Mein (richtiges echtes -hoffentlich) Hasel-Bogen

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acker
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Re: Mein (richtiges echtes -hoffentlich) Hasel-Bogen

Beitrag von acker »

Ein Hygrometer nutzen beim trocknen, soll heissen , platzier es dort wo Du dein Holz trocknest und gleich die Luftfeuchte und trockentemperatur ab.

In den saplingsthread stehts genau wie es gemacht wird.
Am besten Hygrometer in die Sufu eingeben.

Gruß acker
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.
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CortVermin
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Re: Mein (richtiges echtes -hoffentlich) Hasel-Bogen

Beitrag von CortVermin »

Mahlzeit!

Ich lass dem kleinen ja noch was Zeit ;)
Vermutlich wird der Bogen sowieso nciht sonderlich prall- hat ein paar nervige Astlöcher, ist (wie bereits gesagt ein wenig krum) und ich ein wenig sehr unerfahren. Aber ist mal schon, dass der sich biegt ohne zu brechen *G*

Warte noch auf meinen Zugmesserl - die Schnüre für die Sehne sind heut gekommen. Ist es sinnvoll, eine bestimmte Sehnenlänge zu basteln? Und brauch ich ein bestimmtes Wachs oder geht da auch ein Teelicht? Heut kann ich leider nix am Bogen machen, da ich in paar Minuten schon wieder weg muss. Morgen wollt ich eigentlich die Pyramidenform ausarbeiten - aber wenn das Zugmesser nicht da is... gnaa mach ich wohl erst mal eine Sehne.

Das mit dem "Trockentest" kommt leider bisschen spät, habe die Enden alle schon entsorgt :/
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walta
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Re: Mein (richtiges echtes -hoffentlich) Hasel-Bogen

Beitrag von walta »

1. lass ihn trocknen
2. trocknen lassen
3. erst weitermachen wenn er trocken ist
4. er sollte trocken sein bevor du was machst
5. sonst hast du einen Bogen der wie ein Bogen aussieht - bevor du noch die Sehne raufgibst - du darfst aus meinen Fehlern lernen.

Schnur? Sehne? Wachs? - was meinst du für Schnüre? Sehenmaterial (Dacron B50) ist bereits gewachst. Beim ersten Bogen hab ich einfach eine geflochtene Schnur aus dem Baugeschäft genommen - so lange wie der Bogen mit einem verstellbaren Knoten an einem Ende.

grüsse
walta
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Haselnuss an Haselnuss :-)
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CortVermin
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Re: Mein (richtiges echtes -hoffentlich) Hasel-Bogen

Beitrag von CortVermin »

Aufgrund der dezenten "LASS ES TROCKNEN" Hinweise werde ich mich gleich an die Sehne begeben. Ich habe vor, diese aus 2 Teilen Schwarz und 1 Teil Rot zu spleißen (?).

Und ich werde vorgehen wie in diesem Video: http://www.youtube.com/watch?v=U4Hzh_LjUYE

Versteh ich das jetzt richtig, dass ich die einzelnen Stränge DOPPELT so lang lasse wie mein Bogen groß werden soll? Hatte evtl. vor eine Sehne zu machen die ich ggf. auch auf anderen Bögen benutzen kann - oben Öhrchen, unten diesen Bogenmacherknoten. Ist ja denk ich nicht schlimm, wenn unten ein paar cm. Sehne aus dem Knoten raushängen?
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walta
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Re: Mein (richtiges echtes -hoffentlich) Hasel-Bogen

Beitrag von walta »

Interessante Methode - hab ich so noch nicht ausprobiert. Ich würde empfehlen es zunächst so zu machen wie es hier im Forum schon oft und genau beschrieben wurde - Flämischer Spleiss mit 2 Strängen, 1 Öhrchen, 1 Knoten. Die ersten 2 oder 3 Sehen werden wahrscheinlich nicht optimal - aber mit der Zeit hast du es schnell heraus wie es geht.

