bogen ohne spannschnur gespannt - jetzt isser verhunzt -
Re: bogen ohne spannschnur gespannt - jetzt isser verhunzt -
Ich bin mal so dreist und stelle hier in den Thread gleich meine Frage, müssen ja nicht immer Threads doppelt und dreifach geöffnet werden.
Gestern habe ich einen Recurve-Bogen in unserem Vereinslokal ausgegraben und da habe ich nicht schlecht gestaunt. Ein Wurfarm ist komplett verdreht. Ich befürchte, dass es das Endergebnis der Durchstiegmethode - wahrscheinlich kombiniert mit mangelndem Wissen - ist. Was für Möglichkeiten gibt es jetzt, den nochmal zu korrigieren?
Ich habe gelesen ihn dampfen zu lassen bzw. Stärke abzunehmen. Trifft wohl auf einen Recurve nicht zu - oder?
Gestern habe ich einen Recurve-Bogen in unserem Vereinslokal ausgegraben und da habe ich nicht schlecht gestaunt. Ein Wurfarm ist komplett verdreht. Ich befürchte, dass es das Endergebnis der Durchstiegmethode - wahrscheinlich kombiniert mit mangelndem Wissen - ist. Was für Möglichkeiten gibt es jetzt, den nochmal zu korrigieren?
Ich habe gelesen ihn dampfen zu lassen bzw. Stärke abzunehmen. Trifft wohl auf einen Recurve nicht zu - oder?
- Ravenheart
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Re: bogen ohne spannschnur gespannt - jetzt isser verhunzt -
Problem:
Beim Erhitzen kann er sich in seine Schichten "auflösen"...
Wenn Du's versuchen willst (unbrauchbarer als jetzt kann er ja nicht mehr werden!!):
Nimm zum Erhitzen nen Fön, der erreicht so um die 70° (bei 15 cm Abstand)...
Dann musst Du feststellen, welcher Abschnitt tatsächlich der verzogene ist, da kann die Optik täuschen! Am besten so:
2 gerade Leisten von ca. 10 cm Länge unten mit einem Doppelklebeband bekleben. An 2 Stellen im Abstand von ca. 10 cm quer auf den WA - Bauch kleben. Nun längs drüber peilen:
Liegen beide Leisten parallel?
So Stück für Stück den ganzen WA "abprüfen", bis Du genau herausgefunden hast, wo die Verdrehung beginnt / endet.
Mit z.B. Kreide am Rand markieren.
Tja, was nun kommt, hab ich selber noch nicht (bei Laminatbogen!!) gemacht, aber ich würd's so versuchen:
Griff (mit Schutz!!) einspannen, Rücken nach oben, und den verdrehten Bereich erwärmen (Bauch und Rücken!!) und immer wieder gegendrehen, bis die Enden in 1 Linie stehen (Vom heilen WA über den Griff zum verdrehten peilen!). Dann so fixieren! (Fixierung vorher vorbereiten und 1x üben! Keine elastische Fixierung machen!!). Ist die Fixierung fest, NOCH mal den Bereich richtig erwärmen, dann so abkühlen lassen.
Rabe
Beim Erhitzen kann er sich in seine Schichten "auflösen"...
Wenn Du's versuchen willst (unbrauchbarer als jetzt kann er ja nicht mehr werden!!):
Nimm zum Erhitzen nen Fön, der erreicht so um die 70° (bei 15 cm Abstand)...
Dann musst Du feststellen, welcher Abschnitt tatsächlich der verzogene ist, da kann die Optik täuschen! Am besten so:
2 gerade Leisten von ca. 10 cm Länge unten mit einem Doppelklebeband bekleben. An 2 Stellen im Abstand von ca. 10 cm quer auf den WA - Bauch kleben. Nun längs drüber peilen:
Liegen beide Leisten parallel?
So Stück für Stück den ganzen WA "abprüfen", bis Du genau herausgefunden hast, wo die Verdrehung beginnt / endet.
Mit z.B. Kreide am Rand markieren.
Tja, was nun kommt, hab ich selber noch nicht (bei Laminatbogen!!) gemacht, aber ich würd's so versuchen:
Griff (mit Schutz!!) einspannen, Rücken nach oben, und den verdrehten Bereich erwärmen (Bauch und Rücken!!) und immer wieder gegendrehen, bis die Enden in 1 Linie stehen (Vom heilen WA über den Griff zum verdrehten peilen!). Dann so fixieren! (Fixierung vorher vorbereiten und 1x üben! Keine elastische Fixierung machen!!). Ist die Fixierung fest, NOCH mal den Bereich richtig erwärmen, dann so abkühlen lassen.
Rabe
Zuletzt geändert von Ravenheart am 26.07.2007, 14:25, insgesamt 1-mal geändert.
Re: bogen ohne spannschnur gespannt - jetzt isser verhunzt -
Mhm, ich werds einfach mal versuchen. Bitte erklär mir noch genauer was du hiermit meinst:

Ich danke schon mal.
Meinst damit den Griff in einen Schraubstock einspannen und etwas dazwischenlegen? Wenn ja: Is ja selbstverständlichravenheart hat geschrieben: Griff (mit Schutz!!) einspannen

Ich danke schon mal.
- Ravenheart
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Re: bogen ohne spannschnur gespannt - jetzt isser verhunzt -
Ja, so war's gemeint!
(Ich glaub, ich schreib zu viel in Online-Foren (insgesamt rund 15.000 Beiträge bisher), da erlebt man einfach die dollsten Dinger, wie:
"Ich hab den Lüfter von der CPU abgenommen und gereinigt, wie Du geschrieben hast, aber nun startet der Rechner nicht mehr! Hätte ich ihn vielleicht dafür ausschalten müssen? Davon hast Du nix geschrieben...!!")

