Backing ??

Themen zum Bogenbau
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Steini
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Beitrag von Steini »

Ich wage es jetzt mal dem Raben an dieser Stelle zu widersprechen:

Nachdem wir in div. Threads die extreme und nicht immer ersichtliche Bandbreite von Esche diskutiert haben (von Spitzen- bis Brennholz) halte ICH Esche für kein gutes Anfängerholz. Denn selbst wenn bei einem Erstling die wichtigen Punkte wie Tiller, Fadeout und Abmessungen halbwegs stimmen, kann der Bogen immer noch eine Null sein.
Ich breche hier jetzt einmal eine Lanze für Hickory als Anfängerholz. OK, es ist schwieriger zu beschaffen und der Stave kostet vielleicht auch ein paar Euro. Aber es ist extrem robust und man muß nicht zwingend auf die Jahresringe achten. Und wenn beim Erstling die wichtigen Punkte klappen hat man zumindestens einen gut schießbaren Bogen.
Meine Meinung...

Steini
groby
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@ Steini

Beitrag von groby »

Original geschrieben von Steini

...
Ich breche hier jetzt einmal eine Lanze für Hickory als Anfängerholz. OK, es ist schwieriger zu beschaffen und der Stave kostet vielleicht auch ein paar Euro. Aber es ist extrem robust und man muß nicht zwingend auf die Jahresringe achten. Und wenn beim Erstling die wichtigen Punkte klappen hat man zumindestens einen gut schießbaren Bogen.
Meine Meinung...

Steini
Ja, was soll man dazu noch schreiben,

[navy]Es ist so!!![/navy]
Nur tote Fische schwimmen immer mit dem Strom.
Karl-Heinz

Beitrag von Karl-Heinz »

Hallo,
doppelwiedersprech, Rabe und Steini!
Wenn es um Üben geht ist Rattan das Nonplusultra. Du kannst nichts Falsch machen mit Jahresringen, du kannst mit Hitze alles reinbiegen und geradebiegen Reflex, Deflex, Recurve oder 90 Grad um die Ecke. Nach dem Aufspannen mußt du nicht warten oder "Warmziehen", den 1,2m Bogen meiner Tochter kann auch Erwachsener (Sind wir aber alle nicht, glaube ich) bis zum Ohr ziehen. Es ist gut bis 40 lbs, und es ist einfach zu beschaffen sowie sehr Preiswert.
Nur backen ist Quatsch, um beim Thema zu bleiben, werde meinen Nächsten mit getempertem Bambus facen.

K-H
straight
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Backing ????????????????????????

Beitrag von straight »

Äh, Hallo Leute,
damit meine ich alle. Erst mal vielen tausend Dank für die tollen Info´s von Euch. Mich würde jetzt aber mal interessieren, ob Ihr das alles wisst, gehört habt oder selbst erfahren habt. Bei soviel unterschiedlichen Meinungen in Bezug auf Bogenholz sollte ich vieleicht doch, wie schon meiner Frau seit Wochen versprochen, das Spielzeugregal meiner Tochter reparieren!? Oder?

Ich mein das nicht böse, möchte eigentlich über dieses Thema nur mehr wissen, hören und erfahren.

Schönes Wochende
Straight
Armselig der Sch?ler, der seinen Meister nicht ?bertrifft.
(Leonardo da Vinci)
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Steini
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Beitrag von Steini »

Um das mal zusammenzufassen:

Mein erster ist aus Hickory und obwohl er vielleicht nicht optimal ist und einiges an Set hat ist er doch ein schießbarer Bogen (Langbogen ca. 50#)
Mein zweiter ist eine Gurke aus Esche (wie sich im nachhinein herausstellte von sehr mäßiger Holzqualität). Den werde ich mit Sicherheit noch umarbeiten, wahrscheinlich bekommt er ein Manau(Rattan)-Backing (Experiment!).

Um auf Deine Frage einzugehen: Hickory ist sehr zugfest und benötigt einen sehr druckfesten Partner auf der Bauchseite; klassisch wäre z.B. Eibe-Splintholz, Kirsche o.ä.
Dies kann auch eine sehr gute Esche sein. Eine auch nur durchschnittliche Esche ist mit Sicherheit keine gute Wahl dafür.
Ruinier Dir also nicht zwei vielleicht brauchbare Holzstücke durch eine schwache Kombination. Ich würde Esche nicht mit einem Hickorybacking kombinieren sondern mir dafür jeweils andere Partner suchen.

