Standard für das Zielen beim Bogenschießen ohne Hilfsmittel
Verfasst: 03.08.2007, 13:58
Hi Folks,
es gibt immer wieder Unstimmigkeiten ob es nun instinktives- oder intuitives Schießen heißen soll.
Da ich auch immer wieder in diese Diskussionen verfalle und diese eigentlich mehr als über habe möchte ich hier gern einen (neuen) Standart setzen.
Da wir hier genau die richtige Abteilung dafür sind kann dieser Standard auch weiter getragen und somit gesetzt werden.
Die Abstimmung wird 60 Tage laufen, danach kann der Standard ermittelt werden.
Auch die Leute, die Ihre Meinung haben aber hier nicht Kund tun möchten können mal eben Voten:)
Das Ziel soll die richtige Bezeichnung für das Schießen ohne Hilfsmittel sein. Weiterhin sollte die mehrheitllich gewählte Bezeichnung dann auch benutzt, akzeptiert und weitergetragen werden.
Bin gespannt was dabei heraus kommt.
Vorab meine eigene Meinung zu dem Thema
Instinkt ist meiner Meinung nach nicht eindeutig definiert und vermischt sich immer wieder mit Aspekten der Intuition daher wohl auch der falsche Begriff des Instinktiven Schießens. Instinkt ist für mich angeborenes oder vererbtes Verhalten btw. habe noch nie einen Säugling gesehen, der anstatt zur Mutterbrust zum Bogen greift).
Intuitive Aspekte geben meiner Meinung nach alles wieder, was bei dem Schießen ohne Hilfmittel zum tragen kommt. Ergo bin ich für den Begriff intuitives Schießen
Grüße Immi
Der Begriff Instinkt, wörtlich Naturtrieb, wird heute oft im übertragenen Sinne für „ein sicheres Gefühl für etwas“ verwendet und bezeichnet Verhaltensweisen, die ohne reflektierte Kontrolle ablaufen. Es ist bis heute schwierig, das Wort Instinkt genau zu definieren, da es bei unterschiedlichen Autoren eine unterschiedliche Bedeutung haben kann.
Das Wort „Instinkt" wurde im 18. Jahrhundert abgeleitet aus dem lateinischen Begriff instinctae naturae, dem wiederum das Verb instinguere (= anstacheln, antreiben, hineinstechen) zugrunde lag. Das Adjektiv instinktiv bedeutet „vom Instinkt geleitet, trieb-, gefühlsmäßig“. Es wurde im 19. Jahrhundert dem französischen Wort instinctif nachgebildet.
Seit dem Mittelalter wird der Instinkt als Ausdruck des göttlichen Hauches betrachtet, wobei seinerzeit Gedankengänge von Philosophen des antiken Griechenlands aufgegriffen wurden. Bis in die 1930er Jahre hielten die Vitalisten die „Instinkte“ einer naturwissenschaftlichen Forschung weder zugänglich noch bedürftig.
Charles Darwin (1871) verstand unter "Instinkthandlungen" Verhaltensweisen, die vollkommen ohne Erfahrung schon beim erstmaligen Ausführen beherrscht werden.
William James verfasste 1872 eine auch heute noch hilfreiche Formulierung, derzufolge der Instinkt die Fähigkeit sei, „sich so zu verhalten, dass gewisse Ziele erreicht werden, ohne Voraussicht dieser Ziele und ohne vorherige Erziehung oder Erfahrung“.
Konrad Lorenz schrieb 1950: „Als einen Instinkt oder Trieb bezeichnen wir ein im ganzen spontan aktives System von Verhaltensweisen, das funktionell genügend einheitlich ist, um einen Namen zu verdienen.“ Der „Instinkt“ wird also auf physiologische Prozesse, letztlich hypothetisch auf Verschaltungen von Nervenzellen im Gehirn zurückgeführt.
Nikolaas Tinbergen (1956) definiert Instinkt als einen hierarchisch organisierten Mechanismus im Nervensystem, der auf bestimmte innere und äußere, vorwarnende, auslösende und richtende Impulse anspricht und sie mit koordinierten, lebens- und arterhaltenden Bewegungen beantwortet: also ein komplexes System aus Schlüsselreizen, hierdurch verursachten inneren Zustandsänderungen (vergl. Angeborener Auslösemechanismus "AAM") und nachfolgenden Aktivitäten.
Der Soziologe Arnold Gehlen postuliert eine erbliche "Instinktreduktion" beim Menschen, den er allgemein als "Mängelwesen" sieht. Sowohl die Verhaltensbiologie als auch die Psychologie bestreiten dies mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
In der modernen Verhaltensbiologie wird der Begriff "Instinkt" nicht mehr verwendet. Auch die noch von Lorenz geprägte Bezeichnung "Erbkoordination" für entsprechende Verhaltensweisen ist mittlerweile obsolet. Man spricht allgemein von angeborenem Verhalten.