Rabe
(Ich glaub, ich schreib zu viel in Online-Foren (insgesamt rund 15.000 Beiträge bisher), da erlebt man einfach die dollsten Dinger, wie:
"Ich hab den Lüfter von der CPU abgenommen und gereinigt, wie Du geschrieben hast, aber nun startet der Rechner nicht mehr! Hätte ich ihn vielleicht dafür ausschalten müssen? Davon hast Du nix geschrieben...!!")

Rabe
Re: bogen ohne spannschnur gespannt - jetzt isser verhunzt -
also,
habe jetzt seit ca einer woche meinen neuen (ersatzbogen) ebenfalls ein esche-holz-langbogen mit rohhautbacking --- und habe ihn NATÜRLICH mit spannschnur gespannt ( es gab zwar erstmal schwierigkeiten, weil die Ledertäschchen zu groß für die filigranen tips des bogens waren bzw. sind, aber nach einiger üblerlegung habe ich sie dann mit kleinen lederfetzen ausgestopft bis sie gepaßt haben...).
ich muß sagen, nach einer gewissen eingewöhn-phase läßt sich der bogen super damit spannen...!!!
er ist schön gleichmäßig und schießt sich auch super.
es ist schon seltsam, daß trotzdem einige an dieser durchsteige-methode unbedingt festhalten..., naja, möglicherweise solange, bis sie ihren ersten bogen damit ebenfalls ruiniert haben..., wünschen tu ich es niemand von meiner seite aus also SPANNSCHNUR .
habe jetzt seit ca einer woche meinen neuen (ersatzbogen) ebenfalls ein esche-holz-langbogen mit rohhautbacking --- und habe ihn NATÜRLICH mit spannschnur gespannt ( es gab zwar erstmal schwierigkeiten, weil die Ledertäschchen zu groß für die filigranen tips des bogens waren bzw. sind, aber nach einiger üblerlegung habe ich sie dann mit kleinen lederfetzen ausgestopft bis sie gepaßt haben...).
ich muß sagen, nach einer gewissen eingewöhn-phase läßt sich der bogen super damit spannen...!!!

er ist schön gleichmäßig und schießt sich auch super.
es ist schon seltsam, daß trotzdem einige an dieser durchsteige-methode unbedingt festhalten..., naja, möglicherweise solange, bis sie ihren ersten bogen damit ebenfalls ruiniert haben..., wünschen tu ich es niemand von meiner seite aus also SPANNSCHNUR .

Re: bogen ohne spannschnur gespannt - jetzt isser verhunzt -
ach ja, habe mich jetzt mal ernsthaft mit dem bilder-zeugs beschäftigt,
hier ist der verunglückte:
der griff befindet sich übrigens in der mitte.

hier ist der verunglückte:
der griff befindet sich übrigens in der mitte.

Zuletzt geändert von mamelito am 05.08.2007, 10:54, insgesamt 1-mal geändert.
Re: bogen ohne spannschnur gespannt - jetzt isser verhunzt -
Hmmm, die Aufnahme ist auf Höhe des oberen WAs gemacht worden, da kann sich die Perspektive etwas verschieben.
Lies Dir noch mal die ersten Kommentare von Squid und Rado durch.
Gruß
Esteban
Lies Dir noch mal die ersten Kommentare von Squid und Rado durch.
Gruß
Esteban
Re: bogen ohne spannschnur gespannt - jetzt isser verhunzt -
also,
diese aufnahme des bogens müsste genügen ( wie ich meine), denn man muß schon ein gaanz miserabler fotograf sein ( oder ein genialer), um es fertig zu kriegen, einen bogen derart zu fotografieren, daß die obere und die untere biegung derart unterschiedlich sind...!!!
er hat IN ECHT UND WIRKLICH so ausgesehen, nachdem ich ihn mit der d.. methode gespannt hatte...!!!
wieso sollte ich außerdem ein foto manipulieren, oder sonstwas???
der bogen ist definitiv total unterschiedlich in der wurfarmbiegung gewesen ( hab`ihn ja zwischenzeitlich umgetauscht...)
das einzige, was da noch zu sagen bleibt, ist wie ich meine, daß diejenigen, die auf biegen und brechen bei der d... methode bleiben wollen dies (selbstverständlich) auch weitermachen können, ich jedenfalls habe meine kleine lektion gelernt.
hier eine aufnahme meines neuen bogens:
hab`mir gerade mal den text angeschaut, das erste (vorherige bild ist riesig, dieses hier winzig, is ja lustig, muß wohl an der grösse des bildls liegen...)

