Anfänger im Pfeilbau

Alles zum Thema Pfeilbau.
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UmpahPah
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Anfänger im Pfeilbau

Beitrag von UmpahPah »

Hallo Gemeinde :-)

nachdem ich nun innerhalb von 3 Monaten meinen ersten Satz Fertigpfeile verschossen oder zerstört habe möchte ich mir nun meinen ersten Satz Pfeile selber bauen.

Ich schieße einen Samick Spikeman (für den Anfang) mit 40 lbs und Schußfenster. Lände des Bogens 58'' oder 60 '' (bin mir im Moment ned ganz sicher). Durch meine Auszuglänge (26 '') komme ich aber nur auf 36 bis 37 lbs.

Ich habe hier auch schon ein wenig gestöbert und Anleitungen gefunden, aber ...

eineig Fragen sind noch offen.

1.) Wie ermittle ich welchen Spinewert meine Schäfte haben müssen ?
2.) Welche Spitzen nehme ich ? Die Fertigpfeile hatten Messingspitzen, ich habe aber auch schon andere gesehen (die vielen Begriffe sagen mir leider nco nicht alle  was)
3.) Wie entscheide ich ob ich 11/32, 23/64 oder 5/16 nehmen soll ?
4.) Was muss ich mir ausser dem Befidderungsgerät noch an Werkzeug zulegen zb zum Schaft bzw Nocke anspitzen ? (Säge und Zange sind natürlich vorhanden)

Ich bin Euch dankbar für Tips und Hilfe und hoffe dass meine Fragen nicht zu amateurhaft gestellt sind.

Liebe Grüße
UmpahPah
Zuletzt geändert von UmpahPah am 31.05.2007, 15:45, insgesamt 1-mal geändert.
Esteban
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Re: Anfänger im Pfeilbau

Beitrag von Esteban »

Hallo,

erst einmal ein Herzlich Willkommen bei FC.

Jetzt zu Deinen Fragen.

1) Der Spinewert bezieht sich auf 28". Da du nur auf 26" und dadurch auch nur auf 36lb kommst, brauchst Du weniger.  Probier es mal mit 30 - 35 lb. Am Ende mußt Du durch probieren, was genau bei Dir passt.

2) Am Anfang die billigen Klebespitzen. Dein Pfeilverbrach wird am Anfang höher sein. Nimm zum Klebeben 2 komponentenkleber oder Heißkleber. Denk aber daran, dass die Spitze heiß sien muß.

3) Je dicker der Schaft, desto schwerer. Das ist auch eher Dein persönlicihr Geschmack . Welche Stärke hattest Du denn bisher ? Wenn der ok war, bleib erst einmal dabei.

4) Eine Säge zum kürzen der Schäfte, feines Sandpapier, ich nehm 360iger,  Damit der Schaft nach dem lackieren schön glatt wird.
Für die Nocken hab ich einen billigen Anspitzer aus Plastik. Der hat 2 Einsätzen für Nock und Spitze.


Zum Thema Lack und Pfeile gibt es hier genügend Tips in den Threads und in den Anleitungen. Das Spar ich mir, vermutlcih hastr Du die schon gefunden.

Das wäre es eigentlich schon.

Ach ja, noch was: Mach Dir, solange Du in der "Spine Suchphase" bist nur kleine Sätze von Pfeilen pro Spinegruppe, so 3 -4 Stück  ;D

Und trag mal in Deinem Profil die Postleitzahl nach, vieleicht ist bei Dir in der Nähe ja jemand, der Dir helfen kann ...

Gruß

Esteban
KoLegolas
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Re: Anfänger im Pfeilbau

Beitrag von KoLegolas »

UmpahPah hat geschrieben:
1.) Wie ermittle ich welchen Spinewert meine Schäfte haben müssen ?

2.) Welche Spitzen nehme ich ? Die Fertigpfeile hatten Messingspitzen, ich habe aber auch schon andere gesehen (die vielen Begriffe sagen mir leider nco nicht alle  was)

4.) Was muss ich mir ausser dem Befidderungsgerät noch an Werkzeug zulegen zb zum Schaft bzw Nocke anspitzen ? (Säge und Zange sind natürlich vorhanden)


Ich bin Euch dankbar für Tips und Hilfe und hoffe dass meine Fragen nicht zu amateurhaft gestellt sind.

Liebe Grüße
UmpahPah

Erst ein mal.
Alles folgende, sind Weisheiten, die ich mir aus Foren erlesen habe.
Ich selbst, habe auch noch keine Pfeile gebaut.
Will aber direkt damit anfangen.

