Reitervölker - Die A Frage
Reitervölker - Die A Frage
Wie der Titel schon sagt möchte ich hier mal die A frage in den Raum stellen.
Ich würde gerne wissen welche Ausrüstung und Bekleidung von den verschiedenen Reitervölkern benutzt wurden.
Also bitte schreibt hier kurz wer was verwendet hat und gebt wenn möglich die Quelle dazu an, das spart das viele Tippen und jeder kann nochmal das vertiefen was ihm wirklich wichtig ist.
Vielen Dank schonmal!
Ich würde gerne wissen welche Ausrüstung und Bekleidung von den verschiedenen Reitervölkern benutzt wurden.
Also bitte schreibt hier kurz wer was verwendet hat und gebt wenn möglich die Quelle dazu an, das spart das viele Tippen und jeder kann nochmal das vertiefen was ihm wirklich wichtig ist.
Vielen Dank schonmal!
Es gab ja schon oft Diskussionen über die sogenannte A-Frage, aber noch nie bei den Bogenreitern.
Bevor die Frage mit der Kleidung etc. in Bezug auf das große A geklärt wird, sollte doch erst mal die Frage nach dem A der Bögen gestellt werden:
"Wieviele von unsereren BRs haben denn hier einen A Bogen?"*
Auch wenn es etwas ketzerisch wirkt, denke ich, bevor man versucht, einige hundert Jahre später authentisch zu wirken, sollte man beim Wesentlichen anfgangen, sonst wirkt es doch wie aussen hui und innen pfui, oder?
8-)
*Meiner Meinung nach ist es sowieso unmöglich, in heutiger Zeit lange Vergangenes in einer wirklichen Authentizität zu zeigen, aber ein Horn-Komposit-Bogen ist zumindest in diesem Fall mal ein Anfang.
Bevor die Frage mit der Kleidung etc. in Bezug auf das große A geklärt wird, sollte doch erst mal die Frage nach dem A der Bögen gestellt werden:
"Wieviele von unsereren BRs haben denn hier einen A Bogen?"*
Auch wenn es etwas ketzerisch wirkt, denke ich, bevor man versucht, einige hundert Jahre später authentisch zu wirken, sollte man beim Wesentlichen anfgangen, sonst wirkt es doch wie aussen hui und innen pfui, oder?
8-)
*Meiner Meinung nach ist es sowieso unmöglich, in heutiger Zeit lange Vergangenes in einer wirklichen Authentizität zu zeigen, aber ein Horn-Komposit-Bogen ist zumindest in diesem Fall mal ein Anfang.
RE:
Juhu, endlich wieder eine A-Diskussion, das verspricht immer viel SpassOriginal geschrieben von snake
"Wieviele von unsereren BRs haben den hier einen A Bogen?"
...sonst wirkt es doch wie aussen hui und innen pfui, oder?
8-)

Zu den Reiterbogen: wenn Du Leder drüber pappst sieht es ja voll A aus und "fast" keiner fragt, ob da nun Horn, Holz und Sehne oder Holz und Glasfaser drunter ist. Aber genau das Problem hast Du doch bei dieser "tollen" A-Frage immer: Gewandungen werden mit der Nähmaschine genäht, als Garn benutzen die "Indianer" Kunstsehne, und bei allen steht immer Sommer irgendwo die Kühlbox rum, ok gut versteckt, damit es nicht es so auffällt. Selbst der gute GaWaNi Pony Boy trägt in seinem schönen Buch Horse Follow Closly unter seiner Legging ........na was?........eine gewöhnliche Reithose!
Mein Fazit: A - nein danke !!!
liebe Grüße benzi
Hab ich gerade durch Zufall gefunden.
Ist zwar schon vielen bekannt, bietet aber eine schöne Übersicht. Ich bin gerade dabei, daraus ein PDF zu bauen.
http://www.atarn.org/letters/letter_summaries.htm
Ist zwar schon vielen bekannt, bietet aber eine schöne Übersicht. Ich bin gerade dabei, daraus ein PDF zu bauen.
http://www.atarn.org/letters/letter_summaries.htm
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)
Das hatte ich befürchtet...
