Ich komme zwar nicht aus dem Glasbogenbau, aber 4-5cm Breite halte ich auch für ein wenig zu breit. Und zu lang ist der Bogen deshalb, weil er eben nicht nur aus Holz besteht sondern zusätzlich aus Glas. Das ist ja wie du weißt um einiges schwerer als Holz und daher sollte der Bogen so kurz sein, wie es geht, um Gewicht zu sparen.
Es geht dabei nicht so sehr um den Auszug von 33" oder sowas. Wenn die WA länger sind, hast du erstens durch die Länge mehr Material im WA und zweitens müssen die WA dicker sein, damit die Kraft stimmt, weil die Hebelwirkung eines längeren WA größer ist als bei einem kurzen WA. Das sind also 2 Faktoren bei nur 1 Ursache, die die Geschwindigkeit des Bogens negativ beeinflussen. Daher sagen dir ja auch ALLE hier schon das der zu lang ist... Vermutlich würde er werfen wie eine nasse Nudel.
Ich würde dir jetzt aus dem Bauchgefühl heraus sagen, 150cm lang, inklusive Siyahs.
Was das Tillern der einzelnen Laminatlagen angeht, da glaube ich dem Azrael. Das wird nicht funktionieren. Die Wurfarme sind, weil sie mit Glas belegt sind, ohnehin schon dünn. Wenn du dann 1/10mm an einer Stelle dünner geschliffen hast um einen Tiller hin zu bekommen, dann ist dieser zehntel Millimeter schon ein relativ großer Teil der Gesamtdicke, und in der Dicke des WA wirkt sich eine Änderung in der dritten Potenz aus...
kleines Beispiel:
Eine Differenz in der Gesamtdicke des WA von +5% zu -5%, also bsp bei 10mm WA dicke eine differenz zwischen 9,5mm und 10,5mm hätte folgende Auswirkungen:
1,05³-0,95³= 1,16-0,85 = 0,31
Das bedeutet, die Stellen die etwas dünner oder dicker sind haben bereits eine um 30% größere oder kleinere Steifigkeit als der gewünschte Schnitt...
Selbst bei +-1% hast du einen Unterschied von 11% und sowas ergibt definitiv einen Knick im späteren Tiller.
Und dein WA wird später keine 10mm dick sein, sondern eher um die 5mm schätze ich, erst recht bei einer Breite von 5cm. Das reduziert die absolute Ungenauigkeit die du dir erlauben könntest auf wenige hundertstel Millimeter. Tillern, per Hand, kannst du also wirklich vergessen.
Es hilft nur, einen möglichst perfekt passenden Dickentaper zu erzeugen und den Rest über die WA Breite zu machen.
Was das Programm Supertiller angeht, damit habe ich selbst noch nie gearbeitet, aber soweit ich weiß, ist es ein Programm, das sehr zuverlässig arbeitet und mitnichten eine Fehlerquelle darstellt. Ausserdem kannst du dann das Design austüfteln, das dir den Breitenverlauf UND den Taper jedes einzelnen Laminates ziemlich passend vorgibt um den Gewünschten Bogen zu bauen.
Es wird damit definitiv genauer passen als es dir je mit einem ersten Versuch gelingen könnte.
So ins blaue hinein (weil du ja noch nie einen Glasbogen gebaut hast) einen gut funktionierenden Glas-Bogen zu bekommen, da gehört eine Menge "Glück" oder halt Erfahrung dazu, wenn du auf Berechnungen verzichten möchtest.
Das soll jetzt keine Kritik sein, die dir dein Projekt vermiesen oder zerreden soll. Du sagst selbst, du möchtest möglichst gleich beim ersten Versuch ein gutes Ergebnis erreichen, weil bei dir das Geld etc auch nicht so locker sitzt.
Aus dem Grunde würde ich es tatsächlich für angebracht halten, eben jede Hilfe (in Form von Programmen etc) zum Vorberechnen und austüfteln, zu nutzen, denn das kostet dann kein Geld und kein Material...
Vielleicht kann ja jemand oder ein paar mehr Leute, die mit Supertiller schon gearbeitet haben, etwas zur Genauigkeit und Zuverlässigkeit des Programms etwas sagen...
Achja hier ein Link zu dem Exceldokument "Supertiller"
Supertiller V6R6 Download
Stammt von dieser Seite
http://blackdragonarchery.angelfire.com/