historischer Bolzen-Köcher aus Haut ???

Armbrust-Themen - wie Technik, Material, Eigenbauten, Versuche
Theudebald
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historischer Bolzen-Köcher aus Haut ???

Beitrag von Theudebald » 03.10.2005, 17:00

So einen Koecher hab ich in Rothenburg gesehen.
Wie könnte der entstanden sein ?


Bild


Arcu

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Peter O. Stecher
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Beitrag von Peter O. Stecher » 03.10.2005, 17:37

Aus einem einigem Stück Leder ?
Was sind die Schraffuren ?
Wie lange sind die Bolzen oder war der Köcher ?
https://classic-archer.com/

Theudebald
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Beitrag von Theudebald » 03.10.2005, 17:52

@Negley,

das sieht aus wie wenn sich von innen ein Seil
durch die Haut abbildet.
Die Haut muß anfangs ,beim Beziehen,absolut geschmeidig gewesen sein.
Der Köcher ist ca 30 cm hoch !
Sieht bräunlich aus.

Gruß Theude

horsebow
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Beitrag von horsebow » 03.10.2005, 19:08

@Arcubalistus:
Üblicherweise wurden Armbrustköcher aus Holzbrettchen (Weichholz, z.B. Pappel) gebaut und mit Fell überzogen.
Der von Dir gezeigte Köcher könnte also einen Holzkörper haben, über den zwei Seile gelegt wurden, das ganze wurde dann mit nassem Leder überzogen, so daß sich die Seile abdrückten. Die Technik ist bekannt.
Allerdings ist der typische Armbrustköcher im Querschnitt rechteckig, die Seiten sind trapezförmig, und zwar mit dem breiten Ende nach unten, denn die Bolzen stehen mit der Spitze nach oben (das hat zwei Vorteile: 1. man sieht die verschiedenen Spitzenformen und kann z.B. auf der Jagd den geeigneten Bolzen schnell finden und 2. der Köcherboden nimmt nicht so schnell Schaden, wenn man die doch recht schweren Bolzen nicht mit der Spitze nach vorn hineinfallen läßt).
Schau mal in meiner usergalerie, da sind einige schöne Abbildungen von Armbrustschützen aus dem "Livre de la chasse" von Gaston Phoebus aus dem 15. Jh.

Gruß, horsebow
I shot an arrow in the air,
it fell to earth, I knew not where;
for so swiftly it flew, the sight
could not follow it in its flight.
Longfellow, Oct. 16, 1845

Theudebald
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Beitrag von Theudebald » 04.10.2005, 05:32

@Horsebow,

Interessant Deine Bilder !

Ich glaube, der von mir gezeigte Köcher ist
von Städtern bei der Verteidigung der Stadt
im Einsatz gewesen.
Da kann ich mir auch gut vorstellen,dass die
holzbefiederten Bolzen mir der Spitze nach unten drin steckten.
Bei Jagdspitzen -wie auf Deinem Hirschjagdbild-
hätten sich die Spitzen verhakt -deshalb Spitzen nach oben.

Aber nix genaues weis man nicht !

Gruß Arcu

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Beitrag von Peter O. Stecher » 04.10.2005, 08:46

Arcubalistus,

ich könntemir vorstellen das man aus Tierinnereinen (Magen, Blase etc.) nahtlose Köcher herstellen könnte, das was wie ein Seil aussieht (Abdruck) könnte auch geflochtene Weide oder so sein.....um den Köcher offen zu halten.

Jedoch das Problem mit dem empfindlichen Boden ist/wäre so nicht gelöst.
https://classic-archer.com/

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york
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Beitrag von york » 04.10.2005, 11:00

vielleicht ein bisser Off-Topic aber vielleicht hilft's

Armbrust übersicht

[URL=http://www.historiavivens1300.at/biblio/armbrust/armbrust.htm#Übersicht]>> klick hier <<
[/URL]

oder:

Bild1

oder:

Bild2


gib mal in der Objektdatenbank >> hier << als Thema Armbrust ein, dann bekommst du ein paar schöne Ergebnisse.
>>>>=========================================================>
Man sollte sich lieber durch Schweigen zum Idioten machen, als durch einige Worte alle Zweifel auszuräumen.

Theudebald
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Beitrag von Theudebald » 04.10.2005, 21:22

@Negley

Der Köcherüberzug könnte tatsächlich auch aus einer Saublase bestehen.

@York

Gute Bilder und immer wieder die Trapezform
der Köcher welche unten Platz für die Befiederung lässt.

Danke

Theudebald

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mit Leder überziehen - wie geht das ?

Beitrag von Theudebald » 06.01.2006, 17:59

Ich möchte mich -bevor es im Frühjahr an
das Einschiessen meiner zweiten Armbrust geht-
dem Köcher zuwenden.

Kann mir jemand sagen,wie das mit dem Überziehen geht.

Das Thema "eigenes Forum" hab ich aufgegeben und mich stattdessen an die Überarbeitung meiner Homepage gemacht.
Aus der Homepage heraus wird dennoch auf ein
kleines Forum verlinkt -mit dem Ziel Antworten auf meine offenen Fragen zu bekommen.



Gruß Theudebald

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kra
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Beitrag von kra » 06.01.2006, 19:14

Ich kann dir zwar nicht weiterhelfen, freu mich aber, mal wieder was von dir zu lesen.

Gruß, Axel
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Beitrag von Theudebald » 06.01.2006, 21:51

Hallo Axel,

die Freude ist ganz meinerseits -viele Grüße
aus Oko von

Werner

Mongol
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Beitrag von Mongol » 07.01.2006, 13:35

@Theudebald

Ich könnte mir auch einen gefärbten Rohaut-Überzug vorstellen. Man kann Rohaut so geschickt anschärfen und kleben, daß man dann (fast) keinen Übergang sieht.
Da die Rohhaut naß verarbeitet wird, ist es auch kein Problem, daß sich gewünschte Strukturen durchzeichnen. Nach der Trocknung des Ganzen muß man es eh noch (z.B. durch Leinöl, Klarlack etc) vor Feuchtigkeit schützen...
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)

horsebow
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Beitrag von horsebow » 08.01.2006, 15:49

@Theudebald:
Überziehen - recht einfach!
1. Leder zuschneiden,
2. Leder naßmachen
3. nasses Leder unter Spannung über den Köcher nähen
4. trocknen lassen - fertig!
;-)
Viel Spaß dabei!
Wie ich dichkenne, wirdt Du uns ein Bild des Ergebnisses nicht vorenthalten...

Gruß, horsebow
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Beitrag von Theudebald » 08.01.2006, 18:53

@Mongol

Meinst Du mit Rohaut z.B.eine frisch abgezogene
enthaarte Rehhaut oder so ?

@Horsebow

wie dick sollte dieses Leder sein ?


Danke Euch für die guten Tips
aber mit dem nähen sehe ich Probleme auf mich zukommen.

Gruß Theudebald

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Beitrag von Mongol » 08.01.2006, 19:39

Schau doch mal bei http://www.camoeller.de/ rein - die verkaufen zubereitete Rohäute (wie das Zeug von Hundeknochen) für den Orthopädie-Bedarf
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)

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