...aber ich finde es halt einfach gut, wenn ich auf meinem Paint (Zucht ca. seit 1950) mit einem Cordura (tm) Sattel und Biothane (tm) Kopfstück Alupfeile von einem GlasRB abschiesse zu wissen wie es in echt gewesen sein könnte.
Falls ich doch mal in die Verlegenheit kommen sollte A sein zu wollen kann ich dann immerhin gleich jedem der danach fragt erklären was alles falsch ist (mal abgesehen von mir selbst, ich bin ja auch erst Jahrgang 1973 und damit reichlich un-A).
Also jetzt die Richtigstellung:
Ich wollte keine A Diskusion anfangen, die sind zwar lustig, aber irgendwie auch fruchtlos. Was ich wollte ist eine einfache Nennung von wissenschaftlichen (wegen mir auch "derzeit gesicherten") Erkenntnissen und deren Quelle damit jeder selbst entscheiden kann was er davon hält.
Ergänzung: mit fruchtlos meine ich nicht das man keine neuen Erkentnisse durch Diskussion der Sachlage erhalten kann sondern das es fruchtlos ist über das für und wieder respektive die realisierbarkeit einer 100%igen A zu diskutieren. Das ist meist sehr Emotional und bei genauerer Betrachtung oft nur ein immer lauteres wiederholen des eigenen Standpunktes.
Falls sich jemand auf die Füsse getreten fühlt bitte melden und mich einfach nicht so ernst nehmen.
Falls ich doch mal in die Verlegenheit kommen sollte A sein zu wollen kann ich dann immerhin gleich jedem der danach fragt erklären was alles falsch ist (mal abgesehen von mir selbst, ich bin ja auch erst Jahrgang 1973 und damit reichlich un-A).
Also jetzt die Richtigstellung:
Ich wollte keine A Diskusion anfangen, die sind zwar lustig, aber irgendwie auch fruchtlos. Was ich wollte ist eine einfache Nennung von wissenschaftlichen (wegen mir auch "derzeit gesicherten") Erkenntnissen und deren Quelle damit jeder selbst entscheiden kann was er davon hält.
Ergänzung: mit fruchtlos meine ich nicht das man keine neuen Erkentnisse durch Diskussion der Sachlage erhalten kann sondern das es fruchtlos ist über das für und wieder respektive die realisierbarkeit einer 100%igen A zu diskutieren. Das ist meist sehr Emotional und bei genauerer Betrachtung oft nur ein immer lauteres wiederholen des eigenen Standpunktes.
Falls sich jemand auf die Füsse getreten fühlt bitte melden und mich einfach nicht so ernst nehmen.

Der Bitte um Quellenangaben werde ich in Bezug auf die Ungarn zur Landnahmezeit (grob gesagt - 10.Jhdt) gern nachkommen, wenn ich zuhause mal gesichtet habe. Dabei werde ich mal Bücher raussuchen, die eher so den großen Überblick beinhalten.
Zunächst mal zu der "A"-Frage ansich.
Benzi, natürlich ist es schlicht Blödsinn, bei der Beschäftigung mit erlebbarer Geschichte 100% - "A" anzustreben, weil jedem über kurz oder lang klarwerden muss, dass dies nicht geht. Das bedeutet aber aus meiner Sicht nicht, dass eine Befassung mit der Sachkultur und den Lebensverhältnissen vergangener Epochen und Kulturen sinnlos ist. Es macht nämlich einfach einen Riesenspass sich über intensive Informationsbeschaffung einem eingegrenzten Thema mit einer gewissen Ernsthaftigkeit zu nähern und dümmer wird man dabei sicher auch nicht.
Wie weit man dabei gehen möchte und kann, muss natürlich jeder selbst entscheiden. Denkbar ist also auch die Recherche und Umsetzung nur eines Kleidungs- oder Ausrüstungsteils. Auch das ist schon ein Stück Geschichte erlebbar gemacht. Oder wenn man sich eher nicht mit der Sachkultur beschäftigen möchte, stellt zum Beispiel meiner Ansicht nach das berittene Bogenschießen als solches (egal in welcher Aufmachung) auch schon so etwas wie "living history" dar.
