Mal ganz was anderes: Eigenbau TD-Recurve aus Alu

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
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Mike W.
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Re: Mal ganz was anderes: Eigenbau TD-Recurve aus Alu

Beitrag von Mike W. »

Welcher Heimwerker hier im Forum kann Alu gießen?
Ich habe in meiner Hobbywerkstatt schon Kokillen für Kugelzangen (Vorderlader) in der nötigen Präzision aus Alu gegossen.
Die Herausforderung bei so einem Teil wäre tatsächlich die Masse und der Bau der Form.
Das Gießen ist nicht das Problem, sondern das Entformen, da meine Formen meist aus Metall waren und Alu da gerne festbacken tut. Da braucht's schon ein gutes Trennmittel. Aber prinzipiell geht das auch zu Hause.


mfg  Mike
Zuletzt geändert von Mike W. am 03.03.2010, 10:33, insgesamt 1-mal geändert.
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baschdler
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Re: Mal ganz was anderes: Eigenbau TD-Recurve aus Alu

Beitrag von baschdler »

Ich muss zu der Arbeit auch noch den Daumen hoch machen. Gefällt mir sehr gut.

Ich kenn die Wurfarme nicht, deswegen hab ich mich grad gefragt, wie die WA-Aufnahme wohl konstruiert ist ? Ein zweiter Zapfen der die Arme ausrichtet ?
Deswegen wäre es interessant die WA-Aufnahme ohne WA zusehen.


Gruß Martin
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klaus1962
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Re: Mal ganz was anderes: Eigenbau TD-Recurve aus Alu

Beitrag von klaus1962 »

@ MikeW
Mich würde brennend interessieren, wie Du das Alu effizient und kostengünstig zum Schmelzen gebracht hast.
Ich sammle schon seit geraumer Zeit meine Alu Abfälle und würde diese gern zur Weiterverabeitung in diverse Formen (zB Zylinder zum Drehen) gießen.
Ich habe zwar auch Autogen-Brenner zu Hause, aber für so etwas ist mir das Schweißgas zu teuer.

Kannst Du mal kurz beschreiben, wie/womit Du Alu verflüssigst?

Gruß
Klaus
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himself

Re: Mal ganz was anderes: Eigenbau TD-Recurve aus Alu

Beitrag von himself »

ohne Mike W. vorgreiffen zu wollen... und auch wenn's hier nicht wirklich her gehört...

Aluminium (bzw Duraluminium) schmilzt bei etwa 650º

Kann mit Propanbrenner geschmolzen werden. Flussmittel evtl Borax/Borsäure oder einfach NaCl.
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goasbeda
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Re: Mal ganz was anderes: Eigenbau TD-Recurve aus Alu

Beitrag von goasbeda »

Hallo zusammen,

freut mich dass der Thread nach längerer Zeit nochmal Anklang findet!

landfuxx:
leider hab ich die Vorlagen für die Einzelteile schon weggeworfen. Es könnte höchstens sein dass ich noch irgendwo eine Skizze vom kompletten Griffstück liegen hab, davon hab ich damals mehrere gemacht. Das Griffstück entspricht von seinen Aussenkonturen her genau dem des Ragim Impala/Green Tiger/Hard Hunter. Nur den Griffbereich habe ich etwas verschlankt.
Die Verschraubung ist mit 6 Schrauben M6x25 Innensechskant gemacht, die Überlappung der Einzelteile ist etwa 12mm. Das hält Bombenfest und ist absolut Verwindungssteif.

Squid:
das mit dem 100-Pfünder war eher als Spaß gemeint und das Griffstück wurde auch nicht speziell darauf hin designt. Vielmehr hab ich die Durchbrüche nach gusto angebracht. Aber ich konnte damals meinen TD mit einem Hoyt Dorado vergleichen und hab da festgestellt, dass die Alustege bei mir teileweise mehr als doppelt so stark waren wie beim Hoyt. Man könnte also noch sehr viel mehr Material wegfräsen und das Griffstück wär immer noch stabil genug. Mittlerweile habe ich aber das relativ hohe Gewicht sehr zu schätzen gelernt...

Baschdler:
Deine Vermutung ist Richtig, es gibt einen zweiten Zapfen der saugend in einem Sackloch im Wurfarm zu liegen kommt. Dadurch werden die Wurfrme ausgerichtet.
Die Platten, auf denen die Wurfarme befestigt sind, sind ansonsten plan und eben.
Diese Aufnahmetechnik ohne WA-Tasche ist bei Ragim, Samick und noch ein paar Herstellern Standard.

