Seite 1 von 2

Armbrustbogen aus Hornverbund

Verfasst: 25.03.2006, 10:49
von Pirat
Hallo,

da ich mich langsam an den 2.Versuch einer Armbrust machen möchte, würde ich gerne wissen ob jemand nähere Informationen über die Herstellung oder den Aufbau eines "Hornkompositbogens" hat.

Hat da sich schon mal jemand dran probiert oder Erfahrungen mit??


Gruß
Pirat

Verfasst: 25.03.2006, 13:54
von Snake-Jo
@Pirat: Ich habe schon etliche Horn-Sehne-Holz-Komposits gebaut. Sie sind natürlich auch für eine Armbrust brauchbar, allerdings würde ich abraten:
Die hohe Dehnfähigkeit eines Komposits ist bei den kurzen Auszugswegen einer "Normalarmbrust" nicht notwendig.
Der weiche Auszug ebenfalls nicht.
Und: Der Aufwand ist viel zu groß
Das einfachste ist und bleibt eine Blattfeder aus dem Autozubehör, die man mittels Flex zu einem Armbrustbogen tillert.

Verfasst: 25.03.2006, 17:52
von Pirat
ja, die erste war auch aus einer Blattstahlfeder, ein weiterer Bogen ist soweit auch schon fertig, hier geht es mehr darum das der Bogen authentisch sein soll, und da ich (nicht schlagen bitte) nen einfachen Holzbogen recht langweilig finde sollte es halt nen Hornkompositbogen mit Lederummantelung werden.
Desweiteren waren die Stahlbögen im 13. Jahrhundert glaube ich noch nicht soweit verbreitet, korrigiert mich wenn ich da falsch liege. Mehrere Berichte und Abbildungen aus der Zeit weisen halt auf einen Hornbogen hin.

Gruß
Pirat

PS: Der hohe Aufwand ist recht egal, geht mehr um die Erfahrung und ausserdem rechne bei Hobbys nie die Zeit

Verfasst: 27.03.2006, 09:38
von Snake-Jo
@Pirat: Na gut, dann geh in den Thread "Kompositbogen bauen" in der Bogenreiterecke, da steht einiges drin.
Mach einen Kern aus Bambus 4-5 mm mit armbrusttypischen Recurves (reindampfen) in einer Länge, die für deine Arbrust paßt, Sehnebelag auf dem Rücken (3 mm) drüber bis in die Biegung des Recurves und Hornplatten nur in der Biegezone. Als Tiller empfehle ich einen gleichmäßigen Halbkreis bis zum Ansatz der Recurves, steif im Aufnahmebereich an der Armbrust.
Lederummantelung ist ziemlich empfindlich gegen Nässe, solltest Du genauso wie den Sehnenbelag mit Lack schützen.

hmm,

Verfasst: 27.03.2006, 11:54
von Pirat
also erstmal danke für die hilfe, nur es geht mir um den versuch einen authentischen Armbrustbogen nachzubauen. Die Armbrust hatte zwar zu Anfang einen Bogen aus Holz, nur gab es im Übergang zu den Stahlbögen einen Bogen der aus Horn, Fischbein, Sehnen und Holz verleimt war und gegen Nässe durch Leder oder Reptilienhaut geschützt wurde. Dies war so um 1300 rum. Diese Bögen sollen wesentlich mehr Kraft als die Holzbögen gehabt haben und durch die Verbindung der Materialen auch wesentlich belastbarer gewesen sein.

Es hilft mir also leider nicht wenn ich Bambus nehme, den es zwar mit Sicherheit gab, aber ob der hier verwendet wurde???

Was mich viel mehr interessiert ist die Frage ob jemand irgendwo ne Abbildung vom gesagten Aufbau hat oder irgendwelche anderen Quellen.

