TopHat Spitzen

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TopHat Spitzen

Beitrag von fraser » 19.02.2009, 10:22

Hallo zusammen,
ich bin neu hier und habe da mal eine Frage: Wie sehen Eure Erfahrungen mit Tophat Schraubspitzen für Holzschäfte aus  ???

Freue drauf zu lesen was Ihr so zu sagen habt?

fraser

Rabenstein
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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von Rabenstein » 19.02.2009, 11:20

Hallo Fraser,

die Tophats sind eigentlich sehr gut. Entscheidend ist aber, wie so häufig, die richtige Verarbeitung. Das heißt, der Schaft muß bis zum Anschlag in die Spitze reingeschraubt sein und dabei auch noch gerade montiert. Daß sich die Spitzen von selber zentrieren halt ich leider für ein Gerücht. Man bekommt sie auch schief drauf, wenn man nicht aufpasst. Zuerst solltest Du ausmessen, wie tief der Schaft in die Spitze rein geht, dann eine Markierung am Schaft, damit Du beim Reinschrauben auch siehst, ob der Schaft bis zur Spitze reicht. Ansonsten gibt es Stauchungen, Bruch oder Spitzenverlust. Wenn Du Bullets nimmst, kannst du die ganz gut mit einem Akkuschrauber aufdrehen, aber das Drehmoment reduzieren, damt die Spitze nicht durchdreht. Manche erwärmen die Spitze und den Schaft, was auch zu guten Ergebnissen führt, andere lassen wiederum etwas Lack in die Spitze laufen, um die Festigkeit zu erhöhen. Muß jeder für sich entscheiden.

Gruß

Rabenstein

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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von quarryhunter » 19.02.2009, 13:44

Die Dinger sind zwar etwas teurer aber auch "Top" wie der Name schon sagt.
Rabenstein kann ich da nicht recht geben - mir ist es bisher noch nicht gelungen
die Spitze unzentriert drauf zu bringen - und ich hab schon einige aufgeschraubt.

@ Rabenstein
lass mal den Akkuschrauber weg und dreh sie per Hand rein, dann ist Dir vermutlich
geholfen - geht eigentlich ganz einfach.

Gruß Qh.
J?rgen

**ab in die Midd**

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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von Frede » 19.02.2009, 13:57

Die Messingspitzen sind mir beim Festschrauben mit Schraubzange immer aufgeplatzt oder zumindest angerissen, die Stahlspitzen gehen schwerer kaputt.  Sie mit der Hand festzudrehen finde ich am besten, geht aber leider nicht immer. Das mit leicht schiefen Schraubspitzen ist mir mit der Schraubzange auch schon wenige Male passiert.

Die Spitzen richtig drauf zu bekommen ist zu Anfang wirklich nervig und der Schwierigkeitsgrad ist je nach Schaftsatz unterschiedlich. Manchmal kriegt man sie leicht mit der Hand bis zum Anschlag und spürt den Anschlag deutlich, manchmal ist es richtig schwer sie drauf zu bekommen und der Schaft berstet (weil man den Anschlag nicht wahrnimmt). Durch Übung wirds leichter.
Zuletzt geändert von Frede am 19.02.2009, 13:59, insgesamt 1-mal geändert.

fraser
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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von fraser » 19.02.2009, 14:03

ich habe da ein paar Spitzen der Firme ??? verwendet und die waren extrem schwer zu schrauben und habe ich bemerkt, dass die Dinger zu dick sind (neu FITA Regel erlaubt nur DN9,4mm) darum bin ich auf der Suche nach Alternativen und kam so zu TopHat.

Danke für Eure inputs.

georg

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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von Frede » 19.02.2009, 17:59

Die Spitzen, die sich hinten verengen, sind übrigens nur mit Vorkomprimierung des Schaftes richtig zu montieren!

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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von fraser » 19.02.2009, 21:12

Hallo Frede,
wie ist Deine Aussage zu verstehen, was verstehst Du oder man unter vorkomrpimierung???

Danke für die Lösung

lg
fraser

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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von Frede » 19.02.2009, 23:07

Wenn in der Beschreibung soetwas steht: "Spitze läuft nach hinten konisch aus." Muss man mit einem speziellen Werkzeug den Schaft vorkomprimieren, sonst kriegt man die Spitze nicht richtig auf den Schaft. Du solltest genau darauf achten, dass die Spitze nach hinten (also dort, wo der Übergang Spitze-Schaft später zu sehen ist) normal ausläuft und keine Verengung aufweist! Im Zweifelsfall nachfragen. Leider informieren einen manche Händler darüber nicht von sich aus, und man wundert sich dann, wieso man diese verdammten Spitzen nicht auf den Schaft bekommt (und der Tüllenrand das Holz des Schaftes mitschabt und einreißt).

Das Werkzeug heißt anscheinend "Schaftformer".

Wie gesagt, es gibt auch Spitzen die nicht konisch auslaufen! Ich halte das mit dem Schaftformer&konischen Spitzen für Unsinn bzw. Geldmacherei. Wenn man auf Stramitschreiben schießt, dann halten auch solche Spitzen nicht dauerhaft (eigene Erfahrung!). Um den Epoxidkleber kommt man in dem Fall so oder so nicht herum und kann sich konisch auslaufende Spitzen gleich schenken.
Zuletzt geändert von Frede am 19.02.2009, 23:55, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von mbf » 20.02.2009, 08:14

Das sind dann aber nicht die TopHat-Spitzen. Die TopHat-Spitzen sind innen parallel.

