Mein erster 64" Recurve

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
tecumtha2008
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Re: Mein erster 64" Recurve

Beitrag von tecumtha2008 »

Natuerlich ist ein Bogen der ueber die Mitte geschnitten ist weniger haltbar. Bei den 45# sollte es aber kein Problem sein.

Du hast Duch von "Reiterboegen" inspirieren lassen und hast einen Recurve mit zurueckgesetzem Griffstueck gebaut?
Diese Kombination halte ich fuer sehr torsionsanfaellig in der Hand. Die Laenge gleicht das nur bedingt aus.

Zu viel Glas zu wenig Holz. Macht den Wurfarm schwerer. Eigentlich hast Du einen (fuer 28" Auszug) zu langen Recurve gebaut.
Deine Mamba hatte 58".Die Idee eines Recurve ist es ja gerade, den Bogen kuerzer zu bekommen, bei gleichem oder aehnlichen Sehnenwinkel wie bei einem Langbogen.

Aber trotzdem nette Kosmetik.
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Ravenheart
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Re: Mein erster 64" Recurve

Beitrag von Ravenheart »

tecumtha2008 hat geschrieben:Natuerlich ist ein Bogen der ueber die Mitte geschnitten ist weniger haltbar.
Hä? Wieso das denn? Sorry, das halte ich für ein Gerücht! Das hängt doch von der Konstruktion, dem Faserverlauf und den Materialien ab!!

Rabe
tecumtha2008
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Re: Mein erster 64" Recurve

Beitrag von tecumtha2008 »

@Rabe:
Kannst ja mal die Spannungen im Bereich der Schussfensterausschnittkante vergleichen.... dort ergeben sich Unstetigkeitsstellen.
Im Allgemeinen verschiebt man dadurch den Schubmittelpunkt auf ausserhalb des Querschnittes.
Von solchen Querschnitten versucht man normalerweise die Finger zu lassen, denn dann treten noch zusaetzliche Spannungen auf. Bei "homogenen Materialien nicht so problematisch wie bei anisotropen Materialien".
Also bei Dymondwood, Aluminium, Phenol, etc. geht das eher als mit laminiertem Holz.
Warum sind wohl die meisten ueber die Mitte geschnittenen Mittelteile aus Aluminium, Phenol oder aehnlichem?

Bei Selfboegen kann man diese Unstetigkeitsstelle aufzeigen, indem man ein Pfeilfenster einsaegt und die Kante nicht ausrundet. Normalerweise ergibt sich dann dort ain Riss entlang der Fasern....
Indem ich ein paar Klebeflaechen einbringe, wird das Holzmaterial darunter nicht homogen...
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captainplanet
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Re: Mein erster 64" Recurve

Beitrag von captainplanet »

Natürlich bildet so ein Einschnitt auch eine gewisse Schwachstelle. Aber auch ein Schwachstelle kann durchaus stark genug sein, ich glaube nicht daß der Centershot bei diesem Bogen der limitierende Faktor der Lebensdauer ist. Wenn so ein Bogen ohne gravierende Baufehler tatsächlich mal den Geist aufgibt, dann weil nach zigtausend Schuß ein Wurfarm delaminiert o.ä., aber kaum weil er in der Mitte bricht.

Georg
Bester Rindengrapscher von FC!!!
tecumtha2008
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Re: Mein erster 64" Recurve

Beitrag von tecumtha2008 »

Glauben heisst nix wissen......ich halte dies grundsaetzlich fuer ein gutes Anschauungsbeispiel:
http://www.math-tech.at/Beispiele/uploa ... annung.PDF

Hier wird von einem duennwandigen Profil ausgegangen, trotzdem ist es fuer den Laien interessant was bestimmte "teilweise unerhebliche Formaenderungen eines Profils" fuer mechanische Auswirkungen haben koennen.
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boccaraca
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Re: Mein erster 64" Recurve

Beitrag von boccaraca »

Hallo zusammen

Schwachstelle hin, Schwachstelle her. Hier liefer ich mal die Bilder im Vollauszug nach. Die Bilder sind nicht optimal ;) ,
aber was man sehen muß sieht man ;D .
links.jpg
Na ja, der Fotograf konnts nicht erwarten :o). Nicht ganz im Vollauszug
Na ja, der Fotograf konnts nicht erwarten :o). Nicht ganz im Vollauszug
Jetzt passt der Auszug, aber nu ist nicht alles drauf :o(
Jetzt passt der Auszug, aber nu ist nicht alles drauf :o(
Ok, das war's. Freu mich auf Eure Meinungen >:)

Rob
SilentEntry

Re: Mein erster 64" Recurve

Beitrag von SilentEntry »

Hallo,

ich möchte auch mit dem Bogenbauen beginnen und dein Bogen macht mir zugleich Hoffnung setzt aber auch eine wahrscheinlich unüberquerbre latte!
Richtig richtig gut!
Traumhafte Form, super Hölzer...ich beneide deine Arbeit!
Kannst du mir vielleicht per PN die Liks geben, wo die Anleitungen her sind?
Die von Swissbow habe ich schon ausgedruckt und vier mal durch, aber die anderen würde ich mir auch gerne ansehen!
Woher wusstest du, wie dick die Laminate sein müssen, damit der Bogen bei dem gewünschten Zuggewicht ausläuft?

