Stringfollow vermeiden

Themen zum Bogenbau
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Ravenheart
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RE: Ablass

Beitrag von Ravenheart »

Original geschrieben von newton

Auch der Umgang mit dem Bogen unterliegt der Physik, ...
Und dem Chi (oder Qi)!

8-)

Rabe
Uli
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Beitrag von Uli »

Also bleibt doch mal alle friedlich :knuddel . Wir wollen doch hier alle was lernen und uns nicht gegenseitig in die Pfanne hauen.

Uli.
Memento mori!
Gaudeamus igitur, iuvenes dum sumus!
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart »

Recht hast Du!

Daher mach ich oben mal "sauber"...

Rabe

Erledigt!
So dürfte es sachlicher zu lesen sein, gelle? Besser?

:-)
Karl-Heinz

Beitrag von Karl-Heinz »

Ich finde es mittlerweile fürchterlich wie hier mit allen möglichen angelesenen Weisheiten Thread kaputtgeschrieben werden. :-(
Das Bogenbau mehr als Physik ist und auch Material "lebendig" und einzigartig ist, wird auch wohl jedem der schon mehr als einmal damit gearbeitet hat klar sein. Ich möchte in Zukunft nicht aufgrund des schreibenden Beiträge überlesen. Ich glaube so einige sollten Gelegenheiten wie Neubrunn nutzen und hier vergleichen und diskutieren.
@ Rabe
dafür das Du mur Balken auf 2 Lagern rechnen kannst hast Du aber schon viel Glück beim Bogenbau gehabt. (Tschuldigung konnte ich mir nicht verkneifen, da ich noch versuche etwas Humor zu behalten ;-) ).

K-H
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart »

@K.H.: Ein Bogen wäre eher ein doppelter einseitig eingespannter Kragbalken mit Punktlast am Ende... es sei denn, man schießt "indianisch", drückt also den Griff nach vorn statt die Sehne zu ziehen...

:) :) :)

...und der Tillervorgang ist machmal schon verdammt nahe an "Versuch und Irrtum"...
OHNE Glück geht da gar nix...

:p

Rabe
tomtux
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RE:

Beitrag von tomtux »

Original geschrieben von Karl-Heinz

Ich finde es mittlerweile fürchterlich wie hier mit allen möglichen angelesenen Weisheiten Thread kaputtgeschrieben werden. :-(
da bin ich wohl einer der übeltäter ;(
der spieltrieb macht aber vor ein bischen theorie nicht halt, auch wenn wir uns manchmal versteigen ;-)

zurück zum thema

holzfeuchte macht einiges aus.
ich hab vor kurzem einen ahornbogen gebaut, der definitiv nicht trocken war. stringfollow ca. 3".
dann hab ich den fast fertigen verkehrt mit ca. 2" vorspannung 2 wochen im wohnzimmer liegen lassen und einen deutlichen gewichtsverlust festgestellt. nach dem abspannen blieb ein ganz leichter reflex, vielleicht 1/2" über.
ein bischen nachtillern, unteren wurfarm kürzen, tiller noch mal überprüfen (mit auf vollauszug 28" am tillerbrett aufgespanntem bogen)
set gerade mal 1" :-)

abspannen, liegen lassen und am nächsten tag nochmal probieren, weil er so hübsch geworden ist.

KRAAACH!

3 teile und paar kleinere sind übrig geblieben.
wir haben dann an einem bruchstück die restfeuchte gemessen.
nicht einmal 6% :bash :bash :bash

fazit trockenes holz ist gut gegen stringfollow, zu trockenes ....
schiefa
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RE:

Beitrag von schiefa »

Wollte gerade meine postings säubern, sehe aber das mir die Arbeit schon abgenommen wurde :-)
Original geschrieben von Karl-Heinz
Ich finde es mittlerweile fürchterlich wie hier mit allen möglichen angelesenen Weisheiten Thread kaputtgeschrieben werden.
K-H
Freue mich ja auch immer, Beiträge von Praktikern zu hören, nur bei der Frage um die es ursprünglich mal ging:
"Steigert Stringfollow die Effizienz"
hielten sich diese Nobel zurück (außer Negley).
Musste also aus dieser Not heraus wieder graue Theorie zum besten geben :-) .
Mit Praxisbeispielen konnte ich nicht dienen, meine 3 Bögen haben alle ähnlich viel Stringfollow und das nicht zu knapp! :-)
Was sagst Du zu der Frage Karl-Heinz?

