Compound Bogen Bau

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Nomad
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Compound Bogen Bau

Beitrag von Nomad »

Hi,

hat sich einer von Euch schonmal an den Bau eines Compound-Bogens herangetraut? Wie seid ihr dabei vorgegangen? Welche Materialien habt ihr benutzt?

Viele Grüße
Nomad
Angrod
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Beitrag von Angrod »

Hallo!
ich glaube kaum, dass das hier schonmal jemand versucht hat, da compounds hier ja eher weniger gemocht werden...stelle mir den selbstbau eines solchen aber relativ schwierig vor. bei"normalen!" bögen reicht ja holz und gegebenenfalls ein backing. aber'n compound braucht ja einiges mehr am material...
Robster
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Compound-Armbrust

Beitrag von Robster »

Habe mal mit meinem Dad vor Jahren eine Compound-Armbrust gebaut.
Die Wurfarme bestehen aus Federstahl (aus nem alten VW ausgebaut) :D Das Seilsystem ist aus 3mm Stahlseil, der Schaft aus irgendeinem Hartholz. War schon eine Fummelei, bis alles paßte, aber das Ding hat gute 200 lbs, man benötigt also einen Spanner dafür (auch selbst gebaut) !
Den ersten SChuß werde ich nie vergessen.
Aus einer Entfernung von ca.50 meter hat mein Dad damit auf ein Brett das vor einer Scheune stand geschossen. Der Pfeil ging durchs Brett - durch die Bretterwand der Holzscheune - und in der Scheune stand ein Traktor-Anhänger mit Holzaufbau - da steckte der Pfeil drin ! :D
Ich werd mal n Foto machen und es reinstellen, wenn es jemand interessiert !
Wenn die Zeit kommt, in der man k?nnte, ist die Zeit vor?ber, in der man kann.
- Marie von Ebner-Eschenbach
Jalaxle
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Beitrag von Jalaxle »

mit was habt ihr denn geschossen? nem baumstamm :D bei der kraft die beim aufprall auf das ziel auf das "geschoß" einwirkt muss doch alles was kleiner war zerbröselt werden ^^
- hitsuji no kawa o kita ookami -
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart »

...da irrt Jalaxle :D :D :D

Die Durchschlagkraft ist auch abhängig von der Beschleunigung!

Ich habe in der Sendung "Querschnitte" vor Jahren mal gesehen, wie die einen handelsüblichen Bleistift OHNE METALLSPITZE (!) durch ein dickes Holzbrett geschossen haben! Dabei ist die Spitze fast unbeschädigt geblieben!! War lediglich hoch beschleunigt!!

(In der selben Sendung hatten die übrigens auch Brot mit einem hochbeschleunigten Wasserstrahl in saubere Scheiben geschnitten!)

Rabe
buechse82
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Beitrag von buechse82 »

heutzutage werden Stahlteile lieber mit Wasser geschnitten als mit Laser, weil der Laser noch zu große toleranzen erzeugt, das muss man sich mal reinziehen "LASER" zu grob.

Kleine Fragen, wie haben du und dein Vater das mit dem Rollensystem bei der Kompost...Verzeihung Compoundarmbrust gelöst
Und vor Allem, wie habt ihr ausgelöst, 200lbs sind ja doch brutal viel.

mfG Buechse
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Robster
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Beitrag von Robster »

Ravenheart hat natürlich recht, es kommt auf die Geschwindigkeit an ! Geschossen wurde ein (wie üblich) Armbrust Bolzen aus Aluminium .

@ Buechse : Das Rollen/Seilsystem wurde wie bei einem normalen Compoundbogen nachgebaut, die Rollen sind allerdings aus dem Schlosserbedarf.
Ich mach demnächst mal paar Fotos.
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- Marie von Ebner-Eschenbach
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Beitrag von Robster »

Also ich hab mich etwas getäuscht, was die Armbrust anging, das Seilsystem läuft zwar auf Rollen, aber ist kein Compound Prinzip !
Die Rollen bleiben starr !
Trotzdem mal ein Bild
[url=http://www.fletchers-corner.de/images/noimg.jpg]
Bild[/url]
Sieht recht abenteuerlich aus das Ding, hehe, wie gesagt, hat mein Dad mal vor einigen Jahren gebaut. Schiessen tut sie aber wie Sau.
Hab in meiner Galerie noch 3 weitere Bilder von dem Ding, waynes interessiert.
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart »

Was soll das heißen, "die Rollen bleiben starr"???

Das "Compound-Prinzip" ist doch das der scherenförmigen Kabelführung, durch die sich beim Auszug der Zugwinkel ändert, was ich hier ja scheinbar sehe! Damit wäre es eine reinrassige Compound-AB...

Also AUSSEHEN tut sie so!! Wo ist der "Fehler" Deiner Meinung??

