phosphoreszierende Federn?

Fragen zu Pfeilen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Pfeilbau.
Rómendacil
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phosphoreszierende Federn?

Beitrag von Rómendacil » 19.03.2013, 00:36

Hallo zusammen,
mir ist neulich aufgefallen, dass ich noch nie etwas von phosphoreszierenden Federn gehört habe. Und daher frage ich mich, ob es so etwas womöglich gar nicht auf dem Markt gibt. Tatsächlich wären solche Federn sehr nützlich?
Bestimmt kennt es jeder, dass, wenn man Im Sommer Abends schießen geht die Sonne doch zu früh untergeht... :P Phosphoreszierende Federn könnten den Punkt, an dem es zu dunkel ist, um weiterzuschießen eventuell um eine Weile herausschieben.
Für die Amerikaner und wer sonst noch so mit dem Bogen auf die Jagd geht könnten selbstleuchtende Federn in der Dämmerung doch bestimmt auch nützlich sein.
Auch war ich früher mal in einem Verein, wo jedes Jahr einmal ein Nacht-3D-Schießen veranstaltet wurde. Dann haben wir Knicklichter an unsere Pfeile gebunden, um sie im Dunkeln zu sehen. Das Flugverhalten der Pfeile war natürlich suboptimal dabei. Selbstleuchtende Federn wären da viel besser gewesen.
Dies sind so drei Beispiele, für Situationen, in denen phosphoreszierende Federn von Nutzen wären.

Hat von euch schon einmal jemand etwas von selbstleuchtenden Federn gehört? Und wenn nicht, denkt es besteht Nachfrage dafür?
Oder hat eventuell schon einer von euch versucht selbst solche Federn herzustellen? Könnte mir vorstellen man könnte weiße Naturfedern in einer geeigneten (idealerweise umweltfreundlichen) Lösung einfärben.

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arcus
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Re: phosphoreszierende Federn?

Beitrag von arcus » 19.03.2013, 02:06

umweltfreundliche Lösungen gibbed--sind aber nur Nachleuchtend --d.h. sie tanken am Tag Licht und geben das bei Dunkelheit wieder ab.

Diese federn würden aber beim Schießen in der Dunkelheit stören, da sie automatisch in das Blickfeld des Auges rücken--und das soll sich doch auf das wirkliche Ziel konzentrieren. Deshalb hatte ich dies mit dem Knicklicht vor Jahren schon aufgegeben.


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Rómendacil
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Re: phosphoreszierende Federn?

Beitrag von Rómendacil » 19.03.2013, 02:32

Na ja, das Nachleuchten ist ja (vereinfacht gesagt) genau das, was Phosphoreszenz ausmacht - im Gegensatz zur Fluoreszenz (Neonfarbe usw.). Das Problem, das du mit den Knicklichtern nennst, kann ich mich nicht erinnern selbst gehabt zu haben... aber objektiv gesehen ist das wohl ein guter Punkt. Aber dieses Problem würde ja abgeschwächt dadurch, dass die phosphoreszierende Farbe/ das Material ja deutlich schwächer (in Abhängigkeit seiner Speicherfähigkeit und Strahlungsrate) als Knicklichter leuchten würde. Hast du denn schon mal experimentiert mit dem Einfärben von Federn, da du ja sagst, du wissest um solche umweltfreundlichen Farben?

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mbf
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Re: phosphoreszierende Federn?

Beitrag von mbf » 19.03.2013, 06:25

Üblicherweise nimmt man für die Startpost vorgestellten Anwendungen Leuchtnocks, da gibt es eine große Bandbreite an batteriebetriebenen Systemen. Es gibt Nocks, die fangen erst beim Einschlag das Leuchten an, damit entfällt die Beeinflussung des Schützen vollständig. Andere leuchten beim Schuss, dann kann man die Flugbahn des Pfeils verfolgen, jeder, wie er mag.

An der Feder rumzumachen lohnt m.E. nicht, da die Phosphoreszenz um Größenordnungen lichtschwächer ist als eine vernünftige LED in der Nocke. Das mag ja für den Schützen nett sein, wenn ihm nix im Gesicht rumleuchtet, widerspricht aber der Forderung, dass man den Pfeil ja auch wiederfinden will. Wir hatten das schon mal mit nachleuchtenden Crestings, da kam aber auch nix bei rum, weil der Effekt zu gering war.

