Manau-Bogen weicht im Griffteil aus....

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numerobis
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Manau-Bogen weicht im Griffteil aus....

Beitrag von numerobis »

Hallo erstmal ;-)

ich hab folgendes Problem:

ich baue mit unseren Pfadfindern gerade Langbögen aus Manau.

Das hat bisher auch ganz gut geklappt, ich hab auch theoretische Unterstützung von einem erfahrenen Bogenbauer aus meiner Ecke, hab ein paar Bücher gewälzt (jaja ich weiß, machen nicht lesen...).

Der erste Versuch bei mir ist auch ganz gut geworden, nur leider zu schwach, der wird jetzt gekürtzt und den bekommt dann meine Frau.

Mit dem zweiten hab ich jetzt ein Problem. Es ist zum Glück mein Eigener, die der Kids gelingen eigentlich sehr gut....

Umd zwar habe ich nach dem Tillern, als es daran ging ihn auf halbe Standhöhe zu bekommen, das Griffstück eingearbeitet, in der Form, das ich das Holz im Griffbereich links und rechts etwa 4-5 mm tief abgenommen habe, um einen angenehmen ovalen Querschnitt zu bekommen, natürlich mit sanften Übergängen.

Seit diesem Moment hat der Bogen begonnen hier zur Seite auszuweichen, inzwischen 8 - 10 cm aus der Flucht!
Habe dann versucht von der konvexen Seite etwas wegzunehmen, denn das sollte ja eigentlich die "stärkere" sein, oder?
Hat aber nicht wirklich was gebracht.

Die Manau Stäbe sind im Übrigen sehr! unterschiedlich in der Härte....

Was kann ich noch tun?

Meine nächste Überlegung ist jetzt, auf ca. 1,20 m Länge links und rechts Material wegzunehmen, einen Reststab zu halbieren und beidseitig aufzuleimen, um mehr bearbeitbares Material zu bekommen, sozusagen als Stabilisierung...

Was meint ihr dazu?

Hoffe ich hab mich verständlich ausgedrückt, da ich viele Fachausdrücke noch nicht "intus" habe.... :D

Gruss

num
Taran
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Bin kein Experte

Beitrag von Taran »

in Sachen Manau.
Aber Holzbögen tun das, wenn sie noch nicht trocken genug waren.
Wie wäre es damit, den Bogen mit Hitze gerade zu richten und dann den Griffbereich zu tempern?
Mal schauen, was die andern davon halten.
Taran von Caer Dallben

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Dustybaer
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Verstärken?

Beitrag von Dustybaer »

Wenn der Bogen nur im Griff knickt (ich hab irgendwo gelesen dass Manau das macht wenn es mehr hoch als breit ist) könntest Du doch dünne Holzleisten seitlich aufleimen, den Griff neu herausarbeiten und (wenns nicht gut ausssieht) einfach mit Leder umwickeln.
Bis bald

Marius


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Trebron
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Griff zu sehr geschwächt

Beitrag von Trebron »

Hi Numerobis,

wie stark war der Stab im Durchmesser ?

Wie lang ist der Griffbereich ?

4-5 mm von jeder Seite ist schon viel !!!!In Deinem Fall ist mit einiger Sicherheit der Übergang vom Griff zu den Wurfarmen zu stark.
Wie ist der Querschnit der Wurfarme ? Oval oder ist der Bauch flach ? ein Bild wäre aufschlußreich !

Ich habe viele Rattanbögen, bei mir biegt sich nicht einer im Griff zur Seite ! Das passiert aber wenn sie zu lang sind und falsch getillert !
Geh mal in den Thread "Manau - Holz"

Gruß

Trebron
Wer nur zur?ck schaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

angeblich ungarisches Sprichwort
numerobis
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Beitrag von numerobis »

danke erstmal für die Antworten!

@dustybear
so in etwa hatte ich das mit vor, nur eben nicht mit Holz, sondern ebenfalls mit Manau...

@Trebron
ich werd mal n Bild machen müssen *digicam rauskram*
Ausgangsstärke des Stabes 38-40 mm
nur am Bauch abgenommen, Rücken völlig unbearbeitet...
seitlich vom Griff weg nichts weggenommen, also volle Breite, bis zu den Tips, die noch etwa 2,5 cm breit sind....
Griffbereich etwa 16cm incl. Übergänge...

Vom Gefühl her bin ich beim Griff etwas zu "forsch" gewesen :bash

falsch getillert denk ich eher nicht, da ich mir da viel Zeit gelassen hab, aber wie gesagt, es ist Nr.2... :D

num
Taran
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Holz

Beitrag von Taran »

An die seitliche "Auffütterung" mit Holz dachte ich auch, aber wenn der Bogen im Griff biegt, geht das vielleicht nicht.
Taran von Caer Dallben

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numerobis
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Beitrag von numerobis »

-so, hab mich mal durch den "Manau - Holz" Thread gelesen..

-den Bogen nochmals begutachtet...

