Recurvedesign

Themen zum Bogenbau
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Rifle
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Recurvedesign

Beitrag von Rifle »

Hallo wollte ein bischen Theorie zum Thema Recurvebogendesign sammeln.

Viele Dinge die den Recurve als Mittel zur Leistungssteigerung betreffen sind mir nicht bis ins letzte Detail klar. Natürlich habe ich schon was zu dem Thema gelesen, aber vielleicht gibt es hier weitere Antworten, von dem alle profitieren können.

Daß die Dinger gut aussehen, darf ja nicht der einzige Grund sein, um den Mehraufwand zu rechtfertigen.

Ein Vorteil von Recurves ist, die Nocken vorerst vor den Griff zu bekommen, wodurch im frühen Stadium mehr Energie gespeichert wird, weil sie sich bis Standhöhe mehr biegen müssen (Materialüberlastung ist erst mal wurst). Das ganze würde aber auch ein stärkerer Reflex schaffen, und man würde sogar weniger Masse an den Tips brauchen. Folglich macht ein Recurve nur Sinn, wenn ein Kontaktrecurve vorliegt, so dass im frühen Auszug ein kürzerer Bogen vorliegt (mit dessen höherer Energiespeicherung bei noch geringem Sehnenwinkel) und später ein langer Bogen vorliegt (mit dessem geringen Stacking).
Wenn das so ist, warum gibt es Kompositbögen mit einem geringen Siyahwinkel (30°) wie der ungarische- oder Hunnen-Bogen. Diese Bögen haben, außer an den Nocken, keinen Kontakt zur Sehne. Mongolische Bögen haben einen Winkel von 60° und die Sehne liegt an den Brücken auf. Das diese Bögen mehr Energie speichern ist auch klar aber ich habe eine Arbeit gelesen, wo mathematisch/physikalische Berechnungen gezeigt haben, dass die Bögen mit 30° eine höhere Pfeilgeschwindigkeit erreichen als die mit 60°, obwohl diese bei gleichem Zuggewicht mehr Energie gespeichert haben. Das ganze zeigt sich bei der Energieabgabe, also praktisch der Rückweg der Zuggewichtskurve. Die berechnete dynamische Kurve zeigt dabei Amplituden, die teilweise ins Negative gehen, also den Pfeil praktisch abbremsen. Wenn der Kontaktrecurve also auch negative Auswirkungen haben kann, könnte man doch dann gleich nur gerade Hebelarme an die WA machen. Diese zeigen aber wieder eine geringere Pfeilgeschwindigkeit als die 30° Variante.
Ich versteh das nicht, hat dazu einer ne Erklärung? Es müsste doch dann so etwas wie den idealen Recurvewinkel geben( zumindest für starre Recurves)?? Egal ob Komposit oder Holz.

Tim Baker hat ja anscheinend ermittelt, dass ein gerader Bogen sein Leistungsoptimum bei einer Länge von 165-170 cm hat. Dabei wird die geringe Wurfarmmasse kurzer Bögen gegen die fülligere Zuggewichtskurve langer Bögen (bedingt durch Sehnenwinkel) abgewogen.
Man sagt das Recurvebögen viel kürzer gebaut werden können, als gerade Bögen (Materialüberlastung ist wieder wurst).
Das versteh ich schon wieder etwas nicht.
Wenn ich zB. einen 150 cm langen Recurve habe, hat der im frühen Auszug eine Länge von vielleicht 130cm und bei Vollauszug 150cm. Das der Bogen im frühen Auszug möglichst kurz sein sollte ist klar, aber wenn 170cm das Ideal bei einem bestimmten Vollauszug und Sehnenwinkel ist, warum ist der Recurve im Vollauszug nicht auch am besten bei einer Länge von 170cm? Der 150iger stackt doch bei Vollauzug genau wie ein gerader 150iger, bloß hat er vorher etwas mehr Energie gespeichert.

Meinen nächsten Recurvebogen den ich plane möchte ich möglichst durchdacht bauen und nicht einfach machen und dann schauen wie er wird.
Da spielen natürlich viele Faktoren mit, die auch schwer zu überschauen sind aber man kann es ja versuchen, schließlich haben sich auch viele Designs als besonders schnell erwiesen (Pyramidalbogen, Perry Reflex Verleimung, Duoflex Design…alles aus TBB3) hat das schon jemand versucht zu vereinigen?

Oder sollte man einfach einen Olympiarecurve nachbauen ist das das Optimum?

Was sind eure Erfahrungen womit habt ihr gute Ergebnisse erzielt?
Was kann man zum Thema Recurves noch sagen?

