Wurfarm sucht Besitzer

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longbow93
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Wurfarm sucht Besitzer

Beitrag von longbow93 » 14.08.2009, 14:44

... und hat ihn schon fast gefunden!
Na ja, fast ;D
Ich hab ein Problem mit dem Material meines Schützlinges. Vielleicht sollte ich erstmal erwähnen, dass das was ich meine aus Holz ist (Vollholz versteht sich :o)! Die Säule hab ich schon fertig und der ca.1m lange wurfarm steht kurz vorm tillern. Allerdings hab ich den ausversehn schon auf 1.50 cm gehauen. Also meine Frage: Wie tiller ich einen 1.50 cm starken Vollholzwurfarm(aus Wacholder) ??? ???

Danke schon mal für Antworten
Gruß longbow
Nicht so viel denken, lieber machen ! Carpe dim

Feathers62
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Re: Wurfarm sucht Besitzer

Beitrag von Feathers62 » 18.08.2009, 12:27

ich weiss nicht all zu viel über holzbögen - ganz unabhängig davon tu ich mich allerdings auch ein wenig schwer, genau zu verstehen was dein problem eigentlich ist. da ich mir vorstellen kann, dass das auch anderen leuten - die dir mehr übers tillern sagen könnten - so geht, denke ich es wäre von vorteil wenn du die problematik noch mal mit etwas mehr präzision und etwas weniger smilies erklärst!

gruß feathers

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Ravenheart
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Re: Wurfarm sucht Besitzer

Beitrag von Ravenheart » 18.08.2009, 13:26

longbow93 hat geschrieben:Also meine Frage: Wie tiller ich einen 1.50 cm starken Vollholzwurfarm...


Na ja, im Prinzip genau wie jeden anderen WA auch....  8)

Nee, im Ernst: Meinst Du mit "wie"

a) in welche Form
oder
b) auf welche Weise?

Rabe

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longbow93
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Re: Wurfarm sucht Besitzer

Beitrag von longbow93 » 20.08.2009, 11:48

Na ja, eigentlich mein ich eher: welche Stärke soll er am Griff haben ?
                                                  welche Stärke soll er an den Enden haben ?
                                                  soll es Pyramidenform werden oder doch
                                                  englischer Langbogenstil ??

Einfach mal ein par Schätzungen und "ca. Vorgaben" wären super !!! 8)

longbow
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Squid (✝)
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Re: Wurfarm sucht Besitzer

Beitrag von Squid (✝) » 20.08.2009, 13:20

Nuja, für ne Armbrust würde ich schon ein flaches Design wählen.
Aber mal ehrlich: Du erwähnst weder den Begriff "Armbrust", noch auch nur eine Andeutung, wie stark das Ding werden soll.
Ob nu pyramidal oder irgendeine Zwischenform bis hin zum verkürzten "Meare Heath" Design... alles ist denkbar.

Aber zu den Stärken gibt es keine Infos. Das wirst du selber austesten müssen. Selbst wenn es Daten zu Wacholderbögen gibt: Jedes Stück Holz ist anders... und ob es nun 7 oder 15 mm an den Tips sein müssen, bekommst du nur durch ausprobieren hin.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

Feathers62
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Re: Wurfarm sucht Besitzer

Beitrag von Feathers62 » 20.08.2009, 16:28

generell  sollte zwischen dem typischen querschnittsverlauf eines flachbogens und dem (holz)bogen einer armbrust kein unterschied sein, nur dass der armbrustbogen eben gedrungener ist.

der verlauf der biegebelastung im wurfarm ergibt sich ja aus der zugkraft der sehne und dem abstand zum angriffspunkt der sehne am bogenende (kraft x hebelarm). das biegemoment, wie es eigentlich richtig heisst, steigt also vom tip geradlinig bis zur bogenmitte (kraft bleibt die selbe, der abstand wird immer größer), wo der bogen an der säule befestigt ist. damit der bogen sich schön gleichmäßig biegt und damit die festigkeit des holzes an jedem punkt des bogens gleich stark ausgenutzt wird, soll die biegefestigkeit (technisch: das widerstandsmoment) des bogens dem verlauf des biegemoments entsprechen. das heisst, dass auch das widerstandsmoment zwischen dem maximum in der bogenmitte und dem wert null an den tips geradlinig verlaufen soll.

das tillern hat also den zweck einen querschnittsverlauf zu finden, der diese eigenschaft hat. dazu kann man die breite und/oder die dicke des bogens ändern. klar.

die breite beeinflusst das widerstandsmoment proportional: doppelte breite, doppeltes widerstandsmoment, halbe breite, halbes widerstandsmoment. theoretisch bräuchte man also den bogen nur von der breite in der mitte zu den tips hin auf breite null auslaufen lassen, um die geradlinige abnahme des widerstandsmomentes zu den tips hin zu erreichen (was in der praxis nicht geht, weil man dann die sehne nirgends mehr einhängen kann)

die dicke geht (bei konstanter breite) quadratisch in das widerstandsmoment ein: doppelte dicke, vierfaches widerstandsmoment, halbe dicke, gevierteltes widerstandsmoment. deshalb ist beim tillern die dicke mit besonderer vorsicht zu behandeln, hier kann wenig änderung schon ziemlich großen einfluss haben. (viele bogenbauer können ein lied davon singen, es ist eine super gelegenheit einen schönen bogen beim letzten arbeitsgang noch so richtig zu versauen...)

nach einer rechnerischen abschätzung (excel ist geduldig) müsste eine geradlinige verringerung der breite von 100% in der mitte auf etwa 60% am tip bei gleichzeitiger, geradliniger abnahme der dicke von 100% in der mitte auf etwa 40% am tip eine ganz gute annäherung an den gewünschten, geradlinigen verlauf des widerstandsmomentes ergeben.

trotzdem: das ist eine rechnerische abschätzung, und daher mit der gegebenen vorsicht zu geniessen. jedes stück holz ist anders, und die einflüsse dieser eigenschaften sind nur beim arbeiten selbst herauszufinden. wenn du also diesen querschnittsverlauf versuchen willst: das ganze als ausgangsbasis betrachten und sich schrittweise ranarbeiten, denn garantieren kann ich dir leider nichts!

gut holz!
feathers62
Zuletzt geändert von Feathers62 am 21.08.2009, 09:36, insgesamt 1-mal geändert.

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