Schaftgewichtserhöhung durch Lackieren/Cresten

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robinwiesel
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Schaftgewichtserhöhung durch Lackieren/Cresten

Beitrag von robinwiesel »

Hallo Leute, bei vielen Antworten gibts auch wieder viele neue Fragen:

Also ihr habt mir ja tolle Konfigurationen für meine Zederpfeile gegeben, habt nochmals Dank dafür....
Also ich schiesse ja nen alten Crizzly Bearpaw 45 Pfund, Auszugslänge 28 Zoll....

Die neuen Zedernpfeile sollen werden: 28 Zoll, Rohschaftgewicht ca. 300 grain gekürzt, spitze 100 grain, spinewert um die 45-50,

somit komm ich auf knapp 9 gpp.... oder auf knapp 11 grain/inch

erste Frage: manche raten mir ja zu 4 Federn (hörte ich zum 1. mal) da streift dann ja die untere Feder voll am Bogen an?? Ist das gut?? bisher hatte ich immer 3 Federn

2. Frage: ich will die Teile ja Cresten und Lackieren und hab festgestellt, dass sich nach dem Cresten und Lackieren das Rohschaftgewicht um bis zu 30 Grain (ca.2 Gramm) erhöht, meine Waage zeigt nur auf 1 Gramm genau an, aber man merkt das schon gewaltig: somit komm ich ungefähr wenns blöd läuft auf ein Rohschaftgewicht von 330 (vorher z.B. 300) und somit auf 11.8 grain / inch.... sollte ich den gekürzten Rohschaft dann mit noch ein bisschen weniger grain wählen??
Zum Cresten: ich rolle mit acryllack eine dünne Schicht vor, dann cresten mit Pinsel Acrylfarben, dann Rollen mit Acryllack und dann Schutzlack mit Kunstharzlack.... alles natürlich möglichst dünn....

Danke schon mal
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Rizzar
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Re: Schaftgweichtserhöhung durch Lackieren/Cresten

Beitrag von Rizzar »

Bin kein Profi, aber denke wenn du 4 fach befiederst sollte der Federwinkel der Bogen zugewandten Federn jeweils +/- 45° vom Bogen gekippt sein (90° feder zu feder), sodass keine feder direkt auf den Bogen geht.
Ausserdem spielt dabei die Verkrümmung des Pfeiles beim Abschuss, die ja im Normalfall einen Abstand zwischen Pfeilende und Bogen generiert eine Rolle.
Hoffe es ist ohne Zeichnung einigermaßen Verständlich.
Wegen dem Gewicht keine Ahnung,
Aber wenn ich genau drüber nachdenke: findest du nicht, dass das gewicht von 2gramm pro pfeil fürs cresten eher eine untergeordnete rolle spielt???
Gerade wenn du Spinewerte verwendest die im negativfall bis zu 4 voneinander abweichen und nicht direkt aufs Pfund genau arbeitest, oder war das nur als beispiel gedacht?
Hast du denn auch das Gewicht der Federn berechnet und Kleber??
Und bei 4 Federn wäre der Pfeil ja wiederum etwas schwerer, ausserdem nen höherer Luftwiederstand!!!
Dann müsste man sich auch noch gedanken machen ob man jedesmal auf den 10tel mm genau weit auszieht...
Fragen über Fragen.
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walta
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Re: Schaftgweichtserhöhung durch Lackieren/Cresten

Beitrag von walta »

Also die meisten nehmen 3 Federn. Eigentlich nehmen fast alle 3 Federn. 4 Federn sind meistens Spezialanwendungen. Bogenreiter machen manchmal sowas beim schnellschiessen (die haben dann auch noch 2 Nockschlitze) und bei Kinder macht man das auch manchmal.
Wenn einen Feder am Bogen schleift dann stimmt das Setup nicht (Spine, Nockpunkt,...)
2 Gramm für die Farbe - das möchte ich jetzt mal bezweifeln. Wir hatten die Frage schon öfter ob das Lackieren und anmalen auswirkungen hat und meistes war die Antwort "nein".
Übrigens: eine Waage die auf 1 Gramm genau wiegt kannst du für unsere Zwecke vergessen. Wenn du irgendwas auf 1 Gramm genau auswiegen willst musst du einen Waage nehmen die auf 1/10 Gramm genau wiegt. Oder anders Gesagt: das Messgerät sollte um eine Potenz genauer sein als das Werkstück. Insbesondere wenn du eine Digitalwaage hast - da kannst du das letzte Digit fast ignorieren - hängt mit der Messart zusammen.

walta
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acker
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Re: Schaftgweichtserhöhung durch Lackieren/Cresten

Beitrag von acker »

Richtig gute Pfeile sind bis auf 10gr (Grain) = 0,65 Gramm Abweichung gebaut .
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.
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Rizzar
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Re: Schaftgweichtserhöhung durch Lackieren/Cresten

Beitrag von Rizzar »

Das je konstanter/genauer, desto besser ist schon klar.
Aber macht man dann genau eine Punktlandung auf Gewicht,Spine und Länge (in der Reihenfolge) oder hält man "nur" (ist ja schon kompliziert genug) jeden Pfeil eines Sets auf möglichst gleichem Niveau (wobei wenn alle pfeile das gleiche cresting bekommen die angenommenen 2gramm relativ sind)?
Versteht mich nicht falsch, es ist schon offensichtlich, dass der perfekte Pfeil das beste ist, aber wo setzt man die prioritäten in der Werte reihenfolge??
Klar kann man alles perfekt ausspinen, längen und auswiegen aber dann sitzt man an einem Pfeil doch bestimmt eine stunde nur am tunen.
shortRec
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Re: Schaftgweichtserhöhung durch Lackieren/Cresten

Beitrag von shortRec »

Ganz genau.