jedenfalls ist der neue gleichmässig und das sieht man glaub ich ganz gut...
diese aufnahme des bogens müsste genügen ( wie ich meine), denn man muß schon ein gaanz miserabler fotograf sein ( oder ein genialer), um es fertig zu kriegen, einen bogen derart zu fotografieren, daß die obere und die untere biegung derart unterschiedlich sind...!!!
er hat IN ECHT UND WIRKLICH so ausgesehen, nachdem ich ihn mit der d.. methode gespannt hatte...!!!
wieso sollte ich außerdem ein foto manipulieren, oder sonstwas???

der bogen ist definitiv total unterschiedlich in der wurfarmbiegung gewesen ( hab`ihn ja zwischenzeitlich umgetauscht...)
das einzige, was da noch zu sagen bleibt, ist wie ich meine, daß diejenigen, die auf biegen und brechen bei der d... methode bleiben wollen dies (selbstverständlich) auch weitermachen können, ich jedenfalls habe meine kleine lektion gelernt.
hier eine aufnahme meines neuen bogens:

hab`mir gerade mal den text angeschaut, das erste (vorherige bild ist riesig, dieses hier winzig, is ja lustig, muß wohl an der grösse des bildls liegen...)


jedenfalls ist der neue gleichmässig und das sieht man glaub ich ganz gut...
Zuletzt geändert von mamelito am 05.08.2007, 18:46, insgesamt 1-mal geändert.
Re: bogen ohne spannschnur gespannt - jetzt isser verhunzt -
Ich glaube nach wie vor nicht, dass ein einmaliges Aufspannen auch mit verunglückter Durchschrittmethode eine Bogen so stark schädigen kann, wie es auf dem Bild offensichtlich ist. Oder anders gesagt: Wer es schafft einen Wurfarm so stark zu überspannen, kann sich unmöglich auf irgendeine Methode, geschweige denn die Durchschrittmethode berufen. 
Mit einem etwas weicheren oberen Wurfarm - wie es bei Langbogen mit außermittigen Griff üblich ist - hat das auch rein gar nichts zu tun.
Der Tiller des Bogens war schon vor dem Aufspannen "verhunzt"; "Eingeschossen" war er vielleicht sogar, spätestens aber nach dem Einschießen war er jedenfalls hinüber.
Das ist meine Meinung.
Da war nur eines möglich: Umtauschen!
Vielen Dank übrigends für die Bilder. Das hat doch einiges geklärt.
mfG

Mit einem etwas weicheren oberen Wurfarm - wie es bei Langbogen mit außermittigen Griff üblich ist - hat das auch rein gar nichts zu tun.
Der Tiller des Bogens war schon vor dem Aufspannen "verhunzt"; "Eingeschossen" war er vielleicht sogar, spätestens aber nach dem Einschießen war er jedenfalls hinüber.
Das ist meine Meinung.
Da war nur eines möglich: Umtauschen!
Vielen Dank übrigends für die Bilder. Das hat doch einiges geklärt.
mfG
Zuletzt geändert von Boettger am 06.08.2007, 12:17, insgesamt 1-mal geändert.
- Peter O. Stecher
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Re: bogen ohne spannschnur gespannt - jetzt isser verhunzt -
Ein LB verdreht sich 

https://classic-archer.com/
Re: bogen ohne spannschnur gespannt - jetzt isser verhunzt -
@ Jolinar: Ich hab auch mal einen Recurve (dreiteiliger Olympic Recurve) mit der Durchsteigemethode verhunst. War danach total verdreht. Dann hab ich ihn mal mit einer Spannschnur gespannt und siehe da- er war wieder in Ordnung. 
Meinen Langbogen (glasbelegt, Old Shooter) spanne ich schon immer mit der Durchsteigemethode und der ist nach wie vor vollkommen in Ordnung.

Meinen Langbogen (glasbelegt, Old Shooter) spanne ich schon immer mit der Durchsteigemethode und der ist nach wie vor vollkommen in Ordnung.
Re: bogen ohne spannschnur gespannt - jetzt isser verhunzt -
Also ich spanne immer mit Durchsteigemethode, achte allerdings auch sehr darauf nicht unsymetrisch zu belasten, und es funktioniert. Und zwar bei Langbogen (Eigen und glasbelegt) und Jagdrecurve bis 70 Pfund. Wenn man mit dem Zuggewicht nicht mehr beim Spannen zurechtkommt, bzw. "die Füß´zu kurz sind" und eine symetrische Belastung nicht mehr hinkriegt, ist auf jeden Fall die Spannschnur besser. Allerdings will das auch gelernt sein. Wir haben da einen Kameraden im Verein, wenn der seien Bogen mit Spannschur spannt geht das ungefähr 10 Minuten und ich muss dann immer an Mr. Bean denken. Schonend für den Bogen sieht das auch nicht aus, speziell wenn dann die Sehne doch wieder aus der Kerbe rutscht.
Gruß Wolfram
Gruß Wolfram