Andreas
Karl-Heinz

Beitrag von Karl-Heinz »

Stringfollow ist von vielen Parametern abhängig Feuchtigkeit ist da sicherlich ziemlich weit vorn, sonst würden wir alle grünen Hasel bevorzugen. Dann ist die Formgebung verantwortlich für das Set genau so wie die "Geschwindigkeit" des tillerns. Wer zu schnell und ungeduldig tiller bezahlt dies auch mit stringfollow. Den "Fetischismuss" mit wenig set kann ich genau so wie den "Flächeninhalt" unter Kurven als Maß der Energiespeicherung nicht nachvollziehen. Wen ich einen Langbogen baue (und das tue ich gerne) ist der sicher was Energiespeicherung angeht nicht so effizient wie ein kürzerer Bogen mit gleichem Gewicht und Auszug, schieß sich aber besser. Wenig set hat sicher den Vorteil das Variation in der Auszugslänge keinen so großen Einfluß hat aber er läßt sich nicht so weich "anziehen". Ich bin froh das der Bogen meiner Tochter 8 cm set hat bei 12 cm Standhöhe. Er ist nicht so gestreßt wenn der Bogen den ganzen Tag gespannt ist und erleichtert Ihr die Konzentration beim schießen. Der Bogen ist 98 cm Lang, vom Griff 2cm/1,6cm auf 1,2cm/0,9cm am Tip schön gleichmäßig gearbeitet. Die Effizienz ist meiner Tochter egal er zieht bei ihren 60 cm 26#.
Stringfollow und gespeicherte Energie sind nicht immer Maß der Dinge, als Beispiel einige Daten vom Clouttraining:
Peilgewicht Federhöhe Weite
62 gramm 18 mm 120 m
32 18 170
29 25 150
25 9 140
Alle Federn 5 1/2 Zoll und mit 70# Langbogen mehrfach geschoßen.
Die Frage warum ist der minimalbefiederte Weitschußpfeil so schlecht?

@ Tomtux
normalerweise sollte Holz bei ca. 50-60 % Luftfeuchtigkeit nicht unter 8-9% Restfeuchte fallen, wohnst Du in der Wüste?

@ Rabe
@K.H.: Ein Bogen wäre eher ein doppelter einseitig eingespannter Kragbalken mit Punktlast am Ende... es sei denn, man schießt "indianisch", drückt also den Griff nach vorn statt die Sehne zu ziehen...
Seit ich indianisch schieße sind meine Gruppen aber viel besser geworden. :-o

Gruß
K-H
schiefa
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@Karl-Heinz

Beitrag von schiefa »

Das mit dem Weitschusspfeil kann ich Dir nicht beantworten.
Diese Frage ist schon leichter:
Original geschrieben von Karl-Heinz
@ Tomtux
normalerweise sollte Holz bei ca. 50-60 % Luftfeuchtigkeit nicht unter 8-9% Restfeuchte fallen, wohnst Du in der Wüste?
Wien liegt nicht in der Wüste, aber wenn tomtux wie ich in der Wohnung im Winter 25°C hat (vielleicht frieret seine Frau auch so leicht wie meine :-) ), sinkt die Luftfeuchtigkeit so zwischen 30-40% und die Holzfeuchte so auf 6-7%.
Andreas
Bard
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RE:

Beitrag von Bard »

