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Neuenesteiger sucht Hilfe bei der richtigen Ausrüstung

Verfasst: 01.12.2006, 15:35
von Sadragos
Hallo lle zusammen
Ich bin zwar schon seit längerem hier auf FC aber mehr passiv, was heisst ich hab das eine oder andere gelesen.
Mein ursprünglicher Grund warum ich mich hier registriert hab war, weil ich mir eine Armbrust selbst bauen wollte - Das Problem war, dass es mir eigentlich an allem Fehlte was dazu notwendig ist: Ich kann weder schreinern, tillern, fräsen und was man sonst noch so braucht um sich soetwas selbst zu bauen.

Nach langen Suchem im Internet bin ich auf die Compound-bögen gestoßen, welche mir von den Beschreibungen und vom Design sehr gefallen. Ich habe mich also entschlossen mit dem Bogenschießen anzufangen und mir einen Compoundbogen zu kaufen - ich hatte da auch schon ein Modell gefunden, dass als Einsteigerbogen gepriesen wird allerdings hab ich Intelligenzbestie mir nur den Namen aufgeschrieben: "Compoundbogen ARC A POULIES - CO01".

Jetzt wollte ich aber vor einem Kauf nochmal die Fachleute fragen, was sie mir empfehlen würden - oder ob meine Wahl absoluter Müll ist - ich bin für jeden Tipp, der einem Einsteiger helfen kann glücklich.

Zu meiner Person (ich denke einige Angaben wie Größe sind da wichtig?)
Also ich heiße Kevin, Wohne in der nähe von Wolfsburg, bin 18 Jahre alt und bin etwa 1 Meter und 80 Groß. Meine Liebe zu MIttelalterlichen Waffen hab ich schon *pfff* keine Ahnung - schon immer denk ich :)

Schon mal im Voraus danke
Kevin aka Sadragos

Verfasst: 01.12.2006, 15:39
von Ravenheart
Erst mal: Willkommen in der FC!

Also "Liebe zu mittelalterlichen Waffen" und "Compoundbogen" sind leider Widersprüche!

Mit einem C.-Bogen dürftest Du Dich auf keinem MA-Markt/-Turnier sehen lassen...
:D :D :D 8-)

Was spricht gegen einen schönen Langbogen?

Rabe

Verfasst: 01.12.2006, 15:43
von Sadragos
Ja... mir ist schon klar, dass ein Compoundbogen mehr oder weniger einer erfindung der Neuzeit sind aber mir gefällt das Design bei einigen richtig gut. Woher kan eigentlich die Idee nen Bogen mit Rollen auszustatten? *wunder*
Gegen einen Langbogen spricht eigentlich direkt nichts - ausser dass ich davon noch weniger weiss als von den Compoundbögen. Ich hab auch schon über einen Compressionsbogen (ist das richtig geschrieben?) wie ihn die Hunnen benutzten nachgedacht - aber der erschien mir zu klein irgendwie...

Verfasst: 01.12.2006, 15:45
von mbf
Willkommen!
Ich interessiere mich für den Bogensport, wie fange ich an?

Nun, die Standardantwort lautet "Such Dir einen Verein". Hierfür gibt es einen guten Grund: dort ist Know-how vorhanden. Neben den Vereinen gibt es einige wenige Hochschulen (ca. 20 in Deutschland), die den Bogensport im Programm haben.

Jetzt noch ein paar allgemeine Worte zum Bogensport

Es ist, das zeigt die Praxis, sehr schwer bis unmöglich, sich das Schießen selbst beizubringen. Es fehlt der geübte Beobachter, der kleine Fehler (die sich auch bei geübten Schützen unweigerlich einschleichen werden) erkennen kann. So gut ein Lehrbuch auch geschrieben sein mag, es kann beispielsweise nicht auf die individuellen Aspekte des Schützen eingehen (Anatomie etc.).

Der Bogensport ist eine der am meisten unterschätzten Sportarten, was die Koordination des Körpers angeht. Klar, bei einem guten Schützen sieht das einfach, fließend und elegant aus. Bei Robin Hood oder Legolas erst recht. Und die treffen dann auch noch. Ärgerlicherweise ist aber der Bewegungsablauf beim Bogensport so grundverschieden zu allem, was man sonst im täglichen Leben gewohnt ist, so dass eine Beobachtung durch einen erfahrenen Schützen oder Trainer unabdingbar ist, um sowohl die Grundlagen zu überwachen als auch (gaaanz wichtig!) auf die individuellen Gegebenheiten des Schützen einzugehen. Jeder Einsteiger macht andere Fehler, jeder Einsteiger lernt anders, jeder Schütze hat eine andere Anatomie, so dass auch hier unter Umständen leichte bis starke Modifikationen gegenüber dem Lehrbuch gemacht werden müssen.