-das Hirn arbeiten lassen

...jetzt hab ich folgenden Ansatz:
Da das Ding, wie ich inzwischen Dank euch weiss, mit 190cm viiiiiiiel zu lang ist und nahe dem Griff quasi noch rund, will ich folgendes versuchen:
ich arbeite die WAs flacher, aber nur am Bauch, wenn er sich dann stabilisiert kürze ich ihn auf vielleicht 150 cm (oder immer noch zu lang?).
Wenn er dann immer noch rumeiert temper ich ihn in jedem Fall in der Mitte.
Von der Stärke dachte ich an etwa 45lbs (wie ist da das richtige Zeichen? #?) bei Vollauszug von etwa 32"...

was meint ihr dazu?
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart »

...die Frage ist: Soll er im Griff mitbiegen, oder nicht?

Wenn nein: Bauchseitig flach machen, tempern und gerade biegen, ein Stück Holz (Esche würde sich vom Charakter her anbieten) aufleimen.

SOLL er mitbiegen wird's schwieriger! Da müsste man erst mal eine Ursachenanalyse machen; vermutlich aber lässt sich ein höheres Zuggewicht NICHT mehr realisieren, wenn erst mal eine seitliche Schwachstelle drin ist!

Rabe
numerobis
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Beitrag von numerobis »

das Holz würdest du auch bauchseitig aufleimen, oder?

Bisher hat er sich im Griff nicht mitgebogen, war auch nicht beabsichtigt.

Was hälts du von dem Ansatz, das Profil der WA flacher zu machen und den Bogen insgesamt kürzer?
Broken Arrow
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Zu LAAANG

Beitrag von Broken Arrow »

Hi

Mit 190cm ist das Ding ZU LANG.

Wenn du 45# aus dem Bogen holen willst, dann ist das echt ein DICKES Ding und kaum zu tillern.
Vorschlag meinerseits:
WA zu den Enden vom Griff angefangen zu den Tips auf max.2cm auslaufen lassen und auf 160cm kürzen.
Pfundzahl ist nicht zu verwechseln mit Power oder Geschwindigkeit.
WA verdrehen sich bei Manau bei Zuggewichten über 25# gerne wenn der Bogen nicht ordentlich getillert ist. (Tillern heisst ja nicht den Bogen gleichmässig vom Maß her zu bauen sondern auch Rücksicht auf festere und laschere Bereiche zu nehmen)
Als Bonbon kannst noch leichte Recurves einbringen (aber nur die letzten 10 cm) das bringt Speed.

Viel Spass
BA
Sieh nicht nur den Baum, sieh auch den Bogen darin
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Ravenheart
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RE:

Beitrag von Ravenheart »

Original geschrieben von numerobis

das Holz würdest du auch bauchseitig aufleimen, oder?

Bisher hat er sich im Griff nicht mitgebogen, war auch nicht beabsichtigt.

Was hälts du von dem Ansatz, das Profil der WA flacher zu machen und den Bogen insgesamt kürzer?
Ja, bauchseitig aufleimen, schön flach auslaufen lassen!

Kürzen klingt gut, habe schon Rattan-Kinderbogen mit 32" Auszug gesehen...
1,60 scheinen mir ein plausibles Maß zu sein, 1,70 sicher auch noch, da drüber wirds vmtl. ineffektiv..

Rabe
Karly

Tach auch....

Beitrag von Karly »

FAlls Du bei irgendwelchen Sachen Hilfe brauchen solltest oder etwas Unterstützung.... melde dich einfach... den soweit weg wohnst Du ja nicht :-) Wo hast Du das Manau her ? aus Höfen vom Korbschmied ?:D
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Beitrag von Snake-Jo »

Manau hat auch seine Tücken, wie man an diesem Thread merkt. Ich schließe mich Broken Arrow an: ab 25-35 lbs kann auch ein kurzer Manau-Bogen zur Seite abweichen, da helfen alle Tillerkünste nichts mehr, hab ich selbst bis zum Excess ausprobiert. Abhilfe: Den Griffbereich heiß machen und im Griffbereich zur anderen Seite biegen, fixieren, kalt werden lassen. Dies hat bei mir geklappt. Je mehr Manau-Bögen ich baue, umso mehr komme ich zu einem Idealmodell für dieses Material, welches Broken-Arrow schon propagiert hat. Hier die Maße:
40 mm Rundstab der Länge nach halbieren und auf 144 cm kürzen, in der Mitte einen gleichen halben Rundstab mit 60 cm Länge gegenleimem für Griffstück und Fadeout. Der Rohling hat dann also ab ca halber Wurfarmlänge ein halbes Rundprofil bis zu den Enden und ist in der Mitte rund. Dadurch spart man Material, kann man natürlich auch aus dem vollen Rundstab machen. Die Enden in einen starren Recurve biegen. Nach dem Tillern etc hat so ein Bogen ein Zuggewicht zwischen 30 und 35 lbs.
Ein Bild ist am Ende des Holz-Reiterbogensthreads: Bogenbauer Ralf im Auszug.
Längere Bögen als 144 cm lassen sich nur mit Facing, tempern oder unendlich dicken Wurfarmen auf mehr als 35 lbs bringen.
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