Ich danke dir für deine Hilfe!
Gruß
Michael
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Omega
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Re: Mein erster 64" Recurve

Beitrag von Omega »

Hallo Boccara,
bin zwar auch kein besonderer Fan von Glaslaminierten, aber das ist ja mein Ding.
Ich finde den Bogen sehr gelungen (vor allem wenn es dein erster ist). Der Griff ist mir auch etwas zu klobig.
Ich denke zuerst muß er mal dir gefallen. Laß dich nicht von irgendwelchen mathematischen Abhandlungen verunsichern.
Wenn du sauber gearbeitet hast wirst du wahrscheinlich jahrelang deinen Spaß an dem Bogen haben.

Frage an alle erfahrenen Bogenbauer:
Ist euch schon jemals ein Bogen im Griff gebrochen?
Wenn einer bei mir in Nähe des Griffes brach, dann am Bauch (habe allerdings keine Erfahrung mit Glas) durch gravierende Designfehler.

Gruß
Omega
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Swissbow
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Re: Mein erster 64" Recurve

Beitrag von Swissbow »

Gratuliere Dir zu diesem tollen Erstlingswerk !

Gleichzeitig stimme ich aber tecumtha2007 auch zu, wenn er sagt, dass diese Form torsionsanfällig ist. Dazu ist vielleicht noch anzufügen, dass bei einem D/R-Design der Griff nach vorne versetzt wird, um den Bogen im Auszug gegen Verdrehen zu stabilisieren. Mit einem nach hinten versetzten Griff machst Du genau das Gegenteil, der Druckpunkt im Griff wird gegenüber den Kraftangriffspunkten an den Tips nach hinten versetzt, was den Bogen nervöser macht. Das heisst aber nicht, dass man mit einem solchen Bogen nicht treffen kann, es macht die Sache einfach schwerer. Es ist vielleicht nur ein Zufall, aber ich habe bis jetzt noch keinen Schützen gesehen, der mit einem Reiterbogen seine Pfeile wirklich konstant brutal gut im Kill versenkt. Ok, ich geb's ja zu, vielleicht kenn ich auch nicht die richtigen, die sowas können... ;) ;) ;)

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Andy
tecumtha2008
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Re: Mein erster 64" Recurve

Beitrag von tecumtha2008 »

1.) Uebernaechstes WE versuchen wir es wieder mit den echten "kills" beim GORH2001.......
http://www.greatohiorabbithunt.net/
Und natuerlich wieder mit meinem Koreaner Eigenbau PrototypII.
Die Form wird zur Zeit ueberarbeitet und auf rund 46" verkuerzt, damit man frueher in den Bereich der ansteigenden Auszugskurve kommt. Ebenso moechte ich den ersten Anstieg der Auszugskurve etwas
Ziel ist es ja den Bogen auf max. 26" Auszug zu tunen. Mein Auszug. Alles andere ist mir wurscht.
Den speziellen Formfraser muss ich mir auch erst fertigen lassen. Der kostet auch wieder mal rund $160.

2.)Aufgrund der Einordnung des RB in die Jagdrecurveklasse sehen die meisten Schuetzen keinen Sinn einen RB zu schiessen.
Bei einer eigenen RB-Klasse, wie bei einigen Turnieren in Sueddeutschland sieht das anders aus.
Es haengt aber eben auch oft vom Turnier ab. Bsp. bei weiten Autobahnschuessen ist das Schiessen ueber den Handruecken ungemein schwieriger, als beim Jagdrecurve mit Schussfenster. Stelle ich die Entfernungen mittelpraechtig und zwinge den Schuetzen in schlechte Positionen, kann der RB aufgrund seiner Kuerze der bessere Bogen sein. Da ist dann z.B. auch ein 48" SuperMag besser wie der 64" Jagdrecurve.

3.) Wenige Schuetzen stellen sich der Herausforderung RB, weil dieser Bogentyp natuerlich weniger Mist verzeiht, als alle anderen Bogentypen. Ich sehe das eher als Mischmasch aus Recurve mit Primitivbogen.

4.) Bei einigen Turnieren wird man mit RB in die Primitivklasse gesteckt, weil bei den Veranstaltern das einzige Kriterium der Schuss ueber den Handruecken ohne Bogenfenster ist. Da gewinnen dann meist die RB.
SilentEntry

Re: Mein erster 64" Recurve

Beitrag von SilentEntry »

Die Form erinnert mich sehr stark an die Bögen von Thilo Liedtke.
Aber die finde ich auch klasse!
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