Mike:
Das Griffstück zu gießen würde sich wohl nur lohnen wenn man eine Serie auflegen möchte. :D
Allein der Formenbau wäre um ein vielfaches aufwändiger als die Anfertigung einens einzelnen Griffstücks, da die Form ja aus Stahl gefertigt werden müsste.
Hab ich das richtig verstanden, du hast dir Gießkokillen für VL-Murmeln GEGOSSEN???
Ich bin auch Anhänger der "schwarzen Zunft" und hab neben mehreren Stahlkokillen auch einige Alukokillen von Lee und Nei, die sind aber alle gefräst.


Viele Grüße....
Zuletzt geändert von goasbeda am 03.03.2010, 09:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Mike W.
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Re: Mal ganz was anderes: Eigenbau TD-Recurve aus Alu

Beitrag von Mike W. »

Hoffentlich müllen wir nun das Thema nicht zu!

@Klaus1962

Kleine Mengen schmelze ich mit dem Brenner auf, in einer normalen Edelstahlkelle. Größere mit ' nem Edelstahltopf über' n Schmiedefeuer. Achte darauf, das du nur gleiches Material zusammen schmilzt, sonst verzieht es sich beim Abkühlen.( Alu zieht sich da meißt arg zusammen!) Am besten geht es nach meinen Erfahrungen mit Türklingen und ihren Beschlagteilen. Das hält gut die Form umd ist nicht ganz so weich, gießt sich prima. Wenn du Zylinder gießen willst stellst du am besten ein Rohr auf ein nicht zu großes Blech(etwa 2mm stark, wegen Wärmeableitung) und gießt ihn aus. Das Ergebnis ist nicht gut! Dann kommt der Trick an der Sache: du erwärmst das Rohr bis das Alu wieder Flüssig ist und kloppst mit leichten(!!) Schlägen auf das Blech. Das Alu überwindet dadurch die Oberflächenspannung und nimmt die Form an. Wenn unten ein dünner Alufilm zwischen Rohr und Blech erscheint iss fertich. Wenn ich Keramikformen mache( spezieller Ton) ist's nicht ganz so einfach. ;D
Achso nochwas: mach vorher 'ne Probe! manches alu zieht sich so zusammen das du es vergessen kannst!
Flussmittel ist nicht unbedingt notwendig. Nehme ich auch nicht.
Sollte es noch Probleme geben- einfach fragen!

@goasbeda

Am liebsten hab ich Minnie und Langgeschoßkokillen gegossen. Am schlechtesten gehen welche für Rundkugeln.
Die notwendige Präzision ist dir dann ja klar. ;D

mfg  Mike 
Zuletzt geändert von Mike W. am 03.03.2010, 10:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mal ganz was anderes: Eigenbau TD-Recurve aus Alu

Beitrag von klaus1962 »

Auch wenn es OT ist. Trotzdem Danke an alle für die Antworten.
Wenn ein Schmiedefeuer reicht, dann werde ich das mal versuchen.
Wegen dem Zusammenziehen ist es nicht schlimm, ich will ja keine bestimmte Form, sondern nur ein paar "kompakte Klumpen" aus den Alu-Abfällen (bisher ca. 25kg) erzeugen.
Rohmaterial für die Drehbank sozusagen.

Danke
Klaus
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Mike W.
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Re: Mal ganz was anderes: Eigenbau TD-Recurve aus Alu

Beitrag von Mike W. »

Falls es festbacken sollte machst du vorher die Formteile heiß und gehst mit 'ner Messingdrahtbürste drüber bis sich das Messing als dünne Schicht ablegt. Das ist eine gute Trennschicht.

mfg  Mike
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Re: Mal ganz was anderes: Eigenbau TD-Recurve aus Alu

Beitrag von jochen_ »

Hallo,

wenn wir in der Firma schnell ALU Gussteile, z.b. für Prototypen, brauchen
kaufen wie ALU Sandguss Teile ein.

Die machen eine Modell, heute mit  Kunstharz oder Nylonpulver 3D plotter,
machen daraus eine Form und gießen die dann ab.

Bessere Oberflächen bekommt man bestimmt mit der
Keramik hin, ohne Sandkörner.

Mein Greenhorn Bogen ist auch noch gegossen, dick lackiert, wegen der Oberfläche.


