Alu Pfeile???????

Sättel, Zaumzeug, Reiterbogen, Kompositbogenbau, usw.
atitude
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Alu Pfeile???????

Beitrag von atitude »

Hi Leute,
mal ne Frage......Pfeilauflagen sind bei den Reiterbögen (Veranstaltungen) nicht erlaubt, Alu Pfeile aber schon. Wie passt das zusammen???
Sir Lancelot

Alu

Beitrag von Sir Lancelot »

Gegenfrage:
Wer sagt, dass Alu nur von Auflagen geschossen wird ?
Also ich schieße Alu und Holz (Zeder/Kiefer).
Das einzige was bei Alu anderst ist, ist der Ton beim Abschuss -> geiler Sound.
atitude
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RE: Alu

Beitrag von atitude »

Original geschrieben von Sir Lancelot

Gegenfrage:
Wer sagt, dass Alu nur von Auflagen geschossen wird ?
Also ich schieße Alu und Holz (Zeder/Kiefer).
Das einzige was bei Alu anderst ist, ist der Ton beim Abschuss -> geiler Sound.
Ich dachte es hat mit Tradition zu tun??
Für mich ist das inkonsequent!
Gibt es nun Regeln oder gibt es keine??
sundance
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Beitrag von sundance »

Festgeschriebene Regeln gibt es zur Zeit in Deutschland in der Reiterbogenklasse (die es leider auch nicht gibt) keine.
Mich persönlich nervt der "geile Sound" der Alupfeile. Gut abgestimmte Holzpfeile gehen fast geräuschlos über den Bogen. Nimm mal im Winter einen Holz- und einen Alupfeil in die Hand und schau mal was sich besser anfühlt. Traditionell ist definitiv nur der Holzpfeil, alles andere ist bestenfalls traditionell gefärbt.
Ich habe durchaus Verständnis mit den Reitern, die aus Verschleißgründen gerne mal Karbon oder Alu schießen. Nur wäre es langsam Zeit, die "Reiterbogenklasse" mit vernünftigen Regeln fest zu legen, wir sind nicht mehr allein im Turnier...
;-)
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Buddelfrosch
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Beitrag von Buddelfrosch »

Ich find auch, dass Holzpfeile schöner und traditoneller sind - praktischer sind aber meine Carbonis. Früher hab ich im Schnitt pro Trainig 2 Holzpfeile gecrasht, da lässt der Enthusiasmus im Pfeilbau schnell nach. Das nächste Problem war, dass ich erstens keine Pfeile mit vernünftig hohem Spinewert gefunden habe (80 lbs. 23/64 Holzschäfte fliegen wie dicke Hummeln ;-) ) und ich die Schäfte auch jedesmal auf meine Länge von 38 Zoll spleißen musste. Das hat auf Dauer nur Frust hinterlassen.

Von meinen Carbon-Express Heritage 350 (in Holzoptik) ist noch nicht einer gebrochen und das Trefferbild ist nebenbei auch deutlich besser geworden. Wenn ich schon Fiberglas im Wurfarm habe, nur durch etwas Leder optisch kaschiert, dann kann ich auch Carbonis in Holzoptik schießen.

Aber das ist nur meine bescheidene persönlich Meinung...

Für eine Reiterbogenklasse wäre ich dagegen auch endlich mal. Es nervt einfach, bei Turnieren zu den Jagdrecurves mit Fastflight und Fenster gesteckt zu werden, während man von der Technik her (schießen über den Handrücken), eher zu den Langbögen gehört. Andererseits gibt es zumindest in unserer Gegend auch so gut wie keine Reiterbogenschützen, die an Turnieren teilnehmen. Ich wäre dann meist ziemlich einsam in meiner Klasse.

