Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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benzi
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von benzi »

ich kopiers mal rüber, denn es geht ja mehr um Technik als um Geschwindigkeit der Bogen:
corto hat geschrieben:Hi ho,
kevin, hast du mal drüber nachgedacht das dein Bogen evtl darum absackt weil du sonst den pfeilflug nicht sehen kannst?
das behaupte ich bei mir nämlich ;D
meine Frage an alle:

schaut Ihr euren Pfeilen im Flug hinterher? Ich hab vor ca 100 Jahren mal gelernt, dass das ein Fehler ist und im Gegensatz zu einem vernünftigen Nachhalten steht, was sagt Ihr dazu?
Feanor1307 hat geschrieben: Handschock wird einzig durch das System Bogen/Sehne/Pfeil vorgegeben und ist immer etwas objektiv messbares.
sicher gibt es einen objektiv messbaren Wert einer Energie die im Bogen verbleibt, aber ob diese als spürbarer Handschock empfunden wird oder nicht, ist eben auch eine Frage der Technik, ist doch logisch, dass wenn Du etwas fest greifst, Du den Schlag viel stärker spürst als wenn Du etwas locker greifst oder drehst......... hack doch mal Holz und greif den Griff der Spaltaxt unterschiedlich fest...........

Grüße benzi
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corto
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von corto »

Benzi hat wohl recht, aber ich hab das Bogenschießen leider nur bei nem Haufen total irrer gelernt - heute weis ich das das nicht gut war.
aber ich war jung und ihr brauchtet geld :D

nee ohne quark, sicher mache ich vieles total verkehrt - und das nachhalten ist eins davon ;)
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Sateless
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Sateless »

benzi hat geschrieben:schaut Ihr euren Pfeilen im Flug hinterher? Ich hab vor ca 100 Jahren mal gelernt, dass das ein Fehler ist und im Gegensatz zu einem vernünftigen Nachhalten steht, was sagt Ihr dazu?
selbstverständlich schaue ich meinen pfeilen im flug hinterher! wie soll ich mir denn sonst einprägen, wie die fliegen? und was soll das mit dem nachhalten zu tun haben? ob ich schaue (pupillenausrichtung), oder den bogen halte (arm und schulterspannung) hat doch ganz genau garnichts miteinander zu tun! wo soll denn der fehler beim hinterherschauen sein?
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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benzi
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von benzi »

der Fehler soll sein, dass Dein Fokus vom Ziel weg und hin zum Pfeil(flug) geht

Grüße benzi
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corto
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von corto »

ich hab da ein etwas substanzielleres Problem.

wenn ich nicht gerade weit schieße, so sehe ich meinen pfeil erst wenn ich den bogen senke, weil ich einfach den kompletten Bogen und die schusshand vor dem Gesicht habe im Schuss...

da ich allgemein sehr mies sehe weil ich seit etwa 10 jahren mal zum optiker müsste - kann ich die trefferlage nur dann gut sehen wenn ich den pfeil auf seinem weg sehen kann... und dazu muss der bogen weg aus dem gesicht...
(mir ist es aufgefallen als ich alte videos mit dem kaya mal angeschaut habe, der ist etwa 1/4 schneller als mein komposit - guess what - ich reiße ihn um den gleichen faktor schneller runter nach dem schuss)

ist und bleibt schlechte technik, aber nun glaub ich nicht mehr daran das ich einfach unfähig bin nachzuhalten - sondern das das seinen sinn hat für einen anfänger :D
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benzi
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von benzi »

Jo, Du weißt ich liebe Dich, aber das klingt schwer danach als wolltest Du einem Fehler einen Sinn verpassen :-*
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Feanor1307 »