Nette Idee - aber die Praxis hat sich in eine andere Richtung entwickelt und vor allem bewährt.

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Re: phosphoreszierende Federn?

Beitrag von Rómendacil » 19.03.2013, 07:06

Leuchtnocks, achso... ok. Aber die scheinen ja ziehmlich teuer zu sein, nach dem zu urteilen, was ich so beim googlen gefunden habe...

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Re: phosphoreszierende Federn?

Beitrag von AndiE » 19.03.2013, 07:41

Hi

Naja, eine Lampe inkl. Einschalter der beim Schuss getätigt wird und einem winzigen Ausschalter den man selber tätigen kann ist schon filigrane Technik und sowas kostet eben.
Und da das Ganze noch relativ neu ist, LEDs ja auch noch nicht wirklich günstig sind und die Bogenshops auch alle mehrere Hundert Prozent drauf hauen kostet so eine Nocke schon mal zwischen 10 und 30€.

MfG
Andi
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Re: phosphoreszierende Federn?

Beitrag von Rómendacil » 19.03.2013, 07:49

Jo, genau wie der Pfeil selbst^^ Fraglich ob sich das lohnt, wenn man's nicht zum Jagen haben will. Für meine Zwecke jedenfalls lohnt sich das zu dem Preis noch nicht, leider.
Würde daher die Sache mit dem Einfärben doch mal austesten wollen. Kennt da jemand eine geeignete Flüssigkeit?

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mbf
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Re: phosphoreszierende Federn?

Beitrag von mbf » 19.03.2013, 08:41

AndiE hat geschrieben:Hi

Naja, eine Lampe inkl. Einschalter der beim Schuss getätigt wird und einem winzigen Ausschalter den man selber tätigen kann ist schon filigrane Technik und sowas kostet eben.
Und da das Ganze noch relativ neu ist, LEDs ja auch noch nicht wirklich günstig sind und die Bogenshops auch alle mehrere Hundert Prozent drauf hauen kostet so eine Nocke schon mal zwischen 10 und 30€.

MfG
Andi

Übertreib mal nicht. Ein typischer Preis sind rund 10 EUR für eine Nocke. Das muss man aber mit der Lebenszeit der Nocke verrechnen, die Nocke hält länger als nur einen Schuss oder ein Turnier. Außerdem können die "Bogenshops" nix dafür, frag mal bei den Herstellern an (die zum Teil auch direkt vertreiben), was die dafür haben wollen. Da sitzt der Preis. Der Bogenhändler hat bei dem Zubehörkram nur minimale Gewinnspannen.

Aber es stimmt schon: für einen einzelnen Einsatz ist das durchaus eine stolze Investition.

Zu den Einzelpunkten: LED gibt es nachgeschmissen, die Batterien sind ein Kostenfaktor und nicht zu vergessen der Entwicklungs- und Produktionsaufwand. Eine Nocke mit Beschleunigungssensor, die Abschuss und Einschlag erkennt (ja, sowas gibts), das Ganze muss dann noch in ein Gehäuse (sprich: Nocke) verpackt werden und darf nicht zu schwer werden... viel Spaß. Ich habe auch mal ganz primitiv an sowas rumgebastelt und finde 10 EUR einen fairen Preis.

Man kann jetzt zwar ein Kartell vermuten, da ein mindestens ein halbes Dutzend Hersteller für Leuchtnocken gibt und alle im gleichen Preisbereich liegen, aber das wäre dann auch nur wieder eine unbewiesene Verschwörungstheorie... ;)

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Re: phosphoreszierende Federn?

Beitrag von KnechtKarl » 19.03.2013, 08:47

Versuch macht kluch....! Also immer los!

Ich zweifle aber auch am Erfolg. Warum?

Ganz einfach: Es gibt LARP-Pfeile mit phosphoriszierenden GummiFedern dran. Die hab ich mir gekauft, weil ich eben dachte, auf ner Con wird auch mal nachts gekämpft und so kann man Pfeilflug und eventuellen Treffer besser beobachten und die Pompfen wiederfinden.

