Pfeilholz trocknen

[Granjow]

Hoi zäme,

Mir sind in der letzten Zeit ein paar Pfeile gebrochen, aus verschiedenen Gründen. Meist jedoch weil sie zu lang und bei der Nocke zu dünn waren. Und, was ich noch vermute: Zu feucht.

Wie lange sollte man Schösslinge lagern, bis man sie zu Pfeilen verarbeitet? Zwei Wochen waren wohl zu wenig, sogar letzte Woche (nach einem Monat trocknen, ohne Rinde) waren sie innen noch grün (Hartriegel in diesem Fall).

Simon

[Matthias Herp]

Hallo Granjow!

Ich vermute, dass es NICHT an zu feuchtem Holz liegen kann, da feuchtes Holz biegsamer ist als trockenes. Je trockener, desto spröder wird es.
Feuchte Schößlinge kannst du sehr stark biegen, ohne dass sie brechen, probiere das mal mit getrockneten....

Der Bruch muss andere Ursachen haben.

Zum Trocknen kann ich dir leider keine Tipps geben, aber es git hier ja viele Experten!

Liebe Grüße,
Matthias

[jerryhill]

Je länger sie trocknen um so besser. Ein halbes Jahr würde ich auf jeden Fall veranschlagen, aber die Schäfte schon vorher auf den annähernden Durchmesser bringen, da gerade Hartriegel, wie der Name schon sagt, sehr hart wird. Allerdings schliesse ich mich der Meinung an, dass der Bruch sicher nicht an dem zu hohen Feuchtegrad liegt. Aber nicht ausreichend getrocknete Pfeile verziehen sich halt leicht noch.
lg, jerryhill

[Kläus]

also ich hab da mal ne gegenfrage: Ich schaue mich schon ein ganzes Jahr nach schößlingen für Pfeile um. Ich weiß auch das Hartriegel und wolliger Schneeball sehr gut als Pfeilmaterial geeignet sein sollen. Aber ich habe noch fast keine geeigneten Triebe gefunden die keine Ästchen haben. Sind deine Pfeile an Aststellen oder Blatttrieben gebrochen oder an einer Stelle ohne Ast oder Blatttriebe?

[Ravenheart]

OT: @Kläus: Modhinweis:

Hi Neuer,

ich sehe gerade, dass Du erst 3 Beiträge verfasst hast! Darum erlaube mir einen Tipp: Dein Username mit "ä" wird Dir Probleme bereiten, denn die Software, auf die FC basiert, kann leider mit Umlauten nicht richtig umgehen und produziert Fehlfunktionen im Bereich Usergalerie, Bilder einfügen u.v.m...

Du solltest drüber nachdenken, Deinen Account noch mal ganz zu löschen, und Dich neu unter "Klaeus" oder so anzumelden. Dann klappt alles. Bei nur 3 Beiträgen is das noch nicht so schmerzhaft, wenn es erst mehr sind, fällt das schwerer!
Klick hier im Thread auf Deinen Namen, wähle dann links "Benutzerkonto löschen" ganz unten, da geht das... (Hoffe ich, weiß gar nicht, ob User das auch zur Auswahl haben!). Sonst Bescheid sagen!

Nur Namen ändern reicht leider nicht... Das wirkt sich nur auf die Anzeige aus, intern bliebe der Alte erhalten..

Gruß

Rabe

[tyron]

eignet sich jeder hartriegel? oder eher solcher der dazu neigt in einzelnen trieben zu wachsen (sib. hr)?

kann man dens cih am Balkon halten? dann hätt ich den winters immer vor der nase zum pfeile baun.

Gruß
tyron

[Granjow]

Vermutlich weniger, denn ich vermut mal, du hast den Balkon nicht auf der Nordseite, und da macht der Hartriegel wie jeder anständige Busch halt verästete Zweige. Zweitens dauert es schon ein paar Jahre, bis der genug gross ist, die guten Schösslinge sind etwa 2 bis 3 Jahre alt. Besser irgendwo im Wald pflanzen, wo es nicht grad voll Sonne hat.

@Matthias Ja, feuchte Schösslinge kann ich weit biegen, aber brauch nur einen Bruchteil der Kraft dazu … wenn ich es mir recht überlege. Sonst hätte es ja auch keinen Sinn, die zu trocknen, eigentlich.

@jerryhill Okay, dann wars definitiv zu kurz Wie kan man die einigermassen einfach auf einen neuen Durchmesser bringen, ohne Dübelschneider?

@Kläus Hauptsache gerade. Sie sind dort gebrochen, wo sie am stärksten gebogen wurden, also direkt vor der Feder (also auf der anderen Seite der Nocke). Vermutlich auch noch weil der Griff relativ breit war, 4 bis 5 cm. Ein Haselpfeil ist bei einem Ast gebrochen, aber 1. hab nicht ich den abgeschossen, 2. hat er unterwegs eine Holzlatte gespalten und 3. wurde er dadurch so abgelenkt, dass er seitwärts gegen den Rest der Latte prallte und brach. Das Stück war aber schon beim Gräden recht knackig (sooo, jetzt noch etwas biegen, damit er schön gera*knack* ups, zu viel). Bei wirklich dicken Seitentrieben (mehr als halber Durchmesser des Schaftes) wird es vermutlich langsam kritisch.

Noch etwas, das mich ärgert: Ich hab von einer Nachbarin Schneeballschäfte abzwicken können, etwa 1 cm dick. Jetzt, nach dem Trocknen und Entrinden, sind sie dünner als Esstäbchen, etwa 4 mm oder weniger

Simon

[jerryhill]

Eine einfache Methode, die Schösslinge auf einen Durchmesser zu bringen kenne ich nicht. Ich mach sie mit dem Hobel vorsichtig rund und presse sie dabei Stück um Stück durch passgerechte Bohrungen des Durchmessers der jeweiligen Bearbeitungsstufe (meist drei Bearbeitungsschritte)in einer Stahlstrebe. Die Bohrungen zu einer regelrechten Klinge anzufasen und dann die Schäfte in der Bohrmaschine rotierend durchzupressen hat sich nicht bewährt, da es viel zu unsaubere Ergebnisse lieferte.
Übrigens habe ich mal einen Schaft nur mit Stein- und Knochenwerkzeug hergestellt, dafür brauchte ich einen ganzen Vormittag.

lg,jerryhill