Die Intuition (v. lat.: intueri = betrachten, erwägen; PPP intuitum) ist die Fähigkeit, Einsichten in Sachverhalte, Sichtweisen, Gesetzmäßigkeiten oder die subjektive Stimmigkeit von Entscheidungen durch spontan sich einstellende Eingebungen zu erlangen, die auf unbewusstem Weg zustande gekommen sind. Das vom Substantiv Intuition abgeleitete Adjektiv ist intuitiv.
Aspekte der Intuition:
• Die Begabung, auf Anhieb eine gute Entscheidung zu treffen, ohne die zugrunde liegenden Zusammenhänge explizit zu verstehen. Umgangssprachlich "aus dem Bauch" ("Bauchgefühl"), spontan, oft auch wenn Umfrageergebnisse vorliegen, die eine (andere) Entscheidung nahe legen.
• Die schnelle Einsicht in Zusammenhänge und ihre Erkenntnis ohne bewusste rationale Ableitung oder Schlüsse. In diesem Zusammenhang sind auch auf Intuition beruhende neue Ideen und Erfindungen zu sehen, die auf der Grundlage einer Eingebung oder Intuition entstehen. "Der Zufall trifft nur einen vorbereiteten Geist", sagte Louis Pasteur. Ein Beispiel wäre der im Traum entdeckte Benzolring (wie von Friedrich August Kekulé von Stradonitz berichtet). Ein eng verwandter Begriff ist Serendipity.
• Die Fähigkeit Eigenschaften und Gefühle eines Menschen in Sekundenbruchteilen unbewusst oder bewusst komplex zu erfassen basierend auf der instinkthaften Differenzierung von Freund und Feind in geschichtlicher Zeit. Heutzutage eine trainierbare Wahrnehmungsform, deren Problemfelder in der Differenzierung gegenüber Projektionen, Vorurteilen und in der Bewusstmachung, Formulierung liegen.
• Die unbewussten Gründe für eine bestimmte Entscheidung.
• Indirekt der gesunde Menschenverstand. Intuition hat einen engen Zusammenhang mit der »inneren« Logik der Gegebenheiten und mit früheren Erfahrungen.
• Der Geistesblitz. Eine besondere Form der Eingebung oder Intuition ist der Geistesblitz, bei dem unerwartet ein neuer Gedanke entsteht.
Informationsquellen:
Duden, Wikipedia, Eislers Lexikon
es gibt immer wieder Unstimmigkeiten ob es nun instinktives- oder intuitives Schießen heißen soll.
Da ich auch immer wieder in diese Diskussionen verfalle und diese eigentlich mehr als über habe möchte ich hier gern einen (neuen) Standart setzen.
Da wir hier genau die richtige Abteilung dafür sind kann dieser Standard auch weiter getragen und somit gesetzt werden.
Die Abstimmung wird 60 Tage laufen, danach kann der Standard ermittelt werden.
Auch die Leute, die Ihre Meinung haben aber hier nicht Kund tun möchten können mal eben Voten:)
Das Ziel soll die richtige Bezeichnung für das Schießen ohne Hilfsmittel sein. Weiterhin sollte die mehrheitllich gewählte Bezeichnung dann auch benutzt, akzeptiert und weitergetragen werden.
Bin gespannt was dabei heraus kommt.
Vorab meine eigene Meinung zu dem Thema
Instinkt ist meiner Meinung nach nicht eindeutig definiert und vermischt sich immer wieder mit Aspekten der Intuition daher wohl auch der falsche Begriff des Instinktiven Schießens. Instinkt ist für mich angeborenes oder vererbtes Verhalten btw. habe noch nie einen Säugling gesehen, der anstatt zur Mutterbrust zum Bogen greift).
Intuitive Aspekte geben meiner Meinung nach alles wieder, was bei dem Schießen ohne Hilfmittel zum tragen kommt. Ergo bin ich für den Begriff intuitives Schießen
Grüße Immi
Der Begriff Instinkt, wörtlich Naturtrieb, wird heute oft im übertragenen Sinne für „ein sicheres Gefühl für etwas“ verwendet und bezeichnet Verhaltensweisen, die ohne reflektierte Kontrolle ablaufen. Es ist bis heute schwierig, das Wort Instinkt genau zu definieren, da es bei unterschiedlichen Autoren eine unterschiedliche Bedeutung haben kann.
Das Wort „Instinkt" wurde im 18. Jahrhundert abgeleitet aus dem lateinischen Begriff instinctae naturae, dem wiederum das Verb instinguere (= anstacheln, antreiben, hineinstechen) zugrunde lag. Das Adjektiv instinktiv bedeutet „vom Instinkt geleitet, trieb-, gefühlsmäßig“. Es wurde im 19. Jahrhundert dem französischen Wort instinctif nachgebildet.