Zu1:
Wie Esteban schon sagte.
Da wird nur Ausschießen helfen (In kleinen Mengen).
Wenn du bei 37# bist, dann versuche auch mal 35-40.
Da kannst du auch mal nach dem Thema "Rohschafttest" suchen.

Solltest du wirklich feingespinnte Schäfte ordern, dann lasse sie auch
auswiegen. Bieten die Händler, die Feinspinnen auch meist mit an.
Damit auch alle möglichst gleich schwer sind.
Aber das ist alles Feintuning.

Zu2:
Es gibt auch Tophat Schraubspitzen.
Da brauchst du dann nicht mehr den Konus anspitzen oder kleben.
Die werden so auf den Schaft gedreht.

Dann gibt es noch welche, die mit einem Gewinde auf einen angespitzten Konus aufgeschraub werden.
Die sind von Nonskid.

Zu4:

Wenn du bei Klebespitzen und Nocken bleibst.
Dann brauchst halt auch etwas zum entfetten.
Wattestäbchen und Aceton z.B.. Damit der Kleber besser hällt.
Die Nocken und/oder Spitzen mit dem Aceton säubern.



Gruß
KoLegolas
Boettger
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Re: Anfänger im Pfeilbau

Beitrag von Boettger »

Hallo UmpaPah, willkommen im Fletchers Corner

Es gibt Formeln nach denen sich der Spine passend auf Deinen Bogen und Deinen Auszug grob errechnen lässt. Das ist für den Anfang jedenfalls gut genug.
Ich habe die Formel gerade nicht parat. Du kannst sie aber hier in den Tiefen des Forums finden, evtl. hast Du auch im Wiki Glück. (Stichwort Spine).

Und nimm nicht jede Antwort als der Weisheit letzten Schluß hin.

Es ist z.B. einfach Unsinn zu behaupten, dass Spitzen vor dem Anbringen erhitzt werden müssen. Man kann das machen. Ich mache es nie und habe auch nie Probleme damit.

Aceton ist übrigends super, um (die leicht geölten) Pfeilspitzen zu entfetten. Das sollte man auch unbedingt tun.
Allerdings würde ich niemals Nocken mit Aceton behandeln, da Aceton das Plastik angreift.  Nocken halten ebensogut ganz ohne Entfetten.

mfG
merdman2
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Re: Anfänger im Pfeilbau

Beitrag von merdman2 »

Und was auch nicht ganz stimmt:

Schäfte mit 5/16 und 45# wiegen teilweise mehr als 11/32 mit 45#!

Um bei der geringeren Holzmasse bei 5/16 auf diesen Spine zu kommen muss das Holz dichter sein als bei 11/32!

Nocken auf keinen Fall entfetten! Die sollen nämlich vom Kleber angelöst werden, damit sie sich mit dem Schaft verbinden. Oft verändert sich die Struktur wenn man sie vorher mit Aceton anlöst und dann schafft es der Kleber nicht mehr und sie fallen ab.

Der Plastikspitzer tuts übrigens. Ich benutz gar keinen anderen und habe mir nach 3 Jahren erst einen 2. zugelegt. Wir benutzen den zu zweit.

Gruß,

Markus
Esteban
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Re: Anfänger im Pfeilbau

Beitrag von Esteban »

Boettger hat geschrieben:
Und nimm nicht jede Antwort als der Weisheit letzten Schluß hin.

Es ist z.B. einfach Unsinn zu behaupten, dass Spitzen vor dem Anbringen erhitzt werden müssen. Man kann das machen. Ich mache es nie und habe auch nie Probleme damit.

Aceton ist übrigends super, um (die leicht geölten) Pfeilspitzen zu entfetten. Das sollte man auch unbedingt tun.
Entfetten hab ich noch nie gemacht - mir ist noch keine Spitze mit 2 Komponentenkleber abgefallen. Weder bei Alu, noch bei Holzpfeilen.

Bei Heißkleber bleib ich aber dabei, dass die Spitzen erhitzt sein sollten, damit der Kleber langsamer abkühlt und damit besser klebt. Da sind mir nämlich schon Klebeverbindungen abgegangen !