Natürlich kannst du die Sehne auf verschiedenen Bögen verwenden - nur wozu? So eine Sehne ist schnell gewickelt und die Stärke der Sehne sollte zu deinem Bogen passen sonst hast du einen Kälberstrick auf einem Kinderbogen und wunderst dich das der Pfeil sein Ziel nie erreicht :-)

Ich selber mache mir eine Sehne so lange das ich sie als Tillersehne verwenden kann und kürze sie erst am Schluss (oder lasse sie einfach so lange)

grüsse
walta
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CortVermin
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Re: Mein (richtiges echtes -hoffentlich) Hasel-Bogen

Beitrag von CortVermin »

walta hat geschrieben: Interessante Methode - hab ich so noch nicht ausprobiert. Ich würde empfehlen es zunächst so zu machen wie es hier im Forum schon oft und genau beschrieben wurde - Flämischer Spleiss mit 2 Strängen, 1 Öhrchen, 1 Knoten. Die ersten 2 oder 3 Sehen werden wahrscheinlich nicht optimal - aber mit der Zeit hast du es schnell heraus wie es geht.
Da setzt mein eigentliches Problem an - für euch alle kein Problem, viele Threads sind aber schon 2-3 Jahre alt und das Wiki hier klappt nicht (mehr).

Hab aber jetzt auf http://de.wikibooks.org/wiki/Bogenbau/_ ... er_Spleiss eine Anleitung gefunden, und bastel erst mal ne Runde :>
Grachus
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Re: Mein (richtiges echtes -hoffentlich) Hasel-Bogen

Beitrag von Grachus »

Guck mal unter Youtube, da findeste Videoanleitungen. Ich hatte neulich auch die Frage hier gestellt nach Flämischen Spleiss  Hier: http://www.fletchers-corner.de/index.php?topic=13262.0

Mfg
Grachus
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CortVermin
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Re: Mein (richtiges echtes -hoffentlich) Hasel-Bogen

Beitrag von CortVermin »

Soo ein Update:

Sehne ist fertig, aber die nächste wird länger. Der Grund? Mein 168 cm Haselbogen hat (s/m)ich hängen lassen.

Auf dem letzten Foto sieht man, wo der feine Herr (aka. Cort Vermin) die Schraubzwinge zu fest angeböllert hat -.-;


Nutzen wir den verblichenen Rohling zu anatomischen Zwecken:
- Ist es überhaupt im Bereich des Verträglichen, wenn ich beim Markkanal ankomme? (das dunkle Strichartige)
- Warum brechen mir meine Nocken so übel aus? Hab eine sehr feine Rundfeile (Metallfeile)

PS: er war zwar krumm und buckelig hatte aber so um die 38/39 lbs bei ca. 29 Zoll (hat ihn bei ca. 29,1 Zoll zerlegt). Dabei waren nur 30 angepeilt *G*

Hier die Bilder des "Bogus Knaxus dem Vierten":
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Grachus
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Re: Mein (richtiges echtes -hoffentlich) Hasel-Bogen

Beitrag von Grachus »

Die sehne sieht schon mal sehr gut aus!

Schade das mit den Bogen, aber nen Rat von mir: Trink dir nen Bier drauf, das hilft :)

Aus Fehlern lernt man, beim nächsten mal machste die Schraubzwingen lockerer, und irgendwann schiesste einen von deinen 5 selbstgemachten Selfbows und lachst drüber.

Ich hab meinen ersten Ulmen Rohling der nen verdammt guten Wuchs hatte mit na Stichsäge zu Grunde gerichtet, und hab aus lauter Ungeduld mal nen Kirschenstave im Haus gelagert wo er fingerlange Trocknungsrisse bekam, aber man überlebt es :-)

Mfg
Grachus
Zuletzt geändert von Grachus am 28.04.2010, 22:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Heidjer
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Re: Mein (richtiges echtes -hoffentlich) Hasel-Bogen

Beitrag von Heidjer »

Mein Beileid zum Feuerholz, aber lerne da raus. ;)
Nach meiner Rechnung war der Bogen für 30" Auszug 5cm zu kurz! ::)
2 x Auszug plus 8" Zoll für Griff und Fadeouts macht 68" ~173 cm.
Von der Länge kann man abweichen wenn man den Bogen erheblich breiter baut. ;)
Die Seitlichen Nockkerben sind mir auch zu flach und an der Bauchseite zu scharfkantig. Dafür ist auf dem Bogenrücken die Kerbe schon zu tief in der Holzfaser die alle Zugkräfte aufnehmen muß, da darfst Du nicht so einschneiden, wenn dann ein Nockoverlay vorher aufkleben.
Zum Bruch selbst, eine Frage: Bogenbruch zerreißt Sehne, oder Sehnenriss verursacht Bogenbruch?


