Kitab fi ilm an-Nuschab

[benz]

auch auf einer ebenen Fläche macht das Einzeichnen der Körperachse nur bedingt Sinn:



wenn beim Daumenrelease der Pfeil rechts aufgelegt wird und der Bogen beim Abschuss ausgedreht wird, dann sehe ich auch bei gestrecktem Handgelenk kein Problem durch Anschlagen der Sehne. Und der Griff der koreanischen Bogen, mit seinem dickeren Ende unten, erleichtert ein gestrecktes Handgelenk.



http://www.koreanarchery.org/thumbrng.html

[Steppenreiter]

Es ging mir nicht um die Körperachse, sondern um den Pfeilauszug und deine vorbildlich gerade Körperhaltung.

[benz]

@steppi - danke!

mich hat am WE jemand gefragt ob diese Daumentechnik Vorteile bringt, ich hab die letzten Tage beim Hundespaziergang über eine gute Antwort nachgedacht:

Auf einen Berg führt eine Autostraße, mehrere Wanderwege, und Klettersteige bis zum höchsten Schwierigkeitsgrad. Mit Daumenrelease zum Erfolg zu kommen ist wie die Nordwand ohne Haken besteigen.... was für ein Gefühl oben anzukommen.....

benzi

[Steppenreiter]

Meine Gründe:

1. Tradition
2. sehr schnell, optimal kurze Wege für den uW
3. vielseitg einsetzbar, ob aus dem Köcher oder vom Bogen
4. keine Probleme mit Windanfälligkeit auf schnellen Pferden (ab 8 Sekunden bei 90m)
5. Ideal für Mogu und Spezialschüsse vom Pferd
6. Verbessert Rückenspannung
7. fördert die "Intuition", (es ist etwas anderes den Daumen zu öffnen anstatt dreier Finger - schwer erklärbar)
8. So zu schiessen vermittelt eine größere Befriedigung

Gründe die dagegen sprechen:
1. Schmerzen
2. große Schmerzen
3. Kontrollverlust (dominante Auge im Bogenschatten)
4. Umlernen von bisher erfolgreich Geübten
5. Nicht wirklich Anfänger geeignet - der Weg führt schwerer zum ersten Erfolg als mediteran

[benz]

von größerer Geschwindigkeit bin ich weit weit entfernt, es ist bei mir im Moment eher sehr langsam und meditativ....

Warum sprechen die Schmerzen dagegen?
Sie könnten mit Deinem Punkt 8 einen kausalen Zusammenhang haben, aber ich glaube das führt zu weit 

Außerdem hat sich mein Daumen, ohne Ring und Leder, schneller daran gewöhnt, als ich vermutet hatte.

[Steppenreiter]

Ne Benz ich bleibe beim Tapen, bin halt ein Weichei...

[Polvarinho]

........dann sehe ich auch bei gestrecktem Handgelenk kein Problem durch Anschlagen der Sehne.
..........

Ich kann das nicht nachvollziehen.

Hatte selber einen koreanischen Bogen und ich schiesse ihn mit meiner Allerweltstechnik wie jeden anderen Bogen auch und habe keinerlei Probleme mit Anschlagen der Sehne.

Ebenso habe ich keine Probleme mit einem Türken mit einer sehr langen Sehne (die ich mal versuchsweise geschossen hatte) und einer entsprechenden sehr geringen Standhöhe.

Falls es bei mir mal zu einem Sehnenschlag kommt, was immer wieder mal passieren kann, dann liegt das (bei mir jedenfalls!)eindeutig nicht an der Standhöhe des Bogens, sonderen an geschlurter Technik.

Langbögen sind wieder was anderes, aber darüber reden wir ja hier nicht, oder!?

[Taubert]

@ Benzi
Du batest ja um eine Bewertung Deiner Schießhaltung, obwohl ich mir selbst nicht anmaßen kann, hier endgültiges von mir zu geben.
Die Haltung erlaubt vielleicht kein sehr klar definiertes Ankern, dürfte sich aber von der Schulterachse her "gut" anfühlen. Vielleicht entsteht in dieser Haltung manchmal der Eindruck, daß sie sich am Ende des Ankerns ein wenig "blockiert" anfühlt. Das ist mir passiert, als mich eine zeitlang sehr darauf eingeschossen hatt, im Bogen drin zu stehen. Diese Haltung ist bei einer seitlichen Fußhaltung sehr gut eingenommen werden und kann ggf. dazu tendieren, sich etwas zu "mechanisch" anzufühlen. Das dürfte sich vor allem dann einstellen, wenn der Bogenram auf dem Pferd ggf. etwas zu steif wird. Ich selbst komme gerade, wegen eines Wechsels auf die koreanische Fußstellung, vom betont seitlichen Wegstrecken des Bogenarmes wieder weg, aber vielleicht paßt es ja für Dich perfekt.

@ Polvarinho
Das Anschlagen der Sehne am Arm kann besonders durch das betonte "in Linie Stehen" und das nahe Vorbeiführen der Sehne an Körper und Arm bei sehr gerader Oberkörperhaltung provoziert werden.   


Gruß  Götz

[Polvarinho]

Hi Taubert,

ja, das ist klar, daher denke ich , das ein Problem mit dem Sehnenschlag am Unterarm eher durch die eigene Technik bedingt ist als durch die Höhe des Sehnenstandes oder Art der (Reiter-)Bogens.

