Bow Swap 1, Firestormmd
- stefan kaletsch
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Re: Bow Swap 1, Firestormmd
Hey Mark,
Deine Anleitung ist super und liest sich gut! Ich habe ne Menge Rattan in Schul-AGs verbaut und muss sagen,
auch wenn es weder hübsch noch edel ist, so hat es doch einiges an Potential und ist sehr gutmütig...
Viel Erfolg bei Deinem Projekt!
Stefan
Deine Anleitung ist super und liest sich gut! Ich habe ne Menge Rattan in Schul-AGs verbaut und muss sagen,
auch wenn es weder hübsch noch edel ist, so hat es doch einiges an Potential und ist sehr gutmütig...
Viel Erfolg bei Deinem Projekt!
Stefan
Re: Bow Swap 1, Firestormmd
Wirklich eine Klasse Anleitung!
Sehr gut und einleuchtend beschrieben.
Ich werd´mir da ein Beispiel dran nehmen
Morten
Sehr gut und einleuchtend beschrieben.
Ich werd´mir da ein Beispiel dran nehmen
Morten
Re: Bow Swap 1, Firestormmd
Herzlichen Dank für deine unglaubliche Mühe, die du dir machst, deinen Bau (anfängergerecht) zu dokumentieren und Erklärungen einzufügen! Da kann man nicht nur staunen, sondern auch lernen, sehr schön, bitte weiter so :-)
Gruß Jannik
Gruß Jannik
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Re: Bow Swap 1, Firestormmd
So, nach etwas längerer Wartezeit geht es nun endlich weiter.
Hier nochmal ein Bild, um die Rundung zu verdeutlichen, die man bekommt, wenn man den Bambus im Griff und an den Recurves biegt. Es ist dort dann nicht mehr plan, sondern wölbt sich leicht nach aussen. Da wird die Klebefuge natürlich nich 100%ig sauber. Deshalb habe ich mit dem Bandschleifer solche Stellen nochmal etwas abgeschliffen:
So sieht der vorbereitete Bogen vor dem Kleben aus. Beide Recurves sinde mit der HLP grob vorgebogen. Beim Kleben an sich wird das Backing mit Schraubszingen dann sicher an den Rohling gepresst. Dann dürfte es eigentlich recht gut passen:
Geglebt habe ich mit 2-Komponenten-Laminier-Epoxidharz von der Firma R&G. Da der Kleber sehr flüssig ist, habe ich ihn mit Thiotropiermittel etwas angedickt. Trotzdem ist es eine ziemlich feuchte Angelegenheit. Verleimen mit wasserfeten Holzleim (z.B. Ponal blau) geht aber auch ohne Probleme. Mit der Feinwaage habe ich die genaue Harz-Härter-Mischung abgemessen und mit dem Holzspatel gründlich 2-3 Minuten verrührt. Vorher sollte man Bambus und Rattan mir Aceton entfetten:
Dann wird das Backing vom Griff aus mit Schraubzwingen auf den Rohling gepresst. Nicht zu stark, damit man den ganzen Kleber rausdrückt, sondern nur handfest anziehen. Das war eine sehr flutische Angelgenheit So sieht der fertige Igelball aus, der nun ein paar Tage zum aushärten liegenbleibt. Der Leim sollte nach 24 Stunden hart sein. Da ich jedoch eh wenig Zeit habe bleibt er halt ein paar Tage länger liegen. Schaden kann es nicht:
Nebenbei habe ich mir einen netten Schnitzhund gebaut. Schön massiv :
In ein paar Tagen geht es weiter, dann wird der Bogen ausgepackt und entgratet.
