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Helm oder nicht?
Verfasst: 24.06.2005, 13:04
von shewolf
Letzten Montag war ich in Fulda ein Pferd für eine Reitershow ausprobieren.
Das Pferd (Stm 160, Hesse) wurde auf einem kleinen Reitplatz mit 30 Metern lange Seite geritten, und der Galopp um das Bogenschießziel in der Mitte war flott.
Zwar habe ich auf den 30 Metern noch 2 Pfeile ins Ziel bekommen, aber die unmittelbare Nähe der Umzäunung aus Holzbalken im Galopptempo und das unbekannte Pferd unter mir gaben mir doch zu denken.
Dummerweise hatte ich meinen Helm zuhause gelassen :bash also Augen auf und durch. Ging auch alles gut, aber da stellte ich mir die Frage, ob man in solchen Situationen nicht den Helm aufsetzen sollte...
Eine kleine Recherche im Internet ergab, das es jährlich 30.000 gemeldete Reitunfälle in Deutschland gibt. Viele davon mit teils schweren Kopfverletzungen. Die mehrzahl der Unfälle betreffen Mädchen unter 14 Jahren.
Auf meinem eigenen Pferd habe ich gerade mal die ersten drei Monate den Helm getragen, dann nicht mehr. Ich kenne erwachsene Reiter, die nur mit Helm aufs Pferd steigen - und bewundere ihr Durchhaltevermögen.
Bei der geplanten Vorführung in Fulda werde ich nächste Woche mit Helm reiten. Dazu habe ich mir über dieses gräßliche schwarze Ding einen "sarmatischen" Lederüberzug gemacht nach Abbildungen auf der Trajans Säule.
Was ist Eure Meinung zum Helm tragen? Grundsätzlich sind ja wohl alle dafür, nur kaum einer trägt das Ding dann auf dem Pferd... sollte man immer, oder nur auf fremden Pferden, stört der beim schießen...?!?
Und was ist mit der Vorbildfunktion den Kindern gegenüber?
Verfasst: 24.06.2005, 13:13
von Archiv
hallo shewolf,
super schön geworden. Ich hatte mich auch schon an einem Überzug versucht, aber hat mir alles nicht gefallen. Ist als "Indianer" nicht so einfach. Ich finde dieser sch.... Schirm stört.
Ich setze keinen Helm auf, ich bin der Ansicht, daß Schulter, Genick und Wirbelsäule gefährdeter sind und da hilft auch kein Helm.
Bei der Statistik wäre interessant wieviel Unfälle es zum Vergleich mit Verletzungen anderer Körperteile beim Reiten gibt.
liebe Grüße benzi
super Lösung
Verfasst: 24.06.2005, 13:28
von Aedh
Hi shewolf,
ich finde den Helm ne klasse Lösung von Dir! Gerade wenn man auf fremden Pferden sitzt. Ich finde beim eigenen kann man es noch abschätzen und ist auch entsprechend vorbereitet. Aber bei fremden... Grundsätzlich reite ich auch mit Helm (Ausnahmen bestätigen die Regel), vor allem wenn meine Schüler in der Nähe sind, wobei meiner auch nicht mehr der neueste ist und ob der wirklich viel abhält... wage ich zu bezweifeln. Bin eher dazu übergegangen mich nicht mehr auf Pferde zu setzen denen ich nicht über den Weg traue. Mein Trainer sagte mal: sein Pferd ist seine Lebensversicherung.
Kann mir nicht vorstellen dass ein Helm, oder besser gesagt, dass dieser Helm beim Schiessen stören könnte.
Viele Grüsse, Sylvia
Verfasst: 24.06.2005, 13:35
von Peter O. Stecher
Shewolf - der Helm schaut cool aus !!
Aufgund des kurzen Schilds glaub ich nicht dass er stört beim Schießen.
Ich vermute dass ein Helm oft ohnehin nur Schutz gegen Zweige etc. bietet. Ohne Kinnschutz/Riemen purzelt oft der Helm bei einem Sturz sowieseo herunter.
Wir hatten einen Fall wo eine Reiterin, mit Helm, stürzte in der Bahn. Sie schlug letztendlich mit dem Rücken auf die Bahnbegrenzung (Rundlinge) und trug eine böse Rückenverletzung davon. Und bei einem klassischen "Köpfler" ist der Helm auf steinigem Terrain eh zu fragil.... Aber wie auf der Baustelle gilt: besser ein schlechter Schutz als garkeiner !!!
