Problem beim Ziehlen, durch "falsche" Technik

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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morpheus
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Problem beim Ziehlen, durch "falsche" Technik

Beitrag von morpheus »

Schönen guten Abend,
hier nun mein erster Beitrag in diesem recht schönen Forum!

Ich habe ein Problem mit meiner Schieß-Technik, ich schieße einen #55 Samick Volcano
und ziehe ihn im Gegensatz zu den meisten nicht nur bis zum Mundwinkel sonder fast bis zu dem Ohr!

Was leider dazu führt das die Zughand nach rechts ausgelenkt ist und ich somit alle Pfeile nach links setzte!

Ich habe es schon versucht durch Fuß- / Becken- Stellungsänderung zu korriegieren, was leider nicht klappt. Im Moment umgehe ich das Problem in dem ich einfach weiter Rechts ziehle, auf feste Ziele, d.h. meinem Trainingsgelände geht das mittlerweile ganz gut, aber auf Turnieren ist er einfach unpraktisch 10 Pfeile zum "Eichen" zu brauchen.

Vielleicht fällt euch eine Lösung ein, den Auszug zu kürzen, z.b. nur bis zum Mund ausziehen kommt leider nicht in Frage^^

mfg morpheus
Zuletzt geändert von morpheus am 26.02.2008, 18:28, insgesamt 1-mal geändert.
Huehnerdraht
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Re: Problem beim Ziehlen, durch "falsche" Technik

Beitrag von Huehnerdraht »

Darf man so indiskret sein und fragen warum ein Anker im Mundwinkel AUF GAR KEINEN FALL in Frage kommt? Mir fällt nämlich grad kein zwingender Grund ein...
...denn selig sind die Skifahrer..."Life of Brian"

Man soll das Kind ins Korn werfen solange es hei? ist und die Flinte nicht in den Brunnen gefallen ist, auch wenn das der Tropfen ist, der dem Fass die Krone ins Gesicht schl?gt...
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captainplanet
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Re: Problem beim Ziehlen, durch "falsche" Technik

Beitrag von captainplanet »

Ankern denn die ELB-Schützen nicht auch weiter hinten? So falsch wird es schon nicht sein.

Wie zielst Du denn? Visierst du irgendwie oder schießt Du rein intuitiv?

Mfg Georg
Bester Rindengrapscher von FC!!!
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Steinmann
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Re: Problem beim Ziehlen, durch "falsche" Technik

Beitrag von Steinmann »

Ein paar mehr Informationen täten gut. Wie lange ist Dein Auszug ( bis zum Ankerpunkt )? Kannst Du ausschließen das die Pfeile zu hart sind? Ich schließe aus deiner Beschreibung das Du Rechtshandschütze bist und hier könnten zu harte Pfeile auch links landen. Hast Du die 55 # bei Deinem Auszug gemessen oder steht das auf dem Bogen? Spitzengewicht? Befiederung ? Du schießt den Bogen ja übers Shelf und da wären Plastikfletchen auch fatal. Je nach Auszug kann der Bogen mit seinen 58 " auch recht kurz sein.
Und eine Frage die mich interessiert - warum möchtest/ kannst Du nicht verkürzen?
Der Mensch braucht zwei Jahre , um sprechen,
und siebzig, um schweigen zu lernen.

Ernest Hemingway
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Mordrag
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Re: Problem beim Ziehlen, durch "falsche" Technik

Beitrag von Mordrag »

Ob du nun bis zum Mundwinkel oder Ohr ziehst, macht glaube ich keinen Unterschied.

Der Pfeil müsste sich ja normalerweise noch besser biegen, je weiter du ihn ziehst. (Schwungkraft)

Auf gut Deutsch:

Meiner Meinung nach liegt es nicht an der Auszugslänge, sondern an dem falschem Spine. Teste mal ein paar weichere Pfeile.
Der Pfeil ist nicht weg....er ist jetzt nur woanders. ;-)
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kra
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Re: Problem beim Ziehlen, durch "falsche" Technik

Beitrag von kra »

Und wenn du einfach mal das zielen sein läßt und dich aufs schießen konzentrierst  ;D ?

