Eschen backed Robinie Kurzbogen

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saic749
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Eschen backed Robinie Kurzbogen

Beitrag von saic749 » 02.11.2009, 19:26

Mein erster Laminierversuch. Der Hintergedanke dabei war mich ein bisschen in die Materie einzuarbeiten ohne viel zu verlieren wenns schief geht.Soll heißen: laminate selbst mit Elektrohobel gemacht, gerade verklebt und sehr kurz gehaltenes Design aufgrund von Mangel an Zwingen, zwei zu kurzen und zu dünnen Staves mit eher schlechter Holzqualität und Faulheit.

Die Robinie hat liegende Jahresringe, beim Eschenbackingg jedoch liegen die Jahrsringe um ca. 35-45° schräg, sodass auch das eher Dicke Frühholz zum Vorschein kommt.

Der Bogen ist auch ziemlich schmal: von 2,5cm am Griff auf 1cm an den Tips. Dicke ist grob aus dem Gedächnis 1,8cm am griff & nach den minimalen fades 1,5 auf 1cm.


Mich würde interessieren welches Zuggewicht ihr dieser kombi zumuten würdet. Ich hab mich dazu entschlossen das er als Armbrustbogen zum Einsatz kommen wird, das heißt möglichst hohes zuggewicht bei 40-46cm auszug.


Hier ein paar bilder:
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Was meint ihr zu dem Totast? Das Tillerbild ist übrigens nicht mehr aktuell, ich liege momentan bei 50lb @ 7"

Also, welches Zuggewicht soll ich anpeilen?

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Ravenheart
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Re: Eschen backed Robinie Kurzbogen

Beitrag von Ravenheart » 02.11.2009, 19:48

saic749 hat geschrieben:Also, welches Zuggewicht soll ich anpeilen?


Ohne Facing und/oder Wicklung am Totast: 20#.
Mit - um die 50...

Rabe

P.S.: Willst Du Tischler, Schreiner, Zimmerer oder so was werden? Das völlige Ignorieren des Holzwuchses, das perfekt ebene Glatthobeln. Das sieht eher nach "Möbelbau" aus...
;)

Hier ein Eschen-Rücken bei mir, da wird deutlich, was ich meine:
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Zuletzt geändert von Ravenheart am 02.11.2009, 20:15, insgesamt 1-mal geändert.

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skerm
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Re: Eschen backed Robinie Kurzbogen

Beitrag von skerm » 02.11.2009, 20:12

Das mit dem Ast sieht wie Robinie aus. Wenn nicht, autsch.

Ohne Längenangabe ist es schwer, was über das Zuggewicht zu sagen. Dem Bild nach werden es wohl so 170cm sein? Zuggewicht geht da dann schon was, aber für den angepeilten kurzen Auszug sollte der Bogen kürzer sein.
Zuletzt geändert von skerm am 02.11.2009, 20:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Eschen backed Robinie Kurzbogen

Beitrag von DerNockpunkt » 02.11.2009, 20:15

sehen beide cool aus die bögen,respekt ;)
(o)     <--------<<-

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Re: Eschen backed Robinie Kurzbogen

Beitrag von saic749 » 02.11.2009, 20:33

@skerm: Ups die Länge hatte ich vergessen: 116cm N to N, wie gesagt soll für eine Armbrust werden.

@rabe: Ich dachte immer das man beim Laminieren alles platthobeln muss.  ???
Aber ich lass mich natürlich belehren. Heißt das das ich z.B:. die klebeseite plattmachen kann, jedoch am rücken der maserung folgen kann?Wenn ja werd ichs mir merken, danke!


Wegen Facing: werde ich wohl machen, wahrscheinlich bapp ich Kirschenkern drunter. Die Esche hat durchgehend 5 mm die robinie in der mitte 13mm und an den enden 5mm. kann ich den Taper auf diese Art belassen oder soll ich das ganze parallel hobeln? Ach ja und wie soll ich die Kirsche bemessen?