Original geschrieben von Karl-Heinz

Stringfollow ist von vielen Parametern abhängig Feuchtigkeit ist da sicherlich ziemlich weit vorn, sonst würden wir alle grünen Hasel bevorzugen. Dann ist die Formgebung verantwortlich für das Set genau so wie die "Geschwindigkeit" des tillerns. Wer zu schnell und ungeduldig tiller bezahlt dies auch mit stringfollow. Den "Fetischismuss" mit wenig set kann ich genau so wie den "Flächeninhalt" unter Kurven als Maß der Energiespeicherung nicht nachvollziehen. Wen ich einen Langbogen baue (und das tue ich gerne) ist der sicher was Energiespeicherung angeht nicht so effizient wie ein kürzerer Bogen mit gleichem Gewicht und Auszug, schieß sich aber besser. Wenig set hat sicher den Vorteil das Variation in der Auszugslänge keinen so großen Einfluß hat aber er läßt sich nicht so weich "anziehen". Ich bin froh das der Bogen meiner Tochter 8 cm set hat bei 12 cm Standhöhe. Er ist nicht so gestreßt wenn der Bogen den ganzen Tag gespannt ist und erleichtert Ihr die Konzentration beim schießen. Der Bogen ist 98 cm Lang, vom Griff 2cm/1,6cm auf 1,2cm/0,9cm am Tip schön gleichmäßig gearbeitet. Die Effizienz ist meiner Tochter egal er zieht bei ihren 60 cm 26#.
Stringfollow und gespeicherte Energie sind nicht immer Maß der Dinge, als Beispiel einige Daten vom Clouttraining:
Peilgewicht Federhöhe Weite
62 gramm 18 mm 120 m
32 18 170
29 25 150
25 9 140
Alle Federn 5 1/2 Zoll und mit 70# Langbogen mehrfach geschoßen.
Die Frage warum ist der minimalbefiederte Weitschußpfeil so schlecht?

@ Tomtux
normalerweise sollte Holz bei ca. 50-60 % Luftfeuchtigkeit nicht unter 8-9% Restfeuchte fallen, wohnst Du in der Wüste?

@ Rabe
@K.H.: Ein Bogen wäre eher ein doppelter einseitig eingespannter Kragbalken mit Punktlast am Ende... es sei denn, man schießt "indianisch", drückt also den Griff nach vorn statt die Sehne zu ziehen...
Seit ich indianisch schieße sind meine Gruppen aber viel besser geworden. :-o

Gruß
K-H
Ich geh mal davon aus dass es sich bei deinem Langbogen um nen "Engländer" handelt.
Einfache Sache das mit der Weite. Grade die ELBs sind dafür bekannt dass sie nen schweren Pfeil mögen. Der Bogen kann auf deinen superleichten Weitschusspfeil nicht genug Energie übertragen um den Pfeil weit zu werfen. Mach mal die kleinen Feder nauf nen Schaft von 32 Gramm und testen den dann nochmal gegen einen Schaft gleichen Gewichts mit grossen Federn. Was da an Physik dahintersteckt kann uns Newton evtl. noch erklären - ich kenns halt durch beobachtung dass die englischen Langbögen die LKWs unter den Bögen sind: Recht langsam aber dafür kommen sie auch mit grossen Gewichten gut klar.


MfG Bard
Wir sind nicht auf der Welt um so zu sein wie Andere uns haben wollen

Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen m?chte!

Wo ist die Rose?!?

gepriesen sei das Dreibein...
zeckezuechter

Beitrag von zeckezuechter »

Jetzt hätte ich auch noch mal ne blöde Frage beizusteuern:
Rabe schreibt, dass ein in Maßen gehaltenes SF die Effizienz erhöhen kann, weil dann weniger Vorspannung vorhanden ist. Hab ich das so richtig verstanden?
Nur (nachdenklich und ratlos am Kopf kratz), warum biegt man dann einen Reflex in einen Bogen, um die Vorspannung zu erhöhen?
Ich dachte bishere immer, die Vorspannung würde den Wumms erhöhen!?
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Steini
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Beitrag von Steini »

Wenn ein Bogen unter den gegebenen Parametern durch ein wenig Set effizienter wird, dann heißt das ja nicht, dass es nicht noch andere leistungsverändernde Parameter gibt.

Insgesamt gibts es doch bei unserem Lieblingspielzeug ;-) eine Vielzahl von einander abhängigen Parametern, stellen wir sie uns als Knoten in einem Netz vor. Und man kann eben nicht nur einen Knoten bewegen, sondern man bewegt IMMER eine Anzahl von anderen Knoten mit. Der Versuch, nur durch Veränderung einer Knotenposition einen Bogen zu verbessern scheitert, weil man alle anderen Veränderungen mitkalkulieren muss.