Rabe
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Beitrag von Robster »

:D hehe, also...
Das Compoundprinzip arbeitet ja so,dass sich das Rollensystem mitbewegt, also bei gewissem Neigepunkt eine Zugentlastung durch das Flaschenzugprinzip eintritt.
Das ist hier nicht der Fall !
Die Seile laufen zwar über Rollen, bleiben jedoch starr, sie sind fest fixiert, es tritt keine Zugreduktion ein.
Wenn du willst, kannst du sagen, es ist ein missglücktes Compoundsystem, weil der Erbauer dann zu faul war seinen Fehler auszubessern und die Armbrust trotzdem ihren Dienst getan hat.
Ich hab mich jetzt nicht wirklich schlau gemacht, wie das Prinzip genau aufgebaut ist um die Zugreduzierung zu erreichen. Hab keinen Radlbogen mehr.:-)
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Ravenheart
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RE:

Beitrag von Ravenheart »

Original geschrieben von Robster

Das Compoundprinzip arbeitet ja so,dass sich das Rollensystem mitbewegt, also bei gewissem Neigepunkt eine Zugentlastung durch das Flaschenzugprinzip eintritt.
???

Kann es sein, dass Du das grundsätzliche Prinzip mit Excentrics bzw. Cams verwechselst??

Lies mal!

Rabe
daritter

Beitrag von daritter »

@Rabe
Das Compoundprinzip sind die "unrunden" beziehungsweise ausserhalb der Mittelachse gelagerten Rollen so dass im hinteren Auszugsbereich weniger Arbeit vom Bogen verrichtet werden muss. Patentiert 1966, hier ein Bildchen
Normalerweise haben diese Rollen auch 2 Rillen: auf der großen rollt die Sehne ab die man nach hinten zieht während auf der kleinen die Sehne aufrollt die vom anderen Wurfarm gespannt ist. Ein Compound hat normalerweise nicht eine lange Sehne sondern 3 separate Sehnen, gibt aber auch andere Ausführungen.

Das Was ich auf dem Bild sehe ist ein reines Flaschenzugprinzip: Durch die 2 Rollen muss sich der Bogen bei gleichem Auszug nur 1/3 soweit biegen, ergo kann man einen viel stärkeren (und damit evtl. unempfindlicheren) Bogen verwenden als bei einem Bogen ohne umlenkung

Mit rollen bleiben Starr mein Robster wohl das sie wie üblich zentriert gelagert sind.

PS: Rabe, der Text den du verlinkt hast ist eine Übersetzung hiervon, und beim ersten durchlesen denkt man wirklich es geh ums reine Flaschenzugprinzip. Das war aber nur der 1.e Testbogen:
Perhaps stimulated by the new Hoyt bow, and with vague memories of school blackboard chalk drawings such as this:-
Wilbur Allen had an idea: what about attaching a pulley to each bow limb, to create a block-and-tackle effect? Using limbs sawn off a recurve bow and ordinary pulleys with a central axle, he built an experimental bow; but, disappointingly, the draw length was very limited owing to the short distance travelled by the limb tips.
However, during a further four years' experiments, he tried cam-shaped pulleys, and also circular pulleys with the axle off centre ('eccentrics') and found that as the string unwound, a draw length sufficient for normal length arrows was obtained. But also, there was an astonishing bonus! The draw weight reached it's maximum half-way through the draw, with a much reduced pull required to hold the string at full draw! This was exciting, but even more so was the astonishing cast of the new bow !
Patentiert hat er die Excentrics und die Cams. Und das ist und bleibt der grösste Nutzen von Compound-bögen.
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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart »

Danke! Schön, dass wir das nun klar haben...

:D :D :D

Allerdings sehe ich bei einer AB nicht so wahnsinnig viel Sinn im Let-Off... schließlich wird die Sehne ja mechanisch im Auszug gehalten!

Na, sei's drum...

Schieße eh lieber "Holzknüppel"... ;-)

Rabe
daritter

Beitrag von daritter »

Ich schiesse ja auch lieber Holzknüppel, aber ich finde die Technik schon schick.

Der Sinn des Compound-systems bei AB liegt einerseits in der umgekehrten Beschleunigung: Bei normalem Bogen wirkt erst viel Kraft dann wenig auf den Pfeil, bei Compound andersrum.
Dadurch hat man wohl sozusagen eine "schonendere" Beschleunigung, es sollte mehr Energie in die Geschwindigkeit und weniger in die Verformung des Pfeils gehen ... oder so ähnlich. Und der Pfeil wird bis zum letzen augenblick beschleunigt.

Ausserdem kannst du die mechanische Haltevorrichtung kleiner dimensionieren: brauchst nicht mehr die vollen 100# halten sondern nur die 5-30# die nach left-of übrig bleiben. Damit dürfte man einen feineren Abzug realisieren können.
NORBERT SCHLIEBENER
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Beitrag von NORBERT SCHLIEBENER »

Zum Compoundselbstbau würde ich die Wurfarme und Cams eines Herstellers auf ein selbstentworfenes Alumittelstück basteln. Natürlich nur bei eigenet Sachkompetenz und Know Hoff beim CNS Fräser.
Norbert Schliebener,
Trainer A des DSB
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