Grüße, Marc
Hier nochmal ein Bild, um die Rundung zu verdeutlichen, die man bekommt, wenn man den Bambus im Griff und an den Recurves biegt. Es ist dort dann nicht mehr plan, sondern wölbt sich leicht nach aussen. Da wird die Klebefuge natürlich nich 100%ig sauber. Deshalb habe ich mit dem Bandschleifer solche Stellen nochmal etwas abgeschliffen:
So sieht der vorbereitete Bogen vor dem Kleben aus. Beide Recurves sinde mit der HLP grob vorgebogen. Beim Kleben an sich wird das Backing mit Schraubszingen dann sicher an den Rohling gepresst. Dann dürfte es eigentlich recht gut passen:
Geglebt habe ich mit 2-Komponenten-Laminier-Epoxidharz von der Firma R&G. Da der Kleber sehr flüssig ist, habe ich ihn mit Thiotropiermittel etwas angedickt. Trotzdem ist es eine ziemlich feuchte Angelegenheit. Verleimen mit wasserfeten Holzleim (z.B. Ponal blau) geht aber auch ohne Probleme. Mit der Feinwaage habe ich die genaue Harz-Härter-Mischung abgemessen und mit dem Holzspatel gründlich 2-3 Minuten verrührt. Vorher sollte man Bambus und Rattan mir Aceton entfetten:
Dann wird das Backing vom Griff aus mit Schraubzwingen auf den Rohling gepresst. Nicht zu stark, damit man den ganzen Kleber rausdrückt, sondern nur handfest anziehen. Das war eine sehr flutische Angelgenheit So sieht der fertige Igelball aus, der nun ein paar Tage zum aushärten liegenbleibt. Der Leim sollte nach 24 Stunden hart sein. Da ich jedoch eh wenig Zeit habe bleibt er halt ein paar Tage länger liegen. Schaden kann es nicht:
Nebenbei habe ich mir einen netten Schnitzhund gebaut. Schön massiv :
In ein paar Tagen geht es weiter, dann wird der Bogen ausgepackt und entgratet.
Grüße, Marc
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Re: Bow Swap 1, Firestormmd
das lesen des buildalongs hat mir bisher schon einen wichtigen erkenntnisgewinn gebracht:
ich habe zu wenig schraubzwingen
weiter so!
ich habe zu wenig schraubzwingen
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Re: Bow Swap 1, Firestormmd
Weiter geht's:
Nach einigen Tagen habe ich den Bogen von allen Schraubzwingen befreit. Vor dem Verleimen habe ich das Bambus nicht zugeschnitten, deshalb mus nun der Überstand weggehobelt werden. Das geht mal ausnahmsweise recht einfach und schnell:
So sieht der fertig verleimte Rohling aus:
Ein erster Biegetest zeigt ein im Moment sehr hohes Zuggewicht von geschätzten 80#. Es bleibt also noch viel Spielraum zum Tillern. Als nächstes werde ich die endgültigen Konturen und die Tips herausarbeiten. Dann sieht der Rohling auch nicht mehr so verkohlt und siffig aus. Den Rücken lasse ich aber erstmal unberührt. Der wird erst wärend dem Finish fertiggemacht. Die nächsten Arbeitschritte werden ziemlich staubig, das werde ich an frischer Luft machen.
Grüße, Marc
Nach einigen Tagen habe ich den Bogen von allen Schraubzwingen befreit. Vor dem Verleimen habe ich das Bambus nicht zugeschnitten, deshalb mus nun der Überstand weggehobelt werden. Das geht mal ausnahmsweise recht einfach und schnell:
So sieht der fertig verleimte Rohling aus:
Ein erster Biegetest zeigt ein im Moment sehr hohes Zuggewicht von geschätzten 80#. Es bleibt also noch viel Spielraum zum Tillern. Als nächstes werde ich die endgültigen Konturen und die Tips herausarbeiten. Dann sieht der Rohling auch nicht mehr so verkohlt und siffig aus. Den Rücken lasse ich aber erstmal unberührt. Der wird erst wärend dem Finish fertiggemacht. Die nächsten Arbeitschritte werden ziemlich staubig, das werde ich an frischer Luft machen.
