Hainbuche Tillerhilfe

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Mandos
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Re: Hainbuche Tillerhilfe

Beitrag von Mandos »

Eijajei, dachte auch immer die Methode von @Galli sei besser, habe aber jetzt einfach mal @skerm vertraut, wegen seiner Warbow-Erfahrung. Den Griff habe ich noch etwas geschwächt, jetzt kommen die Außenbereiche ran.
Bei 5 cm Standhöhe und 45 cm Auszug jetzt 75#. Denke, dass ich da noch genug Reserve habe.
Die Standhöhe werde ich heute Mittag vergrößern, wenn mein Bruder da ist, um die Sehne in die Nock zu wursteln. Alleine krieg ich das noch nicht wirklich gereiht.
Set liegt derzeit ungefähr bei 2-3 cm. Hauptsächlich bei der deflexen Stelle zwischen erstem und zweitem Drittel links.
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skerm
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Re: Hainbuche Tillerhilfe

Beitrag von skerm »

Ich kürze die Sehne nicht im Laufe des Tillerns, sondern ich spanne auf, wenn ich mit der langen Seite ein bißchen über Standhöhe getillert habe. So dramatisch wie ich bei dir das jetzt lese finde ich den Unterschied zwischen 5 und 15 cm Standhöhe nicht.
Galighenna hat geschrieben:Denn im Gegensatz zu deiner Behauptung skerm: Eine Schwächung in Griffnähe wirkt sich viel viel stärker auf das Zuggewicht aus, als eine Schwächung im äusseren Bereich. Das liegt an der Hebelwirkung. Wenn es sich in Griffnähe eine Winzigkeit mehr bewegt, bewegen sich die Tips schon ein ganzes Stück weiter, wegen der Länge der WA... Ist doch logisch oder? Wenn sich dagegen die Tips etwas weiter bewegen, bewegen sie sich eben genau so weit wie sie sich bewegen...
Was ich gemeint habe ist folgendes. Beispiel: Außen eine Dicke von 15mm und für den Griff eine Dicke von 30mm. Wenn du da außen 1mm Dicke wegnimmst, mußt du im Griff 2mm wegnehmen, damit das Verhältnis der Biegesteifigkeiten gleich bleibt. Nimmst du außen 0,5mm zu viel weg (der Wurfarm ist schmal, die Kraft der Raspel auf eine kleinere Fläche konzentriert...), ist im Griff ein weiterer Millimeter weg.
Das entspricht übrigens auch dem Ratschlag den Rabe mal gebracht hat: Ein Bogen rollt sich beim Tillern von aussen auf. Die Biegung des WA erfolgt von aussen nach innen. Damals hab ich das auf das Biegeverhalten des WA und den Auszugsvorgan bezogen und es nicht verstanden. Jetzt weiß ich, das es auf den Tillervorgang bezogen war und es leuchtet mir ein ;)
Da kann ich jetzt nicht ganz folgen. Die Biegung kommt nicht von außen nach innen ??? . Wenn der Bogen bei niedrigem Auszug im Griffbereich biegt, kann bei weiterem Auszug der äußere Bereich zu biegen beginnen. Im umgekehrten Fall ist das nicht so. Wenn ein Wurfarm bei kurzem Auszug außen biegt und in der Mitte steif ist, dann bleibt das auch beim weiteren Ausziehen so, im Extremfall kommt dann ein Wilfrid-Tiller raus.
Innen-nach-außen sieht man hier in diesen Tillerbildern bei den zwei verschiedenen Auszügen oder bild ich mir das ein? http://www.bilder-hochladen.net/files/big/hhmf-2j.jpg
http://itp.tugraz.at/~skerm/Ipe1/Tiller.jpg

Es geht sicher auf beide Arten, kein Thema. Von innen nach außen finde ich wesentlich besser, weil man dabei die Zielellipse gleich sieht. Sie baut sich bei steigendem Auszug auf. Von außen nach innen hast links einen Sektor und rechts einen und musst die zusammenfügen.