Natürlich kann man sich ein gewisses Fachwissen aneignen. Möglichkeiten dafür gibt es viele, seien es Infos im Netz oder auf Papier. Es ist sogar von Vorteil, wenn der Interessierte sich frühzeitig mit den Fachbegriffen vertraut macht. Aber das Erlernen der Schießtechnik selbst sollte unter Aufsicht eines erfahrenen Schützen oder Trainers stattfinden.

Es klingt vielleicht seltsam, aber ob man trifft, ist am Anfang gar nicht so das Entscheidende. Dies ist ein gern gemachter Fehler. "Ich treffe, also stimmt es." Leider falsch. Wenn man alleine (d.h. ohne Kontrolle) übt, kann schon was passieren: man kann sich durchaus eine etwas unglückliche Technik angewöhnen, die im Extremfall zu körperlichen Schädigungen an den Gelenken, Sehnen etc. führen kann. Gerade, wenn man einen schönen mittelalterlichen Langbogen schießen möchte und dann doch recht schnell auf etwas kräftigere Bogen umsteigen will. Auch das ist die Aufgabe eines "Beobachters", den Einsteiger von einem Bogen fernzuhalten, der ihn beherrscht statt umgekehrt!
Dann noch ein paar Worte zum Material: am Anfang nicht kaufen, sondern leihen. Such Dir Gleichgesinnte, entweder per FC oder in einem Verein, und teste erst mal, welcher Bogen es denn nun wirklich sein soll. CP und LB sind die absoluten Grenzwerte, auch dazwischen gibt es noch sehr viel zu entdecken...


Compound Geschichte (Kurzfassung): in den 60er Jahren als Jagdbogen konzipiert, um im Vollauszug nicht das volle Gewicht halten zu müssen.

Verfasst: 01.12.2006, 15:45
von Ravenheart
Du meinst Compositbogen!

Das wär ne Alternative! :-)

Rabe

Verfasst: 01.12.2006, 15:55
von Sadragos
@mbf

Also wenn dieser Text irgendwo hier von der seite kommt muss ich jetzt sehr rot werden *schäm* - vielen Dank.

Das mit einem Verein hab ich mir auch schon überlegt - es gibt da nur ein einziges Problem: Ich wohne in Leiferde, einem kleinen Kuhkaff, bei dem die nächstgrößte Stadt auch nicht viel größer ist - Wolfsburg ist 30km weit weg. Ich hab schon eine Menge Googlearbeit geleistet und herausgefunden, dass es weder in Leiferde noch in Gifhorn einen richtigen Bogenschießverein gibt :( In Wolfsburg wäre einer, aber da ich noch Schüler bin und der Verein ein monatliche bzw. jährliche Gebühr verlangt. Ok das solltte mich nicht daran hindern aber ich würde es trotzdem ersteinemal ausprobieren (den Verein) bevor ich richtig anfange - und jedes mal 30km zu fahren ist auch net das beste...

Zum Ausleihen: also in meiner Gegend ist das härteste der Gefühle ein Kumpel, mit dem ich regelmäßig 'fechte' (Mit Samurai Schwerten aus dessen Vaters Schmiede). Aber Bogenschießen ist nichts für den - bleib nur noch FC...

@ravenheart
Ja genau der wirds gewesen sein

Achja - wollt ihr mal sehen was mir den letzten Stoß zu meiner Entscheidung gegeben hat: http://www.youtube.com/watch?v=kLSXS4cRFFI
;)
Grüße
Kevin

Verfasst: 01.12.2006, 16:00
von mbf
Nee, der Text stammt aus meiner Feder, kann aber sein, dass ich den irgendwo hier schon mal gepostet hatte... ist ja auch egal.

Ansonsten, viel Erfolg bei der Suche, wenn man erst einmal angefixt ist, gibt es meist kein Zurück... :D


Nachtrag:
Mit welchen Bogen soll man beginnen?

Da gibt es verlockende Angebote bei gängigen Auktionshäusern, ein Bekannter hat noch einen alten Bogen oder bei der Metro gibt es gerade einen Supersonderprofibogen für schlappe 99 Euronen.

Also gleich los und... HALT!