Grüße, Marc
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Re: Bow Swap 1, Firestormmd
Top Leistung bisher... kann mir gut vorstellen darüber mal nen Anleitungsvideo zu drehen
LG. Daniel
LG. Daniel
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Re: Bow Swap 1, Firestormmd
So nach 2 Wochen Urlaub, geht es nun langsam weiter. Der Bogen wird nun für das Tillern vorbereitet. Dazu brauch der Bogen Nocken!
Als erstes zeichne ich in der Draufsicht die gewünschte Form der Nocken an. Das sind noch nicht die endgültigen Maße, sondern erstmal nur ganz grobe Nocken:
Dann wird mit der Raspel das Material vorsichtig weggenommen. Dabei muss man aufpassen, dass der Bambus nicht splittert. Ich raspele deshalb über das Backing nur auf zug oder längs zum Backing:
Dann wird ein harmonischer Dickenverlauf angezeichnet und weggeraspelt:
Der Bauch ist an den Nocks nun noch flach und wird wie ein Schiffsrumpf angespitzt:
Flach:
Angespitzt:
Als nächstes wird die eigentliche Nock für die Sehenführung angezeichnet und eingefeilt. Dazu nehme ich ein Fliesensägeblatt und eine Kettensägenfeile:
Den schraffierten Bereich raspele ich noch weg...
...bis es so aussieht:
Dann noch die andere Seite, und es sieht so aus:
Das wird nun mit Sandpapier etwas glatt geschliffen und schon mal probehalber eine Sehne eingehängt, damit man sieht, ob die Nock zum Öhrchen der Sehne passt. Hier ist es noch etwas zu groß, aber zum Tillern reicht es. Später beim Finishen wird das sowieso alles filigraner.
Das war Nocke 1. Bei der zweiten Nocke macht man es genauso. Dann wird der Bogen nochmal grob geschliffen und der Griff ausgearbeitet. Das kommt aber erst in ein paar Tagen.
Grüße, Marc
Als erstes zeichne ich in der Draufsicht die gewünschte Form der Nocken an. Das sind noch nicht die endgültigen Maße, sondern erstmal nur ganz grobe Nocken:
Dann wird mit der Raspel das Material vorsichtig weggenommen. Dabei muss man aufpassen, dass der Bambus nicht splittert. Ich raspele deshalb über das Backing nur auf zug oder längs zum Backing:
Dann wird ein harmonischer Dickenverlauf angezeichnet und weggeraspelt:
Der Bauch ist an den Nocks nun noch flach und wird wie ein Schiffsrumpf angespitzt:
Flach:
Angespitzt:
Als nächstes wird die eigentliche Nock für die Sehenführung angezeichnet und eingefeilt. Dazu nehme ich ein Fliesensägeblatt und eine Kettensägenfeile:
Den schraffierten Bereich raspele ich noch weg...
...bis es so aussieht:
Dann noch die andere Seite, und es sieht so aus:
Das wird nun mit Sandpapier etwas glatt geschliffen und schon mal probehalber eine Sehne eingehängt, damit man sieht, ob die Nock zum Öhrchen der Sehne passt. Hier ist es noch etwas zu groß, aber zum Tillern reicht es. Später beim Finishen wird das sowieso alles filigraner.
Das war Nocke 1. Bei der zweiten Nocke macht man es genauso. Dann wird der Bogen nochmal grob geschliffen und der Griff ausgearbeitet. Das kommt aber erst in ein paar Tagen.
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Re: Bow Swap 1, Firestormmd
So, nach langer Zeit habe ich gestern mal wieder was am Bogen gemacht. Ich hab die zweite Nocke gefeilt. Heir ein paar Bilder ohne Kommentar:
Anzeichnen:
Abgefeilt und nochmal anzeichnen:
Fliesensäge:
Und Kettensägenfeile:
Oben abgefeilt:
Fertig:
Als nächste arbeite ich den Griff heraus, dann kann es ans tillern gehen. Keine Angst, es geht voran!