BF
sundance
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Beitrag von sundance »

@ buddelfrosch: Für Dich wird man immer eine eigene Klasse brauchen ;-)
Bei uns im Süden werdens zum Glück langsam mehr, die mit schönen Bögen schießen. Wir sind bei manchen Turnieren schon mehr als Olympic Recurve oder Blankbogen, die nach wie vor in eigenen Klassen gewertet werden, fällt nur nicht auf, weil mein (Horn-Sehnen)Reiterbogen als Primitiv, der meiner Frau als Langbogen (weil die Sehne nicht am Rücken aufliegt) und der vom Kind als Recurve gewertet wird. Da passt einiges nicht zusammen!
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atitude
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RE:

Beitrag von atitude »

Original geschrieben von sundance

@ buddelfrosch: Für Dich wird man immer eine eigene Klasse brauchen ;-)
Bei uns im Süden werdens zum Glück langsam mehr, die mit schönen Bögen schießen. Wir sind bei manchen Turnieren schon mehr als Olympic Recurve oder Blankbogen, die nach wie vor in eigenen Klassen gewertet werden, fällt nur nicht auf, weil mein (Horn-Sehnen)Reiterbogen als Primitiv, der meiner Frau als Langbogen (weil die Sehne nicht am Rücken aufliegt) und der vom Kind als Recurve gewertet wird. Da passt einiges nicht zusammen!
Mir geht es speziell ums Bogenreiten,wo die Reiter in den tollsten traditionellen Kostümen daher kommen, um mit "High-tec" Pfeilen um sich zu schiessen.Das passt einfach nicht!

Ach ja...welchen Spine sollte ein Holzschaft bei einem Reiterbogen mit 36# @28" haben, wobei ich ihn auf ca.29,5" ausziehe??
AndreaSZB

ja ja

Beitrag von AndreaSZB »

Ja das verstehe ich auch nicht so. Auf dem letzten Bogenreiterturnier war ich, glaube, die Einzige der vorderen Plätze, die noch mit Holzpfeilen geschossen hat?

Der Trend geht, wie ich die Sache so einschätze, sogar nicht nur zu Alu, sondern zu Karbonpfeilen mit eingeklebten asymmetrischen Holznocken, die dann mit dem super schnellen neuen Grózer-Trüken-Bogen geschossen werden. Dies ist zur Zeit die angesagte High-Tech-Ausrüstung der Besten (mit einer Ausnahme, wobei dieser auch Alupfeile verwendet)

Irgendwo ist es halt eine Art Leistungssport!
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locksley
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Beitrag von locksley »

Die üblichen Holzpfeile werden von den Reiterbogen gern geschreddert, die Erfahrung hab ich auch schon gemacht. Dann kommt noch der oft überlange Auszug dazu. Das richten von Bambusschäften, die deutlich haltbarer sind, ist halt eine Schweinearbeit, deswegen kommen wohl vermehrt die modernen Materialien zum Zuge.

Diese Materialschlacht hat aber auch im herkömmlichen traditionellen Bogensport schon Einzug gehalten.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)
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Buddelfrosch
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RE:

Beitrag von Buddelfrosch »

Original geschrieben von sundance

@ buddelfrosch: Für Dich wird man immer eine eigene Klasse brauchen ;-)
zusammen!
Das siehst du falsch, ich bin nur der erste in "meiner" Klasse :D
Original geschrieben von locksley
Das richten von Bambusschäften, die deutlich haltbarer sind, ist halt eine Schweinearbeit, deswegen kommen wohl vermehrt die modernen Materialien zum Zuge.

Volle Zustimmung. Rein von der Haltbarkeit und vom Gewicht, würde ich sofort wieder zu Bambus wechseln. Das richten ist halt nur so wahnsinnig zeitaufwendig. Und dann hat man nicht mal die Garantie, dass die Pfeile auch nur annähernd gleich fliegen. Das heißt nach meiner Erfahrung, dass man ca. 3 mal mehr Schäfte bauen muss, als man dann wirklich verwenden kann. Mit Bambus hab ich sogar auf 18m oftmals neben die Scheibe geschossen. Mit den Carbonis ist mir das noch nie passiert.
Lützenkirchen
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Holzpfeile / reiterbogen / bogenklasse

