Original geschrieben von ravenheart
@Newton: Dann müssten ja Reiterbogen stacken "wie Sau":
Wenn der Reiterbogen nicht vorgespannt wäre, sondern ohne Sehne gerade: JA - er würde stacken wie "wie Sau".
Das Geheimnis des Reitebogens ist die starke Reflex.
Dadurch steigt das Zuggewicht anfangs steil an und kompensiert das Stacking.
Hab mir mal erlaubt einen Link auf eine Bild von Snake-Jo`s Galerie einzufügen. Vielleicht kann Jo ein paar Worte dazu sagen.
Reiterbogen Snake-Jo
Insgesamt also ein weicher Auszug, zum Schluss fängt er aber schon zu stacken an.
Die schräg angreifende Zugkraft lässt sich in zwei Wirkungsrichtungen "zerlegen"! So lange beide Kraftanteile noch den Stab krümmen, zieht der Bogen weich.
Ab dem Moment, wo ein Teil der Kraft in Längsrichtung des Holzes wirkt, geht der quasi "verloren" weil er das Holz nur streckt - wogegen es sich erfolgreich "wehrt"...
Dieser Kraftanteil geht aber dem Biegevorgang "verloren" - der Bogen wird hart: er stackt!
Auch die Kraftkomponente in Richrung Bogenende bewirkt eine Biegung des Bogens, aber nicht am Ende, sondern mehr am Wurfarmbeginn, da hier der Hebel am größten ist.
Ein paar Erläuterungen zu meiner Sichtweise:
Die Sehnenkraft kann in zwei Komponenten zerlegt werden, die Komponente in Pfeilrichtung ergibt sas Zuggewicht (in der Skizze wird nur ein Wurfarm betrachtet):
Die Sehnenkraft wird bestimmt durch das Rückstellmoment des Bogens dividiert durch die Hebellänge zwischen Sehne und Bogen.
Das Rückstellmoment ist zu beginn am geringsten, aber auch der Hebel (=Standhöhe) was zu Beginn die höchste (!) Sehnenkraft ergibt.
Beim Ausziehen nimmt Anfangs der Hebel stärker zu als das Rückstellmoment, insbesonders bei einem Reflexbogen - die Sehnenkraft sinkt.
Beim stacken nimmt zum Schluss der Hebel kaum mehr zu, das Rückstellmoment aber schon noch-> die Sehnenkraft steigt an, das Zuggewicht steigt überproportional an.
Zur weitern Verwirrung :-) dazu das Ergebnis eines einfachen Modells:
Andreas