Grüße, Marc
Anzeichnen:
Abgefeilt und nochmal anzeichnen:
Fliesensäge:
Und Kettensägenfeile:
Oben abgefeilt:
Fertig:
Als nächste arbeite ich den Griff heraus, dann kann es ans tillern gehen. Keine Angst, es geht voran!
Grüße, Marc
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Re: Bow Swap 1, Firestormmd
Wunderschöne Anleitung, auf die ich jetzt erst aufmerksam geworden bin.
Von den Proportionen und Biegungen her entspricht Dein Bogen sehr schön einem Krimtataren-Bogen. Spannend, dass man zu so einem Bogen nur eine Biegeform braucht. Merke ich mir für später
Von den Proportionen und Biegungen her entspricht Dein Bogen sehr schön einem Krimtataren-Bogen. Spannend, dass man zu so einem Bogen nur eine Biegeform braucht. Merke ich mir für später
Wenn ich groß bin, will ich ne richtige Werkstatt.
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Re: Bow Swap 1, Firestormmd
Naja, ich glaube, das geht wohl auch hier nur gut, weil es Rattan ist. Von dem extremen Reflex wird am Ende wohl nicht mehr so viel übrig sein. Der wird sich hoffentlich odentlich setzten. Dann sieht er etwas normaler aus.
Grüße, Marc
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Re: Bow Swap 1, Firestormmd
So, gestern hbe ich mal wieder eine freie Minute genutzt, um den Griff des Bogens etwas zu verschmälern:
Mit der Raspel von beiden Seiten ein paar Millimeter abgenommen:
Und die Kanten etwas abgerundet, sodass ein schöner Fadeout entsteht:
So sieht es momentan vom Bauch aus aus:
Wenn ich jetzt den Bogen an den Tips anpacke, den Griff auf den Boden auflege und einen ersten Bodentiller mache, muss ich feststellen, dass der Bogen viel zu stark ist. Als nächstes müssen also die Wurfarme noch ein wenig dünenr gemacht werden.
Grüße, Marc
Mit der Raspel von beiden Seiten ein paar Millimeter abgenommen:
Und die Kanten etwas abgerundet, sodass ein schöner Fadeout entsteht:
So sieht es momentan vom Bauch aus aus:
Wenn ich jetzt den Bogen an den Tips anpacke, den Griff auf den Boden auflege und einen ersten Bodentiller mache, muss ich feststellen, dass der Bogen viel zu stark ist. Als nächstes müssen also die Wurfarme noch ein wenig dünenr gemacht werden.
Grüße, Marc
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Re: Bow Swap 1, Firestormmd
Das sieht bis jetzt alles sehr stimmig aus. Bin echt gespannt, was für ein Schmuckstück am Ende bei rauskommt.
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!
76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"
...and several yew warbows...
76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"
...and several yew warbows...
- Firestormmd
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Re: Bow Swap 1, Firestormmd
Am Freitag hatte ich einen Tag Urlaub genommen, um unter anderen auch am Bogen etwas weiter zu arbeiten. Bevor es ans Tillern ging, habe ich erstmal die Maße von meinem erfolgreichen Musterexemplar mit dem Rohling verglichen. Der Rohling hat eine WA-Breite von 31mm und sollte so um 27mm Endmaß bekommen. Das trifft sich ganz gut, weil die Leimfugen und die WA-Seiten sowieso noch gesäubert werden müssen:
WA-Breite des Vorgängers:
Ist und Soll:
Dann habe ich noch alle Ecken und Kanten mit Schleifpapier verschliffen und die Wurfarme etwas dünner gemacht. Bei 17mm WA-Dicke hat der Rohling dann endlich etwas nachgegeben. Da sich bei soch starken Reflex ein Bodentiller praktisch nicht durchführen lässt, habe ich den Griffbereich auf den Boden aufgelegt und die mit den Händen jeweils die Tips durchgedrückt. Irgendwann war der Bogen soweit, dass ich ihn das erste mal mit langer Sehne auf den Tillerstock spannen konnte:
Das sieht schon garnicht schlecht aus! Wichtig ist hier bei: Unbedingt den Griff mit einer Schraubzwinge fixieren, sonst schlägt der Bogen ganz leicht um. Das kann ganz doll aua machen!