Steini
groby
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@ straight

Beitrag von groby »

Es gibt so viele Möglichkeiten einen Bogen zu bauen, bis die alle durchgekaut sind, hast du das Regal deiner Tochter längst repariert.

Du hast Esche.
Ich würde aus der Esche was flaches breites bauen, nicht unbedingt einen ELB (ja ich weis GEHT AUCH).

Den Hickory-Streifen würde ich schonen, bis ich ein Holz habe, das zu ihm passt (wie z.B. Kirsche) und dann eine schön anzuschauenden ELB.

Gruß
groby


[navy] @ steini
genau - warst schneller
[/navy]
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart »

Na, SOO unterschiedlich SIND die Meinungen ja doch gar nicht!

Ich fasse mal zusammen:

1. Ausgangsfrage: Hickory-Backing auf Esche: wie?
2. Bei gutem Rückenring und gutem Holz: gar nicht erforderlich.
3. OB es gutes Holz ist, weiß man leider erst hinterher, aber als Bogenbauübung lohnt sich aber der Versuch.
4. Bessere Anfängerhölzer (weil mehr Erfolgsgarantie) wären Manau oder Hickory.
5. Da Du aktuell Esche hast, nimm die und bau, eher flach als rund. Hickory-Streifen lieber aufbewahren.

Da sehe ich keine Widersprüche, kann ich alles unterschreiben!

Rabe
Bard
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RE:

Beitrag von Bard »

Original geschrieben von Steini

Um das mal zusammenzufassen:

Mein erster ist aus Hickory und obwohl er vielleicht nicht optimal ist und einiges an Set hat ist er doch ein schießbarer Bogen (Langbogen ca. 50#)
Mein zweiter ist eine Gurke aus Esche (wie sich im nachhinein herausstellte von sehr mäßiger Holzqualität). Den werde ich mit Sicherheit noch umarbeiten, wahrscheinlich bekommt er ein Manau(Rattan)-Backing (Experiment!).

Um auf Deine Frage einzugehen: Hickory ist sehr zugfest und benötigt einen sehr druckfesten Partner auf der Bauchseite; klassisch wäre z.B. Eibe-[red]Splintholz[/red], Kirsche o.ä.
Dies kann auch eine sehr gute Esche sein. Eine auch nur durchschnittliche Esche ist mit Sicherheit keine gute Wahl dafür.
Ruinier Dir also nicht zwei vielleicht brauchbare Holzstücke durch eine schwache Kombination. Ich würde Esche nicht mit einem Hickorybacking kombinieren sondern mir dafür jeweils andere Partner suchen.

Steini


Du meinst sicher EibenKERNholz für ein Hickorybacking. Eibensplint verträgt Zug,Eibenkern verträgt Druck.


und nochwas; wenns vordergründig drum geht was zu lernen oder auszuprobieren und nicht darum möglichst sicher einen schiessbaren Bogen zu bauen ist Esche wohl die bessere Wahl. Ausserdem is es ziemlich günstig und auch leicht zu beschaffen.

Mfg Bard
Wir sind nicht auf der Welt um so zu sein wie Andere uns haben wollen

Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen m?chte!

Wo ist die Rose?!?

gepriesen sei das Dreibein...
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Steini
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Beitrag von Steini »

@bard
Natürlich Kernholz, klar, mein Fehler. :bash Man sollte eben auch schreiben was man meint.

Ich habe die Erfahrung gemacht das man alles außer Ta/Fi, Kiefer und Buche in den hiesigen Holzhandlungen, bei Schreinern o.ä. ÜBERHAUPT nicht bekommt, allenfalls Furniere oder Laminate. Meine Eschenleiste war ein Zufallsfund der sich nicht wiederholt hat.

Daher gibts meiner Meinung nach nur zwei sinnvolle Quellen:
Man tritt sein Hobbie im Bekannten- und Freundeskreis breit und hofft auf Hinweise zu Fällungen o.ä. (z.B. Holunder, Hasel, etc.).

Oder man bestellt bei überregionalen Händlern bzw. Bogenbauern.

Ach, ja, Möglichkeit Nr. 3: Bogenbäume anpflanzen und viel Zeit mitbringen...