Wenn man sich aber auf die Fahnen geschrieben hat, auch an einer historischen Gesamtbekleidung und -ausrüstung zu arbeiten und diese gegebenenfalls mit dem berittenen Bogenschießen zu verbinden, kommt man halt schnell in den Bereich der echten "A"-Diskussion.
Ich meine dabei nicht die Fälle, wo trotz belegbarer Gegenstände auf Fantasy- oder Hollywoodequipment zurückgegriffen wird, was weder in Form noch im Material etwas mit dem Begriff "historisch" zu tun hat. Das ist eigentlich ein klarer Fall. Das eine ist das eine und das andere ist das andere. Man darf das nur nicht, wie es leider oft passiert, alles in einen Topf werfen und mit einem falschen Etikett versehen, dann fühlt sich auch niemand verletzt.
Ein echte "A"-Diskussion fängt für mich da an, wo es nur dürftige bis gar keine Quellen gibt, weil man da gar nicht anders kann, als durch Quervergleiche und ähnliche Gedankengänge das Wahrscheinlichste zu ermitteln. Als "Altungar" beispielsweise müsste ich mich sonst nackt und behängt mit einer Gürtelgarnitur nebst Tarsoly und diversen losen Metallteilen aufs Pferd setzen. Ja vielleicht könnte ich noch einen Bogenrekonstruktionsversuch nehmen, aber das wars dann im wesentlichen.
Die also notwendigen Diskussionen über die (noch) im Dunkeln liegenden Gegenstände und Kleidungsstücke unter Zuhilfenahme anderer, möglicherweise als Indizien verwertbarer Funde oder neuzeitlichen Parallelen, den wissenschaftlichen Erkenntnissen zu Umweltbedingungen, Wirtschaftsweise, Gesellschaftsstrukturen, Sprachentwicklungen usw. empfinde auch als spannend und Bereicherung meines Hobby "berittenes Bogenschießen". Diskussionen, in denen die immer auch nötige Fantasie zu sehr alles andere verdrängt, nach dem Motto: die waren ja nicht blöd damals, also wird es das schon gegeben haben, finde ich eher langweilig, denn man erfährt dabei nie was wirklich Neues/Interessantes über die Materie, um die es eigentlich geht. Na gut, manchmal sind sie schon auch unterhaltsam, weil es da immer sehr emotional hergeht.
Snake, Dein Ansatz mit dem aus archäologisch belegten Materialien hergestellten Bogen, käme aus meiner Sicht für eine Entwicklung zur sorgfältig recherchierten oder mit seriösen Gedankengängen entwickelten Gesamtausstattung in Frage. Ein anderer Ansatz ist der, erst einmal an der Kleidung zu arbeiten und sich dann hin zur Ausrüstung (Bogen, Köcher, Zaumzeug, Sattel usw.) zu entwickeln. Ich habe mich für letzteres entschieden, weil es in jeder, also nicht zuletzt auch in finanzieller Hinsicht eine gute Steigerungsmöglichkeit bietet. Bis dahin muss der Zustand in Bezug auf den Bogen (wie leider noch so vieles andere) eben im Bedarfsfall erklärt werden: Die Form ist halbwegs korrekt (nach Rekonstruktionsversuchen), das Material stimmt nicht.
Zunächst mal zu der "A"-Frage ansich.
Benzi, natürlich ist es schlicht Blödsinn, bei der Beschäftigung mit erlebbarer Geschichte 100% - "A" anzustreben, weil jedem über kurz oder lang klarwerden muss, dass dies nicht geht. Das bedeutet aber aus meiner Sicht nicht, dass eine Befassung mit der Sachkultur und den Lebensverhältnissen vergangener Epochen und Kulturen sinnlos ist. Es macht nämlich einfach einen Riesenspass sich über intensive Informationsbeschaffung einem eingegrenzten Thema mit einer gewissen Ernsthaftigkeit zu nähern und dümmer wird man dabei sicher auch nicht.