[Snake-Jo]

was sagt das Buch denn über die Haltung des Bogenhandgelenkes? Oft sehe ich, wie auf diesem Bild aus Korea, ein sehr abgewinkeltes Handgelenk:

das Bild stammt von hier:
http://www.koreanarchery.org/thumbrng.html

Wenn ich mir das Bild so ansehe: aua!!!
Ich habe großen Respekt vor den handwerklichen Kenntnissen der Altvorderen, aber sportmedizinisch gesehen sind wir um Jahrhunderte weiter.
Mit dieser Hand-Haltung bin ich mal Motorrad gefahren. Geliehene Maschine, son Rennerles, Spritztour in den Schwarzwald, Kupplung ging schwer und dazu diese Handstellung am Rennlenker. Ich bin dann ohne zu schalten im 4. Gang nach Hause: Carpaltunnel-Syndrom! Und das, Steppi, dauert nicht 10 Jahre, sondern kommt sehr schnell. Fazit: ich fahre jetzt Soft-Chopper mit bequemen Lenker. 
Und wenn wir uns weiter das Bild anschauen: Was macht der Typ da mit dem Finger? Und dann der verdrehte Unterarm. Außerdem verschenkt er Auszug durch das angedrückte Handgelenk. Es mag ja sein, das der ein oder andere meint, mit dieser Stellung besser schießen zu können, aber beweist das mal! Nee, Leute, völlig kaputt. 
@Benz: Für mich sieht deine Haltung völlig o.k. aus.

[Steppenreiter]

Äh Jo - was hat bitteschön Bogenschiessen mit dem Rumjockeln auf einem Einzylinder Quälmobil zutun? Muß ich das verstehn? Lieber reite ich Ochsen bevor ich mich nochmal auf sowas setze.

Und dann noch eins, die Bildchen stammen alle nicht von mir sondern von Benz. Ich verteidige die dort dargestellten Haltungen nicht, sondern berichte von meinen Erfahrungen und die hat noch keiner fotographiert.... -- mmmh geht das überhaupt? 

Und hoffentlich können wir beim nächsten Treffen mal einen Win Win ausprobieren, Claus, Benz, Jo, Götz und ich, und dann will ich sehen wie ihr euch um die geringe Standhöhe und mit überstreckter Hand herummogelt.

Entweder steckt ihr den Bogenarm nicht durch, oder habt runde Rücken oder eine Zickzack-Linie im Schulterverlauf oder greift den Bogen nicht mittig, sondern über den Daumen, treibt den Teufel also mit dem Beelzebub aus.  Wie dem auch sei wir werdens dann sehen...

[Snake-Jo]

@Steppi: Ich zitiere mich "Mit dieser Hand-Haltung bin ich mal Motorrad gefahren." Also mit dieser Handstellung, abgeknickt im Handgelenk.
Eine natürliche Stellung wäre, wenn Handgelenk, Handmittelknochen und Unterarm eine Linie bilden, wie dies die "FITA-Schützen" ("den" FITA-Schützen gibt es nicht!) beigebracht bekommen. Bei abgeknicktem Handgelenk unter gleichzeitiger Belastung durch den Bogenauszug (Bogensport ist Kraftsport) wird die Sehnenscheide am Handgelenk belastet. Bei immer wieder kehrender Belastung kann dies zur Reizung und Entzündung führen. Bogenschützen leiden öfters unter Schulterschmerzen, Tennisarm und Sehnenscheidenentzündung am Handgelenk.
Ich hatte nichts davon geschrieben, das das Bild von Dir ist. 
Von einem Einzylinder hatte ich auch nichts geschrieben. 
Deine Erfahrungen kann niemand fotografieren, höchstens deine Handstellung.
Von überstreckter Hand und geringer Standhöhe weiß ich nichts, da bei meinen (allesamt selbstgebauten) Bogen alles korrekt ist.
P.S. Viel Spaß auf dem Ochsen. 

[benz]

richtig, wir diskutieren verschiedene mögliche Haltungen bei den verschiedenen Arten mit Daumenrelease zu schiessen!

Die auffällige Haltung der Bogenhand ist in Korea STANDARD, da schießt nicht "irgendein Typ", sondern das sind Schulungsbilder der HP von Thomas Duvernay:



http://www.koreanarchery.org

Jo, ich kenn mich in Korea zu wenig aus was das Gesundheitssystem angeht, aber ich denke der Artikel in der TB zeigt, dass es sich zumindest  auch um einen Sport in der gesellschaftlichen Oberschicht handelt und ich denke die vollen sich nicht alle ihre Gelenke ruinieren nur weil die Tradition es so vorsieht.....

benzi

[Polvarinho]

Und hoffentlich können wir beim nächsten Treffen mal einen Win Win ausprobieren, Claus, Benz, Jo, Götz und ich, und dann will ich sehen wie ihr euch um die geringe Standhöhe und mit überstreckter Hand herummogelt.
Entweder steckt ihr den Bogenarm nicht durch, oder habt runde Rücken oder eine Zickzack-Linie im Schulterverlauf oder greift den Bogen nicht mittig, sondern über den Daumen, treibt den Teufel also mit dem Beelzebub aus.  Wie dem auch sei wir werdens dann sehen...

Ich habe alles das.... auch den von Dir aus dem Türken rezitierten Sch...-Release    aber keinen koreanischen Bogen mehr!

Der machte einfach bei um die 30" zu und so habe ich ihn an eine Dame mit entsprechend etwas kürzeren Armen weitergegeben.

[benz]

@Taubert

An Deinem Beitrag merkt man wie weit Du uns allen voraus bist! Die Verbindung der Fusstellung mit der Armhaltung, wem von uns sind die Zusammenhängen auch nur annähernd klar?

Ich hoffe wir finden am WE Zeit darüber etwas zu reden.

Trotzdem hier ein paar Fragen, was meinst du mit seitlicher Fusshaltung?

Warum hat diese Fusshaltung so viel mit der Armstellung zu tun?

liebe Grüße benzi