welcher Spine

Fragen zu Pfeilen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Pfeilbau.
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Gibsnich
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welcher Spine

Beitrag von Gibsnich »

Hallo zusammen,

da ihr mir immer so geil geholfen habt, soll ich für einen Kumpel mal eine Anfrage stellen. Er schießt einen Fred Bear Kodiak Hunter 60" Länge mit 45# Leistung und möchte von den Alu´s aus Holz umsatteln. Die Schaftlänge der Alu´s beträgt ca. 28 Zoll.

Nun die Frage: Welchen Spine bei einem 5/16 Holzschaft würdet ihr ihm empfehlen? Laut Pi mal Daumen sollte der Spine vom Pfeil ja 5 bis 10 höher sein als die Zugkraft des Bogens? Kann man mit der Annahme an die Sache rangehen? Das Problem scheint zu sein, Pfeile mit dem entsprechenden hohen Spine zu bekommen?

Weitere Frage wäre dann noch Pfeilspitzengewicht und Federgröße? Kann man ruhig leichte Pfeilspietzen nehmen oder werden die Pfeile dann unschießbar? Sind alle Formen und Größen an Federn denkbar oder würdet ihr ihm davon abraten?

Vielen Dank im Voraus und viele Grüße
Marco

(Symbolfehler korrigiert! " = Zoll, # = Pfund! Rabe)
Zuletzt geändert von Ravenheart am 23.10.2007, 11:40, insgesamt 1-mal geändert.
Kaspian
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Re: welcher Spine

Beitrag von Kaspian »

Hi Marco
28" Schaftlänge heißt das auch ein Auszug von 28" ?
Dann könnte es mit 55 Spine klappen, eventuell ein Spitzengewicht 100 bzw. 80 Grains probieren.
Hängt auch etwas daran, wie schnell der Bogen wirft.

Cu Kaspian
In jedem Manne ist ein Kind versteckt, ich hab meins gefunden!!
Elrohir Elensar
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Re: welcher Spine

Beitrag von Elrohir Elensar »

Hallöchen!

Ich schieße einen Kodiak Magnum mit 52" und 45#. Auszug 19" bei 53-55# Spine, 125 grain Spitze und barred Schäften. Bin sehr zufrieden. Meine älteren zylindrischen Schäfte haben 50-55# und ebenfalls 125er Spitzen. Auvh gut, beruhigen sich aber nicht ganz so schnell wie die barred.

Gruß Elrohir
Gibsnich
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Re: welcher Spine

Beitrag von Gibsnich »

Kaspian hat geschrieben: 28" Schaftlänge heißt das auch ein Auszug von 28" ?
So ziemlich passt das schon... Max. einen Zoll kürzer denn der Pfeil schaut schon ein bisschen vorn über wenn er im Vollauszug ist...
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Ravenheart
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Re: welcher Spine

Beitrag von Ravenheart »

Na hoffentlich! Mein Standpunkt: Die Metallspitze muss immer VOR dem Bogen bleiben! Wer einmal gesehen hat, wie ein Pfeil beim letzten "Zupfen" im Auszug die Spitze in den Bogenbauch gesteckt hat und dem Schützen in mehreren Teilen um die Ohren geflogen ist, wird mich verstehen....

Schlimmstenfalls bricht er, und das vordere Teilstück springt mit der Bruchspitze dem Schützen in's Gesicht... GRUSELIG!

Rabe
Zuletzt geändert von Ravenheart am 23.10.2007, 13:24, insgesamt 1-mal geändert.
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tyron
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Re: welcher Spine

Beitrag von tyron »

....oder der gute alte Pfeil rutscht im letzten Moment so "glücklich" ab, dass er dank Vortrieb sich einfach wie in die Zielscheibe diesmal halt durch die Hand bohrt. Bis auf die leidige fürs menschliche Innere als ziemlich rauh und rupig empfundene Schaftoberfläche und das höchst schmerzliche Schneiden des Federbuschens eine sehr kurze, nahezu unabwendbare und schmerzlose Angelegenheit. Wobei es fürs Empfinden egal ist, ob der Pfeil "nur" durch Haut zwischen Daumen und Zeigefinger, unter der Haut am Handrückenentlang (ergibt wunderbare blutige Hautfetzen im 3 Schichtsystem, bei dem jeder Arzt fast umkippt) oder durch die Knochen mehr oder weniger quer durch die Hand will.
Alles in allem wird das ganze durch ein höchst schrilles und sehr abruppt endendes Schreien des Schützens charakterisiert. Der Schrei endet meist in einem mühsam unterdrückten Gurgeln, welches dann in ein kontinuierliches und sehr gut durch Mark und Knochen gehendes Stöhnen übergeht. Neben dem Pfeilerpfand (höchst blutiges oft mit menschlichem Gewebstücken verziertes und gut erhaltenes Domumentationsobjekt des Schützen) ergibt das ganze zum einen einen meist demolierten aber rettbaren - zur mahnenden Erinnerung meist jedoch unveränderten - Bogen, da dieser meist sehr kraftvoll von sich geworfen wird, zum zweiten eine geschockte Wartezeit auf die Ambulanz bzw. eine Formel1-Fahrt zum nächsten Krankenhaus und zum dritten eine leidige Diskussion mit familiären oder anderweitigen Anhängen.
Wobei die Auswirkungen beim unachtsamen Speerwerfen (Kopfverletzungen) kaum anders verlaufen als beim Pfeilabrutscher. Nur die körperliche Lokation ist eben eine andere.

