Stringfollow wegdampfen?

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Bogi
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Stringfollow wegdampfen?

Beitrag von Bogi »

Moin,
ich habe hier die Esche, drei Jahre geschossen, von nem Kumpel rumliegen... Sehr starker ungleichmäßiger Stringfollow :(
Nun bin ich auf die wahnwitzige Idee gekommen, den wegzudampfen - ist "so was" möglich, macht es Sinn, hat jemand Erfahrungen?
Ich habe da so das "Gedächtnis" vom Holz im Hinterkopf. (Kleines Wortspiel)
Gut Schuss und allzeit blauer Himmel
Bogi
nordbogen
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Beitrag von nordbogen »

Habe das auch mal probiert.Wenn aber die Fasern erst mal geschädigt sind,geht das nicht mehr.Das ist meine >Erfahrung.Da hilft nur von Anfang an vorsichtig tillern!
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doralf.vom.wald
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RE: Stringfollow wegdampfen?

Beitrag von doralf.vom.wald »

Original geschrieben von Bogi

Nun bin ich auf die wahnwitzige Idee gekommen, den wegzudampfen - ist "so was" möglich, macht es Sinn, hat jemand Erfahrungen?
Erstmal Hallo von meiner Seite hier im FC. Esche läßt sich sehr gut dämpfen, allerdings stimmt mich die Aussage "ungleichmäßiger Stringfollow" nachdenklich. Möglicherweise war der Tiller von Anfang an ungleichmäßig. Bevor man das Ding aber verheizt kann man ja noch daran üben. Ich hatte sehr gute Ergebnisse mit einer frischen, saftigen Esche, die naturgemäß sehr bald ein starkes Stringfollow entwickelte. Hier habe ich des ganzen Wurfarm auf einmal gedämpft (Seidenmalerei Dampffixiermaschine) 30 min, und dann den Arm gestreckt und gleichzeitig auf den letzten 25 cm einen Recurve reingebogen (ca. 45°). Das Ganze wurde nach 4 Tagen aus der Form genommen und nachgetillert. Diese derart traktierte Esche wird dann auch wieder Stringfollow entwickeln. Hier gilt natürlich, daß der "neue" Bogen wieder an die Biegebelastung gewöhnt werden muß. Wenn das Teil dann nach 200 Schuß immer noch hält, dann hälts. Wenn nicht, dann hast du schon mal Übung im Dämpfen und Biegen fürs nächste Mal.

Also einfach ausprobieren.

Grüßle

Doralf
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Ravenheart
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Ja und nein

Beitrag von Ravenheart »

Aaaalso...

das hat ja nun mehrere Facetten:

1. Ungleichmäßiger Stringfollow:

Erste Aktion wäre die Analyse, WARUM das so ist; liegt es an holzinternen Unterschieden, kann man natürlich nix finden, aber es KÖNNTE auch an ungleichmäßigem Tiller liegen. Das würde man durch ein genaues Vermessen der WA herausfinden!

a) Die WA sind unterschiedlich gearbeitet.
Dann muss auf jeden Fall erst mal nachgearbeitet werden.

b) Die WA sind gleich. Dann liegt es im Holz; in dem Fall würde ich den Ausgleich dadurch schaffen, dass ich dem steiferen WA einen Vergleichbaren Deflex reinbiege! Ja, das ist ernst gemeint! Erst mal müssen beide wieder gleich sein!

Anm.: Wichtiger ist die Gleichheit bei Vollauszug! Ungleichgewicht bei Standhöhe ist zwar ästhetisch unbefriedigend, technisch aber unbedenklich!

So, beide WA sind nun gleich KRUMM!

Nun würde ich zum Ausgleich dessen beiden an den Enden einen gleichen REFLEX (Recurves) verpassen! Damit der hält, muss evtl. nach dem Biegen eine dünne Leiste bauchseitig untergeleimt werden. (Hält der Reflex ohne das, ist auch gut...)

Danach hat der Bogen schon entspannt eine ausgeprägte Doppel-S-Form; aber er sollte wieder einigermaßen werfen. Und irgendwie ist das auch ganz elegant.

Ich habe übrigens auch so ein Exemplar!

Rabe
Uli
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Beitrag von Uli »

Genau das mit den Recurves anbiegen habe ich bei meinem Eschenbogen auch gemacht. Ich musste allerdings eine Leiste gegen leimen, damit die Recurves halten.

Uli
Memento mori!
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Bogi
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Beitrag von Bogi »

Danke für die ergibi(e)gen Antworten!
Ich werde mal sehen was ich machen kann!

Musste editieren:
Habe nochmal drüber nachgedacht, also einfach wieder geradebiegen ist nicht möglich? Schade...
Gut Schuss und allzeit blauer Himmel
Bogi
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