Moin Moin,

nochmal zum ojektiven Messwert. Was ich in dem Test dargestellt habe ist der auf den Bogen bezogene obj. Messwert. Das der gefühlte Shock auch von der Art der Haltung abhängt ist unbestritten. Ich kann z.B. ein weiches dickes Tuch um den Griff wickeln um den Shock zu puffern (es gibt Völker die taten das tatsächlich). Oder den Bogen in dem Moment loslassen wenn der Pfeil den Bogen verlässt... Wie auch immer. In Abhängigkeit von der Technik sollte der Shock dann aber immer recht ähnlich sein und nicht abhängig vom Bogen. Was den Bogen charakterisiert ist wieviel behält er für sich und ist damit unabhängig vom Schützen. Das Empfinden ist dann wiederrum abhängig vom Schützen. D.h. Schütze "Kraftkecks" lacht über den Handshock des Kinder Windfighters mit 20 lbs, während "Klein Kläuschen" ganz schön durchgerüttelt wird. Schütze "Zhou" dreht den Bogen weg und gibt der Sehne eine längeren Bremsweg, Schütze "Klaus Meier" hält den Griff fest womit mit einem mal Schluss ist. Solche Feinheiten sind aber in den "Test" von mir nicht sinnvoll ein zu pflegen. Dort steht nur die objektive Größe: 67 % Wirkungsgrad --> massiver Handshock.

Grüße Kevin
Niemand versucht es herauszuholen, wenn er einmal weiß was in Ihm steckt!
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Eberesche
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Eberesche »

Hallo,
ich würde die objektive Größe nur "schlechter Wirkungsgrad" nennen, denn HANDschock bezieht sich ja schon auf das was der Schütze zu spüren bekommt. Wobei natürlich die Beziehung zwischen Beidem offensichtlich ist.

Anna
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corto
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von corto »

:-* Benzi

ich seh es schon als dilletantischen Fehler, der vor allem noch so gute Ergebnisse immer als Zuffal darstellen wird.
ich will das auf jedenfall abstellen.

mir ist nur nicht in den kopf gegangen das ich weiß das es doof ist, es keinen sinn hat, und auch bei leichten bögen nicht verschwindet - ich es aber dennoch nicht dauerhaft unterlassen kann (bisher)... die sache mit dem "sehen des pfeilflugs" macht da etwas hoffnung.
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Arquerine
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Arquerine »

Ich habe letzte Woche katastrophal geschossen. Damit meine ich nicht nur die Trefferlage. Die war zwar echt schlimm und 1/3 der Pfeile durfte ich suchen gehen. Ich hatte Probleme mit der Haltung. Ich habe mich mehrfach mit der Sehne am Wangenknochen getroffen. Noch ein Punkt mehr auf der Liste: Körperteile, die anscheinend nur ich mit der Sehne treffen kann :D. Ich habe mir blaue Flecken unter! dem Armschutz geschossen. Mein Zeigefinger war auch mehrfach im Weg. Den Pfeil beim Ziehen von der Sehne oder der Auflage gedrückt. Möglicherweise lag das vor allem daran, dass ich mit anderen Techniken rumprobiert hab. Dabei habe ich auch gemerkt, wenn ich mich beim Abschuss auf den Pfeil konzentriere, dann fliegt er überall hin, aber nicht dahin wo er soll. Ich war echt frustriert.

@Janitschar: Es funktioniert bei mir gar nicht den Daumen der Bogenhand auch anzulegen, meistens schaffe ich es so nicht einmal den Bogen auszuziehen. Ich hab dann immer Angst der Pfeil fällt mir runter. Das lasse ich lieber.

Am Wochenende hat sich das jetzt total geändert. Ich bin eher meditativ an die Sache herangegangen, habe den Schussablauf strukturiert und mit dem Atem verbunden. Ich habe mich an den Kyudo-Workshop beim letzten Daumentreffen erinnert und das mit einfließen lassen:

Pfeil auflegen, Bogen richtig greifen (Falkengriff), während des Einatmens Bogen hochnehmen,die Spitze des Pfeiles zeigt dabei leicht nach unten, während des Ausatmens Bogen bis zum Ohr ausziehen und bis zum Ohrläppchen runternehmen, Beim Einatmen Sehne loslassen, Ellbogen nach hinten

Ich drehe den Bogen jetzt ungeplant leicht beim Abschuss. Ich habe mich nicht mehr mit der Sehne getroffen, die Pfeile fliegen besser und die Trefferlage ist auch gut. Ich musste keinen einzigen Pfeil suchen. Teilweise waren sogar richtig geniale Treffer darunter. Ich hoffe das bleibt jetzt so.