Wie weit man dabei gehen möchte und kann, muss natürlich jeder selbst entscheiden. Denkbar ist also auch die Recherche und Umsetzung nur eines Kleidungs- oder Ausrüstungsteils. Auch das ist schon ein Stück Geschichte erlebbar gemacht. Oder wenn man sich eher nicht mit der Sachkultur beschäftigen möchte, stellt zum Beispiel meiner Ansicht nach das berittene Bogenschießen als solches (egal in welcher Aufmachung) auch schon so etwas wie "living history" dar.
Wenn man sich aber auf die Fahnen geschrieben hat, auch an einer historischen Gesamtbekleidung und -ausrüstung zu arbeiten und diese gegebenenfalls mit dem berittenen Bogenschießen zu verbinden, kommt man halt schnell in den Bereich der echten "A"-Diskussion.
Ich meine dabei nicht die Fälle, wo trotz belegbarer Gegenstände auf Fantasy- oder Hollywoodequipment zurückgegriffen wird, was weder in Form noch im Material etwas mit dem Begriff "historisch" zu tun hat. Das ist eigentlich ein klarer Fall. Das eine ist das eine und das andere ist das andere. Man darf das nur nicht, wie es leider oft passiert, alles in einen Topf werfen und mit einem falschen Etikett versehen, dann fühlt sich auch niemand verletzt.
Ein echte "A"-Diskussion fängt für mich da an, wo es nur dürftige bis gar keine Quellen gibt, weil man da gar nicht anders kann, als durch Quervergleiche und ähnliche Gedankengänge das Wahrscheinlichste zu ermitteln. Als "Altungar" beispielsweise müsste ich mich sonst nackt und behängt mit einer Gürtelgarnitur nebst Tarsoly und diversen losen Metallteilen aufs Pferd setzen. Ja vielleicht könnte ich noch einen Bogenrekonstruktionsversuch nehmen, aber das wars dann im wesentlichen.
Die also notwendigen Diskussionen über die (noch) im Dunkeln liegenden Gegenstände und Kleidungsstücke unter Zuhilfenahme anderer, möglicherweise als Indizien verwertbarer Funde oder neuzeitlichen Parallelen, den wissenschaftlichen Erkenntnissen zu Umweltbedingungen, Wirtschaftsweise, Gesellschaftsstrukturen, Sprachentwicklungen usw. empfinde auch als spannend und Bereicherung meines Hobby "berittenes Bogenschießen". Diskussionen, in denen die immer auch nötige Fantasie zu sehr alles andere verdrängt, nach dem Motto: die waren ja nicht blöd damals, also wird es das schon gegeben haben, finde ich eher langweilig, denn man erfährt dabei nie was wirklich Neues/Interessantes über die Materie, um die es eigentlich geht. Na gut, manchmal sind sie schon auch unterhaltsam, weil es da immer sehr emotional hergeht.

Snake, Dein Ansatz mit dem aus archäologisch belegten Materialien hergestellten Bogen, käme aus meiner Sicht für eine Entwicklung zur sorgfältig recherchierten oder mit seriösen Gedankengängen entwickelten Gesamtausstattung in Frage. Ein anderer Ansatz ist der, erst einmal an der Kleidung zu arbeiten und sich dann hin zur Ausrüstung (Bogen, Köcher, Zaumzeug, Sattel usw.) zu entwickeln. Ich habe mich für letzteres entschieden, weil es in jeder, also nicht zuletzt auch in finanzieller Hinsicht eine gute Steigerungsmöglichkeit bietet. Bis dahin muss der Zustand in Bezug auf den Bogen (wie leider noch so vieles andere) eben im Bedarfsfall erklärt werden: Die Form ist halbwegs korrekt (nach Rekonstruktionsversuchen), das Material stimmt nicht.
Es gibt Bogenreitvölker, deren Kultur sich ansatzweise relativ einfach nachstellen läßt (Indianer zum Beispiel). Je weiter man historisch zurückgeht, desto stärker verschwimmt das Wissen über die Völker im "mythischen Nebel".
Wenn ich mir z.B. die von mir gewählten Skythen ansehe, dann muß ich mir klar sein, das Herodot auch nur aus seiner eigenen Perspektive wahrgenommen hat, und die griechischen Vasenmaler teils vom Hörensagen her malten, und nicht nach Beobachtung...