EDIT: Hab überlesen das es auch mit Wicklung funktionieren kann. Ich werde es, weil einfacher so versuchen.


PS: Rabe, nein mit Tischlern oder sowas hab ich gar nichts am Hut. Da geh ich schulisch gesehen in eine völlig andere richtung. ;)
      Aber richtig erkannt. Ich mag klare linien.

PS die zweite: ich werd euch auf dem Laufendem halten!
Zuletzt geändert von saic749 am 02.11.2009, 21:48, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Eschen backed Robinie Kurzbogen

Beitrag von AZraEL » 02.11.2009, 22:03

oder du hobelst die esche dünn und machst noch hickory oder bambus drauf.
...jedenfalls werfen sie keine sachen mehr nach mir, vielleicht, weil ich einen bogen mit mir rumtrage?

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Re: Eschen backed Robinie Kurzbogen

Beitrag von Heidjer » 03.11.2009, 00:46

Wenn das ein Armbrustbogen werden soll, dann geh in das nächste Geschäft für Tierfutter und kauf den größten Hundekauknochen aus Rohhaut den Du bekommen kannst. Den weichst Du für drei bis vier Stunden in Wasser ein und fieselst den auseinander und spannst ihn zum Trocknen irgendwo auf. In der Zwischenzeit klebst Du ein kleines Glasfaserpflaster mit Epoxi auf den Totast. Dann klebst Du mit Hautleim oder Tischlerleim die Rohhaut auf den Bogenrücken, am besten so das er ein wenig über die Kante reicht. Das sollte dann die Esche schützen.
In einen Bogen treten immer Zugkräfte am Rücken, Druckkräfte am Bauch und Scherkräfte in der Mitte auf. Du mußt das Material so einsetzen das es den Auftretenden Kräften gewachsen ist.
Eschenholz mit durchtrennten Jahrringen am Rücken würde ich nicht trauen, da stellt sich im Auszug ein Span auf und der Bogen bricht vom Rücken her.

Gruß Dirk 
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Eschen backed Robinie Kurzbogen

Beitrag von Ravenheart » 03.11.2009, 10:15

saic749 hat geschrieben:@rabe: Ich dachte immer das man beim Laminieren alles platthobeln muss.  ???
Aber ich lass mich natürlich belehren. Heißt das das ich z.B:. die klebeseite plattmachen kann, jedoch am rücken der maserung folgen kann?Wenn ja werd ichs mir merken, danke!


Wegen Facing: werde ich wohl machen, wahrscheinlich bapp ich Kirschenkern drunter. Die Esche hat durchgehend 5 mm die robinie in der mitte 13mm und an den enden 5mm. kann ich den Taper auf diese Art belassen oder soll ich das ganze parallel hobeln? Ach ja und wie soll ich die Kirsche bemessen?


wg. Plattmachen: Richtig, das macht man - WENN dann Glaslaminat drauf kommt! Dann ist das Glas das Backing.
Bei Holz (wenn es nicht Hickory ist, und selbst da gibt es Grenzen!), müssen die Fasern am Rücken unverletzt durchlaufen, um die Zugkräfte aufnehmen zu können, ohne sich abzuspalten.
Bauchseitig kann man platt machen, WENN der Rücken linear verläuft oder die Wellen klein sind (wie auf meinen Fotos). Größere Wellen aber müssen sich im Bauch "widerspiegeln". (Lustiger Satz!!  ;D)

wg. Facing: Das ideale Material ist das selbe, aus dem auch der übrige Bauch besteht - oder besseres.
Sinn ist, die Fasern zusammenzuhalten und die Druckkräfte über die Schwachstelle hinweg zu übertragen.
Ob eine Wicklung (mit Glasfasermatte in Epoxi drunter!) ausreicht, hängt von den Rahmenbedingungen ab (wie verläuft der Ast, wie fest ist er an's übrige Holz angeschlossen?), lässt sich nicht pauschal sagen.
Eine weitere Alternative wäre Ausbohren und durch einen Dübel (ebenfalls gleiches Material!!) ersetzen. (Das muss aber sehr präzise, der Ingenieur sagt "kraftschlüssig", gearbeitet sein!)