Esche ist bei uns jedenfalls genauso gut bzw. schlecht zu bekommen wie Hickory oder Manau. Und wenn ich es schon bestellen muß, dann auch eine Holzart wo die Fehler im zweifelsfall bei mir liegen und nicht bei dem teuer erworbenen Holz.

Steini
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Beitrag von WildTurkey »

@Steini: Du hast noch Möglichkeit 4 vergessen, nämlich selber fällen. :-)

Esche u. Robinie wachsen bei uns wie Unkraut, Ulmen gibt es zum abwinken(in den richtigen Gegenden), und Birke und Ahorn sowieso(Auwälder). Auch wilde Kirschen gibt es nicht so selten, die sind halt oft zu klein, oder nicht gerade.
Wenn man häufig spazieren geht, findet man manchmal sogar Waldstücke, in denen recht viele Eiben stehen(z.B. Salzkammergut)
Oft sieht man einem Wald schon von weitem an, ob dort welche wachsen könnten: eher karger Boden, Nadel und Mischwald, nicht bewirtschaftet, oft an bewaldeten Berghängen wo Felsen aus dem Boden schauen,...Habe einen Wald gefunden, da waren auf 200mx200m Platz um die 60 Eiben in allen Größen - ist aber leider eine Ausnahme, und der Besitzer des Waldes war NICHT besonders kooperativ :motz

Wenn ich bedenke, das ich für einen 3,5m x 18cm Eibenstamm 150 Eur beim Sägewerk gelassen habe, werde ich einheimische Hölzer nur noch selbst fällen.
Obwohl das für einen Stamm, aus dem 7-8 Bögen werden, eigentlich eh nicht viel Geld ist. Aber trotzdem zuviel.

Hickory und Konsorten muß man natürlich bestellen, aber den Spaß, einen Baum zu erlegen, und dann einen Bogen draus zu machen, sollte man sich einmal gegönnt haben.
groby
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@ WildTurkey

Beitrag von groby »

Kann man denn bei euch so einfach mit der Axt durch den Wald laufen und fällen was man braucht? :-o
Ich glaube wenn du hier mit Axt durch'n Wald läufst, bist ein Wilddieb oder ein Terrorist der Hochsitze umhauen will. Wenn du dann noch Eibe hinter dir herziehst, wirst du, glaube ich gleich erschossen, naja, aber die Fingernägel reizen sie dir aber bestimmt raus.
Ach, ich mag die grünen Gesellen des Waldes.:D
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WildTurkey
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Beitrag von WildTurkey »

Naja, etwas unauffälliger sollte es schon sein. Aber wenn man vorher fragt, ist das sowieso kein Problem.
Ansonsten empfehle ich einen scharfen, langen Fuchsschwanz, der ist viel leiser als eine Axt. Und er passt in einen Rucksack :D

Zum Thema heimlich fällen hab ich schon die wildesten Geschichten gehört (maskierte Aktionen im Stadtpark um 4:00 früh uns so) :)
-Nein, das war nicht ich!
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Steini
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Beitrag von Steini »

Also da kann ich Dir nur zu Deinem botanischem Umfeld gratulieren. Wald gibts bei uns reichlich, aber leider nur die forstwirtschaftlich genutzte "saubere" Variante. Eben Ta/Fi-Wald Monokultur. Eiben habe ich bisher nur auf Friedhöfen gesehen, an den Bächen Birken, ab und zu mal 'ne einsame Eberesche. Und natürlich reichlich Hasel und Holler.

Steini
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RE:

Beitrag von watzmann »

Original geschrieben von WildTurkey

Esche u. Robinie wachsen bei uns wie Unkraut, Ulmen gibt es zum abwinken(in den richtigen Gegenden), und Birke und Ahorn sowieso(Auwälder).
Wo ist bei uns? Nach Robinie halte ich schon länger Ausschau, hab aber noch nie eine gesehen.
groby
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@ watzmann

Beitrag von groby »

Original geschrieben von watzmann

Wo ist bei uns? Nach Robinie halte ich schon länger Ausschau, hab aber noch nie eine gesehen.
Es gibt Menschen, die geben in ihrem Benutzerprofil mehr Einzelheiten an als andere.
Was das für Vorteile hat siehst du nun.

groby
Nur tote Fische schwimmen immer mit dem Strom.
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