Beitrag von Lützenkirchen »

hallo zusammen,

also mein jungs schiessen beide reiterbögen. zwar nicht die aus der oberen preisklasse sondern eher die im 100,- bis 150,- euro-bereich. natürlich bestehen diese bögen unter dem leder nicht nur aus holz. nichtdestotrotz schiessen sie auf einem turnier in der PB ( = PrachtBogen :p )-klasse.

ich persönlich halte dies für völlig OK. zumal über den shelf mit holzpfeilen geschossen wird und auf einen nockpunkt verzichten die beiden ebenfalls.
meiner meinung nach haben diese schützen nichts in einer recurve-klasse zu suchen, das halte ich für unfair.
Niels

RE: RE:

Beitrag von Niels »

Original geschrieben von atitude

Mir geht es speziell ums Bogenreiten,wo die Reiter in den tollsten traditionellen Kostümen daher kommen, um mit "High-tec" Pfeilen um sich zu schiessen.Das passt einfach nicht!
Grundsätzlich bin ich da ganz Deiner Meinung. Aber beim Sport müssen im Unterschied z.B. zu einer Reenactment-Vorführung eben mehr Kompromisse gemacht werden.

Korrekter wäre es sicher, nur Sehne-Holz-Horn-Komposits mit Originalsehnen bespannt und dazu selbstgebaute Holzpfeile mit Originalspitzen zuzulassen. Aber dann würde man dem Sport sofort die Breite nehmen und es wäre was ganz Elitäres. Letzteres ist (zumindest vom Bund der Steppenreiter) aber nicht gewollt.

Das Verbot der Pfeilauflage gehört dagegen in eine andere Kategorie. Es kratzt deutlicher an der Bogenschießtechnik und im übrigen eignen sich Pfeilauflagen auch nicht sonderlich zum berittenen Schießen.

Berittenes Schießen sorgt einfach für ein deutlich höheres Ausmass an Pfeilschrott und -verlust.

Ja es gibt Regeln (z.B. die mit der Pfeilauflage), aber nur dort, wo sie unbedingt sein müssen. Folglich ist es auch niemandem untersagt, mit der oben beschriebenen Ausrüstung an den Start zu gehen.
Polvarinho
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RE: ja ja

Beitrag von Polvarinho »

Original geschrieben von AndreaSZB

Ja das verstehe ich auch nicht so. Auf dem letzten Bogenreiterturnier war ich, glaube, die Einzige der vorderen Plätze, die noch mit Holzpfeilen geschossen hat?

Der Trend geht, wie ich die Sache so einschätze, sogar nicht nur zu Alu, sondern zu Karbonpfeilen mit eingeklebten asymmetrischen Holznocken, die dann mit dem super schnellen neuen Grózer-Trüken-Bogen geschossen werden. Dies ist zur Zeit die angesagte High-Tech-Ausrüstung der Besten (mit einer Ausnahme, wobei dieser auch Alupfeile verwendet)

Irgendwo ist es halt eine Art Leistungssport!
Ich bin alter Holzpfeilbauer !!

Und ich bin im letzten Jahr Deutscher Meister im Berittenen Bogenschiessen geworden - mit Holzpfeilen aus Zeder.

Mein Bestergebnis von gut 97 Pkt über 9 Galopps/16sec. habe ich mit Holzpfeilen erzielt.

Das Bauen und Optimieren von Holzpfeilen, das Spielen mit dem Werkstoff und der innewohnenden Physik hat mir immer sehr großen Spass gemacht.

Allerdings habe ich im Jahr 2005/2006 mehr als 120 gute Pfeile geschrottet, nicht nur beim Trainingsschiessen selber, viele musste ich aus Sicherheitsgründen aussortieren, weil sie nach längerer Beanspruchung feinste Haarrisse aufwiesen. Das Material altert letztendlich aufgrund seiner lamellären Struktur.

Holzpfeile sind sehr anfällig, sie gehen einfach schnell kaput (speziell im Kombinationsgebrauch mit einem Pferd!) und sie verbrauchen sich bei intensiver Nutzung recht schnell! Holzpfeile sind pflegeintensiv und bei mangelhafter Wartung und Pflege werden sie schnell zu einem Sicherheitsrisiko, insbesondere auf dem Pferd!

