Wir reden nicht von Bambuspflanzstäben, die bestenfalls 12 mm Duchmesser haben und billig sind, sondern von bogenbautauglichem Bambus. Das sind Rohre, die mindestens 15 cm Durchmesser haben. Daraus bekommt man problemlos Backingstreifen die auch bei 4 cm breite noch flach genug sind.
Natürlich gibt es die angesprochene Wölbung. Das macht aber nix, soweit man mit Bambus umzugehen weiß.
Auch auf Eibenkern sollte der Bambus in der Mitte nicht dicker als 3 mm sein. Das führt zwangsläufig dazu, dass die Bambusleiste so ausgeschliffen wird, dass sie an den Kanten gegen Null läuft (und dadurch sehr scharf wird, damit kann man sich sehr unterhaltsam in die Finger säbeln) und in der Mitte eine Dicke von 3 mm verbleibt.
Dem Bambus macht die Wölbung nix aus. Das Zeug ist so zugstark, dass die kleine Überhöhung keine Rolle spielt. Viel wichtiger ist, dass das Bellyholz durch den Bambus nicht überfordert wird. Daher die relativ geringe Dicke.
Die meisten Bogenbauer, die das erste mal Bambus verarbeiten, pappen viel zu dicke Planken auf den Belly, da sind Dicken von 5 - 7 mm üblich und die Bögen segnen umgehend das Zeitliche... wie ich aus leidvoller Erfahrung weiß
Man muss sich aber nicht zwingend so ein fettes Rohr von 15+ cm Dicke und 2 m Länge kaufen, die liegen bei 30+ Kröt und je nach den Rissen (die immer vorkommen) kann man daraus 3-6 Backings schneiden. Bambusbackingstreifen kann man auch einzeln bestellen. Das ist dann ausgesuchter Bambus, der auch nicht zum Begradigen wärmebehandelt wurde. Z. B. bei Gervase (Bannerwerbung oben im Forum).
Frage 2: Wenn du Jahresringe durchtrennst, ist das logischerweise nur dann ein Problem, wenn die ungeschützt auf dem Rücken verlaufen. Aber wenn du da Bambus draufklebst, besteht ja keine Gefahr mehr. Denn die durchtrennten Ringe sind abgeklebt und die Zugspannung übernimmt der Bambus, nicht mehr die Rückenringe des Bellyholzes.
Das gleiche gilt für drehwüchsiges Bellyholz.
EDIT: Fuc*! Da war der Ostfriese doch wenige Sekunden schneller...

Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.