Es gibt z.B. ein System von Bodnik, das aufs Schaftverformen setzt.
Der Pfeil fliegt hoch, der Pfeil fliegt weit.
Warum nicht - er hat ja Zeit!
-- Modifiziert nach einer Vorlage von Heinz Erhardt

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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von Frede » 20.02.2009, 13:42

Doch! Mir ist das mit Tophat-Spitzen passiert, solchen:
http://www.archeryonline.it/Prodotti/feldspitze.bmp

Für konisch auslaufende Tophat-Spitzen gibt es auch ein Schaftformer-Werkzeug von Tophat. Siehe bspw. midgards-pfeilmacherey.de unter Werkzeuge, 2. Seite:
Midgards Pfeilmacherey hat geschrieben:Bild
Top Hat Schaftformer
Durchmesser des Schaftes
werden zur Montage der Top Hat Spitzen optimal komprimiert. [...]
Zuletzt geändert von Frede am 20.02.2009, 14:00, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von kra » 20.02.2009, 14:27

Die TopHat Spitzen sind innen nur im letzten teil konisch - das soll  für ein besseres Zentrieren helfen.
Ansonsten sind die Spitzen innen wirklich parallel. Der Spitzenformer dient nur dazu, Schäfte die zu dick sind, auf die Spitzen anzupassen.
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– George Bernard Shaw

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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von Frede » 20.02.2009, 14:34

Mir wurde erzählt, dass man den Schaftformer sehr wohl zum richtigen Montieren der konisch auslaufenden Spitzen braucht (obwohl ich mich nicht mehr erinnern kann, ob explizit von Tophat-Spitzen die Rede war). Du meinst, dass das nur bei zu dicken Schäften so ist und die Spitze sich am Übergang Schaft-Spitze gar nicht verengt? ??? Bei mir war das bei einem ganzen Satz Schäfte so, außerdem steht bspw. bei pfeilschaft.de:
Pfeilschaft.de hat geschrieben:TopHat Spitzen
[...]
Damit der Übergang der Spitze zum Schaft kaum spürbar ist, ist  die Spitze nach hinten leicht konisch
Zuletzt geändert von Frede am 20.02.2009, 14:44, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von kra » 20.02.2009, 14:44

Definitiv nicht, da war jemand etwas kreativ im Vertrieb.... ;D ;D

Was ohne Probleme immer geht: das Schaftende auf die Küchenplatte legen und mit nem Frühstücksbrettchen unter Druck hin und her rollern. Damit komprimierst du den Schaft an der Stelle genauso. Etwas Übung und es klappt. Ist aber nur wie gesagt bei  zu dicken Schäften nötig. Damit bekommst du auch 11/32 Spitzen auf 23/64" Schäfte...

Btw, das mache ich auch bei den konischen Schraubspitzen ebenso - nur am Übergang vom Konus zum paralellen Schaft. Damit reicht die Spitze bis in den paralellen Teil des Schaftes.

Btw, ich habe ein paar TH Spitzen als Testteile und als Verlängerungsspitzen. Es stört mich, das sie dicker als der Schaft sind - einfach nicht mein Fall. Zu teuer und das es weniger Spitzenbruch geben soll als mit den wie oben beschrieben verwendeten konischen Spitzen kann ich für mich nicht bestätigen.
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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von Frede » 21.02.2009, 18:31

Guter Tipp, der bringt mich auf eine Idee... Ich habe gerade das Problem, dass meine neuen selbstgebauten Pfeile (19,9g) zu leicht für meinen 50Lbs ELB sind. Könnte man 11/32 Schäfte oder vielleicht sogar 1/2 Eschen/Pappel-Schäfte nehmen, wie von dir beschrieben komprimieren, anspitzen, gegebenfalls den Übergang noch etwas schleifen und dann 5/16 Klebespitzen draufbekommen? Ist das machbar?

(Gilt die Faustregel min. 8-10grain/Lbs eigentlich auch für Reiterbögen?)
Zuletzt geändert von Frede am 21.02.2009, 18:37, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: TopHat Spitzen

Beitrag von kra » 21.02.2009, 19:53

Meine Faustregel: wenn ich den Unterschied im Handschock zwischen verschieden schweren Pfeilen merke, ist der leichtere "zu leicht" ;D

Aber mit ca. 8-10 grain/Pfund Zuggewicht liegst du nicht falsch.

Bsp: flotter 60# Bogen (BBO) mit 400grain Pfeil - da merke ich im Abschuß, das der Pfeil zu leicht ist. 425 grain ist grenzwertig, ab 440 grain ist es dann ok. So richtig kompfortabel ist es dann ab 500 grain  ;D

5/16 Spitzen auf 11/32 Schäften geht. Ich würde nur erst anschleifen auf etwas mehr als 5/16, dann anspitzen und dann den Übergang komprimieren. Allerdings nehme ich konische Schraubspitzen, da habe ich es erheblich leichter (und günstiger)

----
Nachtrag: es kam die Anfrage, was BBO bedeutet. Im amerk. ist es die Abkürzung BbO für "bamboo backed osage", in der Regel als Flatbow ausgeführt.
In meinem Fall (BBO) soll es heißen Bambus-Bambus-Osage (Bogen), also ein Bogen mit einerm Osage-Bauch, einer Bambus Mittellage und einem Bambusstreifen als Backing.
Zuletzt geändert von kra am 21.02.2009, 20:54, insgesamt 1-mal geändert.
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