Is aber nicht. die Dinge leuchten niemals so hell, als dass sie sich von anderen hellen Punkten abheben. Es ist nunmal nachts nie wirklich völlig dunkel.

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Re: phosphoreszierende Federn?

Beitrag von AndiE » 19.03.2013, 10:31

mbf hat geschrieben:Übertreib mal nicht. Ein typischer Preis sind rund 10 EUR für eine Nocke.


Im Bogenshop in meiner Nähe hat der Leuchtnocken aus den USA die man mit Compounds bis 100# schießen kann und die auf die Dinger 10 Jahre Leuchtgarantie geben und die kosten im 3er Set 89,99.
Den Hersteller weiß ich nicht da ich sie mir garnicht erst genauer angeschaut hab. Ich halt auch von dem Zeug nix.

mbf hat geschrieben:Der Bogenhändler hat bei dem Zubehörkram nur minimale Gewinnspannen.


z.B. Feinwaagen aus China für 0,99€ das Stück kaufen und für 20-30€ verkaufen finde ich schon ein sehr rentables Geschäft.
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Re: phosphoreszierende Federn?

Beitrag von mbf » 19.03.2013, 10:55

Welche Waagen meinst Du? Da würde ich auch noch einen Hunderterpack mitnehmen...
Ansonsten macht mein Händler irgendwas falsch, er fährt keinen Ferrari, was man dann ja eigentlich erwarten müsste. ;-)

Aber die 90 Öcken für 3 Nocken ist defintiv überteuert. Man muss ja nicht alles kaufen, sowas regelt man über den Markt. Wie gesagt, 10..12 EUR ist der Standardpreis für sowas, was deutlich mehr kostet, ist, sagen wir einmal, von Werbeversprechen optimistisch unterlegt.

Aber jetzt driftet es ins OT...

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Re: phosphoreszierende Federn?

Beitrag von jab2 » 19.03.2013, 14:21

Die ursprünglich praktische Phosphorfarbe ist hochgiftig und was wir heute als Phosphorizierende Farbe kennen hat eben nicht den gleichen Effekt sondern speichert nur sehr kurzweilig aufgenommenes Licht ab was sehr schnell nachlässt !
Es gibt aber Glasperlen für Farbe die ähnlich wie die die Farbe der Fahrbahnmarkierung aufgeworfenes Licht zurückbricht wie beim Prinzip der Katzenaugen , wenn man damit seine Befiedrung bzw Pfeile und Nocke streichen würde und mit Kopflampe schießt müsste man den Pfeil recht gut sehen und vorallem nach dem Schuß im Lichtkegel auch wiederfinden können aber dadurch wird die Oberfläche sehr rau wie grobes Sandpapier und angesichts der kleinen Fläche wohl für diesen Zweck suboptimal !
Man könnte auch mit einer Schwarzlichtbirne bei einer Kopflampe und dementsprechenden Neonfarben experimentieren aber ob das alles wirklich den Effekt hat den man sich wünscht ??? Machbar ist bestimmt viel
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Re: phosphoreszierende Federn?

Beitrag von Snikers » 19.03.2013, 18:28

das ganze Problem erledigt sich von selbst, wenn man den Pfeil unter die Grassnabe schießt ;D
dann kann´s leuchten wie´s will. Das Ding ist dann wech.

Gruß Andreas
Nur nicht hastig werden.
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Re: phosphoreszierende Federn?

Beitrag von jab2 » 19.03.2013, 19:18

:o sach bloß

deshalb schieße ich auch nur über beleuteten Beton in beleuchtetes Stroh ;D

vorallendingen Nachts :D
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Re: phosphoreszierende Federn?

Beitrag von Inopel » 19.03.2013, 20:47

Denn nehm doch dauerleuchtfarben auf zinksulfidnasis bisschen angereichert mit radioaktiven zuschlagsstoffen. Bekommst du
bei Nachweis der sach. und fachkunde.
<<Usus et experientia dominantur in artibus>>
<Aller Dinge Meister ist die Übung>

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