ich habe neulich mal mich im bogenbau versucht ...
Mein Freund sagte das man den Bogen auf Kraft oder Geschwindigkeit trimmen kann.
jetzt weiß ich aber nicht wie man das macht..
Ein Bogen mit hohem Zuggewicht (Englischer Kriegsbogen) kann meistens schwerere Pfeile schießen, also Kraft.
Ein türkischer Reflexbogen (z.B. Flightbogen) ebenfalls mit dementsprechendem Zuggewicht kann leichte Pfeile schneller schießen, er ist kurz und giftig.
Ach ja, die Bibel des Traditionellen Bogenbaus ist sehr interessant, wenn du dich eingehend mit diesem Thema beschäftigen willst.
"Trimmen" bedeutet ja allgemein gesprochen "verbessern".
1. Kraft verbessern:
Geht nur über zusätzliche Werkstoff-Lagen, auf dem Rücken ein Backing, auf dem Bauch ein Facing.
Beachten muss man dabei, dass zusätzliches Material auch zusätzliches Gewicht bringt, was einen Teil des Gewinns wieder "auffrisst". Außerdem muss man bedenken, dass Bauch und Rücken leistungsmäßig im Gleichgewicht sein müssen! Steigert man die Leistung des Rückens, KANN das an der Bauchseite zu Schäden führen!
Als leistungssteigerndes Backing gehen z.B.: Holzlage (z.B. Hickory), Bambus, Sehnen, oder Glasfaser-Laminat.
Als leistungssteigerndes Facing gehen z.B.: Holzlage (z.B. Osage oder Eiben-Kernholz), Bambus oder Horn und ebenfalls Glasfaser-Laminat.
Bewährte Kombinationen sind (immer Rücken/Bauch):
Hickory/-ohne-
Hickory/Eibe-Kern
Hickory/Bambus
Bambus/Bambus
Bambus/Osage
Sehnen (dünn!)/-ohne-
Sehnen/Horn
u.a., und natürlich
Glasfaser/Glasfaser (wie ja die meisten modernen Bogen gemacht werden)...
2. Geschwindigkeit verbessern:
Neben der Kraftsteigerung (s.o.) sind es vor Allem ein guter Tiller, Reflex/Recurves und Gewichtsreduzierung, die mehr Leistung "aus dem Holz kitzeln" können.
Besonders Anfänger führen die Endbereiche oft zu massig aus, aus Angst, der Bogen könne dort abbrechen oder sich zu sehr biegen.
Bei bereits fertigen Bogen kann man im Griffbereich einen Reflex hineinbiegen, so dass die Wurfarme im entspannten Zustand leicht (!) in Schussrichtung geneigt sind, oder man kann die Enden mit Reflex/Recurves versehen. Allerdings KANN man damit den Bogen auch "versauen" oder überlasten!
Die Biegekurve der Wurfarme (Tiller) ist der simpelste Ansatz. Nur die letzten 10 cm zum Ende und zum Griff sollen steif sein, der Rest soll arbeiten. Besonders lange steife Enden sind unnötiger "Ballast".
Allerdings erreicht man damit weniger ne STEIGERUNG der Geschwindigkeit, sondern meist eher "gleiche Geschwindigkeit bei geringerem Zuggewicht", was aber ja mathematisch ne Leistungssteigerung darstellt.
3. Allgemein:
Einen gut funktionierenden Bogen "nachzutrimmen" ist riskant, besonders für Anfänger! Schlimmstenfalls bleibt nur "Lehrgeld" übrig!
Besser: Bogen so lassen und 2., besseren bauen!
Rabe
Zuletzt geändert von Ravenheart am 15.05.2008, 13:47, insgesamt 1-mal geändert.
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