In meiner alten Heimat gibt es eine AL Druckgießerei,  die würden einem bestimmt auch mal eine
vernümpftige Form voll machen.
Da wird bei einigen alten Maschinen noch mit der Kelle befüllt.

Dann wüsste man auch noch welches Material man vor sich hat.
Denn bei den Griffstücken oder andere hochwertige Bauteile
wird  hochfestes auslagerndes Material verwendet.

Ein Kamerad bei der BW sagte mal: " Und aus den Resten machen wir das Werkzeug für die Fahrräder."


Aber  bekommt ihr Stangen ohne große Poren hin?
Bei unseren Schaltdömen kommt schon der eine oder andere Lunker beim bearbeiten zum vorschein.


Gruß
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Mike W.
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Re: Mal ganz was anderes: Eigenbau TD-Recurve aus Alu

Beitrag von Mike W. »

Wie ich sehe hätten wir einen eigenen Thread draus machen sollen. ;D

Längere Stangen werden in der Heimwerkstatt schlecht möglich sein, wegen der Ausformproblematik.
Dann müßte man ebenfalls mit Formsand  oder mehrteiligen Formen arbeiten.
Poren kommen Doch meißt von Fremdkörpen oder( noch schlechter) Feuchtigkeit in der Form.
Zuletzt geändert von Mike W. am 03.03.2010, 21:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mal ganz was anderes: Eigenbau TD-Recurve aus Alu

Beitrag von ullrson »

Mike W. hat geschrieben: Hoffentlich müllen wir nun das Thema nicht zu!

@Klaus1962

Kleine Mengen schmelze ich mit dem Brenner auf, in einer normalen Edelstahlkelle. Größere mit ' nem Edelstahltopf über' n Schmiedefeuer. Achte darauf, das du nur gleiches Material zusammen schmilzt, sonst verzieht es sich beim Abkühlen.( Alu zieht sich da meißt arg zusammen!) Am besten geht es nach meinen Erfahrungen mit Türklingen und ihren Beschlagteilen. Das hält gut die Form umd ist nicht ganz so weich, gießt sich prima. Wenn du Zylinder gießen willst stellst du am besten ein Rohr auf ein nicht zu großes Blech(etwa 2mm stark, wegen Wärmeableitung) und gießt ihn aus. Das Ergebnis ist nicht gut! Dann kommt der Trick an der Sache: du erwärmst das Rohr bis das Alu wieder Flüssig ist und kloppst mit leichten(!!) Schlägen auf das Blech. Das Alu überwindet dadurch die Oberflächenspannung und nimmt die Form an. Wenn unten ein dünner Alufilm zwischen Rohr und Blech erscheint iss fertich. Wenn ich Keramikformen mache( spezieller Ton) ist's nicht ganz so einfach. ;D
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mfg  Mike 
Immer noch OT.
Was mich etwas irritiert: das Mittelstück ist rund einen halben Meter lang und mindestens 500g schwer und sollte wegen der Kräfte ohne Lunker und Oxideinschlüße gegossen sein. Das ist nicht so einfach. In Deiner Beschreibung erklärst Du zwar, wie du Lunker herausklopfst, aber die Oxidhäute, die sich unweigerlich beim Aufschmelzen ohne Flussmittel (immerhin ist Alu ein sehr unedles Metall) ergeben, die hast Du später im Gußstück. Für deine VL-Projektil-Kokillen mag das ausreichen, für ein Bogenmittelstück hätte ich bedenken.

Grüße ullrson
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Re: Mal ganz was anderes: Eigenbau TD-Recurve aus Alu

Beitrag von Mike W. »

Ebenso OT! ;D( aber keine Antwort wäre noch unhöflicher)

Die Oxydhaut bleibt beim Gießen in der Kelle, weil sie nicht "läuft" und vom flüssigen Alu durchbrochen wird.
Flüssiges Alu ist nämlich schwerer als Aluoxyd, deshalb ist der Guß ziemlich homogen. Um solch ein komplexes Griffstück zu gießen bräuchte man wahrscheinlich eine vorgewärmte, zweiteilige (m.M. nach am besten keramische) Form. Eine geschlossene Form verhindert aber die Oxydation.
Außerdem sagte ich nicht das es einfach wäre, ich sagte: man müßte es versuchen.

mfg  Mike

PS.: Erwähnte Kokillen müssen auf mm- Bruchteile genau sein! :D
Zuletzt geändert von Mike W. am 03.03.2010, 22:37, insgesamt 1-mal geändert.
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