Dann wird getillert. Ich nehme dabei gerne mein Tiller-Tool, was im Prinzip nur ein kleiner Bauklotz ist:
Den hält man an den gebogenen Wurfarm und betrachtet den Lichtspalt, der sich bildet. Dann schiebt man das Tool den Wurfarm entlang und schaut, wo der Spalt größer oder kleiner wird. Wird er kleiner, ist dort eine steife Stelle, wird er größer, hat man da eine Schwachstelle. Entsprechende steife Stellen werde markiert und dort Material entfernt. Schwachstellen werden ignoriert. Sind sie sehr deutlich, markiere ich sie mit einem "X", damit ich sie definitiv nicht ausversehen bearbeite, was sie noch zusätzlich schwächen würde:
Bei einem sochen Bogen mit relativ kurzen biegenden Bereich, versuche ich eine gleichmäßige Biegung über den ganzen Wurfarmbereich zu erzeugen. Hier sieht man, dass der obere (rechte) WA eine deutlichere Biegung in WA-Mitte hat. Den linken WA versuche ich erstmal anzugleichen:
Nach ein wenig Tillern hat sich schon etwas Set gebildet. Ist er gelcihmäßig über den Wurfarm verteilt, kann man recht zufrieden sein:
Nun lässt sich der Bogen auch irgendwann auf eine kleine Standhöhe spannen, und mann kann das erste Mal einen richtigen Bogen sehen:
Hier messe ich immer wieder den Abstand vom WA zur Sehen an beiden Wurfarmen und versuche die Werte annähernd gleich zu halten, damit keine WA deutlich schwächer oder stärker wird. Das möchte ich erst am Ende einstellen. Zu diesem Zeitpunkt tillere ich nur noch mit Sandpapier. Zum einen ist der Bogen dann, wenn er fertig getillert ist, auch wirklich fertig. (Ein Finish an einen rauhen Rattanbogen, kostet einiges an Zuggewicht) Zum anderen besteht dann nicht die Gefahr, dass man sich zu starke Schwachstellen einfängt. Geduld ist hier eine Tugend!
Das Tiller-Bild betrachte ich nun nur noch im Spiegel eines Fensters. Wenn hier die beiden Wurfarme gleichmäßig aussehen, sollte der Tiller ungefähr stimmen. Die ganz groben Schwachstellen sind ja schon eher beseitigt worden. Nun geht es nur noch darum, den Bogen auf den gewünschten Auszug zubekommen, ohne dass ein WA zu stark oder zu schwach wird.
Als nächstes werde ich den Bogen auf die entgültige Standhöhe bringen und das Zuggewicht kontrollieren. Momentan schätze ich ihn auf 40#@22".Es sollte also noch genügend Spielraum vorhanden sein, um das gewünschte Zuggewicht zu erreichen.
Grüße, Marc
WA-Breite des Vorgängers:
Ist und Soll:
Dann habe ich noch alle Ecken und Kanten mit Schleifpapier verschliffen und die Wurfarme etwas dünner gemacht. Bei 17mm WA-Dicke hat der Rohling dann endlich etwas nachgegeben. Da sich bei soch starken Reflex ein Bodentiller praktisch nicht durchführen lässt, habe ich den Griffbereich auf den Boden aufgelegt und die mit den Händen jeweils die Tips durchgedrückt. Irgendwann war der Bogen soweit, dass ich ihn das erste mal mit langer Sehne auf den Tillerstock spannen konnte:
Das sieht schon garnicht schlecht aus! Wichtig ist hier bei: Unbedingt den Griff mit einer Schraubzwinge fixieren, sonst schlägt der Bogen ganz leicht um. Das kann ganz doll aua machen!