Rabe

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Re: Eschen backed Robinie Kurzbogen

Beitrag von saic749 » 03.11.2009, 16:57

Pff ganz schön kompliziert.  :-[


Rohaut habe ich glücklicherweise da und ist eine gute idee, werde ich wohl machen. Ich trau der Esche nämlich auch nicht. ;)

wg. Glasfasermatte: Wenn ich die jetzt draufklebe kann ich diese Stelle ja nicht mehr tillern, das heißt im Tiller wird sich das als kurzer aber steifer Bereich wiederspiegeln. Oder geht es doch?

Ich analysiere den Ast jetzt noch ein mal genauer und werde anschließend entscheiden welche der Optionen ich wählen werde.


UNd vielen dank für die umfassende Erklärung Rabe!!  :)

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Re: Eschen backed Robinie Kurzbogen

Beitrag von Wilfrid (✝) » 03.11.2009, 18:00

Ich rate eigentlich nie zum Aufgeben, aber hier?
Bau neu
Bogenschützen sind irgendwo alle Spanner, aber das Schießen entspannt definitiv
Der schönste Pfeil ist der im Centerkill

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Re: Eschen backed Robinie Kurzbogen

Beitrag von saic749 » 23.11.2009, 18:29

Soo ich habe fertig. Naja fast halt.

Zuggewicht: 38lb@17"(43cm)..Vielleicht tiller ich auch noch einen Zoll weiter.
WA-Breite 2,5cm auf 4mm an der Nock...Ein Needletipp zickt noch ein bisschen rum. Aber das krieg ich schon noch hin.

Wie ihr seht bin ich den einfachen Weg gegangen. Ich wollte einfach nicht mehr viel zeit investieren und das nächste Mal bapp ich mir was besseres zusammen.
Tillerbild siehe unten. Ich schätze das ich nach dem Schleifen bei ca. 35lb ankomme.
Der Bogen hat mächtig Stringfollow bekommen, ca. 4-5cm. Bei der niedrigen Standhöhe schlabbert die Sehne leider ziemlich.
Schießen tut er trotzdem. Ich bau mir demnächst mal eine Säule und schieß ihn probeweise. Dann kommt dort aber ein besserer & stärkerer Bogen rein.
Aja wickeln werde ich trotzdem noch. Ich will ja keinen Unfall provozieren.  :D
Mehr Bilder mach ich in den nächsten Tagen, wenn ich Zeit finde.

Auf zum nächsten! 

Bild


(Bilder-Link korrigiert! Rabe)
Zuletzt geändert von Ravenheart am 24.11.2009, 10:03, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Eschen backed Robinie Kurzbogen

Beitrag von Ravenheart » 24.11.2009, 10:06

Tiller sieht gut aus , besonders wenn der rechte WA der Untere sein wird!

Viel Set ist bei Esche normal.

17" ist verdammt wenig. Ziehst Du so wenig, oder ist er so kurz?

Rabe

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Re: Eschen backed Robinie Kurzbogen

Beitrag von Firestormmd » 24.11.2009, 10:09

Hehe, soll ein Armbrustbogen werden, da gibt es bestimmt keinen unteren WA. ;)
Daher auch der kurze Auszug. Ich musste aber auch nochmal alles lesen, bevor ich es kapiert habe.

Grüße, Marc
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Re: Eschen backed Robinie Kurzbogen

Beitrag von Ravenheart » 24.11.2009, 10:13

Ah danke...  ;D

Rabe

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Re: Eschen backed Robinie Kurzbogen

Beitrag von Snake-Jo » 24.11.2009, 13:06

@Rabe: Geht mir oft auch so, wenn ein Thread in der falschen Abteilung steht.
Vorschlag: Schieb es doch rüber zum Armbrustbogenbau, dann paßt das.
:)

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