Wer seine Holzpfeile auf 18m einigermaßen sicher auf einer CD plazieren will, kommt um diesen Einsatz nicht herum. Auch derjenige, der seine "M" auf der 40er Auflage in der Halle aussondern will, muss sich mit einigem Aufwand konstante Pfeilsätze anschaffen.
arrowfan
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Re: Schaftgweichtserhöhung durch Lackieren/Cresten

Beitrag von arrowfan »

Erstmal zum Lack:
- Die erste Schicht kann bis 5 gr. ausmachen weil der Schaft noch saugfähig ist
- Die zweite und dritte Schicht machen 2-3 gr aus.#
Normal sind sind drei Schichten dann so ca. 10 gr. möglich
Verwende nur Acryllack, könnte bei anderen Lacken anders aussehen.

@ Rizzar,
- Ca. 50 Schäfte der benötigten Spine Gruppe bestellen.
- Dann auswiegen.
- Mit viel Glück findet man dann 3 Gruppen a 12 Stück die gewichstmässig
bei +/- 10 gr. liegen. Aber wirklichn nur mit Glück, normal sind 2 Gruppen a 12 St.

Gruß Rolf
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Rizzar
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Re: Schaftgweichtserhöhung durch Lackieren/Cresten

Beitrag von Rizzar »

Ich sehe schon, für die Zukunft brauche ich dringend eine Feinwaage ;-)
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Granjow
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Re: Schaftgewichtserhöhung durch Lackieren/Cresten

Beitrag von Granjow »

Ich habe die Topmol s-200, 200g ±0.1g, bekommt man in der Schweiz zb über waagen4you.ch.
robinwiesel
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Re: Schaftgewichtserhöhung durch Lackieren/Cresten

Beitrag von robinwiesel »

Danke an alle für die Antworten, werde das Cresten ---- Gewichsterhöhung vernachlässigen, aber was ich auf jeden Fall mache, ich lasse die nächsten Schäfte möglichst genau auswiegen, denn momentan hab ich von 9 fertigen Pfeilen, auf meiner Spezial+-1GrammWaage Schwankungen von sagen wir mal gefühlten 15 - 75 Grain + und das is schon mal recht heftig, dachte nicht dass die Rohschäfte so unterschiedlich sein können.... mit den Pfeilen kannst du jemanden erschlagen....
arrowfan
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Re: Schaftgewichtserhöhung durch Lackieren/Cresten

Beitrag von arrowfan »

Ein Unterschied von 125 gr. hatte ich auch schon innerhalb einer Spine Gruppe.
Also immer schön auswiegen, der Pfeilbau wäre sonst Glücksache.

Gruß Rolf
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walta
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Re: Schaftgewichtserhöhung durch Lackieren/Cresten

Beitrag von walta »

Und so eine Feinwaag kostet nicht viel. Ich hab ein relativ teures Modell in der Bucht gekauft mit 300 Gramm auf 0,01 Gramm genau incl. Kalibriergewichte um 20 Euro incl. Versand. Bis 200 Gramm sind sie billiger und an sich ausreichend. Ich will das Ding nicht mehr missen, allein das Epoxy mischen geht schon um einiges leichter.

walta
robinwiesel
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Re: Schaftgewichtserhöhung durch Lackieren/Cresten

Beitrag von robinwiesel »

yup, ne feinwaage muss her....

Danke nochmal Jungs
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Snake-Jo
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Re: Schaftgewichtserhöhung durch Lackieren/Cresten

Beitrag von Snake-Jo »

Also, erstmal das Durcheinander entsorgen: Wir haben in Deutschland metrische Maße. Nur weil drei Länder (!!!) auf der Welt noch mit grain, Unzen und Pounds herumschippern, müssen wir das hier nicht auch noch unbedingt machen. Sich eine Feinwaage anschaffen: gut! Aber bitte in Milligramm, ist eh genauer als das Grainzeugs.
Nun zu der Reihenfolge in der Wichtung:
Zuerst ist der Spinewert wichtig, d.h. der Pfeil muss zum Bogen, zum Auszug und zum Schützen passen.
Danach kann man die Pfeile im Gewicht abstimmen und da reicht es völlig, wenn man bei +/- 1 g (Gramm!!!!) bleibt. Dies sind Erfahrungswerte beim Ausschießen ganzer Gruppen. Bei mir steht nämlich auf jedem Pfeil die Nummer, der Spine und das Gewicht.
Wenn ich auf Turnieren sehe, wie Leute aus einem Bündel roher Knüppel (unlackiert) mitten im Regen zu Werke sind, dann sind +/- 1 g wirklich schon die feine Auswahl. ;D
Ich benötige maximal 5-10 min, um meine Pfeile auf Gewicht und Spine einzustellen. Ich mache das über barreln und Vorauswahl. Ein Lacküberzug fällt nicht ins Gewicht, weil alle Schäfte den bekommen, also entweder alle vorher wiegen oder alle hinterher, um passende Gruppen zusammenzustellen.
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walta
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Re: Schaftgewichtserhöhung durch Lackieren/Cresten

Beitrag von walta »

Ja - diese blöden Maße bringen mich auch immer wieder durcheinander :-)
Meine Feinwaage hat übrigens Gramm, Grain, Unzen und noch so ein Zeug das man zum abwiegen von Diamanten verwendet.
Und ich hab einen Umrechner im Computer ansonsten würde ich ausflippen.

walta
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