Mir fallen bestimmt noch Fragen ein…
carpenter
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Beitrag von carpenter »

link

Ich kann nur den link da zusteuern.

Carpenter
Eldoro
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Recurve

Beitrag von Eldoro »

Ein Recurve veringert den sehnenwinkel und schaft dadurch einen besseres verhaeltniss von pfeilnocke zu bogennocke und griff und dadurch speichert der bogen mehr energie.

manche recurves verhindern einfach nur das die sehne nicht vom bogen rutschen und haben kaum einen effekt !

ein stattischer recurve hat am bogenende mehr masse und wuerde dadurch ineffizienter, aber der geringer sehnenwinkel gleicht das mehr als nur aus !
ein recurve verlegt die enden vor den griff genau wie ein staerkerer reflex oder set back, aber das tillerprofil ist anders , beim set back ist der sehnenwinkel groesser und muss daher griffnaeher arbeiten dadurch bleit viel tote masse und das material wird stark belastet, das es ersten durch griffnahe biegeung und zweitens durch den reflex belastet werden, im primzip tauscht das Zuggewicht in verhaeltnis zur effifzens .


Bei kurzeren boegen waere der sehnenwinkel zu gross und das stacking auch , daher brauechte man hier die recurves um dem stacking entgegen zuwirken, durch die geringere masse und dem niedriegen sehnenwinkel speichern sie mehr energie als gerade boegen, bei laengeren boegen gewinnt man kaum vorteile.
allerdings brauechtest du auch geignerteres material!

Bei kompositeboegen verhindern die recurves das runterrutschen der sehne und halten den sehnenwinkel niedrig, das mit den 30 grad kann ich mir nur so erklaern : die siahys halten den sehnen winkel nierdrig und verhindern das runterrutschen der sehne, der recurve verlagert auch die nocken weiter vor den griff, beim 60 grad siahys schlaegt die sehne noch an den recurve an, vieleicht sollte man sich die laengen der beiden bogentypen anschauen , ich kenn die laenge nciht und den vergleich vom 30er und 60er versteh ich auch nicht ganz.


" ...... oder sollte man einfach ein olympic nachbauen ?"

dann kann man gleich ein hoch effizenten coumpound bauen und sich alle holzbogner auf sich hetzen :)


ich pers wuerde ein perry reflex bogen bauen(bambus - Eibe ), der einen deflexen griff hatt und dann einen starken reflex aufweisst, der im perry verleimt ist und an den enden einen statischen recurve hatt, der bogen ist von oben gesehen nach den fadeouts extrem breit ( 7,5 cm oder ncoh mehr !) und in einer geraden linie zu den nocks sich verschmaelern und federleichte nocks haben !

der bogen koennte man mit bambus und eibe bauen, wenns drum geht nur mit natuerlich materialien alles raus zuholen dann bau einen
assiatischen Kompositebogen ! aber wenns drum geht mit bambus und holz was raus zupopeln dann wuerd ICH das obbige nennen


Ich hoffe ich habe keinen mist jetzt erzaehlt, aber so hab ich es beim lesen verstanden. :-)
Juhhuuu, neues UsErBiLd .......
Rifle
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Beitrag von Rifle »

Also erstmal finde ich das kein besserer Sehnenwinkel bei einem statischen Recurve gegenüber einem stark reflexen Bogen erzieht wird. Soweit ich weiß zählt nicht der Winkel b, sondern a.
Bild
Deshalb kommt es für mich aufs selbe hinaus, die Bögen stacken gleich viel/wenig, wodurch bei kurzen Bögen auch kein Vorteil entsteht (Womit ich anscheinend falsch liege, da es alle anders behaupten, aber dann erklärt es mir). Bis jetzt sehe ich noch immer keinen Grund einen Holzrecurve kürzer als 170cm zu machen.
Diese ideale Länge von 170 cm gilt natürlich nur für Holz, ein Komposit aus schwerern Materialien muß natürlich kürzer sein(Kombination ist ja elastischer), genau so wie es für einen Bogen aus Styropor eine andere Ideallänge gibt.

Wenn ein Holzbogen im Olympiaprofil schön schnell ist, ist mir der Zorn aller Bogenbauer egal.