Mandos, kann ich dich damit beruhigen, daß Steve das so macht und es bestens funktioniert? ;)
Jetzt schon Set? Schade, das ist früh. Zeig doch mal Fotos vom aktuellen Stand, eventuell mit mehr Pixeln.

Gruß,
Daniel
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Mandos
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Re: Hainbuche Tillerhilfe

Beitrag von Mandos »

Mandos, kann ich dich damit beruhigen, daß Steve das so macht und es bestens funktioniert? ;)
Jetzt schon Set? Schade, das ist früh. Zeig doch mal Fotos vom aktuellen Stand, eventuell mit mehr Pixeln.
Ich bin ruhig, locker und gelöst. ;)
Ich weiß, bei meinem Roteichen/Hickory Bogen wurde mir das ja auch geraten.
Fotos mach ich heute Mittage welche.
tomtux
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Re: Hainbuche Tillerhilfe

Beitrag von tomtux »

ich bevozuge skerms methode, von innen nach aussen.
vor allem wenn ich keinen ahnung habe wie lang der biegende bereich werden wird ist das die einzige methode zu einem vernüftigen tiller zu kommen.
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Mandos
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Re: Hainbuche Tillerhilfe

Beitrag von Mandos »

So, hier die Bilder von heute. Ich habe die äußeren WA-Hälften geschwächt, insbesondere die linke aber noch lange nicht genug.

Achso, Zuggewicht bei 50 cm Auszug: ~70#
Dateianhänge
etwas Set, ausgerechnet am unteren WA
etwas Set, ausgerechnet am unteren WA
ca. 10 cm
ca. 10 cm
Auszug 06.04.2011.jpg
so sehe ich im Moment die Lage
so sehe ich im Moment die Lage
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Re: Hainbuche Tillerhilfe

Beitrag von Blacksmith77K »

tomtux hat geschrieben:ich bevozuge skerms methode, von innen nach aussen.
vor allem wenn ich keinen ahnung habe wie lang der biegende bereich werden wird ist das die einzige methode zu einem vernüftigen tiller zu kommen.
...ja, SO ist das. Mache ich nicht anders.
ganz straight: ich lasse das äussere Drittel der WA's erst auf die letzten 2-3 Zoll Auszug beim Feintiller mitbiegen.
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...
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Mandos
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Re: Hainbuche Tillerhilfe

Beitrag von Mandos »

Blacksmith77K hat geschrieben: ...ja, SO ist das. Mache ich nicht anders.
ganz straight: ich lasse das äussere Drittel der WA's erst auf die letzten 2-3 Zoll Auszug beim Feintiller mitbiegen.
Ok, dann kümmere ich mich zuerst um die WA-Mitten, dann um den Rest.
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Blacksmith77K
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Re: Hainbuche Tillerhilfe

Beitrag von Blacksmith77K »

...so siehts aus. Sonst tillerst du den Bogen nach den evtl. zu schwachen Tips. So kannst du einen starken Bogen biegen und zum Schluss die Tips einbringen.
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

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Firestormmd
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Re: Hainbuche Tillerhilfe

Beitrag von Firestormmd »

@Mandos: Deine Zeichnung sagt genau das, was ich auch machen würde. Den mittleren WA-Bereich etwas schwächen, um dort etwas mehr Biegung hineinzubringen.

Dieses Aufrollen vom Griff oder von den Tips halte ich persönlich nicht für gut. Ich versuche immer von Anfang an eine gleichmäßige Biegung zu erzielen. Ich habe so das Gefühl, dass ich unnötigen Set vermeide. Momentan sieht es bei Mandos' Bildern so aus, als ob der Bogen im Griff zu viel biegt und sich dort Set einfängt. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich noch nie einen Bogen über 55# getillert habe.