Woher weiß man, ob dies wirklich der richtige Bogen ist? Weil draufsteht "Profibogen"? Nein, so einfach ist es nicht. Auf Verpackungen und in Produktbeschreibungen kann man vieles in großen Buchstaben lesen, was nicht unbedingt der Realität entsprechen muss.
Wie aber sollte man vorgehen? Nun, eigentlich ist auch das ganz einfach. Wie schon beim Einstieg in den Bogensport sollte man zuerst jemanden fragen, der Ahnung von der Sache hat. Ein Verein als Anlaufpunkt ist nie ein Fehler.

Üblicherweise verläuft das Heranführen nicht nur an den Bogensport, sondern auch an das eigene Material in mehreren Schritten. Ein bisschen kommt es auch auf die Ausstattung des Vereins an, insbesondere, welche Bogentypen dort gängig sind. Aber grundsätzlich gibt es am Anfang zu den ersten Pfeilen einen Bogen des Vereins. Dieser Bogen ist zunächst sehr leicht zu ziehen, um eine saubere Technik zu erlernen. Das ist übrigens auch ein Grund, warum der Bogen des Vereinskollegen nicht unbedingt der richtige Bogen für den Einstieg ist, weil zu stark.

Nach mehreren Wochen, wenn man für sich entschieden hat, dass der Bogensport das richtige neue Hobby ist, ist dann ein Leihbogen des Händlers des Vertrauens an der Reihe. Jetzt kann man allmählich das Zuggewicht des Bogen erhöhen, um auch auf längere Distanzen schießen zu können. Dabei ist Machogehabe aber am falschen Platz, lieber langsam steigern und dabei auf eine saubere Technik achten, als sich selbst dabei zu Überlasten und wenig später frustriert aufzugeben. Mit einer sauberen Technik ist ein schnelles Steigern des Zuggewichts relativ gut möglich, aber die Technik will erst einmal erlernt sein und sich tief ins Unterbewusstsein eingegraben haben!

Auch, wer einen Langbogen schießen möchte, dem sei angeraten, am Anfang mit einem Recurvebogen zu beginnen. Dieser Bogentyp ist einfach etwas schneller und fehlerverzeihender als ein Longbow, außerdem kann man die Wurfarme bequem tauschen und sich so an das gewünschte Zuggewicht heranarbeiten, ohne jedes Mal einen neuen Bogen kaufen zu müssen.

Dieser Leihbogen ist schon so etwas wie der erste "eigene Bogen". Hier gilt es, ein paar Kleinigkeiten zu beachten. Die erste ist, dass man mit dem Bogen zurechtkommen muss. Der Griff muss passen, das Gewicht stimmen (sowohl das Zuggewicht als das des Bogens), die Wurfarme sollten die richtige Länge haben, die ganzen Kleinteile drum herum (Tab, Armschutz, Koffer etc.) sollen angepasst werden, die richtigen Pfeile ausgesucht und so weiter.

Letztlich ist der finale Schritt zum "echten" eigenen Bogen nur die logische Folge vom letzten Leihbogen: jetzt weiß man, worauf es ankommt, wie der Bogen beschaffen sein soll, für den man meist eine ganze Menge Geld auf den Tisch legt.
Aber eins ist immer wichtig: man sollte sich Zeit lassen. Nicht nur der eigene Stil, auch das Material braucht seine Zeit. Vorschnelle Käufe (meist Bogen mit viel zu hohem Zuggewicht) kosten im Nachhinein mehr Geld und Frust als ein langsamer Einstieg.

Noch ein paar Anmerkungen zu den bekannten Auktionshäusern: hier wird von den Anbietern oftmals der letzte uralte Mist als "Profibogen" deklariert, um ein paar Euro mehr herauszuholen. "Vom Deutschen Meister geschossen" hilft einem selbst auch nicht viel, "modern" heißt oft nur, dass die Gurke technisch gesehen veraltet ist und einfach nicht das leisten kann, was wirklich modernes Material bringt. So etwas ist außer für Sammler rausgeworfenes Geld. "Passt auf jeden Schützen" ist eine glatte Lüge, "im Auftrag zu verkaufen" heißt oftmals "kaputt" und Einsteigerbogen" bedeutet gerne, dass es der letzte Schrott ist. Leider. Ich habe in den letzten Jahren genug solche "Angebote" gesehen, herzlich drüber gelacht und den Käufer bedauert. Echte Schnäppchen sind zwar möglich, aber selten und setzen einiges an Erfahrung voraus.

Allerdings tummeln sich auch viele Händler dort. Aber - warum sollte man dann über das Auktionshaus kaufen, wenn der Händler einen eigenen Laden hat und man dort bequem aussuchen und vergleichen kann? So spart der Händler die fällige Provision an das Auktionshaus und man hat mehr Auswahl, Beratung und so weiter.