PS.: Wenn du einen 7,5 cm breiten Pyramidalbogen mit Stiftnocken baust, wirst du einen negativen Taper brauchen von vielleicht 8mm griffnah auf vielleicht 13 mm an den Nocken.
Bei 5cm griffnah auf 1cm verjüngt, bin ich schon auf gleichbleibende Wurfarnstärke gekommen

@ carpenter
Hab noch keine Zeit gehabt es durchzuschauen, könnte aber interresant sein.
WildTurkey
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Beitrag von WildTurkey »

Ich denke das der Unterschied beim Stacken zwischen eimen kurzem geraden Bogen und kurzen Recurve (wenn der steife Griffbereich gleich lang ist) ganz einfach daher kommt, das die Hauptbiegezone bei einem stat. Recurve viel näher zum Griff rutscht. Also ist der Hebel an dem die Sehne anzieht einfach länger.(Laienhaft ausgedrückt :-) )


Ps: Es ist es ja auch üblich bei so kurzen Bögen den Griff mitarbeiten zu lassen, das bringt den gleichen Effekt beim Ziehen (und entlastet das Holz), allerdings auch HS.
Eldoro
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Beitrag von Eldoro »

@ rifle , ein staerkerer reflex erhoeht normaler weisse den sehnenwinkel und daher stacken die boegen wieder.

w.g. p.s.: wenn man die enden schmaler macht als dick , dann wieden sie weniger als wenn man sie breiter und duenn macht, von daher wuerde ich am pyramidalbogen kein problem sehen :)

Aber wir sprechen hier ja nur von theorie :)

vieleicht ( ich weiss es nicht ) ist ein kurzer bogen ( mit gleich langen recurves ) einfach schneller da 1. weniger masse und 2. das holz stearker unter spannung steht . :-)
ein recurve wiegt aber auch mehr als ein gerader.

aufjedenfall wenn du einen laengeren bogen baust, dann kannst du auch die recurves laenger machen.

Bei deiner zeichnung fehlen noch standhoehe und beim abheben der sehne vom recurve.

Beide Boeggen sind ungefaehr gleich lang, wenn sie beide aus dem gleichen matrial sind und beide gleich stark und gleiches design haben dann wird der recurve schneller schiessen, da er ein bauechigerere zuggewichtskurfe aufweisst.
bei standhoehe bis zum abheben des recurve von der sehne koennte es sein das, dass verhaeltniss von von Nock -griff- nock vorteilhafter ist.
durch die beguenstigung des dreiecks hat der recurve am anfang und mitte ein hoehres zugewicht wie der lange bogen, aber am ende sind die beiden gleich stark, beim langen ist der letzte teil des auszugs am staerksten, das heisst das beide boegen zwar stacken aber der kuerzere weniger dadurch speichert der mehr energie, wie die aber abgebenen wird, tja ..... :)

ich selber bin kein phisiker, auch kein dip. ingeneur oder sonstiges, ich bin halt nur ein kind, von daher weiss ich es nicht 100 pro,
aber so wuerd ICH mir das vorstellen !

ich hoff doch mal stark das ihr daran jetzt was auszusetzen habt, damit ich nochwas dazu lern. :-)

P.s.: das thema ist ineterresant, grins, aber wo bleiben die ganzen anderen ? :-(
Juhhuuu, neues UsErBiLd .......
Rifle
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Beitrag von Rifle »

Hallo Eldoro,
erst einmal ist es wurst wie alt Du bist und so schwierig sind die Sachverhalte auch nicht, daß man gleich Pysikprofessor sein muss. Ich denke die meisten von uns haben ihr Wissen aus bestimmten Büchern, oder Internetseiten. Die einzige Gefahr ist, daß man einfach alles hinnimmt und nicht mehr selber darüber nachdenkt. Da deine Leidenschaft im Bogenbau groß genug ist, brachst du dich auch gegenüber Älteren nicht verstecken.

Zum Thema:
Mein Problem ist nicht, daß ich das Recurveprinzip überhaupt nicht begriffen habe, sonder daß zwei Aspekte unklar sind.
Ich habe hier prinzipiell zwei Fragen gestellt

1. Warum sollte ein Holzrecurve bei Vollauszug kürzer als 170cm sein?
Materialfragen sollten egal sein, und die höhere Energiespeicherung im frühen Auszug (nur bei Kontaktrecurve) soll zu diesem Zeitpunkt auch keine Rolle spielen. Es geht lediglich um diese Momentaufnahme.

2. Warum werden NichtKontaktrecurves gebaut (Ungar 30°), und warum haben diese trotzdem eine Wirkung auf die Pfeilgeschwindigkeit (obwohl nicht Kontaktrecurve, und somit auch keine Verkürzung des Bogens im frühen Auszug).

Zur Länge:
Ich denke daß es schon einen Grund dafür gibt, sonst würden moderne Lang und Recurvebögen nicht unterschiedliche Längen haben, jedoch würde ich gerne den Grund dafür wissen.