Zu meinem Glücke war ich immer nur der Fahrer ins Krankenhaus oder derjenige der den RKW per Telefon verständigte.
Wenn die jungen wollten und die alten könnten, wäre für beide zusammen das unmögliche machbar.
Elrohir Elensar
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Re: welcher Spine

Beitrag von Elrohir Elensar »

@tyron: nett beschrieben. Hast Du davon auch ein Filmchen?
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Squid (✝)
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Re: welcher Spine

Beitrag von Squid (✝) »

Versuchs mal mit "arrow through hand" bei Youtube...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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tyron
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Re: welcher Spine

Beitrag von tyron »

Wer hat in solchen Momenten schon was dabei oder denkt dran wenn er was dabei hat, den Vorgang für die Nachwelt festzuhalten?

Alle die das life filmen fallen für mich unter den Verdacth der Absichtlichtlickeit des Vorgangs. So etwas in natura und zufällig zu filmen wäre sicherlich ne feine Sache. Aber rein empirisch eher unwahrscheinlich.

Und eines ist halt trauriger Fakt. Es liest sich - bei Film sieht es sich - wesentlich lustiger als es wirklich passiert.

Leider entsteht sowas aus Flüchtigkeitsfehlern, Ausleihen von Material ohne Nachzudenken, oder aus Hektik. Wer will kanns hart aber treffend "situationsbezogene Dummheit" nennen.

Ich persönlich achte aus dem erlebten heraus immer auf eine gewisse Pfeilreserve.
Und aus eigener "situationsbezogener Dummheit" ein kleiner Erfarungswert. Mit Ledershutzschuh über Handgelenk und Hand neigen historische "Bodkins" also die Lanzenbrecher dazu nur durchs Leder zu löchern, statt die ganze Hand zu durchwandern. Ohne Handschutz wäre das damals doof ausgegangen. Eventuell lags an der Lederdicke und der damit vorgeschlagenen und abgebremsteren Pfeillaufrichtung.
Moderne Bodkins neigen dazu auch auf der blanken Haut der Hand eine gewisse Abrutschneigung zu entwickeln. Zumindest hatte ich damals das Glück.

Daher mein Tipp immer erst das Hirn benutzen bevor mit kleinerem Auszugsbogen oder "kürzeren als gewohnt" Pfeilen geschossen wird.
Wenn die jungen wollten und die alten könnten, wäre für beide zusammen das unmögliche machbar.
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Jolinar
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Re: welcher Spine

Beitrag von Jolinar »

@tyron
Stark geschrieben :D

Ich hätte auch ne Frage. Will dafür aber keinen eigenen Thread eröffnen, es handelt sich ums gleiche Thema.
Ich muss als Weihnachtsgeschenk jemanden in Deutschland einen halben Satz Pfeile machen. Diejenige Person bekommt den Samick Spikeman mit 35 lbs.
Jetzt isses schwierig für mich den richtigen Spine-Wert zu finden. Wie Gibsnich schon geschrieben hat, könnte ich mal 5-10 lbs dazurechnen und fertig, aber das ist mir zu ungenau...
Hat wer Erfahrung mit den Spikeman (vll. sogar in dieser Gewichtsklasse)?

Jolinar
rabu
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Re: welcher Spine

Beitrag von rabu »

ich schiesse einen Spikeman.

Das erste Problem wird sein,wieviel Zuggewicht der Bogen wirklich hat.

Ich mag meinen Spikeman, aber statt der angegebenen 40#@28" hat er 44#@28" . Die Fertigung ist da nicht so genau.

Die zweite Frage ist ob der Spikeman mit Dacron oder mit Fastflight geschossen wird.  Ich habe bei Samick eine Anfrag gestellt, die haben den Bogen für Fastflight freigegeben.

Wenn du die Pfeile fertig haben willst bevor du den Bogen ausmessen kannst und bevor du den Auszug und die Sehne bestimmt hast kannst du nicht wirklich genau sein.

Kopf hoch, du brauchst auch nicht soooo exakt sein, der Bogen ist ziemlich gutmütig solange Federn am Pfeil sind.
Ich würde es zuerst mit 45#  und 100gr Spitze probieren. Die fliegen mit Sicherheit ganz o.k.


Gruss
Ralf
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Squid (✝)
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Re: welcher Spine

Beitrag von Squid (✝) »

Jo, so würd ich auch herangehen...
Vielleicht auch 40er Spine  mit 100er Spitzen und 5" Federn.
Der Bogen hat ja ein dermaßen weit ausgeschnittenens Schussfenster, dass es auf den Spine kaum noch ankommt. Ist zwar kein Centershot, aber nah dran. Entsprechend härter dürfen (müssen) die Pfeile sein, denn das Herumwinden um einen breiten LB-Griff entfällt ja fast vollständig.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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Jolinar
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Re: welcher Spine

Beitrag von Jolinar »

Danke für eure Meinungen, ich werds wirklich so zwischen 40er und 45er machen.
Elrohir Elensar
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Re: welcher Spine

Beitrag von Elrohir Elensar »

Meine Freunding hat einen 30# Spikeman der aber echte 32-33# hat. Habe ihn schon mit meinen 53# NP-Schäften geschossen, selbst die fliegen problemlos. Ich denke auch dass Du mit 40-45# richtig liegst.
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