Gruß
Pirat

Hornschichtbogen

Verfasst: 09.05.2006, 16:56
von roland
Hallo Pirat,
ich empfehle dir das Buch von "Egon Harmuth - Die Armbrust" S.131-136 Dort gibts ein Kapitel über den Bau und Aufbau des Hornschichtbogens .
Gruß
Roland

Hmm,

Verfasst: 09.05.2006, 23:43
von Pirat
danke für den tip,

;-)
ich versuch nun schon geraume Zeit das Buch zu bekommen ohne dafür 300 $ hin zu blättern, hab es jetzt in der Uni-Bibliothek in Göttingen gefunden, mal schauen wann ich es kopiert bekomme.
Aber danke für den Hinweis, wußte nicht das es in dem Buch auch nen Kapitel darüber gibt.

Gruß
Jens

Verfasst: 10.05.2006, 07:50
von Archiv
Hai

Bin nur zufällig über diesen Thread gestolpert.
Vielleicht hilft dir ja auch diese
Literaturliste ein wenig weiter.

Viel Spaß beim Bauen

Michael

Verfasst: 07.11.2006, 14:44
von Thorus
es kommt jetzt dann bald auch ein Buch über die Hornbogenarmbrust raus. Bei Amazon kann man es sich schon vorbestellen: hier klicken (ich will keine Werbung dafür machen) ob ich es mir kaufe weiß ich noch nicht, da 40€ nicht wenig für ein Buch sind. Wenns sichs einer dann kauft, kann er mal seinen Senf dazu abgeben ;-)

Verfasst: 08.11.2006, 08:13
von Pirat
Dankeschön,

hatte garnicht mitbekommen das ein neues Fachbuch zu dem Thema gibt, das letzte ist ja auch schon ein bißchen her.

Habs grade mal bestellt, mal schauen wie es so ist.

Gruß
Jens

jetzt wird interessant !!!

Verfasst: 08.11.2006, 09:58
von Theudebald
@Thorus

guter Tip das neue Buch !
So was such ich schon lange,hoffentlich ist es -was das Innere des Hornbogens angeht -auch aussagefähig ?

@Pirat

Vielleicht kannst Du -sobald Du das Buch hast-
darüber berichten.
Die Anfertigung dieses Bogens werde ich mit
Interesse verfolgen.
Der Nachbau einer hochmittelalterlichen Armbrust war schon immer auch mein Interesse-es gab leider bislang über den Schichtaufbau des Bogens zu wenig brauchbare Literatur.
Hoffentlich hält das Buch was es verspricht!

Gruß Theudebald

Die Hornbogenarmbrust

Verfasst: 05.02.2007, 16:45
von Archiv
Ich habe das Buch und kann es nur empfehlen! Viele gute Abbildungen und Zeichnungen. Der Aufbau eines Hornbogens wird sehr gut verdeutlicht. Leider wird die Herstellung sehr zeit- und kostenintensiv (ca. 1 Jahr, 40 und mehr Sehnen, mehrere Steibockhörner) werden. Auch dürfte die Beschaffung von Steinbockhorn schwierig werden. Ich hatte schon an Longhorn gedacht.

MfG Aries

Verfasst: 05.02.2007, 17:06
von morganalafay
Moin,

ich hab das Buch ebenfalls und finde es ganz hervorragend.

bei Dick gibts momentan Wasserbüffelhörner, gut 50 cm lang. Die könnten den Steinbock ersetzen, zumal dieser geschützt ist.

Gruß Tom

Verfasst: 05.02.2007, 23:17
von Archiv
Ja, das ist richtig, manchmal kann man aber über Zoo´s oder Präparatoren etwas bekommen oder man hat Dusel und findet ein altes Gehörn.
In dem Buch ist beschrieben, das Rinderhorn zu Längsrissen neigt. Das wär echt übel, wenn man die Arbeit und den Zeitfaktor bedenkt und dann doch nur Ausschuss hergestellt hat. Vielleicht hat hier ja jemand Erfahrungen mit verschiedenen Rinderhörnern gemacht? Wasserbüffel, Longhorn usw..

Aries

Schnecken bei Ebay

Verfasst: 06.02.2007, 22:53
von Theudebald
ausgerechnet Steinbock -aber die Böcke beweisen ja selber
wie gut sich ihre Hörner für größte Belastungen eignen.
Das scheint schon das optimale Material zu sein.

Bei Ebay gibts derzeit welche !(66 Euro)

Gruß Theudbald