Kompositbogen bauen
Ich hab' mich schlecht ausgedrückt (mein Augenmaß passt schon), ich meinte unterschiedliche WA-Längen brauchen unterschiedlich lange Hebelarme (Siyahs). zB:
langer WA: 60 cm, davon 20 cm Siyah
kurzer WA: 50 cm, davon 16,5 cm Siyah.
Das ganze bei gleichem Siyahwinkel (und vor allem beide mit Sehnenkontakt am Siyahknie oder beide ohne). Wie schon Snake-Jo gemeint hat ist es zweifelhaft ob der obere Siyah so aussah.
Im Extremfall kann ich mir vorstellen daß die unterschiedliche Konstruktion zu einer unterschiedlichen Beschleunigung der WAe führt. da am Anfang die Sehne am unteren Siyahknie anliegt, ist der untere WA erstmal der steifere und der frühe Auszug wird vorwiegend den oberen (im Moment sehr langen) WA biegen. Wenn die Sehne dann bei einem bestimmten Auszug vom Knie abhebt und den unteren Hebel vergrößert, wird der untere WA zum weicheren und die folgende Biegebeanspruchung wird vorwiegend auf den unteren WA zurückfallen (natürlich kommt es auch auf den Tiller an).
Es kann sein, daß das Ganze nur in der Theorie so ist, vielleicht führt es aber auch zu einem unruhigen Anschieben des Pfeils.
Da der Bau eines Kompositbogens sehr zeit-und arbeitsintensiv ist, würde ich es mir zweimal überlegen.
Ich finde es gut daß immer mehr Leute versuchen Komposits zu bauen, da ich ein großer Fan dieser Bögen bin, deshalb viel Erfolg.
langer WA: 60 cm, davon 20 cm Siyah
kurzer WA: 50 cm, davon 16,5 cm Siyah.
Das ganze bei gleichem Siyahwinkel (und vor allem beide mit Sehnenkontakt am Siyahknie oder beide ohne). Wie schon Snake-Jo gemeint hat ist es zweifelhaft ob der obere Siyah so aussah.
Im Extremfall kann ich mir vorstellen daß die unterschiedliche Konstruktion zu einer unterschiedlichen Beschleunigung der WAe führt. da am Anfang die Sehne am unteren Siyahknie anliegt, ist der untere WA erstmal der steifere und der frühe Auszug wird vorwiegend den oberen (im Moment sehr langen) WA biegen. Wenn die Sehne dann bei einem bestimmten Auszug vom Knie abhebt und den unteren Hebel vergrößert, wird der untere WA zum weicheren und die folgende Biegebeanspruchung wird vorwiegend auf den unteren WA zurückfallen (natürlich kommt es auch auf den Tiller an).
Es kann sein, daß das Ganze nur in der Theorie so ist, vielleicht führt es aber auch zu einem unruhigen Anschieben des Pfeils.
Da der Bau eines Kompositbogens sehr zeit-und arbeitsintensiv ist, würde ich es mir zweimal überlegen.
Ich finde es gut daß immer mehr Leute versuchen Komposits zu bauen, da ich ein großer Fan dieser Bögen bin, deshalb viel Erfolg.
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@Rifle: Ja, zumindest bei den Hunnen war das so, Du hast recht.
@Charles: Ich habe mal einen Komposit zersägt, um die verzahnte Verbindung zwischen Holz und Horn zu zeigen.
Das entsprechende Werkzeug werde ich demnächst in dem entsprechenden Forumsteil "Tools" vorstellen. Es ist ein selbstgebautes Zahneisen aus einem alten Hobelmesser. 5 Zähne pro Zentimeter, 1 mm tief.

@Charles: Ich habe mal einen Komposit zersägt, um die verzahnte Verbindung zwischen Holz und Horn zu zeigen.
Das entsprechende Werkzeug werde ich demnächst in dem entsprechenden Forumsteil "Tools" vorstellen. Es ist ein selbstgebautes Zahneisen aus einem alten Hobelmesser. 5 Zähne pro Zentimeter, 1 mm tief.

Re: Kompositbogen bauen
*hau-ruck* Jetzt ist er wieder oben. Wie verhält es sich denn mit den Maßen, wenn man Rahmen und Horn verzahnt?