Wie es aussieht versuchst du, ein System zu schießen und gehst von einer fitamäßigen Haltung (incl. visieren über den Pfeil) aus.
Entweder du ziehst so aus, das du über den ganzen Pfeil peilen kannst -- dann eben nicht bis zum Ohr.
Oder du ziehst bis zum Ohr (oder Mundwinkel), auf jedenfall liegt dein Pfeil teilweise außer dem Sichtfeld, dann kannst du nicht mehr über die Pfeillänge peilen und mußt mit einem, von der Entfernung abhängigen, Versatz leben. Thats it, pretty simple.

Nur wenn du den Kopf sehr stark neigst, diech in den Schuß beugst und den Bogen sehr schräg hälst, kannst du weiten Auszug und Peilen über den Pfeil annähern in Einklang bringen. Wenn du so weit bist, stellst du diese Fragen aber auch nicht mehr  ;D.

Aber ansonsten: Willkommen bei FC - wenn du mir die ketzerischne Worte oben verzeiohen kannst  ;)

@Mordrag,  Auszug bis zum Ohr oder zum Mundwinkel ist ein großer Unterschied. Ich schätze mal 2" Auszugsdifferenz
--> ca 10# geringerer Spine
      --> dadurch leichtere Pfeile
--> definiertere Haltung da kein weniger Luftanker
      --> durch definiertere Haltung sauberere Schuß
--> durch geringeres Zuggewicht größere Überhöhung
....

Bei mir dauert der Umstieg (von knapp 31" auf 28") jetzt fast ein halbes Jahr und so langsam kommt das alte Schießgefühl wieder.
Zuletzt geändert von kra am 26.02.2008, 21:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Ravenheart
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Re: Problem beim Ziehlen, durch "falsche" Technik

Beitrag von Ravenheart »

Nun, ich sehe es genau wie Kra, möchte es aber noch mal anders ausdrücken:

Auf den Satz:
Was leider dazu führt das die Zughand nach rechts ausgelenkt ist und ich somit alle Pfeile nach links setzte!
gibt es nur eine "traditionelle" Antwort: Bogenhand weiter nach rechts halten. ein paar mm genügen...
;D

Beim intuitiven Schießen blicken beide Augen auf's Ziel. Zielhilfen an Bogen, Sehne oder Pfeil werden nicht benutzt.

Anders sieht es beim Systemschießen aus.

Was Du beschreibst, wie Du es aktuell löst, is die sog. "Haltepunkt- (oder Zielpunkt-)Methode". Geht auch....

Wenn Du damit klar kommst, spricht nix dagegen, es so auch weiterhin zu machen. Mit der Zeit entwickelst Du ein Gefühl dafür, wie weit und in welche Richtung /Höhe Du den Haltepunkt vom Ziel gedanklich platzieren musst, je nach Entfernung und sonstigen Faktoren (Bergauf, bergab, im Knien, u.s.w.). Auch so kann man treffen...

Wenn Du intuitiv schießen wolltest, müsstest Du den ganzen Ramsch vergessen, und Dich rein auf's Ziel konzentrieren.
Geht ebenfalls. In Kürze würdest Du intuitiv richtig halten, ohne Dir Gedanken da drüber zu machen, WOHIN Du grad hältst..
Für mich die spannenste Methode mit dem größten Spaßfaktor. Aber das ist MEIN Empfinden, Deines kann ja anders sein...

Ob um 5# weichere Pfeile Dein Problem lösen, wäre auszuprobieren. Es hängt von der Gesamtgeometrie des Bogens ab, wie sich das Auswirkt.

Hast Du eine Pfeilauflage dran, die den Pfeil mit x mm Abstand vom Schussfenster hält? Dann könnte evtl eine ganz flache, angeklebte oder gar keine, also Schießen über's Shelf, auch mit den jetzigen Pfeilen einen Erfolg bringen...

Und letzter Ansatz:
Falls Du relativ gerade zum Ziel stehst, also die Schulter-Schulter-Linie eher parallel zur Scheibe, stelle Dich mal 45° oder mehr schräg hin, bis zu "fast rechtwinklig", also Bogenhand-Schulter zur Scheibe. Mehrere Positionen probieren.

Rabe
morpheus
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Re: Problem beim Ziehlen, durch "falsche" Technik

Beitrag von morpheus »

Ersteinmal Danke für reichlich Antwort!