Zum Recurve(Kontakt-Nichtkontakt)
Die dynamichen Prozesse sind für mich als Nichtmaschienenbauer/Physiker... nicht nachvollziehbar und sind bei jedem Bogen anders, wodurch man wahrscheinlich nichts voraussagen kann.
Bei dem Ungar 30°, denke ich kann der Recurve nur als geknickter Reflex interpretiert werden, so daß die Nocken einfach mehr vor den Griff kommen.

Das Hickman-Modell von carpenters Link erklärt zum Recurve auch nichts, da dieser die Recurves im Modell lediglich als Methode benutzt um die Nocken vor den Griff zu kriegen. Das tut auch ein starker Reflex.
WildTurkey
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Beitrag von WildTurkey »

Also mein Senf dazu:
1. Ich versteh die Frage nicht.
- Material ist nicht egal (probier mal einen kurzen scharfen Recurve aus Robinie - der bricht mit ziemlicher Sicherheit. Der gleiche Bogen aus Osage, oder Eibe würde sicher gut schießen).
- Momentaufnahme bei Vollauszug sagt nichts über die Leistung des Bogens, da mußt du schon die gesammte Zuggewichtskurve beachten. Der Pfeil braucht gerade am Ende (bei Standhöhe) noch viel Energie, um noch weiter zu beschleunigen.

2. Einen besseren Hebel und stärkeres Anfangszuggewichts haben alle Recurves, wenn du sie mit einem sonst identen geraden Bogen vergleichst. Die Länge und der Winkel des Recurves bestimmen wie stark er sich auswirkt.
Lange und kurze Bögen haben grundsätzlich verschiedene Eigenschaften. Kurze Bögen können ihre Energie besser an leichte Pfeile abgeben, und Lange an schwere.
Recurves erhöhen die Geschwindigkeit eines Bogens. Also wird ein Recurve an einem langen Bogen wenig bringen, da der Bogen dann weder für Geschwindigkeit, noch für schwere Pfeile optimal gebaut ist.
Deswegen werden Recurves seit jeher vor allem auf kurzen Bögen angebracht. (Reiterbögen, Kompositbögen)
Bei einem langen Bogen sind sie keine nennenswerte Verbesserung, bringen aber auch Nachteile, deswegen machen sie wenig Sinn.

Zu deinem letzten Punkt: Um so weiter die Nocken vor dem Griff liegen, um so mehr Vorspannung hat der Bogen, egal ob Reflex oder Recurve.
Im Auszug ist der Unterschied dann umso größer - das hat Eldoro gut beschrieben. Vergleich dazu einmal ein Reflex-Deflex Design mit einem einfachen starken Reflex im Griffbereich. Unterschiedlicher kann ein Tillerbild kaum sein.

Probiers einfach aus:
Mach einfach einen kurzen geraden Bogen (140-150cm), tillere ihn auf ein bestimmtes Gewicht, so gut du kannst. Dann probier ihn aus und merk dir wie er sich schießt.

Dämpf Recurves drauf, tiller ihn nocheinmal aufs gleiche Gewicht, und du wirst den Unterschied merken.
Das gleiche kannst du auch mit einem 190cm Bogen machen, und der Unterschied wird ein anderer sein.

PS: Der Sehnenwinkel an sich ist nicht ausschlaggebend, er ist nur ein gutes Indiz dafür, wie weit der Ansatzpunkt der Sehne von der Hauptbiegezone des WA entfernt ist.
Ansonsten würde ein 3cm langer 90° Recurve mehr bringen wie ein 15cm langer mit 60°.
So gehts aber leider nicht :D

PPS: Ich habe grün eingezeichnet wie ich mir das mit den unterschiedlichen Hebeln vorstell:

Bild
Rifle
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ahh

Beitrag von Rifle »

@WildTurkey

Ich glaub’ jetzt dämmert es mir langsam.

Es gibt einfach einen Unterschied wieviel der Zugkraft effektiv in die "Biegekraft" ungesetzt wird.
Bild
Da dies von der Hebellänge und dem Hebelwinkel abhängt, kann man kleinere Bögen bauen, ohne das diese "uneffektiv" werden (Stacking).
Jetzt ist mir auch klar daß ein Recurve kürzer werden sollte. Mann kann also in der Zeichnung sagen nach rechts werden die Hebelverhältnisse immer besser, also können die Bögen immer kürzer werden und somit Gewicht sparen.
Damit haben sich erstmal beide Fragen geklärt.

Mit der Momentaufnahme wollte ich nur sicherstellen daß nicht über die Vorzüge im frühen Auszug diskutiert werden, denn die sind mir klar. Daß die gespeicherte Energie nicht vom Endzustand abhängt ist auch klar, es sollten nur die Hebelverhältnisse bei Vollauszug verglichen werden, da diese für die effektivste Bogenlänge verantwortlich sind.