Nachtrag: wenn bei einem Händler gekauft wird, bitte sicher stellen, dass dieser auch wirklich auf den Bogensport spezialisiert ist. Ein Jagdshop, der in einer Ecke ein paar Billigbogen rumstehen hat, ist keine Anlaufstelle und LARP-Läden haben meist auch nicht das überzeugendste Sortiment in dieser Richtung.

Im Vorfeld bei einem erfahrenen Schützen nachfragen, der ungefähr das schießt, was man selbst möchte (zumindest den gleichen Bogentyp), das ist der richtige Weg. Alle "schnellen Billigkäufe" kommen letztendlich teuer zu stehen und können dem Schützen durchaus den Spaß am Hobby vermiesen!

Verfasst: 01.12.2006, 16:01
von talisker2de
Hallo,

kauf dir doch mal die Zeitschrift Traditionelles Bogenschiessen
Da stehen hinten sehr viele Vereinsaddressen drin.
Ausserdem bekommst du schon mal einen Vorgeschmack darauf, was Bogenschiessen ist.
Allerdings wirst du darin nichts über Compound finden. Da kannst du gleich eine Feuerwaffe nehmen.
Ich persönlich finde, das instinktive Bogenschiessen ist am schönsten, bedeutet aber auch viel Übung mit einem erfahrenen SChützen, bzw Trainer.

Grüße Dago

Verfasst: 01.12.2006, 16:21
von Sadragos
@mbf
das bringt mich schonmal weiter! Nur hab ich, was Händler sowie Verein angeht immernoch das Problem, das ich in einem kleinen Kuhkaff wohne wo es nichts gibt...
Weiß zufällig jemand einen Bogenhändler und/oder einen Verein im Kreis 38*** also nähe Wolfsburg? Wär echt nett.

@talisker2de
Ich vermute mit instinktiven Bogenschießen meinst du dass schießen mit einem Bogen ohne jeden technischen Schnickschnack?
Naja ich denke das hätte auch was aber wenn ich das richtig verstanden hab erleichtern die Rollen eines Compoundbogens die gemessene Zugkraft. Ich muss aber gestehen, dass ich eigentlich relativ unsportlich und auch dementsprechend schmächtig bin (Das will ich ja ändern - zumindest das unsportlich) was heisst das ich vermutlich nicht so einen Mega lbs Bogen spannen kann.
Die Zeitschrift werde ich mir aber trotzdem holen wenn ich sie mal sehe (gibt es die bei den Kiosken am Bahnhof oder im Buchgeschäft - wo muss ich da am besten suchen?)

Verfasst: 01.12.2006, 16:26
von mbf

Verfasst: 01.12.2006, 17:15
von Frank
In Gifhorn gibts einen Bogenschießverein!
Snake Jo ist da z.B. drin.
http://www.ssggifhorn.netfirms.com/
Da wird von traditionell bis Compound alles geschossen.

Verfasst: 01.12.2006, 17:44
von Sadragos
Hehe diesen verein aus gifhorn hatte ich auch schon gefunden - allerdings funktionierte der Link von mir nicht mehr. Danke für den Link! Ich werde da demnächst wohl mal reinschnuppern und - wenn ich darf - ein, zwei mal probeschießen :)
Mal schaun, ob es mir dort gefällt.

Verfasst: 01.12.2006, 22:38
von zebra
Vorsicht , Bogenschiessen macht süchtig...

Zebra

RE:

Verfasst: 01.12.2006, 22:56
von Jolinar
Original geschrieben von zebra

Vorsicht , Bogenschiessen macht süchtig...

Zebra
Stimmt...
Am Anfang probiert man's "halt mal so aus", dann folgen die ersten Utensilien, dann der Bogen und dann endet man beim Bogen/Pfeil-Bau :D

Hallo Nachbar!

Verfasst: 01.12.2006, 23:31
von Pictor Lucis
Was machst du Sonntag vormittag?

Kannst ja mal nen Sonntag Morgen nach Eicklingen (B214) kommen. Am besten ist du rufst mich mal an Sa bis 13 :00 oder ab 19:00 - Mein Tel - Nummern sind im Profil oder tagsüber auf meiner HP.

Wenn du einen Compound hast, kannst du ihn ja mitbringen - Die Eicklinger kennen so was gar nicht, die denken, das wäre ein Fahrrad :D

Gruß

Lutz

edit: Bei den Turnierfotos sind auch Links zu den Vereinen ...