Sagen wir ich mache 2mm tiefe Rillen in ein 5mm starkes Horn und einen 5mm starken Rahmen. Dann macht das 3mm Rahmen, 2mm Horn/Rahmen-Verzahnung und 3mm Horn. Dicke wäre dann 8mm, wie bei 4mm Rahmen und 4mm Horn ohne Rillen. Klingt das vernünftig?
Daniel
Sagen wir ich mache 2mm tiefe Rillen in ein 5mm starkes Horn und einen 5mm starken Rahmen. Dann macht das 3mm Rahmen, 2mm Horn/Rahmen-Verzahnung und 3mm Horn. Dicke wäre dann 8mm, wie bei 4mm Rahmen und 4mm Horn ohne Rillen. Klingt das vernünftig?
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Re: Kompositbogen bauen
@skerm: Nein. Die Normalmaße für einen ca. 135 cm langen Türken wären bei rund 40 lb/ 30":
Holzrahmen: 4 mm Stärke
Horn: 2,5 bis 3 mm
Sehnenbelag: 2,5 mm
Rohhautbacking: 0,5 mm
ergibt rund 9,5 mm Stärke
Bei diesen Maßen würde ich nicht tiefer als 1 mm Verzahnung machen. Allerdings ist das schon die ganz hohe Kunst und lohnt nur bei stark reflexen Flightbogen. Generell lieber nur aufrauhen und keine Verzahnung verwenden, sondern plan verkleben.
Holzrahmen: 4 mm Stärke
Horn: 2,5 bis 3 mm
Sehnenbelag: 2,5 mm
Rohhautbacking: 0,5 mm
ergibt rund 9,5 mm Stärke
Bei diesen Maßen würde ich nicht tiefer als 1 mm Verzahnung machen. Allerdings ist das schon die ganz hohe Kunst und lohnt nur bei stark reflexen Flightbogen. Generell lieber nur aufrauhen und keine Verzahnung verwenden, sondern plan verkleben.
Re: Kompositbogen bauen
Das mit der Verzahnung gefällt mir aber von der Idee her. Wieso ist das schwierig zu machen?
Ich hab aber überlegt, den Kern aus Hickory zu machen, weil ich noch zwei halbe Backingstreifen habe mit denen ich sonst sowieso nichts anfangen kann. Ich war mir nur nicht sicher, ob die Verzahnung dazugerechnet werden sollte oder einfach reingemacht gehört. Ich lese deine Angaben jetzt so, dass es letzteres ist.
Daniel
Ich hab aber überlegt, den Kern aus Hickory zu machen, weil ich noch zwei halbe Backingstreifen habe mit denen ich sonst sowieso nichts anfangen kann. Ich war mir nur nicht sicher, ob die Verzahnung dazugerechnet werden sollte oder einfach reingemacht gehört. Ich lese deine Angaben jetzt so, dass es letzteres ist.
Daniel
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Re: Kompositbogen bauen
Diese Zahnwerkzeuge gibt es nicht zu kaufen, mus man selber bauen.skerm hat geschrieben: Das mit der Verzahnung gefällt mir aber von der Idee her. Wieso ist das schwierig zu machen?
Holzrahmen und Hornstreifen müssen absolut plan sein.
Die Zahnung muss parallel zur Kante verlaufen
Beide Teile müssen exakt ineinander passen
Sie müssen so gespannt werden, dass sie nicht auseinanderrutschen
Der Kleber muss überall hin
Das Ganze wird unter Rückspannung verleimt
-
benz
Re: Kompositbogen bauen
Hat diese Verzahnung, außer die Oberfläche für den Kleber zu erhöhen, noch eine andere Funktion?
Re: Kompositbogen bauen
Ich weiß, habe die entsprechenden postings gelesen. Meines ist so gut wie fertig.Snake-Jo hat geschrieben: Diese Zahnwerkzeuge gibt es nicht zu kaufen, mus man selber bauen.
Das müssen sie auch beim Verkleben ohne Rillen.Holzrahmen und Hornstreifen müssen absolut plan sein.