Denn wie im richtigen Leben wird man für eine Verbesserung hier an anderer Stelle "bezahlen" müssen, daher ist ein auf Hochleistung getrimmter Bogen eben auch tendentiell eher nervöser, weniger fehlerverzeihend und vielleicht auch nicht so langlebig. Und im Gegensatz dazu ist z.B. ein klassischer Langbogen eben ein "LKW" mit reichlich Handschock.
:D


Steini
schiefa
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RE: RE:

Beitrag von schiefa »

Original geschrieben von Bard

Ich geh mal davon aus dass es sich bei deinem Langbogen um nen "Engländer" handelt.
Einfache Sache das mit der Weite. Grade die ELBs sind dafür bekannt dass sie nen schweren Pfeil mögen. Der Bogen kann auf deinen superleichten Weitschusspfeil nicht genug Energie übertragen um den Pfeil weit zu werfen. Mach mal die kleinen Feder nauf nen Schaft von 32 Gramm und testen den dann nochmal gegen einen Schaft gleichen Gewichts mit grossen Federn. Was da an Physik dahintersteckt kann uns Newton evtl. noch erklären
Der trefflichen Analyse von Bard ist nicht mehr viel hinzuzufügen. Das zwei Parameter gleichzeitig geändert wurden (Federn+Pfeilgewicht) macht eine Interpretation schwierig.

Zur Physik:
Höheres Pfeilgewicht hat verschiedene Wirkungen:
1) bei gleicher Abschussgeschwindigkeit ist die Reichweite höher (Luftwiderstand bremst Pfeil weniger)
2) Die vom Bogen an den Pfeil übertragene Energie wird größer.
3) Die Energie muss mehr Masse bewegen, die Pfeilgeschwindigkeit wird etwas geringer.

Zwei Extrembeispiele (Ich liebe Extrembeispiele :-) ):
1) Ein pfeil mit 300g nimmt zwar fast die gesamte im Bogen gespeicherte Energie mit,
ist aber verdammt langsam und fliegt nicht weit.
2) Ein 3g Pfeil ist zwar verdammt schnell, hat aber kaum Energie und wird sehr schnell gebremst.

Die Maximale Reichweite bringt ein optimales Pfeilgewicht irgendwo dazwischen.
Die Höhe dieses Gewichts hängt von Bogen, Sehne,... ab. Da ich selber noch nicht etliche unterschiedliche Bögen gebaut habe, muss ich wiedermal TBB1 heranziehen.
(Tschuldigung Karl-Heinz ;-) )
tim baker (?) hat herausgefunden, dass für 500grain (32g) Pfeile eine Bogenlänge von 66-67" am effektivsten ist (Zumindest für seine Bögen).
Ein längerer Bogen wie ein typischer ELB hat schwerere Wurfarme bzw. Wurfarmenden (nehmen am meisten Energie weg) und braucht deshalb einen etwas schwereren Pfeil der mehr Energie mitnimmt. Bei kurzen Bögen ist`s entsprechend umgekehrt.

Zum Abschluss eine Bitte: ich tue mir selbst schwer zu beurteilen wie verständlich meine Beitäge sind. Wenns Unklarheiten gibt, bitte fragen, fragen, fragen, ...

Andreas
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart »

@zeckenzüchter:

Du verwechselst relative Energieausbeute mit Energiemenge!

Durch Recurves und die damit erzeugte Vorspannung erhöhst Du die Energiemenge. Allerdings AUCH die Energie, die im Bogen als Vorspannung verbleibt! Damit wird er RELATIV weniger, aber ABSOLUT mehr leistungsfähig!

Das Zuggewicht steigt an. Bei einer Steigerung von 50 auf 60# also um 20% des Ausgangswertes.

Schießt er nun auch 20% weiter, also statt 200 m plötzlich 240 m?
Nein!

Eben!!
:D

Anders herum: Bekommt ein Bogen Stringfollow, verliert er zwar absolut Energie (verglichen bei gleichem Auszug), kann davon aber mehr abgeben. Darum wirkt sich ein SF auch KAUM in der Schussleistung aus - wenn es nicht ZU viel wird!

Das war meine Ausgangsthese, und da stehe ich auch zu, weil es die Erfahrung bestätigt!


Rabe
zeckezuechter

Beitrag von zeckezuechter »

@ Rabe
Ich merk schon: Am besten bleib ich auch bei der Anfangsprothese und verzieh mich in meine Werkstatt! Vielleicht kann ich dann nächstes Jahr nicht so gut wie andere erklären warum meine Bögen was werden, aber sie werden halt!
:D :D :D
btw: Gehört vielleicht nicht ganz hier hin, aber hast du eine Idee, wie ich meinen ersten
(du erinnerst dich?) doch noch fertig tillern könnte? Meine Frau hat leider festellen müssen, das ihre chronisch kaputte Schulter nix von meinem 36er hält! :-(
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