Gruß

Esteban
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Felsenbirne
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Re: Anfänger im Pfeilbau

Beitrag von Felsenbirne »

Und nimm nicht jede Antwort als der Weisheit letzten Schluß hin.
Genau!
Und deswegen solltest Du die Spitzen (wie in diversen Büchern empfohlen)
erhitzen, damit der Kleber nicht gleich stockt wen er mit der kalten Metallspitze in Berührung kommt. Ich habe das nicht gemacht und alle Spitzen verloren. Erst nachdem ich die Spitzen erhitzt hatte funzte das. Es schein bei Heisskleber übrigens enorme Qualitätsunterschiede zu geben. Ich hatte den billigen :(
Gruss Matthias

Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgend etwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften.

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller
UmpahPah
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Re: Anfänger im Pfeilbau

Beitrag von UmpahPah »

hallo :-)

erstmal vielen dank für eurere antworten. werd mal sehen, dass ich damit in die gänge komme.
in dieser ganzen begriffsvielfalt tu ich mich noch sehr schwer.

lg
UmpahPah
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Pictor Lucis
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Re: Anfänger im Pfeilbau

Beitrag von Pictor Lucis »

Bei unbekannten begriffen hilft meist ein Lexikon, siehe linke Spalte.

Dann habe ich mal eine kleine bebilderte Bauanleitung eingestellt:
Klick:Bild


Herzlich willkommen,

Lutz
»Arbeite, als bräuchtest du kein Geld; liebe, als wärst du nie verletzt worden; tanze, als würde niemand zuschauen; schieße, als hättest du nie einen Pfeil verloren.«
Boettger
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grobe Berechnung des Spine-Wertes

Beitrag von Boettger »

@ UmpaPah

Nur weil`s so noch keiner beantwortet hat: Mit 11/32 Zoll dicken Pfeilen liegst Du am Anfang mit Sicherheit richtig. Pfeile sind sowieso "Verbrauchsmaterial". Wenn Du später was anders ausprobieren willst, geht das immer noch.

Zur groben Berechnung des Spine-Wertes (also der Biegesteifigkeit des Schaftes; hat nichts mit der Dicke zu tun) hatte ich schonmal eine Faustformel zitiert. Den Link dazu habe ich Dir mal rausgesucht. Auch Ravenhearts und Kras Beiträge dazu sind recht erhellend.

Link: http://www.fletchers-corner.de/index.php?option=com_smf&Itemid=42&topic=3050.0

Wirklich gut ist die in diesem Post ebenfalls erwähnte Seite: http://www.blackysarchery.com/tech-info/spine-wert.htm
Ein Blick dort hinein lohnt sich.

mfG
Zuletzt geändert von Boettger am 03.06.2007, 11:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Anfänger im Pfeilbau

Beitrag von Ravenheart »

@Pictor: Schön gemacht, die Anleitung! Aber:

Nicht so gelungen finde ich , dass die Federn "verkehrt herum" geschnitten sind!

Is zwar ein "Gag", der gerade "In" is (nachdem HDR-Federn sich abgenutzt haben), aber abgesehen davon, dass es technich gesehen Unfug ist:

Es KÖNNTE Anfänger dazu verleiten, gekaufte Federn verkehrt herum, also "gegen den Strich" aufzukleben - was fatal wäre!!

Daher leider mein Gesamturteil:
Als Anleitung nicht so klasse! Schade!

Rabe
Zuletzt geändert von Ravenheart am 04.06.2007, 15:52, insgesamt 1-mal geändert.
rabu
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Re: Anfänger im Pfeilbau

Beitrag von rabu »

@Rabe
Du musst in deinem Leben schon viel schlimme Dinge gesehen haben, oder? ;)

Ich wär gar nicht auf die Idee gekommen, dass es Leute geben könnte, die sich aber das Pfeile bauen zutrauen aberdie Federn falsch rum aufkleben.

Gefallen tut mir die Federform auch nicht, die Bauanleitung als "Bravo-Fotoroman" find ich aber witzig.

;) Ralf
zeckezuechter

Re: Anfänger im Pfeilbau

Beitrag von zeckezuechter »

rabu, glaube von jedem das Schlechteste, lege noch 20% drauf, und du kommst der Wirklichkeit ziemlich nahe!!! ;)

Zum Thema:
Beim Kürzen der Schäfte habe ich mich immer geärgert, wenn beim Absägen Späne ausgerissen sind. Mittlerweile schneide ich die Schäfte mit einem Cutter ab. Einfach auf eine glatte Fläche legen (Tischplatte) Cutter aufdrücken und dann den Schaft rollen. Gibt eine superglatte Schneidfläche, ohne dass etwas ausreisst.
Da ich nur Kiefernschäfte benutze, kann ich allerdings nicht sagen, ob das bei anderen Holzarten auch soo gut funzt!
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