Seit dem Mittelalter wird der Instinkt als Ausdruck des göttlichen Hauches betrachtet, wobei seinerzeit Gedankengänge von Philosophen des antiken Griechenlands aufgegriffen wurden. Bis in die 1930er Jahre hielten die Vitalisten die „Instinkte“ einer naturwissenschaftlichen Forschung weder zugänglich noch bedürftig.
Charles Darwin (1871) verstand unter "Instinkthandlungen" Verhaltensweisen, die vollkommen ohne Erfahrung schon beim erstmaligen Ausführen beherrscht werden.
William James verfasste 1872 eine auch heute noch hilfreiche Formulierung, derzufolge der Instinkt die Fähigkeit sei, „sich so zu verhalten, dass gewisse Ziele erreicht werden, ohne Voraussicht dieser Ziele und ohne vorherige Erziehung oder Erfahrung“.
Konrad Lorenz schrieb 1950: „Als einen Instinkt oder Trieb bezeichnen wir ein im ganzen spontan aktives System von Verhaltensweisen, das funktionell genügend einheitlich ist, um einen Namen zu verdienen.“ Der „Instinkt“ wird also auf physiologische Prozesse, letztlich hypothetisch auf Verschaltungen von Nervenzellen im Gehirn zurückgeführt.
Nikolaas Tinbergen (1956) definiert Instinkt als einen hierarchisch organisierten Mechanismus im Nervensystem, der auf bestimmte innere und äußere, vorwarnende, auslösende und richtende Impulse anspricht und sie mit koordinierten, lebens- und arterhaltenden Bewegungen beantwortet: also ein komplexes System aus Schlüsselreizen, hierdurch verursachten inneren Zustandsänderungen (vergl. Angeborener Auslösemechanismus "AAM") und nachfolgenden Aktivitäten.
Der Soziologe Arnold Gehlen postuliert eine erbliche "Instinktreduktion" beim Menschen, den er allgemein als "Mängelwesen" sieht. Sowohl die Verhaltensbiologie als auch die Psychologie bestreiten dies mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
In der modernen Verhaltensbiologie wird der Begriff "Instinkt" nicht mehr verwendet. Auch die noch von Lorenz geprägte Bezeichnung "Erbkoordination" für entsprechende Verhaltensweisen ist mittlerweile obsolet. Man spricht allgemein von angeborenem Verhalten.
Die Intuition (v. lat.: intueri = betrachten, erwägen; PPP intuitum) ist die Fähigkeit, Einsichten in Sachverhalte, Sichtweisen, Gesetzmäßigkeiten oder die subjektive Stimmigkeit von Entscheidungen durch spontan sich einstellende Eingebungen zu erlangen, die auf unbewusstem Weg zustande gekommen sind. Das vom Substantiv Intuition abgeleitete Adjektiv ist intuitiv.
Aspekte der Intuition:
• Die Begabung, auf Anhieb eine gute Entscheidung zu treffen, ohne die zugrunde liegenden Zusammenhänge explizit zu verstehen. Umgangssprachlich "aus dem Bauch" ("Bauchgefühl"), spontan, oft auch wenn Umfrageergebnisse vorliegen, die eine (andere) Entscheidung nahe legen.
• Die schnelle Einsicht in Zusammenhänge und ihre Erkenntnis ohne bewusste rationale Ableitung oder Schlüsse. In diesem Zusammenhang sind auch auf Intuition beruhende neue Ideen und Erfindungen zu sehen, die auf der Grundlage einer Eingebung oder Intuition entstehen. "Der Zufall trifft nur einen vorbereiteten Geist", sagte Louis Pasteur. Ein Beispiel wäre der im Traum entdeckte Benzolring (wie von Friedrich August Kekulé von Stradonitz berichtet). Ein eng verwandter Begriff ist Serendipity.
• Die Fähigkeit Eigenschaften und Gefühle eines Menschen in Sekundenbruchteilen unbewusst oder bewusst komplex zu erfassen basierend auf der instinkthaften Differenzierung von Freund und Feind in geschichtlicher Zeit. Heutzutage eine trainierbare Wahrnehmungsform, deren Problemfelder in der Differenzierung gegenüber Projektionen, Vorurteilen und in der Bewusstmachung, Formulierung liegen.
• Die unbewussten Gründe für eine bestimmte Entscheidung.
• Indirekt der gesunde Menschenverstand. Intuition hat einen engen Zusammenhang mit der »inneren« Logik der Gegebenheiten und mit früheren Erfahrungen.
• Der Geistesblitz. Eine besondere Form der Eingebung oder Intuition ist der Geistesblitz, bei dem unerwartet ein neuer Gedanke entsteht.
Informationsquellen:
Duden, Wikipedia, Eislers Lexikon