Ich ergänze also zeitgenössische Darstellungen mit Grabfunden, und lege mich dann auf gewisse Stilelemente fest. Die nehme ich und ergänze die Lücken (Wie webten Skythen ihre Stoffe? Wie war das Leder verarbeitet?) mit dem, was mir zu Verfügung steht.
Niels macht es so ähnlich, von Metallbeswchlägen abgesehen ist vieles Interpretation oder Improvisation.
Wenn ich mir z.B. die von mir gewählten Skythen ansehe, dann muß ich mir klar sein, das Herodot auch nur aus seiner eigenen Perspektive wahrgenommen hat, und die griechischen Vasenmaler teils vom Hörensagen her malten, und nicht nach Beobachtung...
Ich ergänze also zeitgenössische Darstellungen mit Grabfunden, und lege mich dann auf gewisse Stilelemente fest. Die nehme ich und ergänze die Lücken (Wie webten Skythen ihre Stoffe? Wie war das Leder verarbeitet?) mit dem, was mir zu Verfügung steht.
Niels macht es so ähnlich, von Metallbeswchlägen abgesehen ist vieles Interpretation oder Improvisation.
Thoughts are magnetic -
you attract what you think about most.
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Um meine Ausführungen zur "A"-Altungarndarstellung im wahrsten Sinne des Wortes mal bildhafter zu machen, will ich mal oben, nämlich bei der Kopfbedeckung anfangen.
Das die Ungarn der Landnahmezeit eine Kopfbedeckung trugen, darf man annehmen, weil es zu dieser Zeit einfach generell üblich war, nicht barhäuptig durch die Gegend zu laufen. Einen vollständigen Fund zu männlichen Kopfbedeckungen vor der beginnenden Christianisierung (häufig etwas irrenführend als Arpadenzeit benannt) gibt es nicht.
Der einzig verfügbare Fund, der direkt aus der Region und Zeit stammt, ist die Haubenverzierung von Berengszász

Und nun könnte es dann mit einer "A"-Diskussion zu dieser speziellen Frage losgehen. Wie könnte die männliche Kopfbedeckung der Ungarn zwischen 900 und 955 ausgesehen haben und welche Indizien gibt es für bestimmte Formen und Materialien?
Wer mir bei dieser Frage helfen kann, der würde mir wirklich helfen, denn da tappe ich noch weitestgehend im Dunkeln. Und um es nicht zu einfach zu machen, sei noch erwähnt, dass ich auch schon die Meinung aus sehr erfahrenem Munde gehört habe, dieser Einzelfund des Silberkegels sei ganz und gar nicht repräsentativ.:-(
P.S. Falls sich jemand mit den Magyaren der Landnahmezeit beschäftigen will und dabei nicht unter Zeitdruck steht, kann ich nur raten, einfach abzuwarten. Besagter erfahrener Mund gehört Andrew van Ross, der sich schon seit Jahren intensiv mit dem Ungarnreenactment beschäftigt. Dem Vernehmen nach soll er Mitte des Jahres ein Buch zu diesem Thema herausbringen. Leider kann ich mit einigen Sachen nicht mehr so lange warten, aber von dem Buch verspreche ich mir viel.
Das die Ungarn der Landnahmezeit eine Kopfbedeckung trugen, darf man annehmen, weil es zu dieser Zeit einfach generell üblich war, nicht barhäuptig durch die Gegend zu laufen. Einen vollständigen Fund zu männlichen Kopfbedeckungen vor der beginnenden Christianisierung (häufig etwas irrenführend als Arpadenzeit benannt) gibt es nicht.
Der einzig verfügbare Fund, der direkt aus der Region und Zeit stammt, ist die Haubenverzierung von Berengszász

Und nun könnte es dann mit einer "A"-Diskussion zu dieser speziellen Frage losgehen. Wie könnte die männliche Kopfbedeckung der Ungarn zwischen 900 und 955 ausgesehen haben und welche Indizien gibt es für bestimmte Formen und Materialien?