Verfasst: 24.06.2005, 13:42
von Niels
Sehr schön geworden der Helmüberzug. Das ist doch mal eine Variante für das ansonsten ja immer pottehässliche Ding. Hast Du schon mal über eine kleine Serieproduktion zum Verkauf über den Pferdesportsversandhandel nachgedacht.;-) :-) 8-)
Ich werden in Storkow - wie fast immer - keinen Helm tragen, weil ich das so für mich in Kenntnis der Risiken entschieden habe. Wenn das Risiko nach meiner Einschätzung steigt, z.B. bei einem jungen Pferd in ungünstigem Gelände, setzte ich ab einem bestimmten Punkt auch einen Helm auf.
Als Mitorganisator empfehle ich natürlich das jedem anderen Teilnehmer das Tragen von Reithelmen (weil ich das muss). Ansonsten überlasse ich es Erwachsenen selbst die Risiken einzuschätzen.
Ich habe aber auch keinen Betrieb, mit dem ich Reiten gewerblich anbiete. Da würde ich das wahrscheinlich auch anders handhaben. Zum Beispiel bei geführtem Ritt unter meiner Leitung auf Helm bestehen und bei eigenverantwortlichem Ritt zumindest in die Hand drücken (ob er dann eigenverantwortlich auf dem Kopf landet und da bleibt, würde und könnte ich nicht mehr kontrollieren).
Zu Schwerin bei Storkow im speziellen: Dort haben wir Sandboden auf weiter, baumloser Fläche. Die einzigen unmittelbaren Gefahrenquellen sind die kleinen Bahnabzäunungen.
Ich meine, Kindern muss man das nur ordentlich erklären. Warum soll man Kindern verschweigen wollen, dass es Situationen gibt, in denen sich Erwachsene ganz bewußt kalkulierten Risiken aussetzen. Da ist doch sowieso vergeblich. Um die Kinder am Nachmachen zu hindern, sollte es einfach klare Regeln geben. Nämlich: Autofahren,Flugzeuge fliegen, Familien gründen, ohne Helm reiten, usw. darf man erst mit 18 Jahren, wenn man es dann so für sich entscheiden hat. Ich plage mich schließlich auch nicht mit Gewissensbissen, weil ich als schlechtes Vorbild dienen könnte, weil ich in Gegenwart von Kindern Auto fahre.
Pro Helm
Verfasst: 24.06.2005, 13:50
von nordwandclimber
Servus,
ich "reite" zwar nur Rösser aus Stahl und Alu (MTB), aber nur noch mit Helm. Scheiß auf die Optik, aber mein Kopf ist mir wichtiger. Wie sagte doch mal mein Doc nach einem missglückten Sprung mit dem Bike " lieber den Riss im Helm als in deinem Schädel" :-) mittlerweile benutze ich Helme beim Skifahren, Klettern, biken, Bäumefällen, Moped fahren.... Da quillt die Garderobe richtig über...

Selbst meine Schwester mit über 30 Jahren Reiterfahrung zieht eigentlich seit Jahren immer so ein Ding auf (aus Schaden wurde auch sie klug)
sorry, aber das Argument das andere Körperteile eher gefährdet sind und ich deswegen auf den Kopfschutz verzichte halte ich für leichtsinnig. Aber das muss ja jeder für sich selber verantworten.
Aber letztendlich finde ich den überarbeiteten Helm schön. Wenn der Schild stören sollte würde ich ihn entfernen (sofern es die Stabilität nicht beeinträchtigt)
Gruss,
NWC
Verfasst: 24.06.2005, 14:00
von W.Munny
benz: Ich setze keinen Helm auf, ich bin der Ansicht, daß Schulter, Genick und Wirbelsäule gefährdeter sind und da hilft auch kein Helm.
@ benz
mag sein, aber Kopf kaputt, nix gutt wie mein alter Trainer schon immer sagte :-)
Schließe mich ansonsten nordwandclimber an. Die Optik ist eh Geschmackssache, obwohl shewolf offensichtlich den Geschmack von allen getroffen hat. Respekt!!:anbet
Verfasst: 24.06.2005, 14:16
von LaCroix
Wer ein Hirn hat, schützt es... Deswegen darf ICH ohne Helm reiten
Ich finde den Überzieher toll! Schaut richtig gut aus.
