hört mal leute, es wäre eine große hilfe für alle, die dieses forum benutzen und daraus kenntnisse und nutzen ziehen wollen, wenn wirklich nur diejenigen zu einem thema was schreiben, die tatsächlich etwas zu der gestellten frage WISSEN.
in einer vielzahl der antworten wird leider deutlich, dass der schreiber offensichtlich nicht wirklich versteht wovon er erzählt. der hokuspokus, der hier mitunter über stahl erzählt wird kann niemandem weiterhelfen, die einschätzungen über die belastung eines stahlbogens im vergleich zu eine kfz-blattfeder sind auch nicht gerade erhellend.
zu sagen, dass eine fahrzeugfeder viieeel höher belastet sei als ein armbrustbogen weil der bogen 5cm verformung macht und eine blattfeder eines lkw 15cm ist so erstmal hanebüchener blödsinn. und eine fahrzeug blattfeder würde gar 'andersrum' belastet als ein bogen

-sorry!
fakt ist, dass ein guter bogen (aus welchem material auch immer er besteht) die festigkeitseigenschaften des baumaterials möglichst weitgehend ausnutzt, denn nur dann bringt er im verhältnis zum materialeinsatz die optimale leistung. also: ja, eine blattfeder als bogen ist hoch belastet, und wenn nicht, dann ist der entwurf schlecht.
um aus dem federweg ein urteil über die belastung des materials fällen zu können, müssen selbstverständlich die restlichen abmessungen der feder bzw. des bogens bekannt sein, und dann sollte man natürlich auch wissen, welche maße und merkmale welchen einfluss auf die belastung haben. kleiner tipp: da ein armbrustbogen prinzipiell das gleiche wie eine blattfeder ist, hilft es wenn man mal unter 'blattfederberechnung' rumgoogelt und sich auf diesem wege vielleicht auch mal die grundlegenden eigenschaften von blattfedern zu gemüte führt (zusammenhänge zwischen länge, breite und dicke mit der federkraft, z.b).
wenn du, geneigter leser, jetzt bei dir denkst 'der ganze physikkram ist mir zu doof/hoch/unverständlich', dann denk mal hierüber nach: armbrusten waren zu ihrer zeit technische meisterleistungen, die über hunderte jahre entwickelt und verfeinert wurden. nur weil wir ein paar hundert jahre später leben und inzwischen viele kluge leute viele kluge sachen gemacht haben, bedeutet das nicht, dass heutzutage plötzlich jeder mühelos das erreichen kann, was damals hochspezialisierten könnern vorbehalten war.
ein kochrezept zum armbrustbau gibts nicht. wer sich ernsthaft damit beschäftigen will, kommt nicht ohne ein leidlich fundiertes grundwissen über die physikalischen zusammenhänge aus, und das muss man sich -leider- immer noch selbst aneignen.
eins noch zum thema stahl: hier wird immer wieder von 'federstahl' geschrieben, als wär das das einhorn unter den stählen. ES GIBT DEN FEDERSTAHL NICHT!!! es gib nur eine unzahl unterschiedlicher stahlsorten und möglichkeiten, diese stähle zu behandeln. einige davon eignen sich besonders zum bau von federn. allen gemeinsam ist, dass jeder stahl z.b. eine für ihn charakteristische biegefestigkeit hat. wird die überschritten, dann bleibt der stahl nach dem wegnehmen der last erst mal VERbogen. erst wenn die belastung weiter gesteigert wird, kommt es zum bruch. charakteristisch ist, dass je fester der stahl ist, um so näher die bruchlast an der festigkeisgrenze liegt.
nur im extremfall, wenn ein stahl glashart gehärtet ist, tritt der bruch unmittelbar beim überschreiten der festigkeitsgrenze ein (streckgrenze sagt der ingenieur, man möge verzeihen dass ich hier versuche den sachverhalt in für laien verständliche worte zu kleiden). in diesem zustand ist der stahl allerdings zu praktisch nichts zu gebrauchen. sollte jemand schaffen, seinen armbrustbogen in diesen glasharten zustand zu bringen, dann liegt ein fulminanter fehler in der wärmebehandlung vor. ansonsten wird auch eine blattfeder bei überlastung erstmal verbogen.
federbrüche sind in aller regel die folge von vielen tausend lastwechseln, also sogenannte ermüdungsbrüche, für armbrusten also eher untypisch.
grüsse, feathers62