unter anderem einen Baum, von dem ich denke es könnte sich um Feldulme handeln.
Stamm am Fuß abgeknickt
Stamm am Fuß abgeknickt
Borke
Borke
Aufgeplatzte Blütenknospen
Aufgeplatzte Blütenknospen
Es waren ursprünglich mal 3 Stämme, die aus dem Stock hervorgegangen sind. Den zweiten davon habe ich ohne mir Gedanken zu machen im März endgültig umgeschnitten und in 1-Meter Stücke gesägt.
Querschnitt 1
Querschnitt 1
Querschnitt 2 im Mai mit Rissbildung
Querschnitt 2 im Mai mit Rissbildung
Querschnitt Ast
Querschnitt Ast
Die Qualität kann ich nicht so gut beurteilen da Bogenbau Neuland für mich ist. Von dem was ich bisher gelesen habe denke ich dass die Jahresringe gar nicht mal so schlecht wären (Dicke ca. 4-5mm) für einen ersten Bogen, der Spätholzanteil aber eher mager ist... Sollte es sich wirklich um Ulme handeln wäre das natürlich bitter, aber ich kanns jetzt ja nicht mehr rückgängig machen. Immerhin kann ich das Holz noch mit der Bandsäge auftrennen und für kleinere Projekte verwenden.
Standort des Baumes ist am Waldrand, der an ein Feld grenzt. Er ist von irgendeiner Krankheit befallen, man sieht es sehr deutlich am Stammanfang (morsch) und an den Blättern. Beides eigentl. Indizien für Feldulme oder?
Schadbild Stamm
Schadbild Stamm
Schadbild Blätter
Schadbild Blätter
jedenfalls werde ich am kommenden Wochenende der verbliebenen Stamm fällen, da das nur eine Frage der Zeit ist, wann er ganz abstirbt.
Ich habe für meine Stihl einen Aufsatz um Bohlen zu schneiden mit ner Längsschnittkette. Ist es ein Problem wenn ich den Stamm so viertele? Hätte aber auch Äxte und mehrere Keile.. Das mit der Kettensäge entspricht natürlich nicht ganz der Tradition das ist mir klar :) , würde aber doch einiges Zeit ersparen, da doch Ulme sowieso etwas problematisch zu spalten ist, wenn es denn eine ist...

Ich freue mich auf Antworten, Belehrungen etc.

Grüße aus Bayern,

Simon
Waldmensch
Newbie
Newbie
Beiträge: 47
Registriert: 13.01.2009, 20:05

Re: Baumbestimmung: Handelt es sich um Feld-Ulme?

Beitrag von Waldmensch »

Tachchen,

also falls die Blätter zu dem Stamm gehören, ist das garantiert keine Ulme. Eher sowas wie Traubenkirsche (Fruchtstände deuten darauf hin), Faulbaum (Blätter, Fruchtstände, Rinde?) oder ne Weidenart (Blätter könnten, Rinde oder auch die Kernverfärbung deuten darauf hin). Müsste man mal besser sehen. Schau mal bei baumkunde.de, dort sind viele Arten verzeichnet, auch die Ulmen, da wirst du sehen, das die anders aussehen.

Grüße Robert
Benutzeravatar
captainplanet
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2305
Registriert: 28.06.2005, 17:52

Re: Baumbestimmung: Handelt es sich um Feld-Ulme?

Beitrag von captainplanet »

Das ist, wie schon vermutet, eindeutig eine gewöhnliche Traubenkirsche. Prunus padus.
Ich hab mal eine versucht zu verbauen, die hats beim Tillern zerrissen. Die hatte aber auch sehr dünne Ringe. Kann sein, daß diese besser ist.

Lg Georg
Bester Rindengrapscher von FC!!!
Gardengroove
Newbie
Newbie
Beiträge: 2
Registriert: 12.05.2012, 23:01

Re: Baumbestimmung: Handelt es sich um Feld-Ulme?

Beitrag von Gardengroove »

Danke für die schnellen Antworten. Die Bilder stammen alle von diesem Baum. Auf der Baumbestimmungsseite war ich auch schon öfters konnte aber nie eindeutig einen Baum zuordnen, wo alle Kriterien passen.
Traubenkirsche... hmmm. Die Borke sieht mir aber anders aus? Bei Traubenkirsche sind die verlaufen die hellen Stellen in der Ringe waagrecht, bei meinem senkrecht. Ich hab auch mal gelesen dass die Borke/Rinde gerade bei noch jungen Bäumen es schwierig macht einen Baum eindeutig zu identifizieren.
Traubenkirsche ist ein Rosengewächs les ich da. Freut mich auch, dann wird halt was draus geschreinert ;D
Benutzeravatar
captainplanet
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2305
Registriert: 28.06.2005, 17:52

Re: Baumbestimmung: Handelt es sich um Feld-Ulme?

Beitrag von captainplanet »

Die hellen, quer liegenden Stellen an der Rinde der Traubenkirsche auf baumkunde.de sind ursprünglich runde Lenticellen, die durch das Dickenwachstum in die Länge gezogen wurden. Was man bei Dir sieht, sind Längsrisse, die sich ab einem gewissen Durchmesser bzw. Alter bilden weil die äußeren Schichten der Rinde irgendwann nicht mehr mit dem Wachstum des Stammes mithalten können. Sie reißt auf und bröselt im Laufe der Jahre ab. Macht aber nix, sie wird bei den meisten Baumarten vom Kambium immer wieder neu gebildet.

Lg Georg
Bester Rindengrapscher von FC!!!
Antworten

Zurück zu „Bogenbau“