Wer mir bei dieser Frage helfen kann, der würde mir wirklich helfen, denn da tappe ich noch weitestgehend im Dunkeln. Und um es nicht zu einfach zu machen, sei noch erwähnt, dass ich auch schon die Meinung aus sehr erfahrenem Munde gehört habe, dieser Einzelfund des Silberkegels sei ganz und gar nicht repräsentativ.:-(
P.S. Falls sich jemand mit den Magyaren der Landnahmezeit beschäftigen will und dabei nicht unter Zeitdruck steht, kann ich nur raten, einfach abzuwarten. Besagter erfahrener Mund gehört Andrew van Ross, der sich schon seit Jahren intensiv mit dem Ungarnreenactment beschäftigt. Dem Vernehmen nach soll er Mitte des Jahres ein Buch zu diesem Thema herausbringen. Leider kann ich mit einigen Sachen nicht mehr so lange warten, aber von dem Buch verspreche ich mir viel.
RE:
Wobei ich Indianer nicht als Reitervolk bezeichnen möchte, da das Pferd erst seit den Spanien in Amerika bekannt ist und als Reittier erst später eingesetzt wurde (zunächst nur als Fleischquelle). Indianer sind also auch erst seit sehr kurzer Zeit beritten und dadurch kein Reitervolk.Original geschrieben von shewolf
Es gibt Bogenreitvölker, deren Kultur sich ansatzweise relativ einfach nachstellen läßt (Indianer zum Beispiel).
Das Problem bei "den" Skythen ist das gleiche wie bei "den" Kelten; es ist nicht "ein" Volk, sondern beschreibt mehrere Völker die recht ähnliche Hinterlassenschaften haben.nehme ich und ergänze die Lücken (Wie webten Skythen ihre Stoffe? Wie war das Leder verarbeitet?) mit dem, was mir zu Verfügung steht.
Daher gibt es auch riesige Unterschieden zwischen den einzelnen skythischen Völkern. Aufgrund diesr Tatsachen ist hierbei auch nur eine Abbildung der Funde und Überlieferungen verschiedener Völker auf eine Person/Gewandung möglich.
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)
Es muß eben jeder wissen, was ihm wichtig ist!
Mir geht es in der Regel um das Bogenschiessen. Ich möchte mich da in einer gewissen Tradition gegenüber Bogenschützen vergangener Zeiten sehen. Mir ist meine Bogenausrüstung wichtig. Ich versuche alles selbst zu bauen, wobei ich auch zugegebenermaßen teilweise moderne Materialien (Federkleber, Kunstsehne zum Nähen, fertige Holzschäfte) verwende (aber ich benutze auch nicht die Beschreibung authentisch für meine Ausrüstung). Die Bögen, die ich baue, orientieren sich dabei an ganz einfachen und effektiven Modellen, wie sie aus der Steinzeit oder auch von den Native Americans bekannt sind. Irgendwann wird auch noch die Kompositbogenbauerei aufgenommen (da muß ich aber noch üben). Die Kleidung, die ich zum Bogenschießen trage ist eher zweckmäßig orientiert.
Was mir immer gewaltig auf den Geist geht, ist die Tatsache, daß es Menschen gibt, die ein Stück Plastik in die Hand nehmen und sich damit als traditioneller Bogenschütze bezeichnen . Manche davon machen es dann genauer, denn die haben ja ein "authentisches" Outfit a la Ritter oder Indianer.
Morgen ist Aschermittwoch, schade ist, daß es da nur mit der Karnevalskostümierung vorbei ist:D
Und um nicht mißverstanden zu werden, wer als "Laiendarsteller" seine Freizeit verbringen möchte, dem wünsche ich viel Spaß, aber er sollte mal genau überlegen was er wann,wo und wie macht!8-)
Mir geht es in der Regel um das Bogenschiessen. Ich möchte mich da in einer gewissen Tradition gegenüber Bogenschützen vergangener Zeiten sehen. Mir ist meine Bogenausrüstung wichtig. Ich versuche alles selbst zu bauen, wobei ich auch zugegebenermaßen teilweise moderne Materialien (Federkleber, Kunstsehne zum Nähen, fertige Holzschäfte) verwende (aber ich benutze auch nicht die Beschreibung authentisch für meine Ausrüstung). Die Bögen, die ich baue, orientieren sich dabei an ganz einfachen und effektiven Modellen, wie sie aus der Steinzeit oder auch von den Native Americans bekannt sind. Irgendwann wird auch noch die Kompositbogenbauerei aufgenommen (da muß ich aber noch üben). Die Kleidung, die ich zum Bogenschießen trage ist eher zweckmäßig orientiert.