Grüße, Marc
"Wer das Training in Frage stellt, trainiert nur, Fragen zu stellen!" - Die Sphinx
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Mandos
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Re: Hainbuche Tillerhilfe

Beitrag von Mandos »

Firestormmd hat geschrieben: Momentan sieht es bei Mandos' Bildern so aus, als ob der Bogen im Griff zu viel biegt und sich dort Set einfängt.
Grüße, Marc
Ja, ich war das vielleicht etwas voreilig...
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Chirion
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Re: Hainbuche Tillerhilfe

Beitrag von Chirion »

Hainbuche verträgt normalerweise schon ein bisschen was, nach meinen Erfahrungen ist die Neigung Set zu entwickeln vergleichsweise gering, die auf den Bildern zu sehende Biegung im Griffbereich sollte eine gute Hainbuche ohne Set wegstecken.

Beim Aufrollen von der Mitte denk ich muß man lediglich darauf achten das die Biegung im Griffbereich nicht stärker wird als beim Vollauszug beabsichtigt, dann sollte es bezüglich Set keinen Unterschied machen ob man die Biegung über den ganzen Wurfarm gleichmäßig reintillert oder Griffnah beginnt.
Chirion lehrt Pfeil und Bogen zugleich zu sein und eins mit dem Ziel zu werden

Den Bogen gespannt, durchstreifst du, der Beute entgegen, die Schattentäler der Nacht
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Mandos
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Re: Hainbuche Tillerhilfe

Beitrag von Mandos »

Chirion hat geschrieben:Hainbuche verträgt normalerweise schon ein bisschen was, nach meinen Erfahrungen ist die Neigung Set zu entwickeln vergleichsweise gering, die auf den Bildern zu sehende Biegung im Griffbereich sollte eine gute Hainbuche ohne Set wegstecken.
Hm, leider hat sie schon ein paar Zentimeter Set entwickelt. Ist auch nicht das beste Exemplar mit all den Ästen und deflexen Stellen.

Aber ich habe noch 4 Hainbuche-Staves...

Achso, meine side-pin-nocks drohen zu spalten. Eigentlich sollten ja Hornnocken drauf. Dank einer Schwachstelle, die ich gegen Ende beim Dickentaper fabriziert hatte, musste ich diese aufgeben und habe es mit side-nocks im Holz versucht.
Habe jetzt die Risse mit Epoxy gefüllt und mit Schraubzwingen verpresst. Gleich kommt noch ne Wicklung drum. Hoffe, das hält.
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Galighenna
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Re: Hainbuche Tillerhilfe

Beitrag von Galighenna »

Hmm ich bin gespannt was draus wird. Bis jetzt schmerzt mich noch die sehr griffnahe Biegung. Und das Set spricht auch dafür... aber man weiter... wird sich schon irgendwie biegen ;)
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Mandos
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Re: Hainbuche Tillerhilfe

Beitrag von Mandos »

So, here we go again:

Ich denke, jetzt sieht die Sache schon etwas runder aus. 75# at 65 cm.
Ich hab mal makiert, wo ich als nächstes noch Material wegnehmen würde. Kommentare erwünscht!

Set ist leider beträchtlich. Nächstes mal verfolge ich zwar dasgleiche Konzept, gehe aber die Mitte etwas ruhiger an.
Gaaanz theoretisch könnte das Holz noch minimal zu feucht gewesen sein, ich bezweifle es aber. Es hat 2,5 Monate in einer feuchten Werkstatt verbracht (Feuchtigkeit von anderem Holz: 15%), dann 3 Wochen im Keller (11%) und noch fast 1,5 Wochen oder sogar 2 im Heizungskeller (6% :o (das Schuhregal)).
Dateianhänge
unbespannt 07.04.jpg
Standhöhe 07.04.jpg
Auszug 07.04.jpg
Beurteilung 07.04.jpg
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Lord Elliott
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Re: Hainbuche Tillerhilfe

Beitrag von Lord Elliott »

also ich finde der linke wurfarm sieht kurz vor ende noch nen hauch steif aus, der rechte sieht aus als hätte er ne ganz kleine schwäche kurz vor ende, kann aber auch nur nen ungünstiger schatten sein. sonst finde ich sieht das auf den bildern schon sehr sehr gut aus
Wo die andren niederknien,
Staub, Verachtung sich verdienen,
Stehe ich, komm sei mein Zeug:
Blutend, aber ungebeugt!
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