Meine Holzpfeile sind im Wettkampf den von mir aus praktischen Gründen jetzt verwendeten Carbonpfeilen MINDESTENS ebenbürtig!

Und sie vermitteln beim Anfasssen und beim Schiessen ein Gefühl, welches m.E. nie von einem Pfeil aus einem anderen Material erreicht werden kann.

Allerdings läßt meine begrenzte Zeit die Fertigung von Holzpfeilen in der notwendigen Menge nicht mehr zu (20 verschiedene Arbeitsschritte sind notwendig, von der Entwicklungsarbeit nicht zu sprechen) und zugleich stirbt mit jedem Holzpfeil ein kleines Stück von mir.

Der Verlust eines Carbonpfeiles greift mich nicht an. Das sind für mich seelenlose Verbrauchsartikel wie Injektionsnadeln oder Venenverweilkanülen und jeder kann Carbonpfeile überall einfach kaufen...

Holzpfeile sind für mich das Non-Plus-Ultra, weil sie sehr gut sind und aus einem wunderbarem, natürlichem Material und meiner Arbeit bestehen. Dazu bin ich auch technisch in der Lage sehr gute Holzpfeile zu bauen - das kann eben auch nicht jeder!

Fürs ernsthafte Training des Berittenen Bogenschiessens sind sie für mich aus anderen Gründen nicht mehr geeignet - und wenn ich mit Mat. X trainiere, dann schiesse ich X halt auch im Wettkampf.


Ganz anders verhält es sich, denke ich, bei Menschen, die es sich zur Aufgabe oder Leidenschaft gemacht haben, historische Dinge dar zu stellen!

Wer auf die Art des Wollstoffes achtet mit dem er sich kleidet, der kann natürlich keine Alus schiessen oder seine Holzpfeile mit Klarlack überziehen....!
Auf manchen Mittalaltermärkten sehe ich allerdings in den Köcher von irgendwelchen Typen mit Englischen Langbögen (die auch oft gar nicht schiessen können, weder die englische Technik, noch eine andere..) Pfeile mit PLASIKNOCKEN *würg* - das entzieht sich dann meinem Verständnis... SO handwerklich unbegabt kann niemand sein...!!

Aber das ist ja auch eine ganz andere Sache und hat nichts mit der Verwendung von verschiedenen Materialien beim Berittenen Bogenschiessen zu tun!
Claus
Wo es nur um das Gewinnen geht, dort gibt es zu viele Verlierer.
Sir Lancelot

vernünftige Regel ???

Beitrag von Sir Lancelot »

Regeln bisher:
Kein Bogenfenster erlaubt -> logisch, denn im Galopp wäre ein Fenster unpraktisch, wer's nicht glaubt soll es testen

Nockpunkt erlaubt -> klein/kaum zu erkennen aber mit großer Nutzen

Alle Pfeil-Materialien sind erlaubt -> fördert die Interessenten-Anzahl, denn nicht jeder ist leidenschaftlicher Bastler.
Außerdem wenn modernes Bogenmaterial erlaubt ist, so ist modernes Pfeilmaterial auch erlaubt.

Also wenn da nicht ne Menge Vernunft drinsteckt, weiß ich auch nicht.

Reenactment-Vorführung sollen authentisch sein, der Sport soll aber Spaß machen.
Zuviel Regeln verderben den Spaß.
AndreaSZB

RE: RE: ja ja

Beitrag von AndreaSZB »

Das was Polvarinho erläuterte, ist richtig.
Mal sehen, wo die Entwicklung hin geht?

Da ich das Bogenreiten eben auch nur so nebenbei betreibe, komme ich kaum zum Übungsschießen. Ich habe aber auch schon gemerkt, dass wenn ich intensiver trainiere, viele Holzpfeile schrotte. Pro Training ca. 2 -3 Pfeile! :bash
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