Grüße
Martina
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benzi
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von benzi »

super! klingt gut, sag ich doch: von den Japanern kann man/frau schiessen lernen!
Arquerine hat geschrieben:
Pfeil auflegen, Bogen richtig greifen (Falkengriff), während des Einatmens Bogen hochnehmen,die Spitze des Pfeiles zeigt dabei leicht nach unten, während des Ausatmens Bogen bis zum Ohr ausziehen und bis zum Ohrläppchen runternehmen, Beim Einatmen Sehne loslassen, Ellbogen nach hinten

Grüße
Martina
das "Ellbogen nach hinten" ist bei mir viel besser geworden seit ich beim Auszug bis zum Ohr (Sanbun No Ni) etwas Abstand zum Kopf halte, sodaß das Herunternehmen bis zum Ohrläppchen (Tsumeai) nicht nur eine Bewegung nach unten, sondern nach unten UND HINTEN darstellt.

hier beim Kyudo gut zu sehen im Video mit Markus: (0:15 min bis 0:20 min)

http://www.youtube.com/watch?v=9A-KNg62Wys

Grüße benzi
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Arquerine »

Genau, das mit dem mehr Abstand zum Kopf habe ich vergessen zu schreiben. Ich stelle mir immer Rackhir vor. Auf den Videos vom Daumentreffen ist das gut zu sehen. Den Tipp mit dem tiefer Gehen habe ich von Janitschar. Leider lande ich noch nicht immer genau da, wo ich die Hand gerne haben möchte.
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Janitschar »

Isses wirklich noch sooo lang bis zu unserem Treffen?

Bin zur Zeit echt schreibfaul.... und ich denke der Schweinehund gewinnt ;)

Vielleicht doch etwas:
@Janitschar: Es funktioniert bei mir gar nicht den Daumen der Bogenhand auch anzulegen, meistens schaffe ich es so nicht einmal den Bogen auszuziehen. Ich hab dann immer Angst der Pfeil fällt mir runter. Das lasse ich lieber.
Da hätten wir sie wieder die Angst... folgender Vorschlag. Du drehst mit deinem BOgen und aufgelegtem Pfeil ein Runde durch den Garten. von joggen bis leicht hopselnder Gang. Dein Zeigefinger positioniert dabei den Pfeil auf dem zweiten Daumengelenk deiner Zughand. Den Daumen musst du nicht abstrecken.
Praktisch kannst du sogar im Rennen mit dem Daumenablass schießen!! Alles schon getestet ;D
Danach ist auch dein Schußaufbau wesentlich ruhiger und sicherer!
Ich meine das ernst!!!



Gruß
Stephan
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Rackhir
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Rackhir »

benzi hat geschrieben:
das "Ellbogen nach hinten" ist bei mir viel besser geworden seit ich beim Auszug bis zum Ohr (Sanbun No Ni) etwas Abstand zum Kopf halte, sodaß das Herunternehmen bis zum Ohrläppchen (Tsumeai) nicht nur eine Bewegung nach unten, sondern nach unten UND HINTEN darstellt.

Grüße benzi
Benzi,

genau das solltest Du eingentlich schon immer machen. ;)

Bei Heki lernt man, daß der Abstand vom Pfeil zum Gesicht ca. eine Pfaustbreit seien sollen und
daß die Bewegung vom Sanbun No Ni niemals eine Bewegung nach unten ist, sondern durch
das weiter ziehen der Pfeil automatisch nach unten und an die Wange kommt.
Also keine bewußte abwärts Bewegung.

Gruß

Uwe
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Arquerine
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Re: Daumentechnik, Techniken, Veränderungen und Fortschritte

Beitrag von Arquerine »

Janitschar hat geschrieben: Dein Zeigefinger positioniert dabei den Pfeil auf dem zweiten Daumengelenk deiner Zughand. Den Daumen musst du nicht abstrecken.
Soll ich also mit dem Zeigefinger gegen den Pfeil drücken? Den Pfeil dem zweiten Daumengelenk der Zughand positionieren? Das ist doch hinter dem Daumenring. Meinst du vielleicht das 2. Daumengelenk der Bogenhand? Ich zähle die Gelenke von der Spitze zur Handfläche. Zählst du umgekehrt?

Wenn ich kapiert habe, wie genau ich Bogen und Pfeil halten soll, dann renne ich damit auch durch den Garten, um mich daran zu gewöhnen. Hatte ich mir auch schon überlegt. Soll ich während des Rennens auch ausziehen und schießen? Dann suche ich mir lieber eine Gegend in der Nichts passieren kann.

Grüße
Martina
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