Robin Hood Schuss - bei Myth Busters
Verfasst: 13.01.2008, 21:09
Heute 13.01.08 wurde von den Myth Busters in RTL 2 versucht, den Robin Hood Schuss nachzuvollziehen. Leider war das Thema nicht gut recherchiert.
Anstatt sich bei mittelalterlichen Trachtenträgern (& Zurschaustellern) schlau zu machen, hätte man vielleicht mal ein paar Bogenbauer und/oder Archäologen fragen sollen, die sich mit dem Bau von primitiven Bogen und deren Zubehör auskennen
(z.B. Dr. Johann Tinnes - gibt Bogenbaukurse im Museum Neanderthal bei Düsseldorf).
Jeder Hobbytischler wird wissen und schon mal die schmerzliche Erfahrung gemacht haben, dass Holz, wenn es denn spaltet, dem Jahresring zu folgen pflegt.
Wenn ich also Dübelholz aus dem Baumarkt oder auch kommerziell gefertigte Pfeilschäfte verwende (wie bei RTL 2 - Myth Busters), werde ich in einem von 1000 Fällen einmal das Glück haben, einen Pfeilschaft mit absolut gerader Maserung zu finden. Nur dieser wäre dann für den Robin Hood Schuss repräsentativ, wenn ich ihn dann auch noch mittig träfe.
Diese Art Schaftmaterial wurde aber nicht im Mittelalter und erst recht nicht zu Ötzis Zeiten oder bei den Indianern verwendet.
Zur Verwendung kamen Schösslinge des "wolligen Schneeballs", Esche, Hasel, Buche und auch Schilf und Bambus in Asien.
Wenn ein solcher Pfeil am Schaftende getroffen wird, dann kann er sehr wohl bis zur Spitze gespalten werden.
Ein weiteres Argument ist, dass die Befiederung der Pfeile, welche über die Hand (ohne Pfeilauflage) geschossen werden, in der Regel eingebunden werden und besonders an der Vorderkante durch eine Wicklung fixiert werden, damit die Bogenhand nicht durch gelockerte Federkiele verletzt wird. Auch diese Wicklung unterstützt ein geraderes Spalten, wird aber den spaltenden (2.) Pfeil eher abbremsen.
Also, Myth Busters (bei RTL 2) : Thema absolut verfehlt !!!
Ich hätte diesen Kommentar gern direkt an RTL 2 verschickt, aber dort blockt man unerwünschte Mailzuschriften dadurch ab dass keine relevante Adresse zu finden ist.
Vielleicht geht es ja auf diesem Wege.
Wenn dieses Forum hierfür das falsche ist, möge man mir das bitte nachsehen.
So, es war mir ein Bedürfnis, das loszuwerden.
Nette Grüsse
Karl-Heinz Walter

Anstatt sich bei mittelalterlichen Trachtenträgern (& Zurschaustellern) schlau zu machen, hätte man vielleicht mal ein paar Bogenbauer und/oder Archäologen fragen sollen, die sich mit dem Bau von primitiven Bogen und deren Zubehör auskennen
(z.B. Dr. Johann Tinnes - gibt Bogenbaukurse im Museum Neanderthal bei Düsseldorf).
Jeder Hobbytischler wird wissen und schon mal die schmerzliche Erfahrung gemacht haben, dass Holz, wenn es denn spaltet, dem Jahresring zu folgen pflegt.
Wenn ich also Dübelholz aus dem Baumarkt oder auch kommerziell gefertigte Pfeilschäfte verwende (wie bei RTL 2 - Myth Busters), werde ich in einem von 1000 Fällen einmal das Glück haben, einen Pfeilschaft mit absolut gerader Maserung zu finden. Nur dieser wäre dann für den Robin Hood Schuss repräsentativ, wenn ich ihn dann auch noch mittig träfe.
Diese Art Schaftmaterial wurde aber nicht im Mittelalter und erst recht nicht zu Ötzis Zeiten oder bei den Indianern verwendet.
Zur Verwendung kamen Schösslinge des "wolligen Schneeballs", Esche, Hasel, Buche und auch Schilf und Bambus in Asien.
Wenn ein solcher Pfeil am Schaftende getroffen wird, dann kann er sehr wohl bis zur Spitze gespalten werden.
Ein weiteres Argument ist, dass die Befiederung der Pfeile, welche über die Hand (ohne Pfeilauflage) geschossen werden, in der Regel eingebunden werden und besonders an der Vorderkante durch eine Wicklung fixiert werden, damit die Bogenhand nicht durch gelockerte Federkiele verletzt wird. Auch diese Wicklung unterstützt ein geraderes Spalten, wird aber den spaltenden (2.) Pfeil eher abbremsen.
Also, Myth Busters (bei RTL 2) : Thema absolut verfehlt !!!
Ich hätte diesen Kommentar gern direkt an RTL 2 verschickt, aber dort blockt man unerwünschte Mailzuschriften dadurch ab dass keine relevante Adresse zu finden ist.
Vielleicht geht es ja auf diesem Wege.
Wenn dieses Forum hierfür das falsche ist, möge man mir das bitte nachsehen.
So, es war mir ein Bedürfnis, das loszuwerden.
Nette Grüsse
Karl-Heinz Walter