Sowieso, deshalb wird erst hinterher getapert. Kleber hab ich auch genug.Die Zahnung muss parallel zur Kante verlaufen
Beide Teile müssen exakt ineinander passen
Sie müssen so gespannt werden, dass sie nicht auseinanderrutschen
Der Kleber muss überall hin
OhDas Ganze wird unter Rückspannung verleimt
Kann man nicht das erhitzte Horn durch Biegen auf die reflexe Form des Rahmens bringen?
Daniel
Re: Kompositbogen bauen
Was mich sehr interessiert; welche Werkzeuge eignen sich insbesondere zum Verspleissen der Siyahs. Habt ihr für die Passung spitz des zulaufenden Grates spezielle Werkzeuge angefertigt.
Die Holzverbindung bei solch leichten aber schwer beanspruchten Bauteilen finde ich handwerklich gesehen an sich schon faszinierend
.
Viele Grüße
Frank_Z
Die Holzverbindung bei solch leichten aber schwer beanspruchten Bauteilen finde ich handwerklich gesehen an sich schon faszinierend
Viele Grüße
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- Snake-Jo
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Re: Kompositbogen bauen
@skerm: Plane Flächen ohne Rillen: Ist besser, wenn sie plan sind. Wenn man es aus technischen Gründen nicht ganz schafft, hat man noch die Möglichkeit, über Spannwerkzeuge (Schnur oder Schraubzwingen, Keile) die nicht ganz planen Flächen zusammen zu bringen. Weiterhin kann auch der Kleber einiges ausgleichen. Bei Rillen macht das jedoch keinen Sinn.
Rückspannung: Natürlich kann man den Hornstreifen auch in warmem und dann sehr flexiblen Zustand auf den reflexen Wurfarm kleben. Es ist jedoch besser, den Reflex über eine Rückspannschnur zu sichern.
@Frank_Z: Nein, keine speziellen Werkzeuge. Man hat ja mehrere Möglichkeiten, den Siyah anzuspleissen:
- Schwalbenschwanzverbindung
- überlappender Spleiss
- und eingeschobener Spleiß (in eine Nut, die man in den Siyah sägt)
- Rahmen biegen und beidseitig Siyahmaterial ankleben als Laminat
Den Schwalbenschwanz zeichne ich genau auf und säge ihn dann mittels Feinsäge aus. Notfalls ein wenig nachschleifen.
Rückspannung: Natürlich kann man den Hornstreifen auch in warmem und dann sehr flexiblen Zustand auf den reflexen Wurfarm kleben. Es ist jedoch besser, den Reflex über eine Rückspannschnur zu sichern.
@Frank_Z: Nein, keine speziellen Werkzeuge. Man hat ja mehrere Möglichkeiten, den Siyah anzuspleissen:
- Schwalbenschwanzverbindung
- überlappender Spleiss
- und eingeschobener Spleiß (in eine Nut, die man in den Siyah sägt)
- Rahmen biegen und beidseitig Siyahmaterial ankleben als Laminat
Den Schwalbenschwanz zeichne ich genau auf und säge ihn dann mittels Feinsäge aus. Notfalls ein wenig nachschleifen.
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Christopher
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Re: Kompositbogen bauen
Hier mal zwei Bilder von meinem Rahmen. eins auf Fistmeal, eins bei 28'' Auszug.
irgendwelche Änderungsvorschläge?
Der Bogen ist 1,30m über die Kurven gemessen, die Siyahs durchgezogen und 20cm lang, der Griff 24cm lang. Breite 4cm und Tiefe 4mm.
Geht der als awarisch durch?

irgendwelche Änderungsvorschläge?
Der Bogen ist 1,30m über die Kurven gemessen, die Siyahs durchgezogen und 20cm lang, der Griff 24cm lang. Breite 4cm und Tiefe 4mm.
Geht der als awarisch durch?
Du hast die Macht, missbrauche sie!!!
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Christopher
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Re: Kompositbogen bauen
stimmt!Ellbogen weiter nach oben
ausserdem haperts im Moment schon n bissl an der Technik, weil ich im Moment nicht oft zum Schießen komm..
Du hast die Macht, missbrauche sie!!!
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Re: Kompositbogen bauen
Gute Arbeit - und ab jetzt wirds spannend... 
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw
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