Materialfragen sind natürlich wichtig, wollte ich aber für diese rein theoretische Anschauung weglassen da es sonst zu kompliziert wird.

Mei Fehler lag in der zu vereinfachten Betrachtung des Sehnenwinkels.

Kann man jetzt folgendes stehen lassen?

Recurves haben einen positiven Effekt auf die Pfeilgeschwindigkeit, auch wenn es sich nicht um Kontaktrecurves handelt, da durch die besseren Hebelverhältnisse/Tillerprofil die Bögen kürzer gebaut werden können (Material muss es natürlich aushalten)

Je kürzer die Biegezone und je griffnäher, desto länger werden die Hebel (Rest der WA) und desto kürzer können die Bögen gebaut werden (Hebelwinkel ist natürlich auch entscheidend, Materialfrage...klar)

Roland
WildTurkey
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Beitrag von WildTurkey »

:-) Bei so Sachen geht einem plötzlich ein Knopf auf und es wird einem klar, geht mir auch immer wieder so beim Bogenbauen.

Nachwort zu der Geschichte mit griffnaher Biegung:
Was man an einer Stelle gewinnt, verliert man woanders. Wenn man durch griffnahe Biegung einen weicheren Auszug bekommt, erhält man im Gegenzug auch mehr Handschock.
Baut man den Bauch rund statt flach, wird der Bogen flotter, muß aber auch mehr aushalten,...

Es gibt so viele Parameter, die sich beeinflussen, das man eigentlich nur durch viel Erfahrung (die ich mit meinen 20 Bögen noch nicht habe) genau auf das Ergebnis kommt, das man wollte.
Aber das Hinarbeiten auf den persönlichen "besten Bogen" ist ja auch eine spannende Sache, und man weiß danach immer wie man den Nächsten besser machen würde!
;-)
Rifle
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Sucht

Beitrag von Rifle »

Genau so ist es, nachdem ich meinen jeweils neuesten Bogen einen Tag geschossen habe, denke ich schon an den nächsten.

Du könntest mir höchstens noch mitteilen wie dein bisher schnellster (Recurve)Bogen aussieht.

Natürlich können das auch andere...
WildTurkey
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Beitrag von WildTurkey »

Ich hatte da mal einen Thread, den ich in Kürze updaten werde.

Meine Recurve Serie

Ich baue gerade den dritten, der ist aus Eibe mit Bambusbacking, mit Perry Reflex und deutlichen Recurves.
Aber der muß erst den Fein-Tiller überstehen. :-o
- War noch nie so knapp an der Bruchgrenze, sollte recht effizient werden.
Rifle
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Beitrag von Rifle »

Bin auch kurz davor einen BambusEibe mit Perry und Recurve fertigzumachen (muß noch einen kritischen Eibenast verarzten), allerdings sind die Recurves recht "feige" und der Bogen zu lang (168).
Werde ihn im Presentationsthread zeigen wenn er fertig ist und wenn ich weiss wie er schiesst.
Paar Bilder sind schon in meiner Galerie.

Bin gespannt auf deine Ergegnisse, denn mein nächster soll kürzer werden (155)mit steifem Griff und lange arbeitende Recurves kriegen.
WildTurkey
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Beitrag von WildTurkey »

Da hast du dir ganz schön was vorgenommen :D
starke Recurves sind schon an sich schwer zu tillern, aber wenn sie arbeiten wirds noch schlimmer (kann ich mir gut vorstellen,hab ich selber noch nicht probiert). Aber am meisten lernt man eh wenn man sich die Latte möglichst hoch legt.
Viel Glück!
chrisser
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Statischer Recurve+Setback

Beitrag von chrisser »

Hallo an Alle!!!
Ich trage mich mit dem Gedanken mir einen Bogen bauen zu lasse wie er in der TBB beschrieben ist.. Seite 191

" Mein Lieblingsdesign für diesen Bogentyp besteht aus Osage und ist 63" (160cm) lang für einen Auszug von 28" (71,1cm). Im breitesten Bereich der Wurfarme misst es (4.4-5cm) und wurde mit einem Sehnen-Backing versehen. Die Ohren, also die steifen Bogenenden, sind 4" (10cm) lang und stehen ziemlich abrupt in einem Winkel von 60°....."

WAs würdet ihr davon halten wenn man bei diesem Design noch ein Setback mit einfügt und bei wem würdet ihr ihn bauen lassen?

Vielen Dank für die Antworten schon mal im voraus!!! :anbet
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