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
loxley

Re: Mein (richtiges echtes -hoffentlich) Hasel-Bogen

Beitrag von loxley »

Als alter Haselbauer sag ich nur... Der stamm war mies. Hasel verzeiht fast alles. Schade. Aber nicht aufgeben.
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CortVermin
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Re: Mein (richtiges echtes -hoffentlich) Hasel-Bogen

Beitrag von CortVermin »

Dirk M hat geschrieben: Zum Bruch selbst, eine Frage: Bogenbruch zerreißt Sehne, oder Sehnenriss verursacht Bogenbruch?
Sehne is noch ganz - der Bogen hat sich an der Stelle wo die Schraubzwinge war schon so seltsam gebogen, und unter meinem kritischen Blick konnte er sich dann nichtmehr halten und seine Emotionen sind ausgebrochen :>
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Re: Mein (richtiges echtes -hoffentlich) Hasel-Bogen

Beitrag von Firestormmd »

Eins noch, wenn du 30# anpeilst, solltest du ihn nicht bis 39# ziehen. Oder waren 30" gemeint? Als Anfänger sollte man das angepeilte Zuggewicht beim Tillern nicht überschreiten.

Zu den Tips: Ich hab dir doch Gordons Buildalong verlinkt. Schau dir mal an, wie er die Nocken macht. Am Bauch schön abrunden, sonst zerschneidet es dir das nächste Mal die Sehne. Und schön Zeit lassen! Du darfst nicht zuviel wollen. Ein Bogen braucht Zeit, auch wenn ich bei manchen hier ein anderes Gefühl habe.  :D

Grüße, Marc
"Wer das Training in Frage stellt, trainiert nur, Fragen zu stellen!" - Die Sphinx
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Ravenheart
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Re: Mein (richtiges echtes -hoffentlich) Hasel-Bogen

Beitrag von Ravenheart »

CortVermin hat geschrieben: - Ist es überhaupt im Bereich des Verträglichen, wenn ich beim Markkanal ankomme? (das dunkle Strichartige)
Ich versuche immer, den Markkanal mit weg zu schneiden, und mache dafür lieber ein flacheres Design. Lediglich ab dem Griffübergang ist er dann sichtbar.
Geht das nicht, ist dennoch "Anschneiden" besser, als KNAPP davor zu bleiben - die dünne Holzschicht da drüber knittert sonst garantiert! Erst wenn er so weit in der Teife liegt, dass er mit ca. 5 mm Holz überdeckt bleibt, besteht die Gefahr nicht mehr.. Allerdings neigt er dann dazu, dort Längsrisse zu bilden....
CortVermin hat geschrieben: - Warum brechen mir meine Nocken so übel aus? Hab eine sehr feine Rundfeile (Metallfeile)
3 mögliche Gründe:

1. Bearbeitungfehler! Immer vom Rand zur Mitte schieben, d.h., wenn man die Bauchseite feilt, zeigt der Rest des Bogens zu einen Seite, wenn man die Rückenseite feilt, zur Anderen Seite (und bei der gegenüberliegenden Kerbe umgekehrt!)...

2. Trocken-/Fällrisse! Die Enden waren nicht oder zu spät versiegelt, oder er hat da vom Fällen schon Absplitterungen gehabt!

3. Holz spröde, d.h. zu schnell und/oder zu stark getrocknet.
CortVermin hat geschrieben: PS: er war zwar krumm und buckelig hatte aber so um die 38/39 lbs bei ca. 29 Zoll (hat ihn bei ca. 29,1 Zoll zerlegt). Dabei waren nur 30 angepeilt *G*
Der Stave sieht, so viel man erkennen kann, nicht besonders gut aus... Der Rücken ist nicht sehr sauber freigelegt / geschliffen. Kann es sein, dass auch der Rückenring sehr dünn war?

Rabe
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