Hornbogenarmbrust

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lonbow
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Re: Hornbogenarmbrust

Beitrag von lonbow »

dankeschön, ich werde mir dieses Buch besorgen!
Ist dein Hornbogen eigentlich in der Mitte zusamengeleimt? Die einzelnen verwendeten Hornstücke sind doch sicherlich kürzer, als 75 cm. Hat dein Hornbogen auch horizontal verleimte Hornstücke (zwei Reihen übereinander), wie es auf dem orginalen Wurfarmquerschnitt der letzten Seite zu sehen ist?

Grüße,

David
Baumkirchner
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Re: Hornbogenarmbrust

Beitrag von Baumkirchner »

Der Bogen besteht aus mehreren Hornstreifen, die dann horizontal zu einem Block aufgebaut wurden. Einen - wie in dem um 90 Grad verdrehten Schnitt dargestellten - 2. Block, der vertikal an den ersten geleimt wurde, habe ich im Hinblick auf die geplante Leistung von ca 250kg nicht benötigt.

Es kommt dabei natürlich auf die Qualität und die Dimensionen des Ausgangsmaterials an - sind die einzelnen Streifen bereits sehr schmal, dann macht ein 2. Block natürlich Sinn. Dieser Aufbau mit mehreren Blöcken ist ja bei den Wallarmbrustbögen schön zu sehen.

Gruß

Baumi
jiljovský
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Re: Hornbogenarmbrust

Beitrag von jiljovský »

Hallo,
Ich beschäftige mich mit der Herstellung von Replik historischer Armbrüste : http://www.historickekuse.websnadno.cz/ ... pliky.html
Auf meine mittereuropäische spätgotische Replik berst Gespann aus Birkenrinde. Sie können mir helfen, wie die Verarbeitung der Rinde, dass sie nicht bersten?
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Snake-Jo
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Re: Hornbogenarmbrust

Beitrag von Snake-Jo »

jiljovský hat geschrieben:Hallo,
Ich beschäftige mich mit der Herstellung von Replik historischer Armbrüste : http://www.historickekuse.websnadno.cz/ ... pliky.html
Auf meine mittereuropäische spätgotische Replik berst Gespann aus Birkenrinde. Sie können mir helfen, wie die Verarbeitung der Rinde, dass sie nicht bersten?
Ich glaube, ich weiß, was du meinst. Bitte aber nochmals erläutern, danke. :)
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Snake-Jo
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Re: Hornbogenarmbrust

Beitrag von Snake-Jo »

Baumkirchner hat geschrieben:@ lonbow
Ja das Buch war schon eine entsprechende Hilfe. Echte Anleitungen gibt es eigentlich nicht - man kann aber auf parallelen aus dem Kompositbogenbau (zB Reflexbogen. Geschichte und Herstellung) zurückgreifen. Alles andere basiert auf "trial and error" in all den Jahren seit dem ich mit mit dem Thema beschäftige .....
Baumi
Oha, da mußte unser Reflexbogenbuch herhalten... naja, paßt sicher. :)
@Baumi: Jedenfalls Gratulation zu diesem Novum in der Geschichte des Hornbogenbaus. :)
Absolut klasse gemacht.

Nochmals zum Horn: Am leichtesten kommt man an Wasserbüffelhorn über die entsprechenden Versandhäuser, meist bis zu einer Länge von 50 cm. An Amerikanisches Longhorn bin ich noch nicht gekommen, jedoch an Highland Horn direkt beim Schlachter (hier bis zu 45 cm lange Teile). Für einen Hornbogen muss man in der Regel stückeln. Ich mache das mit einem versetzten Schrägspleiß. Wenn man allerdings Oryxhorn ergattern kann, die werden bis 110 cm lang. ;D
jiljovský
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Re: Hornbogenarmbrust

Beitrag von jiljovský »

;D
Auf dem Bogen den Armbrust habe ich Birkenrinde. Die Rinde reißen sich (brechen sich, aufspringen...). Was zu tun, die Rinde hat gebrochen?
baschdler
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Re: Hornbogenarmbrust

Beitrag von baschdler »

@jiljovsky
Ich hab mir deine Seite gerade angeschaut. Sind wirklich wunderschöne Arbeiten !
Deine Frage, - wie man die Birkenrinde verarbeitet, ohne daß sie reisst und spröde wird, kann ich leider auch nicht beantworten. Hab ich selbst noch nicht mit gearbeitet. ???

Gruß Martin
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Snake-Jo
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Re: Hornbogenarmbrust

Beitrag von Snake-Jo »

@jiljovsky

Birkenrinde wird zäher, wenn man sie vor der Verarbeitung kocht. Außerdem sollte sie nicht dicker als 1 mm sein.
Probier doch mal an einem kleinen Stück: kochen, dann auf Holz-Leiste kleben und dieses biegen.

Dann wäre der Leim noch wichtig: Auf Holz kann man Ponal nehmen, auf Horn Hasenleim, der ist elastischer.
jiljovský
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Re: Hornbogenarmbrust

Beitrag von jiljovský »

baschdler: Vielen Dank! :)

Snake-Jo: Das Verfahren war korrekt, aber ich vermisste Kochen. Wie lange dauert Rinde kocht? Das Wasser bringt nichts? In das Wasser muss nicht mehr etwas hinzuzufügen?
lonbow
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Re: Hornbogenarmbrust

Beitrag von lonbow »

Wie hast du den Bogen der Armbrust eigentlich getillert? Du hast ja geschrieben, dass du die Wurfarme noch trocknen lassen willst und sie deshalb nicht voll belastest. Kann man nicht erst tillern, wenn der Bogen komplett getrocknet ist?
Biegt sich die Mitte vom Bogen mit?

danke und viele Grüße,

David
Baumkirchner
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Re: Hornbogenarmbrust

Beitrag von Baumkirchner »

@ lonbow

Im Prinzip zwei mal - einmal den Hornkern und dann in einem 2. Gang nach 6-12 Monaten den fertigen Bogen - falls noch nötig.
Die Bogenmitte biegt sich mit.

Gruß

Baumi
Theudebald2
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Re: Hornbogenarmbrust

Beitrag von Theudebald2 »

@jiljovsky

Gratulation zu Deinen Armbrusten -sie sind gleichermaßen stilecht und sauber gearbeitet !

Gruß Theudebald
jiljovský
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Re: Hornbogenarmbrust

Beitrag von jiljovský »

Vielen Dank!
lonbow
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Re: Hornbogenarmbrust

Beitrag von lonbow »

@ jiljovsky
Als ich mir die Bögen im Buch "Die Hornbogenarmbrust" genauer anschaut habe, ist mir aufgefallen, dass die Birkenrinde meistens schräg auf den Bogen geklebt wurde. (Abbildungen 23, 28, 34, 57) Ich vermute, dass die Rinde bei schräger Belastung am elastischsten ist und am stärksten belastet werden kann(vielleicht so ähnlich, wie bei Wollstoffen). Wenn das nicht so wäre, hätte man die Rinde vermutlich eher gerade auf die Bögen geklebt.

viele Grüße,

David
Sontrix
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Re: Hornbogenarmbrust

Beitrag von Sontrix »

das ist ja mal eine leistung!das ich das erst jetzt sehen!
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