Ein richtiger, selbstgestrickter Metallhelm mit Kettenschürze wäre die Steigerung und sicher genauso schützend bei Sturz.
RE:
Verfasst: 24.06.2005, 14:22
von Haebbie
Original geschrieben von Negley
Ich vermute dass ein Helm oft ohnehin nur Schutz gegen Zweige etc. bietet. Ohne Kinnschutz/Riemen purzelt oft der Helm bei einem Sturz sowieseo herunter
Negley, das stimmt nur zum Teil.
"... die Reitkappe ohne Kinnriemen schmückt, schützt den Kopf aber nicht." Das ist ein aktuelles Ergebnis aus "test" von der Stiftung Warentest. Und insofern hast du recht. Aber Shewolfs Helm HAT einen Kinnriemen. nun müsste man nur noch wissen, was das für ein Helm ist.
"Gute" Helme - Im Test waren das der Reithelm von Aldi (nicht mehr im Angebot), Casco Youngster (65 Euro), Horka airstream (45 Euro), Krämer (50 Euro), Codeba Rider (49 Euro), Torxel Legacy Gold (70 Euro). Alle anderen getesteten Teile sind befriedigend oder schlechter, drei sogar mangelhaft wegen zu geringer Stoßdämpfung.
Also, Wölfin, Dein Helm sieht wirklich super aus und scheu Dich nicht, ihn auch beim Turier zu tragen. Ich werde wahrscheinlich wieder meinen Lederhut tragen, auch wenn der nicht ganz so sicher ist.
Überzieher
Verfasst: 24.06.2005, 14:28
von Netzwanze
Ich habe auch schon dran gedacht, mir einen Helm zu bauen, der fürs Reiten geeignet ist. Dafür besitze ich schon seit einiger Zeit einen Protector, den man in Westernhüte einsetzen kann. Meinen richtigen Reithelm "Casco Youngster" habe ich aber lieber, da er sich besser tragen läßt. Er ist aber klotziger, so daß man ihn schlecht ummandeln kann.
Ansonsten sieht man es ja auf meinen Userbild. Ich reite immer mit Helm und empfehle es auch jeden anderen. Was er/sie dann tut, ist aber ihm/ihr selbst überlassen.
RE: Überzieher
Verfasst: 24.06.2005, 14:35
von Archiv
Original geschrieben von Netzwanze
Dafür besitze ich schon seit einiger Zeit einen Protector, den man in Westernhüte einsetzen kann.
Ich wollte mir schon lange so eine Helmschale kaufen, die läßt sich auch besser in einen Kopfschmuck wie meinen Raben einbaun. Dann kam die Frage auf, ob so eine Helmschale wirklich Schutz bietet.
@Haebbie
wurden solche Schalen auch getestet? Könntest ja auch eine in Deinen Hut machen oder ist schon eine drin?
liebe Grüße benzi
Verfasst: 24.06.2005, 14:40
von Haebbie
Nein, Benzi, leider hatten wir solche Protektoren nicht im Test.
Aber hier gilt sicher das was Negley geschrieben hat: "besser ein schlechter Schutz als gar keiner !!!"
Und für so einen Unterhelm bräuchte ich ja wieder einen größeren Hut - und ob der mir steht???
:lalala :-(
Verfasst: 24.06.2005, 14:40
von Archiv
von sowas ist die Rede:
liebe Grüße benzi
RE:
Verfasst: 24.06.2005, 14:44
von Gropi
Original geschrieben von benz
Ich setze keinen Helm auf, ich bin der Ansicht, daß Schulter, Genick und Wirbelsäule gefährdeter sind und da hilft auch kein Helm.
In Sachen Genickschutz dürfte der hier durchaus hilfreich sein - von dem restlichen Zeugs was so dazugehört, ganz zu schweigen. Schützt bestimmt besser als jeder handelsübliche Reithelm von der Stange.

:p ;-)

RE: RE:
Verfasst: 24.06.2005, 14:46
von Gropi
Doppelpost. :-(