Was mir immer gewaltig auf den Geist geht, ist die Tatsache, daß es Menschen gibt, die ein Stück Plastik in die Hand nehmen und sich damit als traditioneller Bogenschütze bezeichnen . Manche davon machen es dann genauer, denn die haben ja ein "authentisches" Outfit a la Ritter oder Indianer.
Morgen ist Aschermittwoch, schade ist, daß es da nur mit der Karnevalskostümierung vorbei ist:D
Und um nicht mißverstanden zu werden, wer als "Laiendarsteller" seine Freizeit verbringen möchte, dem wünsche ich viel Spaß, aber er sollte mal genau überlegen was er wann,wo und wie macht!8-)
RE: RE:
@Netzwanze:das die Indianer kein klassisches Reitervolk sind, dürfte jedem klar sein. Aber beim Bogenreiten gibt es eine große Anzahl Indianerdarsteller, also zähle ich bei der "A-Bogenreiten-Frage" die Indianer dazu.Original geschrieben von Netzwanze
Wobei ich Indianer nicht als Reitervolk bezeichnen möchte, da das Pferd erst seit den Spanien in Amerika bekannt ist und als Reittier erst später eingesetzt wurde (zunächst nur als Fleischquelle). Indianer sind also auch erst seit sehr kurzer Zeit beritten und dadurch kein Reitervolk.
Daher gibt es auch riesige Unterschieden zwischen den einzelnen skythischen Völkern.
Es gibt verschiedene Stämme, aber die Skythen an sich waren ein Volk (übrigens Indo-Europäischen Typs, im Gegensatz zu den viel späteren Hunnen bzw. Mongolen, die Turko-Mongolischer Abstammung waren.). Grob unterteilen kann man die Skythen in Pflüger-Skythen, Nomaden-Skythen, Ackerbau-Skythen und Königs-Skythen. Die benachbarten Taurer, Maioten, Agathyrsen und Melanchlainen gehörten schon nicht mehr zu "den Skythen"
Stammübergreifend gab es viele gemeinsame Kulturmerkmale (Begräbnisriten, Kunst- und Schmuckstile, Schmiedetechnik und Bewaffnung), die den Begriff als "Volk" legitimieren. Das ist zumindest die Auffassung der aktuellen Archäologie. ;-)
Wer mehr darüber lesen möchte: Hermann Parzinger "Die Skythen", Karl Jettmar "Die frühen Steppenvölker", Joseph Wiesner "Die Kulturen der frühen Reitervölker"
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RE:
Naja, ich glaub "traditionelles Bogenschießen" und "A" oder auch nur "a" sind etwa so vergleichbar wie Äpfel und Birnensaftpressen. Es macht ja auch nicht jeder, der "Olympisch" schießt bei Olympia mit oder hat olympia-reifes Material. Meiner Erfahrung nach wird mit traditionellem Bogenschießen so ziemlich alles bezeichnet, was kein Visier dran hat und nicht zugibt mit System zu zielen (Abgreifen oder was auch immer). Nach der Definition darf sich auch ein Metallschütze in Goretex völlig unproblematisch traditioneller Schütze nennen, wenn er seinen Bogen eben "traditionell" schießt. Tradition ist ja nicht unbedingt immer gleich Mittelalter oder Steinzeit :-).Original geschrieben von snake
Was mir immer gewaltig auf den Geist geht, ist die Tatsache, daß es Menschen gibt, die ein Stück Plastik in die Hand nehmen und sich damit als traditioneller Bogenschütze bezeichnen .
