@Lord Bane
Mit dem "daraus entstanden" war dann ein Schritt zu weit von mir. Wenn man sich z.B. die Würfe anschaut, dann erkennt man Ähnlichkeiten mit Judo. Kumiuchi in Rüstung gehörte halt auch zu dieser Schule.
Naja der Spruch mit ,,Judo entstand aus der Kuki´´ stammmt leider aus der Bujinkan richtung und ist falsch. Die Kukishin Ryu hat Judo beeinflusst, aber nur sehr am Rande wen man die Einflüsse anderer Schulen betrachtet vorallem Tenshinshinyo Ryu und Kito Ryu. Du liegst also nicht ganz falsch, nur ist es doch ein erhblicher einfluss zwischen ,,hat beeinflusst´´ und ,,entstand aus´´.
Jujutsu, kempo, Taijutsu usw. gibt es in vielen Schulen, Yoroi Kumiuchi (Ringen mit Rüstung) ebenfalls.
Aber wie gesagt, ich behauptete nie, dass das Schwert die einzigste Waffe sei.
Habe ich auch nicht behauptet^^
Eigentlich versuchte ich nur zu argumentieren, dass es mehr gab als den Bogen.
Das Stimmt auch, aber der Bogen ist mit Abstand die militärisch wichtigste und beständigste Waffe im feudalen Japan.
Das kodachi als Begleit/Seitenschwert gab es bereits länger, das ist wahr. Am Sonntag oder Montag bin ich wieder zu Hause, dann suche ich die Stelle (Daisho ist was neues) bei Musashi raus.
Welche Version vom Gorin no Sho hast du den? Leider gibt es da einige vor Zen nur so triefende Transscriptionen.
Hier würde ich vermuten, dass wir gerade etwas aneinander vorbei reden ... weil verschieden Schwerttypen zu tragen und ein daisho am obi zu tragen sind 2 Paar Schuhe.
Daisho ist wie gesagt ein Kunstwort zusammengezogen aus Daitô und Shotô. Dabei ist es wurst welches Schwert man trägt, hauptsache eines ist kürzer als das andere.
Eine beliebte Kombination war Tachi (langschwert) und Tanto (Dolch), eine Später populäre war Katana (Nachfolger des Tachi) und Wakizashi (kurzes Katana).
Aber auch andere Kombinationen gab es wie z.B. Katana und Tantô, Tachi und Uchi gatana (art Zwischenstufe zwischen Tachi und Katana), Kôdachi (kurzes Tachi) und Tantô usw.
Und in der Muromachi Periode war es nicht unüblich zum Tachi ein Kogusoku (Langes Tantô) im Uwa Obi (den Gürtel den man über der Rüstung trägt)zu tragen. Es war aber auch sehr beliebt ein Yoroidoshi (Rüsstungsstecher Dolch) an der Rechten Hüfte, am Kusazuri (der kleine Panzerrock an der Rüstung) oder an der Sunate (schienbeinschoner) zu tragen.
Zusätzlich zu diesen 3 Schwertern trugen einige noch ein Odachi (überlanges Tachi) Quer über den Rücken.
Was Iga und Koga angeht ... zumindest das Shoninki gibt es in deutscher Übersetzung. Das Bansenshukai leider nicht. Beides sind Werke aus dem frühen 17. Jhr. Wenn man einigen denshos glauben darf, die durchaus nicht als objektive geschichtliche Quellen herhalten können, und bedenkt, dass ein Werk wie das shoninki kaum innerhalb einer Generation entstehen kann, so muss man von einem gewissen Alter dieser Lehren ausgehen.
Das Shoniki ist 1681 verfasst worden, also schon 78 jahre nach dem beginn der Edo Zeit in der größtenteils Frieden herschte. Somit ist das Shoniki kein Zeitzeugenbericht und schon garkein Beweis für was Ninja sind und wie sie lebten. Außerdem bin ich bei der Übersetzung von Claude Schedler Skeptisch, zumindest bei dem was ich bisher gelesen habe.
Das Bansenshukai ist zwar nur 73 Jahre nach Begin der Edo Periode verfasst worden, trotzdem haben haben wir das selbe Problem.
Beim Thema Densho sind wir automatisch bei den noch praktizierten Linien. Da die letzte Koga Ryu 1966 mit Fujita Seiko gestorben ist bleiben uns nurnoch Iga Traditionen und Schulen die sich aus Selbstschutz mit Ninjutsu befasst haben. Die Tenshin Shoden Katori Ryu z.B. befasst sich im sehr vorgeschrittenen Bereich mit Ninjutsu.
Ansonsten bleiben nurnoch Togakure Ryu, Gyokushin Ryu und Kumogakure Ryu. Diese werden noch teilweise im Bujinkan sowie dessen Abspaltungen Genbukan, Jinenkan und To Shin do gelehrt.
Leider happert es auch hier mit der beweisbarkeit, aber das Problem haben mehr Schulen die vor der Edozeit gegründet wurden und über Jahrhunderte nur im Familären Umfeld weitergegeben wurden.
Insofern muss man sagen das leider keiner mit Sicherheit sagen kann was Ninja waren, wie sie lebeten und in welchen Verhältniss sie zu Landesherschaft standen.
Und das Wort Ritter kommt von Reiter und nicht von Knecht, das ist soweit richtig. Aber im Verlaufe der Merowingerzeit bishin zu Karl dem Großen lässt sich die Entwicklung feststellen, dass sich ein Berufskriegertum ausbildete, welches ein Abhängigkeitsverhältnis einging und dafür größtenteils ausgerüstet und unterhalten worden ist (Naturalien, Waffen/Ausrüstung, Land, ...) durch einen Herren.
Stimmt, aber wie ich schon sagte wollte ich darauf hinaus das die Aussage ,,Samurai = japanischer Ritter´´ nicht ganz funzt. Man kann sagen er ist
so eine Art japanischer Ritter, aber das ist eben eine andere Aussage.
Und ja, jedes Werkzeug hat sein Spezifikum. Aber im Endeffekt bleiben Grundprinzipien der eigenen Bewegung/Beeinflussung des anderen erhalten.
Naja Grundprizipien ala -aufrecht bleiben-, -hinter einer echnik stehen- usw. sind universel ja. Aber trotzdem kann man auch als guter Schwertfechter deswegen nicht sofort ein guter Sperrkämpfer oder Bogenschütze werden.
@all
Hmm was ist am japanischen Bogenschießen besonders?
Also ich würde folgende Punkte nehmen:
-Daumenauszug ohne Verwendung von Daumenringen (und ursprünglich auch ohne Mato Yugake)
-Asymetrische Bogenformen
-Verwendung von Langbögen auf dem Pferd
-Komische Köcher wie den Ebira
-Aktiver Einsatz der bogenhand
-weiter Auszug
Lg
Micha