Ich muss bei diesem Thread schon ab und an lächeln....weil mir vieles bekannt vorkommt.
Ich habe früher erst einen gekauften Seitenköcher gehabt. Da gingen dann nicht genügend Pfeil drin, also einen Seitenköcher selbstgebaut. Der schauckelt oft ungünstig gegen die Beine und stört wenn man sich mal kurz setzen will (Turniere) ohne diesen abzunehmen. Dann folgte der Rückenköcher (Zweipunkt). Super. Ich komme schnell an die Pfeile ran, das bishen hochdrücken mit der anderen Hand geht ohne Probleme. Nachteile des Rückenköchers:
- Wenn die Pfeile hoch rausschauen, bleibt man schon mal an Ästen hängen.
- Besondere Ausrüstungsgegenstände sind nur umständlich zu erreichen (Pfeilziehhilfe, Messer etc.)
Dann habe ich von RH auf LH umgestellt, den Köcher umgebaut und festgestellt, ich komme mit der linken Hand nicht so weit das ich die Pfeile ziehen kann. Also neuen Köcher gebaut und diesen mit dreipunkt Gurt festgeschnallt. Es geht mit dem Pfeile rausziehen so gerade, bückt man sich, fallen die Pfeile raus, man hängt noch eher unter Zweigen fest. Das Wechseln von Kleidung wärend eines Turniers ist umständlicher etc....
Zwischendurch habe ich mir auch verschiedene Bogenköcher angeschaut und getestet. Fazit: Bei wenigen Pfeilen und bei der J* sicher sinnvoll. Wenn man seinen Pfeilbruch wieder mitnehmen will, oder mehr Pfeile benötigt, muss man wieder etwas zusätzlich mitnehmen. Pfeilhaken ?, Spitzenzieher ?, alles muss extra sein.
Vom Schiessverhalten und anderen Dingen will ich gar nicht näher darauf eingehen.
Deshalb habe ich mir eine eigene Variante des Glen-St-Charles Köcher mit folgenden Eigenschaften gebaut.
- Ich kann einfach an die Pfeil ran ohne grosse Verrenkungen (ohne hinzusehen)
- Ich kann die Pfeile auch blind in den Köcher reinstecken
- Es können viele Pfeile mitgenommen werden
- Es kann viel Ausrüstung im/am Köcher untergebracht werden
- Pfeilschrott passt mit in den Köcher
- Die Federn sind trocken
- Es fällt nichts raus wenn ich mich bücke
- Es steht über der Schulter nichts weit über, so das ich nicht an Zweigen hängen bleibe
- Ich kann mich mit dem Köcher mal auf eine Bank setzen ohne diesen abzuschnallen
- Ich nehme Bogen und Köcher mit und habe alles bequem dabei
- Durch Zweipunkt Befestigung kann man den Köcher einfach überwerfen und abnehmen.
- Man kann auch mal eben ne Flasche Bier (oder anderes) im Köcher "abstellen"
- Robust. Der hat schon einige Turniere unter erschwerten Bedingungen (Regen so richtig, Schneeschuhturniere etc.) hinter sich.
- Ich kann auch den Bogen am Köcher hängen ohne das dieser den Boden berührt
Natürlich will ich euch auch die Nachteile nicht vorenthalten:
- Sieht komisch aus (Gemschmackssache)
- Ist sicherlich nicht Reiterbogen tauglich, müsste man evtl. probieren, da nur meine Jüngste reitet und der Köcher dafür zu gross ist, muss jemand anderes für einen Feldversuch herhalten.
- Die Pfeile müssen bei Turnieren ggf. in eine bestimmten Reihenfolge abgelegt werden, da man die Markierung am Pfeilende nicht sieht, und Markierungen vorne am Schaft i.d.R. nicht erlaubt sind.
- Der Köcher ist unwesentlich schwerer wie andere, wobei ich damit kein Problem habe.
- Der Köcher ist nicht A*
Carpenter