Jo
Jo
Wenn man kein Ziel hat, ist jeder Schuss ein Treffer :-)
RE:
@NielsOriginal geschrieben von Niels
Das bedeutet aber aus meiner Sicht nicht, dass eine Befassung mit der Sachkultur und den Lebensverhältnissen vergangener Epochen und Kulturen sinnlos ist.
Es macht nämlich einfach einen Riesenspass sich über intensive Informationsbeschaffung einem eingegrenzten Thema mit einer gewissen Ernsthaftigkeit zu nähern und dümmer wird man dabei sicher auch nicht.
Da möchte ich Dir ausdrücklich zustimmen.
Um zu verdeutlichen womit ich Probleme hab, folgende Beispiele:
angenommen in 100 oder auch 500 Jahren beschäftigt sich jemand ernsthaft mit unseren heutigen Zeit:
1. Bspl: Sagt die Farbe, das Material und der Schnitt der heutigen Richterroben etwas über den Umgang mit Gesetzen und Strafen und Gefängnis im Deutschland des Jahres 2005 aus?
2.Bspl: ist es wichtig um die heutige Zeit verstehen zu können, ob eine Hausfrau in der Küche bei der Arbeit Birkenstocks oder Filzhausschuhe trägt? Ist es nicht viel spannender, woher die Nahrungsmittel kommen, ob eine Gesellschaft sich von Fastfood Produkten ernährt oder aus dem Bioladen?
Ich denke die Beispiele verdeutlichen, um was es mir bei der Annäherung an die Geschichte geht. Was lerne ich über eine Kultur, über die Menschen und deren Lebensverhältnisse, wenn ich ihre Kleidung nachbau?
liebe Grüße benzi
"A" oder nicht "A"...
das ist eine weitreichende Frage, denn diesem Thema sind ja schon natürliche Grenzen gesetzt, denn das Leinen von meinem Kaftan is leider nur vom grossen schwedischen Möbelhaus und viel zu jung
Aber was solls, ich bemühe mich auch soviel wie nur möglich an Informationen über die Völkergruppen meines Interesses zu sammeln und das in der Ausstattung zu verwenden. In erster Linie ist es aber einfach der Spass dabei in eine Rolle zu schlüpfen, vielleicht auch ein Kindheitstraum den man so auslebt?
Ich finds einfach schön, da sollte ein paar ungenaue Details nicht so ins Gewicht fallen, denn 100%ig richtig kriegt man es nach all der Zeit eh nicht hin.
Alpha*

Aber was solls, ich bemühe mich auch soviel wie nur möglich an Informationen über die Völkergruppen meines Interesses zu sammeln und das in der Ausstattung zu verwenden. In erster Linie ist es aber einfach der Spass dabei in eine Rolle zu schlüpfen, vielleicht auch ein Kindheitstraum den man so auslebt?
Ich finds einfach schön, da sollte ein paar ungenaue Details nicht so ins Gewicht fallen, denn 100%ig richtig kriegt man es nach all der Zeit eh nicht hin.
Alpha*
RE: RE: RE:
Da streiten sich die Geister. Klar, das gefundene ist alles recht ähnlich; und das auf ganz Asien und Osteuropa verteilt. Der Begriff "Volk" ist aber nicht so klar; zumindest gibt es auch andere Auffassungen.Original geschrieben von shewolf
Stammübergreifend gab es viele gemeinsame Kulturmerkmale (Begräbnisriten, Kunst- und Schmuckstile, Schmiedetechnik und Bewaffnung), die den Begriff als "Volk" legitimieren. Das ist zumindest die Auffassung der aktuellen Archäologie. ;-)
J. Eisner verwendet in diesem Zusammenhang auch lieber den Terminus "skythische Kultur".
Trotzdem muß man berücksichtigen, daß die skythische Zeitspanne recht lang ist. Da hat sich so einiges verändert. Kleidung (da hat man leider nur Reliefdarstellungen ohne Farben), Schmuck (genau datierbar), Bögen (leider nur wenige Fragmente), Pfeilspitzen (eine ganze Menge). Außerdem gab es in dieser Zeit auch viele Vermischungen.
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)