Dann wird getillert. Ich nehme dabei gerne mein Tiller-Tool, was im Prinzip nur ein kleiner Bauklotz ist:
Den hält man an den gebogenen Wurfarm und betrachtet den Lichtspalt, der sich bildet. Dann schiebt man das Tool den Wurfarm entlang und schaut, wo der Spalt größer oder kleiner wird. Wird er kleiner, ist dort eine steife Stelle, wird er größer, hat man da eine Schwachstelle. Entsprechende steife Stellen werde markiert und dort Material entfernt. Schwachstellen werden ignoriert. Sind sie sehr deutlich, markiere ich sie mit einem "X", damit ich sie definitiv nicht ausversehen bearbeite, was sie noch zusätzlich schwächen würde:
Bei einem sochen Bogen mit relativ kurzen biegenden Bereich, versuche ich eine gleichmäßige Biegung über den ganzen Wurfarmbereich zu erzeugen. Hier sieht man, dass der obere (rechte) WA eine deutlichere Biegung in WA-Mitte hat. Den linken WA versuche ich erstmal anzugleichen:
Nach ein wenig Tillern hat sich schon etwas Set gebildet. Ist er gelcihmäßig über den Wurfarm verteilt, kann man recht zufrieden sein:
Nun lässt sich der Bogen auch irgendwann auf eine kleine Standhöhe spannen, und mann kann das erste Mal einen richtigen Bogen sehen:
Hier messe ich immer wieder den Abstand vom WA zur Sehen an beiden Wurfarmen und versuche die Werte annähernd gleich zu halten, damit keine WA deutlich schwächer oder stärker wird. Das möchte ich erst am Ende einstellen. Zu diesem Zeitpunkt tillere ich nur noch mit Sandpapier. Zum einen ist der Bogen dann, wenn er fertig getillert ist, auch wirklich fertig. (Ein Finish an einen rauhen Rattanbogen, kostet einiges an Zuggewicht) Zum anderen besteht dann nicht die Gefahr, dass man sich zu starke Schwachstellen einfängt. Geduld ist hier eine Tugend!
Das Tiller-Bild betrachte ich nun nur noch im Spiegel eines Fensters. Wenn hier die beiden Wurfarme gleichmäßig aussehen, sollte der Tiller ungefähr stimmen. Die ganz groben Schwachstellen sind ja schon eher beseitigt worden. Nun geht es nur noch darum, den Bogen auf den gewünschten Auszug zubekommen, ohne dass ein WA zu stark oder zu schwach wird.
Als nächstes werde ich den Bogen auf die entgültige Standhöhe bringen und das Zuggewicht kontrollieren. Momentan schätze ich ihn auf 40#@22".Es sollte also noch genügend Spielraum vorhanden sein, um das gewünschte Zuggewicht zu erreichen.
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Re: Bow Swap 1, Firestormmd
2 Bildchen habe ich noch:
Hier schon mal auf etwas mehr Standhöhe. Das sieht schon ganz gut aus:
Und hier der Sehnenverlauf. Die Sehne geht leicht nach links:
Wo muss ich nochmal Material wegnehmen, damit die Sehen wieder genau in die Mitte kommt? Ich bin da jedes Mal unsicher.
Grüße, Marc
Hier schon mal auf etwas mehr Standhöhe. Das sieht schon ganz gut aus:
Und hier der Sehnenverlauf. Die Sehne geht leicht nach links:
Wo muss ich nochmal Material wegnehmen, damit die Sehen wieder genau in die Mitte kommt? Ich bin da jedes Mal unsicher.
Grüße, Marc
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