Den Auszug verkürzen möchte ich nicht, da ich dann das Gefühl habe, den Bogen nicht richtig zu spannen. Das Gefühl "Da geht doch mehr" ausserdem habe ich mir diese Technik angewöhnt.

Eigentlich hatte ich vor Systematisch zu schießen, was aber leider durch "das nicht über den Pfeil peilen können" sehr schlecht geht.

Instiktschießen klingt interessant kann mir aber im Moment nicht vorstellen, dass das über größere Distanzen auch klappt (über 40 m) Aber bin ja noch Anfänger.

Meine Pfeile sind im Moment PfichtenHolz mit 4'' Paarbol Federn, Auszug kann ich dir nicht sagen da ich Ihn nicht kenne.

Das es am Spinn liegt glaube ich nicht, jedenfalls nicht an dem grad der Auslenkung (für Feintuning bestimmt wichtig) Habe ich schon mit normal Technik getestet da kamen die die Pfeile viel besser an, auch ein erfahrener Kollege hat mit meiner Ausrüstung sauberer getroffen.

Wird mir also nicht viel überbleiben, als Instinktschießen oder mit versetzem Ankerpunkt zielen

@ravenhaert
Meine Schulterlinie ist Senkrecht zur Scheibe, werde es aber mal mit verschiedenen Stellungen Probieren, komme leider erst Sonntag dazu

mfg morpheus
hardigatti
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Re: Problem beim Ziehlen, durch "falsche" Technik

Beitrag von hardigatti »

Ich glaub, die logische und von kra aufgezeigte Antwort ist etwas untergegangen,  daher noch einmal der Hinweis:

Wenn du mit System schießt bzw. wenn auch nur peripher über den Pfeil peilst, musst du dein dominantes Auge (ich geh einmal davon aus, dass du keine Kreuzdominanz hast) über die Pfeilachse bringen (!) und das geht in deinem Fall nur mit stärkerer Neigung des Bogens und des Kopfes (Längsachse Kopf und Bogen parallel).

Macht auch durchaus Sinn, Instinktivschießen (bei geringeren Entfernungen) mit Systemschießen (bei mir ab ca. 35 m) zu verbinden, da gibts aber andere threads dazu.

Christian
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Steinmann
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Re: Problem beim Ziehlen, durch "falsche" Technik

Beitrag von Steinmann »

Du schreibst das bei " normaler Technik " die Pfeile besser ankommen bzw. das ein erfahrener Kollege mit Deinem Material gut schießen kann.
Auch das ein Indiz für falsche Pfeile sein. Was ist " normale Technik" ? Wie weit zieht Dein Kollege aus? Wie, nach welchen Anhaltspunkten - Zuggewicht - Spinewert - Spitzengewicht - wurde das Material abgestimmt? Um Pfeile bestimmen zu können ist das Wissen um die Auszugslänge und das Zuggewicht zwingend notwendig. Auch bei Anfängern.
Ob System oder Intuitiv ist egal - beimSystem kommt man etwas schneller zum Erfolg. Funktionieren tut beides.
Der Mensch braucht zwei Jahre , um sprechen,
und siebzig, um schweigen zu lernen.

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Tadamo_Rah
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Re: Problem beim Ziehlen, durch "falsche" Technik

Beitrag von Tadamo_Rah »

morpheus hat geschrieben: Instiktschießen klingt interessant kann mir aber im Moment nicht vorstellen, dass das über größere Distanzen auch klappt (über 40 m)
Doch das geht, ganz sicher! ;)
Das es am Spinn liegt glaube ich nicht,... Habe ich schon mit normal Technik getestet da kamen die die Pfeile viel besser an, auch ein erfahrener Kollege hat mit meiner Ausrüstung sauberer getroffen.
Wenn Du in "normaler" Technik schießt, ist Dein Auszug natürlich kürzer und auch ein Kollege muss nicht so weit ausziehen wie Du.
Diese Aussage hat für das beschriebe Problem also keine Bedeutung.
Bei längerem Auszug erhöht sich das Zuggewicht, also auch der benötigte Spine.
Den Auszug verkürzen möchte ich nicht, da ich dann das Gefühl habe, den Bogen nicht richtig zu spannen. Das Gefühl "Da geht doch mehr"
Tado
Zuletzt geändert von Tadamo_Rah am 27.02.2008, 18:16, insgesamt 1-mal geändert.
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